Hallo! *wink*

1. Es ist meine erste Story und ich bin total gespant wie sie ankommen wird.

2. Würde ich mich unglaublich freuen, wenn ihr reviewen würdet. Denn ich werde die Story in weiteren Portalen hochladen, dort wo die Anfrage am höchsten ist, werde ich weitere Kapitel posten.

3. Ich hoffe ihr genießt es und wenn ihr Fragen, Kritik oder etc. habt scheut euch nicht auch das in die Review zu schreiben. ;)

Inhalt

6. Schuljahr Harry ist mal wieder bei den Dursleys, er denkt oft an Sirius, wird von Albträumen geplagt und ist schon seit Ferienbeginn krank. Zudem hat Harry ständig Magieschübe. Doch dann "rettet" Lupin Harry aus dem Ligusterweg. Danach erkennt man was mit Harry los ist und stellt erschreckend fest, dass Harry in Lebensgefahr schwebt. Ron benimmt sich sehr komisch und seine Briefe werden auch immer kürzer. Malfoy ist nett und Snape sorgt sich? Der Orden wird Harry zusehends suspekt. Die Lage spitzt sich zu als Harry in den Ferien, nach Schottland reist. Als er dann wieder nach Hogwarts zurückkehrt überschlagen sich die Ereignisse.

Seht (eig. last) doch selber! ;)

Ein ganz normaler Tag

Ein großer, dürrer schwarzhaarige Junge mit Brille, der mager und sehr ungesund aussah, lag in einem viel zu kleinem Bett. Seine Kleidung war dreckig, zerschlissen und einige Nummern zu groß.

„Liegen", war wohl der falsche Ausdruck, denn er wälzte sich von der einen Seite zur anderen, schlug mit Armen und Beinen wild um sich und murmelte wirres Zeug vor sich her. Wie es schien, hatte Harry Potter einen schrecklichen Alptraum. Diese, hatte er jede Nacht, furchteinflößender und eine schlimmer als der andere. Durch den Schlafmangel sah er wirklich sehr krank aus.

Dunkle Augenringe zierten Harry's Gesicht und er schien von Tag zu Tag dünner zu werden.

Sein Pate, der ihm mehr Familie war, als alle anderen, war kurz vor Schulende von seiner eigenen Cousine umgebracht worden. Der Tod Sirius' riss Harry in eine tiefes schwarzes Loch. Er verweigerte das Essen der Dursleys, durchlebte immer wieder jene Todesnacht, in seinen Träumen und stürzte sich tagsüber, um seinen Gedanken zu entkommen, in seine Hausaufgaben. Wenn Harry nichts zu tun hatte, ließ er sich mit Wohlwollen von einer Welle der Lethargie mitreißen. Er lang dann stundenlang auf seinem Bett und dachte an Sirius, an die vielen Fragen die er ihm noch, über seine Eltern und ihn selbst, hätte stellen können.

Zusätzlich zur seiner psychischen Angeschlagenheit, plagte ihn seit Schulende eine sehr hartnäckige Grippe. Seit er in den Hogwartsexpress gestiegen war, hatte er hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, die ihn zusätzlich schwächten.

