Faire connaissance avec Moi

In gewöhnlicher Manier, ging Hermine die langen, eher düsteren Flure von Hogwarts entlang. Gelegentlich streifte ihr Blick bekannte Gesichter und ihre Mundwinkel wurden von einzelnen Gesichtsmuskeln nach oben gezogen um schließlich ein Lächeln zu formen. Als sie schließlich die stickigen Hallen der Schule verließ und aus den großen Toren von Hogwarts schritt, zog sie unwillkürlich den zarten Duft von Frühling ein. Ihre Augenlieder schlossen sich für einen Moment um den Moment möglichst auszukosten.

Es war Frühlingsbeginn und die sanften Strahlen der Sonne liebkosten zahlreiche Blüten, die in den verschiedensten Farben erstrahlten. Hermine hätte sich nichts Besseres vorstellen können als sie ihren Gang fortsetzte. Sie ging einige Meter weiter als sie plötzlich unsanft aus ihren Gedanken gerissen wurde. Jemand hatte sie von der Seite angerempelt…

Hermine zischte in einem wütenden Ton: „Kannst du nicht aufpassen?"

„Oh, je m'excuse…entschuldige!" säuselte eine liebliche doch etwas verunsichert klingende Stimme.

Hermine war sichtlich überrascht als sie das Mädchen, das nun vor ihr stand begutachtete. Sie schaute sie von oben bis unten an – beginnend bei dem blonden Haar bis hin zu den französischen Designer Schuhen. „Solche Schuhe wollte ich immer schon einmal haben…" schweifte sie plötzlich in Gedanken ab. Als sie je doch merkte, dass sie das Mädchen recht verdutzt anblickte – und das wohl auch zu recht – zuckte sie leicht zusammen und begann, leicht stotternd, zu reden.

„Ich bin Hermine…und du bist?" Während sie sprach, streckte sie dem fremden Mädchen ihre Hand entgegen – ganz so wie es ihre Manieren verlangten.

„Fleur Delacoeur. Ich bin Austauschschülerin aus Frankreich." Diese Worte mögen wohl nicht hochnäsig erscheinen, doch in der Art wie Fleur sie auszusprechen vermochte kamen sie sehr wohl als solche bei Hermines Ohren an. Die Tatsache, dass Fleur sich offenbar weigerte Hermine die Hand zu reichen unterstrich diese Auffassung nur.

Hermines Gesichtszüge verhärteten sich und schließlich zog sie ihre Hand zurück. Sie stammelte noch schnell ein „Nett dich kennen zu lernen", drehte sich am Absatz und ging. Doch in Gedanken verharrte sie noch weiter bei diesem Augenblick. Unweigerlich fühlte sie sich von der Fremden zurückgewiesen und fragte sich nun wieso.

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Abends am selben Tag, saß Hermine mit Harry, Ron und den anderen Gryffindor Schülern an ihrem Tisch und aß zu Abend.

Ron: „Hey…habt ihr schon von der Austauschschülerin gehört? Ich hab gehört es soll ne Franzosin sein." Sein Gesicht verzog sich zu einem fetten Grinsen.

Harry – der ebenfalls zu grinsen anfing: „Wirklich? Interessant…Franzosin sagst du?"

Ron: „Jaaah!"

Hermine – sichtlich genervt: „Ach Jungs! Nur weil sie Franzosin ist? Also ich habe sie zufällig kennengelernt und sie ist mit Abstand das unsympathischste was mir je untergekommen ist!"

Ron: „Für dich ist doch jeder unsympathisch…"

Harry: „Da muss ich ihm leider irgendwo recht geben…weißt du noch, als du Rons Cousine kennengelernt hast als sie einmal im Sommer zu Besuch war?"

Hermine: „Na und? Sie hat auch fürchterlich genervt!"

Ron: „Sie war damals 4 Jahre alt…"

Hermine: „Ach haltet doch die Klappe." Genervt stand sie von ihrem Platz auf – sie hatte ohnehin schon aufgegessen.

Ron und Harry blieben verwirrt zurück – „Was hat sie denn heute?" fragte Harry.

Ron - glucksend: „Vielleicht hat sie ihre Tage…"

Männer…zu nichts zu gebrauchen. „Sie ist Franzosin…" und schon geht das Gesabber los – kein Niveau. Nur weil sie aus Frankreich kommt heißt das noch lange nicht, dass sie hübsch ist. Ich meine…mit diesem Strohblondem Haar und diesen eiskalten blauen Augen. Da läuft einem doch ein kalter Schauer über den Rücken! Frankreich…pah!..." dachte Hermine als sie gedankenverloren aus der großen Halle schritt. Sie achtete nicht einmal mehr auf ihre Umwelt als sie plötzlich in eine Person stieß.

Ihr Kopf schnellte nach oben und ihre Augen blickten in einen Ozean aus Blautönen…

Fleur: „Jetzt bist du aber in mich hineingerannt!"

Hermine – ein wenig rötlich um die Nasenspitze: „Oh…es tut mir leid, ich habe nicht so ganz auf …naja aufgepasst."

Fleur: „Ist mir nicht entgangen. Nun ja, jetzt sind wir wenigstens quitt."

Mit diesen Worten machte Fleur einen großen Schritt an Hermine vorbei und verfolgte weiter ihren Pfad – zu ihrem Abendessen.

Oh Gott…vielleicht sollte ich wirklich besser aufpassen. Aber hallo? Sie hätte auch schauen können. Als ob sie mich nicht gesehen hätte…war sich wahrscheinlich nur zu fein um auszuweichen, denn dann hätte sie ja ein paar Schritte mehr machen müssen und das hätte ihren pik-fein ausgearbeiteten Fitnessplan ja durcheinandergebracht!"

