Date: 1. Dezember

Author: kitsune-to-neko

Category: Short Story

Characters/Pairing: Luna Lovegood/ Wilbur Scamander

Genre: (leichte) Parody

Rating: G

Disclaimer: Wenn ich Jk Rowling oder Warner Brothers wäre, wär das natürlich großartig. Bin ich aber leider nicht, und so bekomme ich auch kein Geld dafür.

(A/N): Nachdem ich letztes jahr einem Irrtum unterlag sind wir dieses jahr nun endlich in der siebten Runde angelangt! Meine Güte so lange flitzen die Nacktmulle schon umher. Ich freue mich, dass ihr uns auch dieses Jahr beehrt * verneigt sich* Hoffentlich habt ihr eine Menge Spaß!

Achja: Joanne hatte mal erwähnt (nachzulesen auf leaky cauldron), dass Luna einen Enkel von Newt Scamander heiratet. Da sie aber keinen Namen nannte hab ich ihn jetzt getauft. (Wenn Joanne den Namen jetzt will, muss sie mir Geld bezahlen! * lacht irre* so zumindest der Master-Plan ;)

Alles Liebe!!

Anna und Coram

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Blätter

Grün und stickig. Das war es, was Wilbur Scamander sagen würde, wenn ihn jemand bäte den Dschungel zu beschreiben. Und dann würde er dazu übergehen sich darüber zu beklagen, dass ihn seine Frau seit zwei - er betonte in Gedanken ZWEI – Jahren hier quasi gefangenhielt, wenn auch nur mit einem Blick, dem er nur schlecht wiederstehen konnte. Und das nur weil sie diesmal untrügliche Spuren von Nargles entdeckt hatte.

Unglücklicherweise hatten sie auf der Suche nach diesen Nargles schon acht andere exotische Spezies entdeckt, weshalb das Ministerium sie weiterhin finanzierte.

Seinen düsteren Gedanken nachhängend blickte er seine erst kürzlich Angetraute an, die mit voller Hingabe seit mindestens zehn Minuten "Oh Tannenbaum" summte. Er wusste nicht, dass das Lied entgegen der landläufigen Meinung nicht drei sondern siebenundzwanzig Strophen hatte. Und das war nur eines der Dinge, die Wilbur geglaubt hatte zu wissen, bis er Luna kennenlernte.

Er wischte sich den Schweiß von der Stirn – Achja! Der Dschungel war noch dazu viel zu WARM!- und wedelte mit dem Tuch, um diese lästigen Moskitos zu verscheuchen.

"Kann ich dir helfen Schatz?", fragte er. Luna stoppte kurz ihr Summen. "Nein danke. Ich habe alles im Griff." Genauer gesagt hatte sie drei leuchtend bunte Papageien im Griff, denen sie kleine Pakete an die Beine band. "Ich hoffe, die anderen verstehen, dass ich kein Geschenkpapier hatte... Allerdings sieht so alles viel authentischer aus." Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihr Werk. "Ich denke, dass sich unsere Freunde auch über in Bananenblätter gewickelte..." Leider konnte er diesen Satz nie vollenden, denn plötzlich klatschte mit einem lauten "PATSCH!" ein kleiner rosa Ball gefolgt von Blättern, tropischen Früchten und einer mit Wasser und winzigen Kaulquappen gefüllte Bromelie in seinen Schoß.

"IIIIHHH!", rief Wilbur, der sonst wesentlich wortgewandter war. Er sprang auf und versuchte hastig die zappelnden Möchtegern-Frösche von seiner Hose zu wischen. "Vorsicht! Du zertrampelst sie!" Luna begann sorgfältig die kleinen schwarzen Tierchen aufzusammeln und provisorisch in ihren Wasserbecher umzusiedeln.

Zwischen fürsorglicher Forscherin und tanzendem Gatten rappelte sich der rosa Ball auf, hielt sich einen Moment benommen den Kopf, bevor er eine Faust gen Blätterdach schüttelte und eine Schimpftirade losließ: " JA! Das haste gez davon! Das nächste Mal überlegste dir dreimal, bevor du einen von uns packst! Du blödes Flattervieh! Mit deiner albernen Haube und dem ewigen KRÄHKRA! Ich werd dir.." "Ein Nargle! Wilbur wir haben sie gefunden!!!", rief Luna plötzlich und hüpfte auf und ab. Dabei klatschte sie aufgeregt in die Hände.

