Disclaimer: Das hier gehört alles J.K. Rowling, von mir aus sogar, die Sachen, die ich erfunden habe.

Hauptsache, sie schreibt endlich das siebte Buch fertig…

Kapitel 1: Der Tod ist erst der Anfang:

Es war Nacht, als die vermummte Gestalt im Ligusterweg eintraf. In den Schatten versteckt, auf der anderen Seite des vierten Hauses, dem der Dursleys, wartete sie und beobachtete die Gegend.

„Nie wieder werde ich hierher zurückkehren", flüsterte sie mit emotionsgeladener Stimme. „Nie wieder werdet ihr mich misshandeln."

Der Vollmond trat hinter den Wolken hervor und sein Licht ließ einen kurzen Blick auf das Gesicht des jungen Zauberers zu. Tränen liefen über Harrys Wangen als er sich daran erinnerte, was ihm in den letzten Jahren alles zugestoßen war. Wie seine Verwandten ihn für sein magisches Blut verabscheuten. Tante Marge, und ihren Hund Ripper. Wie er Sirius gefunden und wieder verloren hatte. Die Dementoren, Cedrics Tod, Umbrigde und schließlich der Tod Dumbledores, durch Professor Snapes Hand, obwohl daran ja eigentlich Draco Schuld war.

„MALFOY!" knurrte er leise vor sich hin. „Der ist an allem Schuld. Nur weil ich diesem arroganten Idioten nicht die Hand gegeben habe, hat er mich seit so vielen Jahren belästigt. Wahrscheinlich lässt er sich gerade von seinen Todesserfreunden feiern, weil er mitgeholfen hat, Professor Dumbledore zu töten."

Erschrocken riss er die Augen auf und brachte seine Hände zum Gesicht. Hatte er diesen unausstehlichen Besserwisser gerade Draco genannt? Was war nur los mit ihm, erst diese Träume und jetzt auch noch das.

Er konnte den Gedanken nicht zu Ende führen, weil er erst den lauten Knall eines apparierenden Zauberers aus dem Vorgarten der Dursleys hörte und ihn dann auftauchen sah. Mit reflexartigen Bewegungen, die eine Wildkatze hätten erbleichen lassen, griff er nach seinem Zauberstab, um den vermeintlichen Angreifer zu entwaffnen.

„Expelliarmus!" schrie er und erschauerte, als er erkannte, wen er da Angriff. Dracos Zauberstab flog durch die Luft, gefolgt von seinem Körper und beide wurden gegen die Hauswand der Dursleys geschleudert. Vorsichtig ging Harry näher, immer wachsam, um nicht in eine von Malfoys Fallen zu tappen und sah den bewusstlosen blonden Jüngling wutentbrannt an. Sein Entwaffnungszauber war wohl ein wenig stark geraten, aber wer konnte ihm das in dieser Situation verübeln. Er stupste ihn mit seinem rechten Fuß an.

„Malfoy?" fragte er schon beinahe besorgt. Seine Wut war verflogen, er wollte Malfoy zwar für sein Verhalten bestrafen, aber töten wollte er ihn nicht.

„Ennervate!" rief er, aber sein Zauber zeigte keine Wirkung. Eigentlich hätte Malfoy davon aufwachen müssen. Er versuchte es erneut und diesmal zuckte der am Boden Liegende stöhnend zusammen. „Merlin sei Dank", dachte Harry und hielt Malfoy dabei aber immer noch mit seinem Zauberstab in Schach.

Als der sich langsam aufrichtete, sah ihn Harry erstmal genau an. Sein schwarzer Umhang war zerschlissen und vor Schmutz starrend, sein Gesicht war zerkratzt und offensichtlich hatte er geweint. Gar nicht Dracos Art. „NEIN", erinnerte er sich selbst, „nicht Draco, das hier ist immer noch Malfoy!" Doch dann übernahm sein Mitgefühl wieder die Kontrolle.

„Was ist mit Dir passiert, Dra … Malfoy?" sagte er leise.

„Du willst wissen, was passiert ist?" rief dieser aufgebracht. „Wie Du weißt, hatte ich den Auftrag, Dumbledore zu töten und wie Du auch weißt, habe ich das nicht geschafft. Also hat sich der Dunkle Lord eine Bestrafung für mich einfallen lassen. Er hat mich mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert, ich weiß nicht, wie lange. Und meine Eltern mussten zusehen. Mein Vater war fassungslos und meine Mutter hat geschluchzt, dass es mir das Herz brach. Weil ich nicht schreien wollte, hat er sie dann vor meinen Augen getötet. Sie sind tot, Mutter und Vater, und als er mich auch mit dem Todesfluch erledigen wollte, da hat Sev … Snape mich gerettet. Seitdem fliehe ich vor dem Dunklen Lord, niemals bleibe ich länger als ein oder zwei Tage am selben Ort, aus Angst er könnte mich finden. Und jetzt bin ich bei Dir."

Harry brauchte erstmal eine Weile, um diese Informationen zu verarbeiten. Draco hatte sich geweigert zu gehorchen, zuerst bei Dumbledore und dann bei der Folter. Seine Eltern waren von Voldemort ermordet worden, genau wie seine eigenen und jetzt war Draco bei ihm. Alle Wut war mittlerweile vergangen, als Harry seinen Zauberstab wegsteckte und sich zu Malfoy hinabbeugte, um ihm die Hand zu reichen. Schließlich saßen sie jetzt im selben Boot.

„Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir uns richtig kennen lernen. Hallo, ich bin Harry Potter", sagte er sanft lächelnd. „Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen."

Draco sah den über sich stehenden Harry überrascht an und antwortete, „Draco Malfoy, ebenso."

Dann zog Harry Draco zu sich nach oben und sagte grinsend: „Wir sollten uns aus dem Staub machen, es ist ein Wunder, dass mein Onkel bei dem Lärm nicht aufgewacht ist, um wie verrückt rum zu schreien. Ich kenne da einen Ort, der für uns beide sicher genug sein sollte sein."

Mit diesen Worten apparierte Harry die Beiden zu Sirius altem Haus, dem Hauptquartier des Orden des Phönix am Grimmauldplatz 12.

Keiner von beiden hatte bemerkt, dass sie von einem Ast aus beobachtet wurden. „Faszinierend", sprach die Stimme mit einem schelmischen Unterton, „also damit konnte ja niemand rechnen, nein, das hätte ich nie erwartet. Komm, mein Freund, es liegt noch viel Arbeit vor uns, bevor das große Erwachen stattfinden kann."

Und mit diesen Worten löste sich die Person im Nichts auf.

TBC