Hi Leute! Ich hab die gleiche geschichte nochmal auf englisch unter dem namen "Six years of thinking". Für alle die genau so gern englische geschichten lesen wie ich und für alle die kein deutsch könnnen (solls auch geben^^). Jedenfalls gehört mir weder Harry Potter noch irgendjemand aus seiner welt. Eigentlich gehört mir nichts in dieser geschichte außer der großteil der handlung und ein paar personen. Naja lest, genießt und reviewt! Ernsthaft. Reviewt! Für was sollte ich meine geschichten sonst ins inet stellen?
Prolog
Wieso lieben Leute Menschen, die sie eigentlich hassen sollten? Wieso konnte man Gefühle nicht beeinflussen? Wie war es möglich, dass man jemanden liebte, der ein Arschloch war und einen wie Dreck behandelte? Die Antworten auf diese Fragen hätten mir sicherlich weitergeholfen. Doch ich kannte sie nicht. Wie war es möglich, dass ich nach verdammten 6 Jahren immer noch in Draco Malfoy verliebt war? Es hatte alles in der ersten Klasse angefangen. Nein, eigentlich war es vor der ersten Klasse gewesen. Es war auf Gleis 9 ¾ gewesen. Ich konnte mich daran erinnern, als wäre es bloß ein paar Sekunden zuvor gewesen.
Das war es also. Gleis 9 ¾. Ich hatte gedacht, das wäre ein schlechter Scherz gewesen, als ich es zum ersten Mal auf dem Ticket, dass mir mit dem Brief zugeschickt worden war, gelesen hatte. Doch nach einiger Recherche hatte ich herausgefunden, dass es dieses Gleis tatsächlich gab und dass man zu ihm gelangte, indem man durch die Absperrung zwischen Gleis 9 und Gleis 10 lief. Und voilà. Hier war ich. Ich sah mich um und beäugte all die Kinder und Jugendlichen, wie sie sich von ihren Eltern verabschiedeten und ihre Freunde begrüßten. Freunde… kannten sich all die Zauberer denn schon? War ich die Einzige, die niemanden zu kennen schien? Was wenn ich keine Freunde fand? Was wenn diese ganzen Zauberer komplett abgedreht waren? Ich war bisher noch nie einem Zauberer begegnet, also war es doch möglich, dass sie alle verrückt waren. Die vertraute Welle der Panik überkam mich, doch mit einem kräftigen Kopfschütteln schaffte ich es, mich von ihr zu befreien. Ich stand also alleine da und fragte mich, was ich jetzt machen sollte. Von meinen Eltern hatte ich mich schon vor der Absperrung verabschiedet. Ich glaube es war ihnen nicht ganz geheuer durch eine Wand zu laufen. Das Beste war wohl wenn ich mir mal ein Zugabteil suchen würde. Ich schob meinen Kofferwagen den Bahnsteig entlang, vorbei an einer rothaarigen Familie, vorbei an einer dunkelhäutigen Familie, bis ich einen Jungen sah. Er stand da und sprach mit zwei übergewichtigen Jungen. Sein Haar war platinblond und sein Gesicht sah aus wie das eines Engels. Einen Moment lang trafen sich unsere Blicke und ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. Mein Bauch kribbelte, mein Herz setzte eine Sekunde lang aus und meine Wangen wurden heiß. Was war das für ein Gefühl? Im nächsten Augenblick hatte er auch schon wieder weggesehen und ich stand völlig hilflos da. Meine Knie zitterten, mein Herz schlug mit dreifacher Geschwindigkeit, meine Hände schwitzten. Was war das bloß? Ich schüttelte den Kopf und bat einen Mann, der neben mir stand mir mit den Koffern zu helfen. Der Mann willigte freundlich ein und lud meine Koffer einen nach dem anderen in den Zug. Ich bedankte mich bei ihm und warf einen Blick zurück zu dem blonden Jungen, doch er war nicht mehr da. Seufzend stieg ich in den Zug und suchte mir ein vollkommen leeres Abteil, was nicht schwer zu finden war. Irgendwie schaffte ich es meine Koffer auf die Gepäckablage zu legen. Ich wollte solange wie möglich von den anderen Verrückten getrennt sein. Obwohl der blonde Junge gar nicht verrückt ausgesehen hatte. Eher gut. Ich lief unwillkürlich rot an und ein breites Grinsen erschien auf meinem Gesicht. Was war das bloß für ein komisches Gefühl und woher kam es?
