Für Notfälle

Staffel 9, Folge 9

Geschrieben von bunysliper

Übersetzt von Copop83

Gegengelesen von crazysecondname

Der nachfolgende Text ist eine fiktive Geschichte von Autoren ohne jegliche Beziehung zur ABC-Sendung "Castle". Erkennbare Charaktere sind Eigentum von Andrew Marlowe und ABC. Namen, Orte und Geschehnisse sind Produkt der Kreativität des Autors oder werden fiktiv genutzt. Jegliche Ähnlichkeit zu tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Unternehmen, Firmen, Ereignissen oder Örtlichkeiten ist rein zufällig.

Kapitel 1

Er hasste es so, um 4:15 Uhr aufzustehen.

Es war ein notwendiges Übel. 4:15 Uhr war das späteste, was er sich erlauben konnte um aus dem Bett zu rollen, wenn er die Fähre erreichen wollte, die ihn in die Stadt bringen würde, um seine Schicht anzutreten, die um 6:45 Uhr anfing. Aber es war dennoch ätzend. Sehr ätzend.

Es war sogar noch ätzender, wenn es schon einen Tag ununterbrochen regnete. Das Nieseln an diesem Dezembermorgen bedeutete, dass der Verkehr schlimmer als sonst war, die Leute zickiger und er musste sich mit den durchnässten Massen in ein überfülltes U-Bahn-Abteil zwängen.

Genauso kam es. Er stand zwischen zwei Männern in dunklen Baseball-Jacken, die anscheinend einen Wettbewerb abhielten, bei dem es darum ging, die beste Mischung von Ausdünstungen, Deo und nassem Hund zu finden. Bis jetzt stand es unentschieden; keine Gewinner, nur Verlierer.

Es kam noch schlimmer. Als er aus der Grand Central Station herauskam, später als normal natürlich, wurde er von einem Windstoß und Spritzwasser von Fahrzeugen begrüßt. Außerdem bekam er, dank eines vorbeifahrenden Busses, eine Ladung Regenwasser vermischt mit Motoröl und er wollte gar nicht wissen, was sonst noch, ab.

Er seufzte, ignorierte das Starren der Leute, die für ihren morgendlichen Kaffee bei Starbucks in einer langen Schlange warteten. Er wischte seine Hände an den Beinen seiner Uniform ab. Tropfnass und schmutzig, und das noch bevor er überhaupt bei der Arbeit war. Jap, das würde ein großartiger Tag werden.

Aber es war nicht alles schlecht. Regnerische Tage bedeuteten, dass mehr Leute einfach nur rein wollten, was wiederum hieß, dass mehr Leute ihm ihr Gepäck vor die Füße warfen, damit er es auf einen Wagen laden und auf ihr Zimmer bringen konnte. Das brachte mehr Trinkgeld.

Und das konnte er dann am Wochenende auf den Kopf hauen.

Halle-jippie-luja. Es war schon viel zu lange her, seit er das letzte Mal einen Cocktail getrunken und einen Abend in einer Shisha-Bar verbracht hatte.

Jap, diese Aussichten machten wett, dass er völlig durchnässt war und schon wieder ein Paar Schuhe, die zur Uniform passten, ruiniert waren. Außerdem konnte er sich, wenn er Glück hatte, kurz in die Kleiderausgabe verdrücken und eine Hose in seiner Größe schnappen. Das sollten sie eigentlich nicht machen, aber er konnte sie übers Wochenende waschen und zurückbringen, ohne dass es jemand merkte.

Fünfzehn Minuten später erreichte er endlich den Service-Eingang des Waldorf-Astorias. Seine Hand verschwand in seiner Hosentasche um die Schlüsselkarte zu suchen, welche die Türe öffnen würde und ihn damit aus dem Regen holte. Aber die Plastikkarte rutschte aus seinen steifen, kalten Fingern und fiel klappernd zu Boden.

Murrend sank er auf die Knie und suchte im verschwommenen Morgengrauen nach dem verdammten Teil. Glücklicherweise war sie nicht weit weg gefallen, nur ein paar Zentimeter neben die Tür. Daher musste er neben Mülltonnen kramen, welche die Nachtschicht nicht weggeräumt hatte. Er kratzte die Karte vom Boden ab, indem er seine Nägel in den Gehweg grub um den Saugeffekt zu lösen.