Zu allem Überfluss hatten die Lehrer auch dieses Jahr nicht vergessen ihnen mehr als reichlich Hausaufgaben aufzugeben. Also hatte sich Harry gleich am ersten Tag, als er bei den Dursleys ankam, an seine Aufgaben gemacht. Unteranderem, hatten sie ein langwieriges Projekt in Kräuterkunde aufbekommen. Der Auftrag bestand darin, sich eine Pflanze auszusuchen, den Setzling aus dem Gewächshaus zu holen, diesen bei sich zu Hause einzupflanzen und dann mussten sie jeden Tag (zweieinhalb Wochen lang) seinen Wachstum protokollieren. Wenn die zweieinhalb rum waren, sollten sie alles analysieren und auswerten. Als zusätzliche Aufgabe konnten sie mit dieser Pflanze einen Zaubertrank brauen (als hätten sie nicht schon genug Zaubertrankaufgaben von Snape aufgebrummt bekommen, aber wenigstens war es eine Zusatzaufgabe und somit freiwillig). Harry hatte sich am Ende des Schuljahres für die Abessinische Schrumpelfeige entschieden, diese biss nicht, spuckte kein Feuer oder erwürgte niemanden, wenn man sich auch nur zu nah an sie herantraute. Auch wenn all die Fakten nach einem starken Vorteil aussahen, so hatte es ihm davor graute, was er im Vorfeld in einem Buch über die Feige gelesen hatte. Denn in dem Buch Tausend Zauberkräuter und -pilze stand, dass die Schrumpelfeige eine äußerst schwierig zu züchtende Pflanze war, die schnell einzugehen drohte. Aber Harry gefiel diese Herausforderung. Wenn er wollte, konnte er mithilfe dieser Feige, einen Schrumpftrank brauen, den er dann (falls er denn gelingen würde) bei Professor Snape abgeben konnte.

Trotz dessen hatte Harry etwas weiteres Bauchschmerzen bereitet

Wie sollte er nur den Dursleys weismachen, dass er einen kleinen Teil ihres kostbaren Gartens dazu missbrauchen müsse, um ein Schulprojekt durchzuführen? Hätte es sich hierbei um eine normale Pflanze gehandelt, hätte er eventuell zu den Dursleys durchdringen können. Da dies aber nicht der Fall war, musste er sich etwas besseres einfallen lassen.

Als er sein Anliegen Onkel und Tante mitteilte war Vernon vollkommen ausgetickt. In seiner alten Manier hatte er Harry beschimpft und ihn gefragt ob er noch ganz bei Sinne wäre. Diese Art von Behandlung kannte Harry seit er ein Kleinkind war, wenn er nicht hörte. Als Vernon endlich von Harry abließ, zog er seinen Trumpf aus dem Ärmel. Er hatte er den Dursleys einfach erzählt, dass das Zaubereiministerium, falls es mitbekommen würde, dass er seine Hausaufgaben nicht fachgemäß machen könnte, hierherkommen würde und Fragen dazu stellen würde.

Daraufhin verlor Onkel Vernons Gesicht sämtliche rote Farbe. Denn wenn die Familie eins noch mehr hassten als Harry, dann waren das noch mehr Zauberer. Wenn diese komischen Menschen in ihrer abnormalen Kleidung und ihrem absolut schlechtem Benehmen hierher gekommen wären, hätten sie für negatives Auffallen in der Nachbarschaft gesorgt. Fragen hätten darüber gestellt werden können und der Ruf der Dursleys als die Vorzeigefamilie wäre angekratzt gewesen. Ein weiterer Missfallen der Dursleys war, das die unnormalen Menschen stärker waren und schlimmes mit ihnen anstellen könnten. Eine Horrorvorstellung Petunias war es, dass ihr heißgeliebter Sohn, Dudley, zu seinem ehemaligen Schweineschwanz, ein Paar Öhrchen bekomme könne.

Harry musste sich sehr zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Das Zaubereiministerium, ihn besuchen, weil er seine Hausaufgaben machen konnte war eine solch absurde Idee, dass es ihn fast schüttelte. Die wären wahrscheinlich froh gewesen, wenn sie irgendeinen Grund gehabt hätten, ihn der Schule zu verweisen. Aber sei s' drum, sei s' drum. Wenn die Lüge bei den Dursleys zog, war ihm alles lieb.

Vernon und Petunia tauschten einen langen intensiven Blick aus, sein Onkel grunzte dann und meinte, dass er es machen könne, aber in der kleinen Ecke hinter dem Schuppen, dort, wo kein Mensch seine missratene Pflanze sehen könnte. Daraufhin blaffte er Harry an, sich in sein Zimmer zu verziehen und drohte ihm mit noch mehr Schlägen, wenn seine Pflanze irgendwelche Aufmerksamkeit auf sich zog. Nach der Ansprache trotte Onkel Vernon in die Küche, um sich Eis zu holen.

