Liebesgeschichten und die Meisterschaft der Lügen
Love Stories and Tournaments of Lies
von Nocturnias
Deutsche Übersetzung ist von mir
Die Geschichte spielt ein paar Monate nach dem Reichenbach-Fall. Sherlock konnte sein gewohntes Leben wieder aufnehmen. Um einige Dinge nicht vorweg zu nehmen, werden sie jetzt noch nicht erklärt, kommen aber später hinzu.
Sherlock wird in ein perverses Spiel hineingezogen, wie er es noch nie gespielt hat.Währnend er versucht, das Netz in dem er gefangen ist, zu entwirren, macht er eine schockierende Entdeckung, die sein Leben für immer verändern wird.
Jeder Mensch hat eine Schwachstelle. Jemanden, den er vor Schaden bewahren will.
Jim Morarty, Sherlock ,,Der Reichenbachfall"
,,Nichts!"
John seufzte, und wünschte sich dabei an einen ruhigen, friedlichen Ort. In der Mitte eines Löwenrudels zu stehen, zum Beispiel. Stattdessen saß er auf einem Sofa in der 221B Bakerstreet, und wurde Zeuge eines schimpfenden, tobsüchtigen Sherlocks Holmes.
Sherlock ging umher und schlug mit einem Ende des Besens wütend nach Dingen.
,,Kein Mord, kein Raub. Keine verschwundenen Personen! Was zum Henker ist mit den Engländern geschehen? Haben die Menschen hier nichts zu tun?"
,,Ja." sagte John flach ,,Wie schrecklich unhöflich von ihnen, sich nicht umbringen zu lassen, damit Sie einen Fall bekommen."
Sherlock hielt mitten im Schritt inne und belegte John mit einem ungläubigen Blick.
,,Eine Woche John. Eine ganze Woche."
,,Meine Güte, soll ich Ihnen jetzt ein Fläschen und einen Teddybär holen oder soll ich Sie noch ein paar Minuten länger wie ein Baby toben lassen?"
Ein weiterer ungläubiger Blick. Sherlock fuhr fort, Dinge zu peinigen, seine Treffer mit Kommentaren unterstreichend, während er seine Schimpftirade fortsetzte.
,,Ich…werde …noch…verrückt!"
,,Hören Sie auf! Hören Sie jetzt auf, Sherlock. Oder ich nehme eine Windel und wickele sie um Ihren Mund!"
Sherlock hielt inne. Mit einem letzten dramatischen Seufzer schleuderte er den Besen zu Boden und ließ sich in einen Sessel fallen.
,,Es würde nicht halten." brummelte er.
,,Versuchen Sie´s." warnte John.
Sherlock war beinahe soweit, es aus Langeweile zu riskieren, als Johns Telefon klingelte.
,,Es ist Lestrade." sagte er düster. ,,Warum ruft er mich an und nicht Sie."
Sherlock brummte irgendetwas das klang wie ,,Weil ich mein Telefon in die Toilette geworfen habe."
John stöhnte auf. ,,Sie müssen mit Ihrem kindischen Verhalten aufhören, Sherlock."
,,Gehen Sie an Telefon." schnappte Sherlock.
John stieß einen frustrierten Atemzug aus und drückte den Knopf. ,,Ja, Inspector?"
Während er zuhörte, verdunkelte sich sein Gesicht. ,,Was?"
Sherlock sagte nichts, aber sein gesamter Körper stand unter Spannung.
,,Wann? Ist sie in Ordnung? Was ist passiert?"
Sie. Das implizierte eine gewisse Familiarität. Bei etwas Gewöhnlichem hätte er sich nicht einmal gefragt, was passiert war.
Mrs. Hudson ist in Ordnung, das heißt…
,,Wir sind auf dem Weg." sagte John, beendete das Telefonat und sprang auf, seine Jacke zu holen.
,,Also?" fragte Sherlock, auch wenn er das meiste schon geschlussfolgert hatte. Dennoch schmälerte das Wissen nicht den Effekt von Johns Worten.
,,Molly, sie wurde angegriffen. Sie ist im St. Bart´s."
tbc