Du bist verliebt., sagte eine Stimme in meinem Kopf.
So ein Quatsch. Ich bin elf Jahre alt. Elfjährige verlieben sich nicht. Elfjährige finden Jungen eklig.
Findest du Jungen denn eklig?,fragte die Stimme.
Nein, das nicht aber…
Du bist eben nicht wie die anderen Elfjährigen.
Ich wurde dadurch vor meiner inneren Stimme gerettet, dass sich die Tür öffnete und ein Mädchen in der Öffnung stand.
„Hi. Ist da noch frei?", fragte das Mädchen schüchtern.
„Natürlich:", antwortete ich freundlich. Das Mädchen schien auch nicht verrückt zu sein. Vielleicht waren Zauberer ja doch wie normale Menschen. Das Mädchen hievte, mit meiner Hilfe, ihre Koffer auf die dafür vorgesehenen Gepäckablagen und setzte sich auf den Platz neben dem Fenster, genau gegenüber von mir.
„Ich heiße Hannah. Hannah Abbott." Sie streckte mir die Hand hin. Ich ergriff sie und sagte:
„Hermine. Hermine Granger."
Das Mädchen begann fröhlich drauf los zu plappern und ich hörte ihr wissbegierig zu. Sie kam aus einer Zaubererfamilie und wusste somit viel mehr über die Zaubererwelt als ich, obwohl ich Bücher über Bücher darüber gelesen hatte, nachdem ich die Nachricht erhalten hatte, dass ich eine Hexe war. Schon nach wenigen Minuten öffnete sich das Abteil erneut und ein dicker Junge stand vor uns. Im ersten Moment dachte ich es wäre einer der Jungen, die mit dem blonden Jungen auf dem Bahnsteig geredet hatten und ich wurde aufgeregt, weil ich dachte, er würde auch gleich zu uns stoßen, doch dann sah ich, dass er allein war und auch gar nicht einer der Jungen war. Er hatte ein etwas dümmliches Gesicht, ganz im Gegensatz zu den zwei anderen Jungen, die trotz ihres Gewichtes ein gut aussehendes Gesicht hatten.
„I-ist hier… i-ist hier noch… f-frei?", stotterte er. Hannah und ich sahen uns kurz an, dann meinte ich: „Klar, setz dich doch."
Wir halfen ihm seinen Koffer zu verstauen, dann setzten wir uns alle drei.
„Wie heißt du?", fragte ich ihn, nachdem er sich nicht selbst vorgestellt hatte.
„Oh, m-m-mein N-name ist N-neville L-longbottom.", sagte er und hielt mir seine Hand hin, die ich ohne zu zögern ergriff. „Hermine Granger."
„Hannah Abbott.", meinte Hannah, woraufhin Neville auch ihr die Hand hinhielt. Die ganze Zeit lang, hörte er nicht auf mich anzuschauen, was mir irgendwie Angst machte.
„D-das i-ist ü-übrigens T-Trevor.", meinte er dann, ohne den Blick von mir zu wenden. Erst jetzt bemerkte ich die grüne Kröte, die er in der Hand hielt. Als verstünde die hässliche Kröte, was ihr Besitzer gerade gesagt hatte, quakte sie laut. Hannah und ich fingen an zu lachen und Neville stimmte mit ein, den Blick immer noch auf mich geheftet. Er grunzte beim Lachen. Igitt.
Die Tür öffnete sich das nächste Mal kurz nachdem der Zug begonnen hatte zu rollen. Zwei indisch aussehende Mädchen standen in der Tür und sagten gleichzeitig: „Ist hier noch frei?" Sie sagten das so synchron, das wir wieder anfingen zu lachen. Nachdem sie sich gesetzt hatten und sich als die Zwillinge Padma und Parvati Patil vorgestellt hatten, plapperten wir alle in einer fröhlichen Runde außer Neville, der mich mit halb geöffnetem Mund immer noch anstarrte. Freak!
Meine Stimmung war richtig gut, ich hatte nämlich das Gefühl, das wir alle hier gute Freunde werden würden.
Als es langsam dunkel draußen wurde, entschieden wir uns, uns in unsere Schuluniformen umzuziehen, deswegen schickten wir Neville raus.