Harry hätte Luftsprünge machen können, als er das hörte. Er durfte sein Projekt machen und das an der perfekten Stelle, denn die Schrumpelfeige bauchte Schatten und kein direktes Sonnenlicht, um zu wachsen. Hätte er diese Information auch nur gegenüber seinen Verwandten verlauten lassen, hätte die ihn wahrscheinlich angewiesen sein Gewächs mitten im Garten zu platzieren, damit es besonders viel Sonne abbekam.

Das wichtigste zu diesem Zeitpunkt war aber nur, dass er den nächsten Tag mit seinem Projekt anfangen konnte.

Plötzlich schreckte Harry schweißgebadet aus seinem alltäglichen Traum, auf seinem Nachttisch tastend suchte er nach seiner Brille, um endlich klar sehen zu können. Als er sie endlich gefunden hatte, setzte er sie auf und schaute auf den Wecker, den er vor Jahren selber zusammengeflickt hatte, die Zeiger zeigten 3:10. Harry ließ sich wieder nach hinten in sein Kissen fallen, stricht mit seiner Hand über sein schweißnasses Gesicht und massierte dann seine schmerzende Stirn. Er hatte immer noch Fieber und starke Schmerzen. Doch dann dachte er an seinen Traum, an seinen absurden, angsteinflößenden und schrecklichen Traum. Eigentlich war es gar kein Traum, es war bittere Realität, die ihn sein Unterbewusstsein wieder und wieder durchleben ließ. Sirius war tot. Unwillkürlich zuckte Harry bei diesem gedachten Satz zusammen.

Er setze sich auf und schaute sich im Raum um. An der Wand stand sein Schrankkoffer von Hogwarts, in dem Harry all seine Schulsachen aufbewahrte (die diesen Sommer nicht unten in der Besenkammer eingeschlossen worden waren, denn Harry hatte ganz nebenbei eingewoben, dass das was für das Kräuterkundeprojekt gilt, auch auf seine anderen Fächer zutrifft. Zum einen, hatte Harry es dieses Jahr schaffen wollen seine Aufgaben noch vor Hogwarts zu schaffen, um eine aufgabenfreie Woche zu haben und zum anderen konnte man durch Aufsätze schreiben seine Gedanken beschäftigen.) Auf seinem Schreibtisch lag Der Tagesprophet, den er jeden Tag von einem kleinen Steinkauz bekam. Wenn die Eule bei Harry an die Fensterscheibe klopfte machte er das Fenster auf, um sie herein zu lassen, nahm ihr dann die Zeitung ab und legte ihr ein paar Knut in den, an einen ihrer Beine befestigten, Beutel. Manchmal wenn eine der Eulen noch Zeit hatte, gab er ihr einen Eulenkeks. Zufrieden flatterten sie dann wieder von dannen. Eine Überschrift im Tagesprohpet lautete : „Harry Potter der Auserwählte? Das Ministerium hat nie an ihm gezweifelt", eine andere hieß, „Halbes Dorf in Nordengland ausgelöscht, darunter auch Muggel, verdächtigt wird Sirius Black, der bereits als Massenmörder bekannt ist." Harry nahm die Zeitung und riss sie auseinander, „Alles Lügen. Selbst den Tod von Sirius vertuschen sie, um zu zeigen wie toll sie alles unter Kontrolle haben und genau wissen wer was wann gemacht hat", schimpfte Harry stumm. Die Zeitungsstücken legte er in den Eulenkäfig, der zur Zeit leer war. Hedwig schien noch nicht von ihrem nächtlichen Jagdausflug zurückgekehrt zu sein. „Ach, wenn ich doch auch von hier wegfliegen könnte, weg von den Dursleys, und ihrer Engstirnigkeit, weg von dem Ministerium, mit all seinen Lügen, weg von den Todessern, die nach meinem und dem Leben meiner Freunde trachten, weg von Voldemort persönlich, durch den ich meine ganze Familie verloren habe. Weg von diesen ganzen scheußlichen Menschen. Weg von der ganzen Zauberei." Im nächsten Moment hätte Harry sich für diesen Gedanken treten können „Weg von der Zauberei." Hier hatte er doch seine Freunde die ihm immer beistanden, zu aller erst: Hermine, die attraktive („Warum fällt mir zu Hermine gleich als erstes attraktiv ein. Nicht das sie es nicht wäre, aber…Ach, das spielt jetzt auch keine Rolle") kluge, clevere, talentierte Hermine, sie wusste immer einen Rat, wusste immer über alles Bescheid. Ron, sein bester Freund, mit ihm verstand er sich ohne Worte, er besaß ein großes strategisches Wissen, dessen er sich selber nicht bewusst war. Aber wenn Harry daran dachte, wie oft und raffiniert Ron ihn und Hermine beim Zaubererschach geschlagen hatte, ganz zu schweigen von seiner großartigen Partie im ersten Schuljahr, war dieses Talent wohl offensichtlich. Ja, seine allerbesten Freunde, ohne die er nicht halb soviel Harry wäre wie jetzt. Da waren aber auch noch Ginny, Neville, Luna, diejenigen die mit ihm zusammen in die Mysteriumsabteilung gegangen waren, ihr Leben aufs' Spiel setzend.