„Na endlich", grummelte er, stand auf und lief zur Türe. „Jetzt kann ich rein-"

Er blinzelte, wunderte sich, ob die frühe Stunde ihm einen Streich spielen wollte. Nein, was er sah, war real, sehr real. Rote Flüssigkeit lief an der Schlüsselkarte hinunter, färbte seine Nägel und seine Hand ein.

„Was zur Hölle?"

War das etwa Blut?

Sein Blick schoss zu der Reihe Mülltonnen zurück und suchte nach der Ursache. Vielleicht war es Küchenabfall; die Überbleibsel der Steaks, die der Koch unbedingt für ihre ‚ehrenwertesten', also reichsten, Gäste haben musste. Die Mülltüte war wahrscheinlich nicht richtig verschlossen worden. Vielleicht war es-

Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott. Es waren nicht die Steaks. Es waren überhaupt nicht die Steaks. Das war ein Stiefel. Ein Arbeitsstiefel, mit Stahlkappen, viel getragen.

An einem Bein dran.

„Oh schei-"


„Babe, du sollst eigentlich schlafen", mahnte Kate Beckett und grub ihr Gesicht in das Kissen ihres Ehemannes. Nach zwei Wochen begann der Geruch seines Aftershaves zu verfliegen, aber sie benutzte ihre Vorstellungskraft, wenn sie ihr Handy am frühen Morgen ans Ohr hielt um ihn neben sich zu sehen. „Du wirst so fertig sein."

Castles Verneinung rasselte durch den Lautsprecher. „Mir geht's gut. Ich wollte dich noch erwischen bevor du zur Arbeit gehst, sehen, wie deine Nacht war."

Ihre Lippen hoben sich. Bei jedem morgendlichen Anruf sagte er das Gleiche: Er wolle sie nur vor der Arbeit erwischen. „Uns geht's gut."

„Das habe ich nicht gefragt."

„Hmm. Ich habe mit dir geredet bevor ich eingeschlafen bin, weißt das noch? Du weißt, wie meine Nacht war."

„Ja, aber danach." Sie konnte ihn zappeln hören und sie stellte sich vor, wie er ihre Bewegungen nachmachte: sich auf die Seite drehen und sich um das Kissen kuscheln, was ihres wäre. „Wie hast du geschlafen? Wie fühlst du dich?"

„Ich fühle mich großartig, Rick. Öfter aufstehen um aufs Klo zu gehen, wie üblich, aber sonst gut. Nicht mal Verstopfung vom Abendessen gestern."

„Nachdem meine Mutter gekocht hat?", fragte er ungläubig. „Das ist nicht nur gut, das ist ein Wunder."

„Sei still. Und ich habe gekocht", fügte Kate hinzu und grinste ins Kissen als er lachen musste. Ihn glücklich und entspannt zu hören wärmte sie mehr als die schwere Daunendecke es je könnte. Das Einzige, was besser wäre, würde er selber neben ihr sein, seine Brust sich unter ihrem Ohr hebend während er lachte.

Er würde bald zu Hause sein, aber es war nicht bald genug.

„Ah, das ist gut. Hoffentlich hat das Kleine nichts gegen das, was ich mitbringen werde."

„Warte, was bringst du mit?", fragte sie und streichelte eine Hand über ihren Bauch, die immer noch ungewohnte Wölbung testend, so leicht sie auch war. Ihr Ehemann summte als Antwort, sich nicht festlegend und zwang sie dazu, ihn nochmal zu fragen: „Castle? Was bringst du mit?"

Selbst übers Telefon war sein Glucksen entwaffnend. Und ein wenig nervig. „Erinnerst du dich an die kleine Bäckerei, die wir in unserem Skiurlaub gefunden haben?"

„Die mit den Muffins?", wollte sie wissen und ihr lief nur von der Erinnerung das Wasser im Mund zusammen. Der Laden war perfekt gewesen, so lecker und hätte Rick sich nicht das Knie gebrochen und ihre Aufmerksamkeit darauf gelenkt, wären sie noch öfter dahin gegangen.

„Uh-huh. Und mit dem Feingebäck."