"Das soll ein Nargle sein?" "Hey Freundchen!",das kleine Tierchen zeigte mit einer ausgestreckten Kralle auf Scamander."Mir gefällt gar nicht, wie du das "das" betonst. Sei besser vorsichtig. Und: Nein ich bin kein Nargle." Es verschrenkte die kleinen Ärmchen vor der Brust. "Ich bin ein Nacktmull." Sein Tonfall drückte unverhohlen Stolz über diese Tatsache aus.

"Ein Nacktmull?" Luna hatte aufgehört zu hüpfen und rannte plötzlich in ihr Zelt. Der Nacktmull schaute ihr leicht irritert hinterher, aber schon nach einigen Sekunden kam Luna mit einem sehr alten Büchlein wieder heraus. Nach einigem Blättern hatte sie die Stelle gefunden, die sie offensichtlich gesucht hatte.

Den kleinen rosa Besucher ignorierend zeigte sie die offene Seite ihrem Mann. Sie deutete auf eine Skizze. "Hier siehst du? Dein Großvater hat einmal Nacktmulle beschrieben. Er hielt sie allerdings für eine Erfindung, um besonders Erwachsenen Angst zu machen. Kinder hingegen glauben eher, sie würden die Geschenke verteilen." Wilbur kaute auf der Unterlippe und schaute sich ebenfalls die Aufzeichnungen seines Vorfahren an. "Ich verstehe nur nicht. Newt war der Ansicht, dass sie sich wenn dann nur auf den Britischen Inseln aufhalten. Aber wir sind in Südamerika."

"Sag mal haben alle in deiner Familie so bekloppte Namen? Is das ne Tradition?", meldete sich das Stimmchen vom Waldboden. Verwirrt schaute er nach unten. Das rosa Tier blickte zurück. "Ich weiss nicht, was du meinst. Ich habe einen völlig normalen Namen." "Na wenne meinst... Hey sag mal könnt ihr mich eventuell nen Stückchen mitnehmen?" "Warum?", wollte er gerade fragen, als seine Frau schon "Klar!", rief. "Wohin musst du denn?" Es zeigte in eine Richtung. "Da lang. Immer dem Krach nach. Ich denke nich, dass mich dat blöde Viech so weit mitgenommen hat." Luna begann damit ihre Ausrüstung in einer kleinen Handtasche zu verstauen – den Trick hatte sie von Hermione.

"Warum bist du eigentlich vom Himmel gefallen? Und was für ein Viech?" "Ach mich hat sone dämliche Harpie aufgegabelt und wollte mich verspeisen. Da hatte se aber die Rechnung ohne meine Beisserchen gemacht!" Es tippte mit einer Kralle gegen seine Schneidezähne. "Du hast bestimmt richtig gehandelt, auch wenn ich hoffe, dass dem Vogel nichts geschehen ist." Luna war fertig mit Packen und reichten dem Tier eine Hand. "Komm. Du kannst auf meiner Schulter reisen. Dann gehts schneller." Der Nacktmull hüpfte drauf. "Wir müssen in diese Richtung."

Nach einer halben Stunde hörten die beiden Forschungsreisenden den Klang von Trommeln. "Wir sind fast da!" Der Nacktmull auf Lunas Schulter setzte sich auf und wedelte mit seinem Stummelschwänzchen. "Hallo Leute!", rief er, als sie näher kamen und Wilbur die letzten Lianen und Blätter mit seinem Zauberstab aus dem Weg räumte.

Eine ganze Gruppe der kleinen rosa Tiere hatte sich offensichtlich im Dschungel ein Dorf errichtet. Kleine Hütten standen da um eine zentrale Feuerstelle. Ein paar der Tiere tanzten drum herum, während weitere die Trommeln schlugen. Sogar einen Pool hatten sie angelegt, in dem einer in auffälliger Boxershort und mit Cocktail in einem Gummireifen lag. Dieser winkte dem Heimkehrer lachend zu. Ein anderer Nacktmull kam auf sie zugelaufen. "Wollt ihr Rumkugeln? Ich hab grad welche gemacht."