Aber diesen Sommer musste etwas passiert sein. Die Briefe von Hermine waren wir immer voller Aufmerksamkeit und Liebe („Liebe? Was denk ich mir heute bloß zusammen. Obwohl Lieb trifft es doch. Freundschaftliche Liebe. Ja genau, das ist es.")

Selbst Ginny, Neville und Luna hatten ihm geschrieben. Was Harry aber verunsicherte, waren Rons Briefe. Sie vielen noch kürzer aus, als ihre Vorgänger, in den letzten Jahren.

Hey Kumpel,

mir geht es gut. Ginny nervt und Mum auch.

Ich will nicht diese scheußlichen Tränkeaufgaben machen.

Halt die Ohren steif, Alter.

Ron

„Halt die Ohren steif, Alter", danke Ron für deine Anteilnahme, es ist ja auch nur mein letzter Verwandter gestorben, dem ich nicht völlig egal war", wetterte Harry.

Und wieder war Harry bei dem Thema hängen geblieben, was er tunlichst versuchte zu umgehen. Mysteriumsabteilung. Sirius. Tod.

Harry stand auf und ging zu seinem Fenster, er schaute hinaus auf die, durch Straßenlaternen beleuchtete, Straße. Niemand war draußen zu sehen, nirgendwo brannte Licht in einem Fenster. Der Ligusterweg lag in vollkommener Stille, bei diesem Anblick konnte man denken, behaupten zu können, dass Voldemort nur ein Hirngespinst sei, eine Fantasiegestalt. Doch Harry wusste zu genau, dass dies eben nicht der Fall war. Voldemort war real, sogar sehr real.

Harry setzte sich auf sein Fensterbrett, schloss die Augen und lehnte den Kopf gegen die Fensterscheibe, die Kühle die davon ausging, tat seiner Stirn und den pochende Kopfschmerzen sehr gut.

Er dachte nun bewusst an die Geschehnisse, vor und in der Mysteriumsabteilung.

Harry erinnerte sich daran, als Voldemort absichtlich in seinen Geist eingedrungen war und diesen manipulierte.

Er saß in der Prüfung für Zaubereigeschichte, als er plötzlich wegtrat.

Harry ging wieder durch diesen kühlen, dunklen Gang, fing dann vor Entschlossenheit an zu rennen. Dann erreichte er sein Ziel, die Tür. Sie öffnete sich und nun stand Harry in dem kreisrunden Saal, mit den vielen Türen. Dann entschied er sich für eine Tür und trat hindurch. Harry befand sich in einem gewölbeartigen, riesigen Raum mit großen Regalen, welche Glaskugeln beherbergten. Ein Gefühl von Gewissheit durchfloss ihn, doch dann sah er, weiter vor sich, eine Gestalt am Boden liegen, dann hörte er eine hohe, kalte Stimme genüsslich: „Crucio", sagen. Der Mann der am Boden lag schrie auf und schmiss sich hin und her. Die hohe, kalte Stimme forderte, dass der Mann etwas für ihn holen solle. Die Stimme gehörte ohne Zweifel Voldemort und als Harry diesen, den Mann ansprechen hörte, blieb ihm das Herz stehen. Es war Sirius den Voldemort dort folterte. Sirius wehrte sich, er wollte Voldemort nicht den Gefallen tun und dieser schien Zeit mitgebracht zu haben, Zeit in der er Sirius foltern konnte, zu Tode foltern.