Sie stöhnte, verdeckte vergeblich ihren Mund um den Laut zu vertuschen. „Erinner mich nicht an die, außer, wenn du mir sagst, dass du mir ein Duzend mitbringst – nein, ein ganzes Blech."

Sie fühlte sein Grinsen über das Telefon. „Nun ja, wenn du schon so lieb fragst…" Eigenlob tropfte von jedem Wort. „Sie sind ein perfekter Snack vor unserem Termin am Dienstag. Ich hab eine Zweigstelle gefunden als ich letztens hier herumschlenderte und sie schmecken genau gleich."

„Das ist wahr", stimmte sie zu, schluckte die Unsicherheit hinunter, die sich bei dem Gedanken an den Ultraschall und die Untersuchung, die sie machen lassen wollten, breit machte. „Kauf' welche mit Heidelbeeren. Oh, und Himbeeren auch."

„Und ein paar mit Schokostückchen", fügte er hinzu.

Kate kräuselte die Nase, lehnte aber nicht ab. Er brachte ihr ein paar der leckersten Feingebäcke mit, die sie auf dieser Seite des atlantischen Ozeans gegessen hatte; einem geschenkten Gaul schaute man nicht ins Maul.

„Habe ich schon erwähnt, dass ich dich liebe", sagte sie anstatt dessen, ließ ihre Hand wieder auf ihren Bauch fallen. Sie hatte ein Hungergefühl, das mit jeder Sekunde immer stärker wurde. „Und dass ich wünsche, du wärest jetzt hier?"

„Ich? Oder die Muffins und das Feingebäck?", stichelte Castle. „Und tatsächlich hast du es nicht erwähnt, also-"

„Ja, ja. Also, was machst du bis die Bäckerei öffnet? Und sag nicht, dass sie eine Ausnahme für dich machen und früher aufmachen, weil niemand ein so großer Fan von dir ist, dass sie den Laden um 5 Uhr irgendwas am Morgen öffnen würden."

Er summte. „Ich dachte, dass ich mir einen Kaffee hole und ein paar Zeilen schreibe, aber wenn du grade nirgends hin musst, könnten wir den Anruf in einen Video-Anruf umwandeln? Um mehr vom anderen zu sehen?"

Ihr Glucksen rutschte ohne ihre Erlaubnis heraus. „Mehr vom anderen sehen, hm? Also wie…"

„Uh-huh. Wenn du das mitmachst, natürlich."

Sie hatte ihren Mann seit zwei Wochen nicht mehr gesehen und berührt. Sie wollte das mitmachen, sehr gern sogar. Und das sagte sie ihm.

„Okay, ich lege auf und ruf dich gleich zurück?", schlug er vor, genauso darauf erpicht, ihr Gesicht (und vielleicht noch mehr) zu sehen wie sie es war.

„Ja, ich werde hier sein."

Sie zog sich auf ihre eigene Seite des Bettes zurück, lehnte das Handy gegen sein Kissen und wartete. Der Versuch, die Entfernung zwischen ihnen zu überbrücken indem sie so taten, als ob er direkt neben ihr läge war nicht das Gleiche, aber es war klappte für eine Weile.

Einen Moment später rief er wieder an, sie von der Front-Kamera seines Handys anlachend. „Das ist doch schon besser. Wobei ich denke, dass du für diese Art von Gespräch ein bisschen zu viel an hast."

In seinem T-Shirt und kurzen Schlafhosen hatte sie das nicht wirklich, aber ihre Lippen hoben sich. „Hast du erwartet, dass ich oben ohne antworte?"

Ihr Mann zuckte mit einer Schulter, sein Lächeln noch verschlafen. „Naja, ich hätte nicht nein gesagt."

„Das wäre aber zu verzweifelt, meinst du nicht? Nicht sehr elegant von Ihnen, Mr. Castle."

„Ich will ja nur das Beste aus unserer Zeit machen bevor du-" Seine Stimme stotterte als eine SMS-Benachrichtigung oben an ihrem Display erschien. Kate runzelte die Stirn, berührte mit ihren Fingern das Gesicht ihres Mannes bevor sie die SMS öffnete. „-einen Anruf bekommst."