Als Neville nach etwa zwanzig Minuten zurückkehrte, war er blass und stotterte: „I-ich habe Trevor v-verloren. W-wie k-konnte ich T-trevor verlieren?"
„Was?", fragte ich. „Du hast deine Kröte verloren?"
Er nickte wie in Schock. „E-er i-i-ist wegge-gesprungen als i-ich m-mich in der T-toilette u-umgezogen h-habe." Der arme Junge sah völlig verängstigt aus.
„Schon gut, Neville.", versuchte ich ihn zu trösten. „Ich werde ihn suchen gehen, in Ordnung. Ich finde ihn, versprochen."
Hannah stimmte mir zu und willigte ebenfalls ein mitzusuchen. Da die Patil-Schwestern nicht alleine mit Neville zurückbleiben wollten, wollten sie auch mitsuchen. Also teilten wir den Zug in vier Teile auf und jeder von uns sollte einen Teil durchsuchen. Ich hatte den Teil von Sitzplatz 111 bis 220. Ich lief also bis zu dem ersten Platz meines Teils, gefolgt von Hannah, die im vordersten Teil eingeteilt war. Ich fragte in jedem Abteil nach, ob sie eine Kröte gesehen hatten, doch erfolglos. Ich öffnete die nächste Abteiltür und schluckte. Das Abteil war vollbesetzt. Auf einer Seite saßen ein schlanker, schwarzhaariger Junge und zwei dicke Jungen, nein DIE zwei dicken Jungen. Gegenüber von ihnen saßen ein wunderschönes Mädchen mit blonden Locken, blauen Augen und einem äußerst engelhaftem Gesicht, ein hübsches Mädchen mit schwarzen Haaren und ebenfalls blauen Augen und der Junge mit dem platinblondem, kurzen Haar, grauen wunderschönen Augen und dem schönsten Gesicht, dass ich jemals gesehen hatte. Ich starrte ihn einige Sekunden lang an, dann riss mich der schwarzhaarige Junge aus meiner Trance, indem er genervt sagte: „Ja?"
„Ähmm… ich suche die Kröte von einem Neville Longbottom."
Keine Antwort.
„Ähmm… habt ihr sie gesehen?"
„Wieso sollten wir die Kröte von Longbottom gesehen haben?", giftete die Engelhafte.
„Longbottom?", spuckte der Schwarzhaarige aus, als wäre es ein Schimpfwort. Dann fing er an zu lachen. „Waren das nicht die zwei Idioten, um die sich deine Tante gekümmert hat, Malfoy?", fragte er den Jungen, der anscheinend Malfoy hieß (was ein ziemlich komischer Name war) und der der platinblonde Engel war.
Jetzt jedoch verzog sich sein Gesicht zu einem grausamen Grinsen. „Ja."
„Wie auch immer, habt ihr sie jetzt gesehen oder nicht?", wollte ich wissen.
Ein äußerst mädchenhaftes Kichern ertönte. „Was willst du denn mit dem Verlierer Longbottom? Der ist doch ein hoffnungsloser Fall! Es gibt keinen Grund mit so einem zu sprechen außer natürlich, wenn…" Die Stimme des engelhaften Mädchens verstummte.
„Wie heißt du?", fuhr sie nach einer kurzen Pause fort.
„Hermine. Hermine Granger."
Das Mädchen drehte sich fragend zu ihren Freunden um, doch diese schüttelten nur den Kopf.
„Also Hermine, woher kommst du?", fragte sie mich als wäre ich drei Jahre alt.
„Was? Wieso?", wollte ich misstrauisch wissen.
„Sind deine Eltern Zauberer oder…?" Sie grinste teuflisch.
„Nein. Meine Eltern sind Muggel.", antwortete ich.
„Muggel?", spie Malfoy aus, als wäre es das schlimmste Schimpfwort auf Erden. Sechs Augenpaare waren angewidert auf mich gerichtet.
„Warum? Was ist so schlimm daran?", fragte ich eingeschüchtert.
„Was so schlimm daran ist?", wiederholte das blonde Mädchen von oben herab. Sie wechselte einige entrüstete Blicke mit ihren Freunden.