Zu dem Zeitpunkt, dachte Harry, dass Voldemort Sirius in seiner Gewalt hätte. Seine „Vision" war damals genau wie die, in der er den Angriff auf Mr Weasley gesehen hatte und ihn so retten konnte. Deshalb war Harry auch der vollen Überzeugung gewesen, dass sie echt war.

Wenn er jetzt darauf zurückblickte, fühlte er sich schuldig, schuldig am Tod von seinem Paten. Hätte Harry damals gelernt seinen Geist zu verschließen, wäre es gar nicht erst dazu gekommen, dass er in Voldemort's Falle getappt wäre und somit das Todesurteil Sirius' beschloss.

Aber Harry durchlebte jede Nacht noch etwas anderes, ein weiters Erlebnis.

Harry stand mit Neville auf den Stufen zum Gehirnraum, als Dumbledore erschien. Die Todesser bekamen Angst, als sie ihn erblickten, doch einige kämpften weiter.

Bellatrix schoss einen roten Lichtblitz auf Sirius, dem er gekonnt auswich. Er lachte sie aus und stachelte Lestrange weiter an, indem er zu ihr meinte, dass sie doch wohl besser kämpfen könne. Daraufhin schoss sie einen weiteren Lichtstrahl auf seinen Paten, der ihn genau auf der Brust traf. Dann fiel er wie in Zeitlupe in diesen Vorhang und verschwand.

Ihm lief eine einzelne Träne über die Wange als er an den Tod von Sirius dachte. Gleichzeitig schloss Harry einen Pack mit sich selber, er würde ab sofort nicht mehr willentlich an Sirius denken oder sonstige Tote, ab jetzt würde er sich vollkommen auf seine Schulsachen konzentrieren (was er schon seit zweieinhalb Wochen versuchte). „Aber diesmal richtig.", schwor sich Harry.

Dann stand er auf und ging wieder rüber zu seinem Bett, um sich hinzulegen.

Ein Blick auf seinen Wecker sagte ihm, dass es mittlerweile 7:00 war, also nicht mehr lange, bis die Dursleys wach wurden. Harry dachte noch darüber nach, ob er nicht vielleicht die letzten zwei Wochen zu den Weasleys könnte, das würde bedeuten, dass er "nur" noch dreieinhalb bei den Dursleys bleiben müsste. Er selber würde ihnen aber nicht schreiben, da er sich ihnen nicht aufdrängen wollte. Aber die Vorstellung seine Freunde, Hermine und Ron, wiederzusehen zauberte Harry ein kleines Lächeln auf die Lippen.

In Gedanken an seine Freunde, döste Harry ein.

„POTTER!"