„Da ist eine Leiche, die ich mir anschauen soll", murmelte sie, tippte eine Antwort und kam zurück zum Anruf. „Entschuldigung, Rick. Ein anderes Mal wieder Videoanruf-Sex."

„Mist." Castle schüttelte den Kopf, sah für einen Moment verloren aus bevor seine Miene sich wieder erhellte. „Oh! Weißt du, was wir machen könnten?"


„Ich kann nicht fassen, dass du mich dazu gebracht hast", murrte Beckett als sie aus dem Auto stieg und das Handy in der Hand hielt.

Castles eifriges Lächeln kam ihr entgegen. Die ganze Fahrt über hatte er sich für seine Genialität und Effizienz selber auf den Rücken geklopft während sie nur die Augen rollte.

„Ich bin beratend tätig, Beckett. Ist das nicht, was ein guter ziviler Ermittler tut?"

Ihr Stirnrunzeln wurde weicher. Er hatte immer noch nicht wegen der Stelle als ziviler Ermittler Bescheid bekommen, die sie vor ein paar Monaten entdeckt hatte, und während sie beide wussten, dass er keinen offiziellen Titel brauchte um im Revier bei ihr zu sein, wusste sie, dass er es nicht ertragen konnte nicht zu wissen, ob er den Job hatte oder nicht.

„Doch, das ist es, Rick. Es ist schon komisch, dein Gesicht zu einem Tatort zu tragen, aber das ist es."

„Ich denke, dass es innovativ ist", meinte er als sie die uniformierten Beamten begrüßte, die am Rand des Tatortes Wache standen. Donaldson und Rodriguez schauten belustigt aus, kommentierten die unorthodoxe Art ihres Partners heute dabei zu sein aber nicht weiter.

Um Castle auch etwas sehen zu lassen, drehte sie das Handy um und schaute sich in der Gasse um. Den Umständen entsprechend schaute sie normal aus: Müllberge an verschiedenen Plätzen entlang des Weges, enge Laderampen für Lieferungen, Hintereingänge für die Angestellten. Wenn der Täter also keinen Schlüssel gehabt hatte, konnte er nur auf eine Weise gekommen und gegangen sein.

Sie ging den restlichen Tatort still ab und bemerkte ein paar Flecken, von denen sie annahm, dass sie nichts mit dem Mord zu tun hatten. Außerdem ein paar tiefrote, bei denen sie sich absolut sicher war, dass sie mit der Person, um die ihr Team geschart war, zu tun hatten.

„Guten Morgen, Leute", begrüßte sie alle und richtete ihren aufmerksamen Blick auf den Mann, der zusammengesackt an der gegenüberliegenden Wand neben Officer Julian stand. Sein Haar war nass und hing über seiner Stirn und die Waldorf-Astoria-Uniform sah aus, als ob sie auch schon bessere Tage gesehen hatte. Wenn der grüne Teint seiner Haut ein Anzeichen war, musste er wohl der Finder der Leiche sein. „Was habt ihr für mich?"

Ryan und Esposito richteten sich auf, versuchten ihr Bestes, ihre Gesichtsausdrücke neutral zu halten als sie ihr Handy sahen. Okay, es war schon witzig.

„Guten Morgen, Captain, Castle."

„Morgen Ryan. 'Sito", grüßte Castle zurück, fröhlich wie immer. „Sieht ein wenig nass aus da draußen."

Espo bewegte sich und schüttelte so Regentropfen von seiner Jacke. „Ja, sei nur schadenfroh. Du bist in einem gemütlichen Hotelzimmer während wir hier draußen im Mistwetter stehen."

„Wow, ich hab ja nur hallo gesagt. Ich rede jetzt nur noch mit Ryan."

„Warum reden wir nicht lieber über unser Mordopfer?", unterbrach Beckett und schaute Esposito mit hochgezogenen Augenbrauen an. Dann lenkte sie ihre Aufmerksamkeit zu dem toten Mann und der Gerichtsmedizinerin, die neben ihm kniete. „Was gibt es zu sagen, Lanie?"

Der Kopf ihrer Freundin hob sich, aber anstatt der üblichen entschiedenen Klarheit sah Kate Unruhe in ihren Augen.