Mit schnellen Schritten, die scheinbar durch ihre Wut zu Stande kamen, ging sie in Richtung der Schlafräume. Sie wollte sich jetzt nur noch in ihr weiches Bett verkriechen um dort ihr neuestes Buch zu lesen.

Mit der Erleichterung, dass sie den Massen an Schülern endlich entkommen war, begab sie sich in ihr eigenes Zimmer. Sie hatte all die Jahre ein Einzelzimmer genießen dürfen, wie sie es sich gewünscht hatte. Hermine ist nicht das, was man als sozial umgänglichen Menschen bezeichnen könnte und so blieb sie lieber zurückgezogen aber ungestört in ihrem eigenen Zimmer.

Nun musste die mit Schrecken feststellen, dass da Koffer an der Kommode standen. Und diese waren eindeutig nicht die ihrigen. Sie ahnte schon schlimmes, doch die französischen Designerschuhe, die sie am Ende ihres Bettes sah gaben ihr den Rest…

Nein…nein…das kann doch nicht wahr sein!?! Eine Zimmergenossin? Und dann auch noch…FLEUR? Diese arrogante Frankreich-Zicke? Das muss ein Missverständnis sein!" – es sprudelte ihr nur so aus dem Mund heraus und sie konnte ihre Verzweiflung kaum zurückhalten. Ihre einzige Hoffnung ergab sich darin, dass es möglicherweise ein Missverständnis sei. Möglicherweise? Nein es musste so sein.

Doch ihre Hoffnungen erstarben indem Moment als sie eine ihr schon bekannte Stimme hinter sich vernahm.

Nein ich muss dich enttäuschen. Das ist weder ein Missverständnis noch ungewollt."

Hermine drehte sich augenblicklich um und sah Fleur, wie sie nur wenig entfernt vor ihr stand. „Was meinst du mit nicht ungewollt?" entfuhr es ihr.

Weißt du, Dumbledore hatte mich gefragt mit wem ich mein Zimmer teilen wollte. Alleine? Nein danke. Und dein Name war der einzige, den ich zu diesem Zeitpunkt kannte. Außerdem scheinst du nicht allzu seltsam zu sein." Antwortete Fleur.

Hermine: „Nicht allzu seltsam…wirklich unheimlich nett von dir – danke."

Fleur: „Sarkasmus…interessant. Ich denke wir werden uns gut verstehen." Mit diesen Worten begab sie sich in Richtung Bett und begann ihre Kleider auszuziehen.

Hermine – sichtlich empört: „Was tust du da?"

Fleur: „Ich will schlafen gehen. Was denkst du?"

Hermine: „Also erstens…ist das mein Bett! Und zweitens könntest du auch so rücksichtsvoll sein und dich im Badezimmer umziehen." Mit Ihrem Finger deutete sie auf die Tür zu ihrer linken.

Fleur: „Okay…also erstens…für heut Nacht ist das unser Bett. Ein zweites wird erst morgen hereingestellt. Und zweitens…habe ich nichts was du nicht auch hättest also zier dich nicht so." Nachdem sie dies ausgesprochen hatte zog sie sich ihr Shirt über den Kopf. Sie trug keinen BH und Hermines Blick wanderte unwillkürlich auf Fleurs wohlgeformten Busen. Wie verzaubert von dem ungewohnten Anblick – sie war nicht eine der Mädchen, die es wagten ihren nackten Körper im Spiegel zu betrachten (zumindest versuchte sie dies tunlichst zu vermeiden) – konnte sie ihre Augen nicht abrichten. Ein seltsamer Schauer überkam sie.

Fleur schlüpfte in ihr Nachthemd und blickte zu Hermine hinüber. Unweigerlich musste sie bei dem Anblick des jungen Mädchens, deren Welt offenbar auf den Kopf gestellt worden war, lächeln. Sie war es gewohnt angestarrt zu werden. Jungs taten dies ununterbrochen und auf meist schamloseste Art. Doch das war ihr neu. Und ohne das sie es bewusst merkte…gefiel es ihr.

Als Hermine Fleurs grinsen bemerkte riss sie ihre Augen von ihr und marschierte ohne Umschweife in das Badezimmer um sich dort umzuziehen.

Oh mein Gott…oh mein Gott…hat sie das gerade wirklich getan? Habe ICH das gerade wirklich getan?? Warum sieht mein Busen nicht so aus…" ihre Gedanken schweiften ab zu dem Bild von vorhin, der sich in ihr Hirn eingebrannt zu haben schien. Sie zog sich schnell um, putzte sich die Zähne, holte tief Luft und ging wieder in ihr Zimmer.

Fleur hatte sich bereits zu Bett gelegt und lag mit dem Rücken zu Hermine.

Hermine: „Soll das heißen wir schlafen gemeinsam…im selben Bett?"

Fleur: „Du kannst gerne am Boden schlafen, wenn dir das besser gefällt."

Hermine – ein wenig beleidigt: „Ich frag ja nur."

Dann kuschelte sie sich unter die warme Bettdecke und stieß mit ihrem Fuß aus Versehen gegen etwas Kaltes.

Fleur: „Au.."

Hermine: „Entschuldige! …soll ich vielleicht doch am Boden schlafen?" sagte sie mit Unsicherheit in der Stimme.

Fleur drehte sich zu Hermine um und blickte ihr nun direkt in die Augen: „Spinnst du? Du schläfst nicht am Boden."

Hermine – die sich ein wenig unwohl fühlte bei dem plötzlichen Augenkontakt: „Uhm…okay…"

Ende des ersten Kapitels….uuuh also ich hoffe es gefällt euch mal soweit und ja was soll ich sagen..ein Review wär echt nett :)