Positiv von dieser Gastfreundschaft überrascht setzte sich das junge Paar auf einen ihnen zugewiesenen Platz. "Kekse?" Ein weiterer Nacktmull hielt ihnen ein Tablett unter die Nase.

"Ja. Danke." "Ich hab da eine Frage. Mein Großvater war der festen Ansicht, ihr würdet nur in Britannien auftauchen. Also: Was macht ihr hier?"

Ein Nacktmull, der sich ein offensichtlich nutzloses Brillengestell aufgesetzt hatte und nun geräuschvoll Gummihandschuhe anzog, watschelte zu Wilburs Bein. "Ich habe eine kleine Gegenfrage: Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sie der Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel von Newt Scamander sind, da sein Buch erstmals..." Wilbur unterbrach das Tier:" Ja schon, aber ich vergesse immer wie viele Urs ich davor setzten müsste und ausserdem ist Großvater wesentlich kürzer." "Aha. Würde es sie stören, wenn ich ihre Fingerabdrücke nehme? Ich lege eine Kartei an." Völlig verwirrt hielt der junge Mann seine Hand hinunter, die nun fachgerecht eingesaut wurde.

"Um zu eurer Frage zurückzukommen: Ja wir sind normalerweise in unserem geliebten Brittannien tätig. Aber wir haben beschlossen dem ganzen den Rücken zu kehren, da man uns dort nicht gebührend behandelt." Er verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf.

Luna setzte kurz ihre Tasse Tee ab – ihr wurde sofort nachgeschenkt - "Warum nicht gebührend behandelt?"

"Seit wir denken können versuchen wir Weihnachten zu einem ganz besonderen Fest für alle zu machen. Und was ist der Dank? NICHTS! Oder schlimmer noch: Wir werden angefeindet." Das Tier deutete auf einen Stapel Briefe. "Man beschwert sich über uns!" "Und das sind nur die, die uns Severus Snape geschickt hat.", fügte ein anderer hinzu. "Ja und wenn er sich weiterhin so gegen eine Verbindung mit Lucius sträubt, dann schreib ich ihm eine Affäre mit Filch!", kam eine Stimme aus einem der Liegestühle am Pool.

Wilbur starrte seine Frau inzwischen völlig entgeistert an. Aber er kannte Luna gut genug, um zu wissen, dass sie erstens alles glaubte, was ihr diese rosa Dinger erzählten und sie zweitens...

"Aber ich bin mir sicher, dass das alles nur ein Mißverständnis ist. Wenn ihr wirklich nur wollt, dass es allen gut geht und sie ein schönes Weihnachten haben... Was haltet ihr davon mit uns wieder zurückzukommen?" - genau das sagen würde. Er seufzte lautlos. Er war sich sicher, Newt hatte die Nacktmulle gewiss nicht wegen ihres Äußeren als 5-x-Kategorie klassifiziert. Auch wenn er sich noch nicht sicher war, warum sie als "Zauberer-Killer" eingestuft wurden, war er sich doch sehr sehr sicher, dass er es wirklich nicht herausfinden wollte.

"Okay, wisst ihr was?" Luna stand auf und klatschte erfreut in die Hände. "Meine Geschenk-papageien sind zwar bestimmt schon losgeflogen, aber ich denke alle werden sich freuen, wenn wir mit euch zusammen über die Feiertage doch nach Hause kommen."

Ein lautes "JUCHUUU!" schallte durch das Nacktmull-Dorf und alles erging sich in geschäftiger Betriebsamkeit. Luna hielt einen von ihnen noch kurz auf. "Sag mal, hat einer von euch hier jemals Nargles gesehen?" "Nargles?" Der Nacktmull prustete los und kullerte vor Lachen über den Boden, aber bevor sich Luna darüber wundern konnte tippte ihr Mann ihr auf die Schulter. "Schatz. Meinst du das ist wirklich eine gute Idee? Du hast gelesen, was Newt geschrieben hat." "Ach Schatz." Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Mal ehrlich: Was soll denn schon passieren?"