Stöhnend schlug Harry, die Augen auf. Er taste nach seiner Brille, um zu bemerken, dass er heut früh vergessen hatte, sie abzunehmen. Harry setzte sich auf und streckte sich - ein Blick auf die Uhr - er hatte nur eine halbe Stunde „geschlafen". „DU SOLLST RUNTER KOMMEN, HAB ICH GESAGT, DU VERDAMMTER BENGEL!" Schrie sein Onkel hoch. Harry machte, dass er aufstand um keinen unnötigen Ärger zu bekommen. Total zerknittert machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Als er die Treppe runterging, hörte er seinen Onkel und seine Tante angeregt flüstern. Dann trat er um die Ecke und begrüßte sie mit einem matten „Guten Morgen." „Setz' dich!", war die kurze und spitze Antwort Petunia's . Als Harry sich hinsetzte, erhob sich Vernon, der jetzt schon rot im Gesicht war, aus seinem Sessel und setzte seine typische Denkermine auf, wenn er etwas wichtiges mitteilen wollte. „Bursche, deine Tante, Dudley und ich wollen über das Wochenende verreisen. Du bleibst natürlich zu Hause. Du fasst nichts an, nicht die teure Stereo - Anlage, nicht den Fernseher, nicht den Computer. Haben wir uns da verstanden? Am besten du bleibst in deinem Zimmer. Petunia hat dir Essen in den Kühlschrank gestellt.", Harry verkniff sich zu sagen, dass er eh keinen Hunger hätte und ließ seinen Onkel fortfahren, „Wir lassen dir 15 Pfund hier für NOTFÄLLE. Und komm ja nicht auf die Idee, einen deiner abnormen Freunde einzuladen, um dann eine Party zu feiern oder was ihr sonst so treibt. Ich will, dass das Haus genau so aussieht wenn ich wiederkomme. Is' das klar?" Harry nickte und ging dann, schlurfenden Schrittes rauf in sein Zimmer.

Oben angekommen, stahl sich heute schon ein zweites Lächeln auf seine Lippen. Ein Wochenende ohne seine verhassten Verwandten. Diese Zeit wollte er nutzen, um seine Zaubertränke herzustellen, hätte er das gemacht, wenn die Dursleys da gewesen wären, hätte er sich sein eigenes Grab vorher schon mal graben können.

Also setzte Harry sich auf und fing an seinen Aufsatz für Geschichte der Zauberei zu beenden.

Über die Ferien ist ihm klar geworden, dass dieses Fach durchaus interessant war. Aber Professor Binns verstand es perfekt die interessantesten Dinge einschläfernd zu vermitteln.

Gerade als Harry seinen letzten Satz ausformuliert hatte, hörte er von unten Poltern. Leise schlich er zur Tür und öffnete sie einen Spalt, um besser hören zu können. Da vernahm er auch schon Tante und Onkels Stimmen, die darüber diskutierten, wie sie am besten die Koffer verstauen könnten. Dudley fragte seine Mutter lauthals, zum gefühlten hundertsten mal, ob seine Mutter auch genug Proviant für die Fahrt eingepackt hätte. Diese versicherte ihm, dass ihr Duddymatz auf der Fahrt nicht verhungern würde und wendete sich dann wieder ihren Koffern zu. Beruhigt schloss Harry seine Tür und wartete darauf, dass die Dursleys endlich losfahren würden.

Nach einer weiteren halben Stunde, in der Petunias und Vernons Diskussion fast schon in einen Streit ausartete und Dudley sich drüber beschwerte, dass es so lange dauern würde und er Hunger bekäme, fuhren sie los.

Als Harry das Geräusch eines wegfahrenden Autos vernahm, fiel eine große Last von ihm. Immer wenn er bei den Dursleys war hatte er das Gefühle als würde jemand ihm einen Gürtel um die Brust legen, der ihm das Atmen erschwerte.

Harry stand auf, um in den Garten zu gehen, um die letzten Vermessungen an seiner abessinischen Schrumpelfeige vorzunehmen. Er griff sich noch schnell seine Klemmmappe, in der alle anderen Daten eingeschrieben waren, und ging hinunter. Durch den Korridor am Wohnzimmer vorbei und dann durch die Küche. Als er durch die Gartentür nach draußen kam, atmete Harry tief ein und hielt sein Gesicht in die Sonne. Eine leichte Briese ließ Haare, das immer struppig und nicht zu bändigen war, in sein Gesicht. Nachdem er kurz Kraft getankt hatte, machte er sich auf, zu seinem Projekt. Dort angekommen. Schrieb, er zuerst die Uhrzeit (die immer konstant und exakt 16:00 Uhr war) auf. Dann holte er sein magisches Maßband aus der Hosentasche und legte es an die Pflanze an, dieses ließ durch ein hohes Stimmchen seine Ergebnisse verlauten. Dann zählte Harry Blätter, Knospen, Blüten, Früchte und einiges andere. Als er zufrieden war mit seinen Aufzeichnungen, zupfte er zwei Feigen vom Baum, die würde er später für seinen Schrumpftrank brauchen.