„Verpiss dich bloß.", schnauzte Malfoy mich an. Ich verstand nicht. Was war ihr Problem? Doch ich folgte seinem Befehl. Als die Tür hinter mir zugefallen war, stiegen Tränen in mir auf. Ich verstand das einfach nicht. Aber was ich verstand, war, dass es ausgeschlossen war, dass Malfoy jemals für mich fühle würde, wie ich für ihn fühlte. Denn ja, ich fühlte etwas für ihn. Obwohl ich erst elf Jahre alt war und obwohl ich ihn überhaupt nicht kannte.
Ich hatte weinen wollen, doch im letzten Augenblick hatte ich mich umentschieden. Ich war weiter gegangen und war schließlich zu einem Abteil gekommen, in dem zwei bestimmte Jungen, einer schwarzhaarig einer rothaarig, saßen. Ich war wohl etwas gereizt ihnen gegenüber gewesen, aber schließlich war mir gerade so gut wie mein Herz gebrochen worden.
Ich habe Harry und Ron und nicht einmal Ginny jemals davon erzählt. Das war mein Geheimnis. Ich war in Malfoy verliebt. Ich hatte es aus irgendeinem Grund nie geschafft mich wieder zu entlieben. Er zog mich durch den Dreck, veralberte und verhexte mich und ich giftete zurück und zeigte ihm keine Schwäche, doch sobald ich allein war, weinte ich. Wegen ihm und um ihn. In der dritten Klasse hatte ich all meinen Schmerz herausgelassen. Ich hatte ihn ins Gesicht geschlagen. Nicht weil es mich wütend gemacht hatte, was er damals gesagt hatte, sondern weil es mich wütend machte, dass er mich nicht liebte, mich noch nicht einmal mochte und weil ich so verletzt war. Freilich dachte jeder ich wollte Hagrid und Seidenschnabel verteidigen, doch das war nicht wahr. Ich hatte nicht selbstlos gehandelt sondern selbstsüchtiger als jemals zuvor.
In der vierten Klasse war der Weihnachtsball gewesen und Viktor Krum hatte mich gefragt, ob ich mit ihm gehen wollte. Ich hatte ja gesagt. Weil, der mit dem ich eigentlich gehen wollte mich niemals fragen würde und ich nicht alleine hingehen wollte und weil ich insgeheim hoffte ihn damit eifersüchtig zu machen und ihn dazu zu bringen sich einzugestehen, dass er mich liebte. Das hatte offensichtlich nicht funktioniert. Er hatte mit irgendeinem megaheißen Flittchen getanzt und ich hätte weinen können. Kein Wunder, dass ich an diesem Abend etwas unfreundlich zu Harry und Ron gewesen war, oder? Sie hatten wahrscheinlich sowieso gedacht, ich wäre es wegen ein paar Kommentaren von Ron gewesen. Harry, Ron und Ginny war aufgefallen, dass ich mich anscheinend nie verliebt hatte und mich für keinen Jungen interessierte. Das und der Fakt, dass ich mich ständig mit Ron stritt, hatte sie dazu veranlasst zu glauben, ich wäre insgeheim in Ron verliebt. Als ob. Ron war nett, nur kein Freundesmaterial. Sollten sie doch glauben, was sie wollten.
Was mich dazu gebracht hatte Malfoy immer nur anzugiften und ihm nie meine wahren Gefühle zu offenbaren? Dafür gab es sieben extrem gute Gründe.
1. Malfoy war ein ziemliches Arschloch und ich war mir nicht einmal sicher, dass ich mit so jemandem zusammen sein wollte.
2. Ich war ein Schlammblut und Malfoy hasste mich.
3. Malfoy war ein Weiberheld – er würde sich nicht so bald auf nur ein Mädchen beschränken.
4. Selbst wenn ich Reinblüter gewesen wäre und er kein Weiberheld – die halbe Schule stand auf Malfoy, wieso sollte er also gerade mich wollen?
5. Seine Eltern würden so etwas niemals erlauben.
6. Harry und Ron würden so etwas niemals erlauben.
7. Ich war viel zu feige.
Waren diese Gründe extrem gut oder waren sie extrem gut? Trotzdem bereute ich es jeden Augenblick, dass ich es ihm nie gesagt hatte. Doch gleichzeitig wusste ich wieso es so war. Ihr versteht sicher wieso es so ein Schock war, als sich diese extrem guten Gründe langsam in Luft auflösten.
Das Kapitel ist iwie kurz geraten aba hey: es ist nur ein Prolog! Prologe sind nun mal kurz! Reviewt!
=)
