Disclaimer: Grimm gehört NBC, Universal, GK Productions, Hazy Mills Productions und Open 4 Business Productions. Mir nix, nur Idee.
Zeit: Setzt nach 2.04 Quill ein
Er beobachtete sie aus dem Schatten heraus, so wie er es schon die ganze Zeit getan hatte. Es war nicht allzu schwer, ihr zu folgen, fühlte sie sich doch sicher und verschwendete offensichtlich nicht einen Gedanken daran, daß sie in Gefahr schweben könnte.
Wie denn auch? Sie war eine der Mächtigen, eine der Alten.
Nicht daß sie selbst alt war, Gott behüte! Sie war eigentlich wunderschön, blond, schlank, attraktiv. Und sie war mehr, er konnte es riechen.
Er war ihr hergefolgt, nachdem er ihre Spur aufgenommen hatte in Washington. Sie war die zukünftige Ehefrau eines der Royals in Europa. Warum sie hergekommen war wußte er nicht, und es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Sie war hier, er war hier, das war es, was zählte.
Das höhere Ziel mußte erreicht, Zeichen gesetzt werden.
Sie saß da, zwischen den unwissenden Menschen, und lachte und scherzte.
Sie war ohne Zweifel hübsch. Er fühlte das Wesen in ihr, ein mächtiges Wesen, und selten. Seltener als selbst Seltenvögel.
Sie kümmerte sich nicht um andere wie sie, und er begriff zumindest ansatzweise warum. Sie war schlicht zu mächtig für die Mehrzahl. Keiner konnte ihr gefährlich werden … dachte sie.
Seine Lippen verzogen sich zu einem kalten Lächeln.
Konnte nicht? Sie würde das schon früh genug herausfinden und sehen, daß sie eben doch nicht unantastbar war.
Sie verließ den Club mit einigen Menschen. Eigentlich kein Problem für ihn, diese ebenfalls aus der Welt zu schaffen. Doch hier ging es um ein höheres Ziel, und da durften keine Unschuldigen sterben. Das hier war Wesen-Sache, das ging Menschen nichts an.
Er hatte gehört, hier gäbe es seit einiger Zeit einen Grimm, doch er glaubte nicht daran. Grimm waren in Europa, so wie die Royals. Hier hatte keiner von ihnen etwas zu suchen.
Dabei, das wußte er, gab es da diese alte Legende. Sie könnte in diese Legende passen, so selten wie ihre Art war. Aber es war kein Grimm bei ihr und er hatte auch keinen hier gesehen. Und selbst wenn ein Grimm hier sein sollte, sie wurde nicht beschützt, sie war frei, und genau das würde er sich zu nutze machen.
Die Legende begann ihn zu beschäftigen, während er ihr folgte.
Gehörte sie zur protegierten Art? Etwas wie sie hatte er noch nie gerochen, einmal abgesehen von der anderen ihrer Art in Washington, wo er sie gefunden hatte. War diese Legende wahr? Die Legende um die geschützte Art, die verlorenen Royals?
Er war mit dieser Geschichte aufgewachsen, wie auch mit den Märchen um die Grimm. Es hieß, wenn die Zeit gekommen war würden die ersten Royals zurückkehren an die Macht und die anderen Häuser vernichten. Ob mit oder ohne Grimm wurde allerdings nicht gesagt. Aber die Grimm hatten sich eh vor langer Zeit entschieden.
Zwei ihrer Begleiter verabschiedeten sich und zogen ihrer Wege.
Er verzog die Lippen zu einem verächtlichen Lächeln.
Gleich was sie war, sie paktierte mit den Falschen und würde dafür bezahlen, so wie bereits andere wie sie bezahlt hatten. Die Royals sollten spüren wie es war, gejagt zu werden.
Ihre hohen Absätze klapperten auf dem nassen Asphalt, während sie weiterging, noch immer einen menschlichen Begleiter bei sich.
Die verlorenen Royals, manche behaupteten, es handle sich bei ihnen um Seltenvögel. Er glaubte das nicht. Seltenvögel waren zu passiv, Royals dagegen fühlten sich allen anderen überlegen.
Er haßte Royals! Egal ob verschollene oder tatsächlich existierende. Er haßte sie! Sie hatten ihn gequält, gefoltert, zum Sterben irgendwo in den Alpen ausgesetzt. Und jetzt, jetzt ließ er sie zahlen dafür.
Der Mensch verabschiedete sich mit einem Kuß.
Soviel also zur Treue unter Royals …
Er wartete, schlich langsam näher und zog das Schwert unter seinem Mantel hervor.
Sie ging weiter, achtete nicht auf ihn, der sich langsam näher schlich. Sie war zu selbstvergessen, zu sehr davon überzeugt, daß sie eben nicht angreifbar war.
Das war der letzte Fehler, den Caroline Furlong beging …