„Ist alles ok?", fragte sie. Sie konnte die Frage nicht unterdrücken.

Wenn sie irgendjemand anderes gewesen wäre, hätte sie Lanies Zögern nicht bemerkt, aber die Frau war ihre beste Freundin; sie konnte es spüren, dass etwas nicht stimmte.

Aber was auch immer es war, Lanie schüttelte es ab, konzentrierte sich wieder auf das Opfer.

„Jaja, natürlich. Laut seinem Ausweis, den wir in seiner Tasche gefunden haben, ist das hier Mr. Aram Zabel. Achtundreißig, wohnt in Queens, eine Schusswunde im Brustkorb. Die Verteilung des Blutes und die Austrittswunde lassen einen Schuss aus der Nähe vermuten." Lanie wartete, bis Kate in die Knie gegangen war und drehte die Leiche zur Seite. Sie umkreiste die Fleischwunde mit dem Finger, die die Kugel hinterlassen hatte.

Am Telefon machte Castle ein Geräusch, machte aber keine gedankenlosen Bemerkungen. Nicht, dass sie welche von ihm erwartete; Schusswunden waren ein bisschen zu ernst für die beiden in letzter Zeit.

„Also wurde er hier in der Gasse getötet?", wollte Kate wissen und räusperte sich. Sich wieder aufzurichten passierte nicht mehr so graziös wie gewohnt, aber niemand sagte etwas, als Lanie ihr mit einer Hand beim Aufstehen half.

„Der Regen macht es ein wenig schwer, aber da ist Blut an der Wand und auf den Mülltonnen, also kann ich das mit gutem Gewissen bestätigen."

„Zeitpunkt des Todes?"

„Vorläufige Schätzung? Zwischen 22 und 2 Uhr, aber ich werde mehr wissen, wenn ich ihn untersucht habe."

Beckett nickte und sah aus dem Augenwinkel, dass Castle das Gleiche machte. Huh, das fühlte sich ein bisschen wie sonst an, außer, dass er eben körperlich nicht anwesend war.

„Danke, Lanie. Ich lass dich hier fertig machen."

Die Doktorin nickte und machte auf ihren Unterlagen eine Notiz. Sie bat zwei ihrer Assistenten mit einer Geste nach vorne.

Kate sprach ihre Detectives an: „Was ist mit der Mordwaffe?"

Ryan hob einen Beweisbeutel hoch. „Die haben wir in den Mülltüten neben der Leiche entdeckt. Sieht so aus, als ob der Täter sie so entsorgte nachdem er ihn erschossen hatte."

„Bringt sie-"

„- zum Labor für die Ballistik, und forscht nach dem Besitzer", beendete Ryan den Satz für sie. „Schon dabei, Boss."

Sie nickte und schaute auf ihr Handy, falls Castle noch etwas hinzufügen wollte.

Ihr Partner räusperte sich, machte den Mund ein paar Mal auf und zu und deutete mit dem Kopf in die ungefähre Richtung des Eingangs. „Was ist mit ihm?"

Dieses Mal war Esposito mit Hilfe seines Notizblocks zur Stelle. „Leo Kinsler, zweiunddreißig. Er arbeitet als Kofferträger im Hotel. Er fand Zabel heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit."

„Warum kannte er das Opfer? Arbeiten sie zusammen?", fragte Beckett, ignorierte die Grimassen, die ihr Mann schnitt, als sie Regentropfen vom Handydisplay wischte.

Beide Detectives schüttelten den Kopf. „Meinte, dass er ihn noch nie vorher gesehen habe."

„Überprüft ihr das bitte? Fragt, ob er sich noch an etwas anderes von heute Morgen erinnert bevor ihr ihn gehen lasst. Und beauftragt Vikram, sich Überwachungsvideos von diesem Eingang zu besorgen. Ich möchte wissen, ob unser Opfer freiwillig hier war oder nicht."

„Wird gemacht."

Nickend sah sie erneut auf ihr Handy. Castle schien zuzuhören, aber noch nicht bereit, seine Theorien anzubieten. „Ich gehe zurück ins Revier um Mr. Zabels Angehörige zu informieren."

Die Jungs stimmten zu und mussten lachen, als Castle zum Abschied winkte während sie sich vom Tatort entfernte.