Fanfiction

Mo Dao Zu Shi

- Wiederkehr-


by Romahito


(Wer möchte, der geht jetzt bitte auf youtube und lässt im Hintergrund das folgende Lied laufen: watch?v=Eru3T1BU0Q8) -Tuý Mộng Tiền Trần Piano Full Mo Dao Zu Shi-

Chapter 1:

Es war ein helles, freundliches Licht. Die Seele erfüllte es mit Wärme und Geborgenheit.

Das schwere Herz wurde leicht und Glück durchströmte den Körper.

Langsam erschien eine verschwommene Silhouette in dem heilvollen Licht.

"Wer ist da?"

Die Gestalt blickte einen freundlich an. Ein erfreuliches, herzensgutes Lachen war zu hören. Die Person erstrahlte in einem wunderschönen Lächeln.

Der seichte Wind wehte durch das schwarze, lange Haar und die Kleider spielten im lauen Wind umher.

"Wei Ying, bist du das?"

...

...

...

Doch Plötzlich wurde es kälter. Das warme Gefühl des Herzens wurde von einem kalten Hauch verdrängt. Das helle Licht wurde immer dunkler.

Ein beklemmendes Gefühl machte sich in der Brust breit.

Die Kleider der Gestalt färbten sich schwarz und rot. Ein starker Sturm kam auf.

Die schwarzen Haare wehten hektisch im Wind umher.

Die Person drehte sich um, das Lachen verstummte, das Gesicht war nicht mehr zu sehen.

Es wurde dunkel, kalt und still geworden.

Die Gestalt entfernte sich und wurde immer kleiner.

"Wei Ying...!"

"Wei Ying... Wohin gehst du?"

Jemand streckte einen Arm aus um die Person festzuhalten. Doch die Hand griff vergeblich ins Leere. Immer kleiner und kleiner wurde die Person.

Es wurde dunkler und dunkler.

Bum Bum Bum

Das Herz pochte immer schneller. Die Atmung wurde lauter, die Kehle schnürte sich zu.

"Wei Ying! Verlass mich nicht!"

Plötzlich war alles dunkel.

...

...

...


Lan Wangji riss die Augen weit auf, er schnappte nach Luft, seine Hand schnellte hoch und Griff in die Luft, so als wollte er jemanden festhalten.

"Wei Ying!" Zitterte seine Stimme.

Sein Herz schlug ihm bis zur Kehle. Ihm war heiß und kalt zugleich. Seine Brust schmerzte und seine Seele war ihm schwer.

Er setzte sich ruckartig aufrecht und schnappte nach Luft, seine Kehle war trocken. Er fasste sich mit seiner rechten Hand an die Stirn um den kalten Schweiß abzuwischen. Mit der linken Hand stützte er sich kraftlos auf dem großen Bett ab.

Er schloss für einen kurzen Moment seine Augen um sich zu beruhigen.

Er fühlte seinen Herzschlag und unsargbare Angst und Einsamkeit durchströmte seinen Körper.

Er öffnete wieder seine Augen und er sah sich um. Er war in seinem Jingshi und saß auf seinem Bett. Der Raum wurde in ein helles Licht der aufgehenden Sonne getaucht. Durch das Fenster kam eine kühle Morgenbrise und die ersten Vögel begannen leise die Luft mit ihrem Gesang zu erfüllen.

Plötzlich hörte Lan Wangji ein leises Aufatmen und ein Rascheln der Bettdecke neben sich.

Sein Blick wanderte zaghaft zur Seite. Er sah wie jemand neben ihm lag, sich seufzend zur Seite von ihm wegdrehte und dabei an der Bettdecke zog. Die langen, rabenschwarzen Haare lagen wirr umher und eine Strähne kringelte sich über seine linke Hand, mit welcher er sich noch immer auf dem Bett abstützte.

Lan Wangjis Augen weiteten sich bei dem Anblick.

Es war Wei Wuxia, der mit einem zufriedenen Gesichtsaudruck sich neben ihm im Bett zurechtrückte. Sein junges Gesicht wurde von den ersten Morgenstrahlen zart umhüllt und lies ihn wie eine anmutigende Gestalt im Schlaf erscheinen.

Lan Wangji atmete auf.

Es war Wei Wuxian. Es war wirklich Wei Wuxian der neben ihm lag. Lebendig in Fleisch und Blut.

Lan Wangji griff vorsichtignach der schwarze Haarsträhne, welche über seine linke Hand glitt und führte sie zu seinen noch immer zitternden Lippen. Er schloss die Augen und küsste behutsam und vorsichtig die Strähne in seiner Hand, als würde sie bei Unachtsamkeit gleich zerfallen.

Ein leises, zaghaftes " Wei Ying..." kam über seine Lippen.

Wei Wuxian seufzte noch einmal im Schlaf auf und zuppelte an der Bettdecke. Ein leises Murren und Murmeln kam von seinen Lippen.

Langsam lies Lan Wangji die glatte Strähne durch seine zarten Hände gleiten. Er erblickte Wei Wuxians rotes Haarband, welches sich zwischen den schwarzen Haaren umher schlengelte und zur Hälfte schon auf dem Boden lag. Behutsam zog Lang Wangji daran und entwirrte es zwischen den Haaren und der Decke, bis er es schließlich behutsam zusammen rollte und neben das Bett legte.

Langsam kam Lan Wangji wieder zur Gesinnung. Der dunkle Schleier seines Albtraumes lüftete sich und sein Herzschlag hatte wieder seinen ruhigen Rhythmus gefunden.

Seit ein paar Wochen nun war Wei Wuxian wieder bei ihm im Gusu Lan Clan. Obwohl die Tage voller Glück und Freude für ihn waren, wurde er oft des Nachts von Albträumen heimgesucht. Es waren immer die selben Träume mit den selben schrecklichen Gefühlen.

Es waren Träume voller Dunkelheit, Verlusst und unsagbarer Angst.

Er träumte davon wie er Wei Wuxian nachdem er ihn nach so vielen Jahren endlich wieder gefunden hatte, wieder verlieren würde. Es waren schreckliche Träume die ihn sehr plagten.

Doch immer wenn er wach wurde, war Wei Wuxian in seiner Nähe und er beruhigte sich bald wieder. Der Anblick von Wei Wuxian holte ihn jedes mal wieder ins Hier und Jetzt zurück und erfüllte sein Herz voller Glück, dass es doch nicht nur ein schöner Traum war, dass Wei Wuxian wieder zurück war.

Lan Wangji stand vorsichtig auf und versuchte so leise wie möglich zu sein, um Wei Wuxian nicht zu wecken.

Obwohl er ihm in der anderen Hälfte des Raumes ein Gästebett vorbereitet hatte, belegte Wei Wuxian wie ganz selbstverständlich fast jede Nacht Lan Wangjis Bett. Mit der Ausrede es sei viel größer und bequemer als seins und Gäste seien ja nun wohl wie Könige zu behandeln, rollte er sich wie es ihm beliebte in Lan Wangjis Bett umher.

Lan Wangji packte seine feinen Kleider zusammen, nahm Bichen aus seiner Halterung und verließ den Raum um sich fertig zu machen. Es war 5 uhr in der Früh. Wie jeden Morgen wenn Lan Wangji aufwachte.