Verrichteter Dinge machte sich Harry wieder auf in Richtung Zimmer.

Oben angekommen setzte er sich sofort an den Schreibtisch und fing an seine Aufzeichnungen auszuwerten , zu analysieren, Parallelen zu ziehen, Symbiosen zu finden und eine Menge anderer Dinge, die sie zu beachten hatten, aufzuschreiben.

Als Harry den letzten Punkt auf seine Pergamentrolle gesetzt hatte, rieb er sich seine brennenden Augen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er geschlagene drei Stunden an dem Aufsatz gesessen hatte.

Danach überlegte Harry kurz, ob er den Schrumpftrank heute noch brauen sollte oder erst morgen. Er entschloss sich dazu es heute noch zu machen, denn momentan war er ja noch voll im Stoff.

Mit der Entscheidung stand Harry auf und öffnete seinen Koffer. Die Zutaten, eine Gänseblümchenwurzel, eine Rattenmilz, Raupen und Blutegelsaft, holte er sich dort heraus, nahm dann seinen Kessel und ein Messer und ging in die Küche. Nun im Stillen dankte er den Dursleys, dass sie diesen Frühjahr in ihrer Kaufwütigkeit, diesen brandneuen Gasofen gekauft hatten. Denn auf diesen ließ sich der Kessel wunderbar erhitzen. Der Trank war nicht allzu schwer, sie hatten ihn bereits im dritten Schuljahr durchgenommen. Der Schrumpftrank lässt Lebewesen, jünger werden und verringert ihre Größe und ihr Aussehen dementsprechend. Eine Kröte würde wieder zu einer Kaulquappe werden.

Als Harry an Kröten dachte, kam ihm Neville in den Sinn. Snape hatte Neville gedroht, seinen missratenen Trank zu testen, wenn dieser sich nicht bald mehr Mühe geben würde. Dies hatte hämische Lacher vonseiten der Slytherins und mörderisch Blicke Gryffindors zur Folge. Denn ist der Schrumpftrank falsch zubereitet, wirkt er giftig.

Harry schaltete den Herd an und stellte seinen Kessel auf eine der Flammen.

Zuerst gab er besonders fein gehackte Gänseblümchen hinein, darauf ebenfalls gut zerkleinerte Schrumpelfeigen, dann folgte die Rattenmilz, danach schnitt er die Raupen klein und gab sie hinzu und zuletzt noch ein Schuss Blutegelsaft.

Harry schaute skeptisch in seinen Kessel und dann in sein Buch in dem stand, dass der Trank eine hellgrüne Färbung aufweise solle und dies tat sein Trank tatsächlich. Zufrieden mit sich, säuberte Harry seinen Kessel, säuberte die Anrichte und ging dann nach oben, um alles wieder richtig zu verstauen.

Zuletzt überflog er noch seine Zaubertrankaufgaben, „Das wird aber noch ein ganzes Stückchen Arbeit", mutmaßte Harry. Er nahm sich aber vor, morgen den Papierkram und einen Trank fertigzubekommen.

Erleichtert, das große Projekt erfolgreich abgeschlossen und den Schrumpftrank beim ersten Anlauf richtig gebraut bekommen zu habe, trotte Harry gähnend zu seinem Bett.

Der ganze Tag hatte ihn ganz schön geschafft, seit Ferienbeginn war er immer schlapp und schnell geschafft. Harry mutmaßte auch, dass er Fieber hatte, so wie er glühte. Außerdem hatte er Probleme seine Magie unter Kontrolle zu halten, immer wenn er wütend oder traurig war, ging von ihm eine Welle der Magie aus, die er schnell unter Kontrolle bringen musste, wenn er kein Besuch vom Ministerium bekommen wollte.

Er ließ sich einfach nur in sein Bett fallen, setzte noch seine Brille ab und schlief ein.

Vielleicht könnte er endlich etwas länger schlafen.