Meine allererste GG-FF #duck#
Mir kam die Idee ganz plötzlich in den Kopf und ließ mich nicht mehr los. Sehr kurz, ich hoffe es gefällt trotzdem :)
Es war ein kribbeliges Gefühl in den Fingern, das sie weckte. Eines, welches etwas Gutes bedeutete. Ein Blick auf die Uhr ließ sie feststellen, dass es noch mitten in der Nacht war.
Ihr kam das Gefühl seltsam bekannt vor, aber sie konnte es nicht identifizieren. Kurz blieb sie noch unter der warmen Decke liegen und zog sie sich bis zur Nasenspitze hoch. Dann war sie sicher, genug Wärme gespeichert zu haben, schlug die Decke beiseite und tapste zum Fenster. Mit beiden Händen schob sie den langen, schweren Vorhang beiseite – und quiekte vor Begeisterung fast auf. Es schneite!
So schnell sie konnte, zog Lorelai Victoria Gilmore sich ihre schwarzen Stiefel über, riss die Tür auf, rannte den Flur entlang und öffnete die Terrassentür.
Tief sog sie die unverkennbar nach Schnee duftende Luft ein. Ein breites Strahlen machte sich auf ihrem Gesicht breit, sie legte den Kopf in ihren Nacken und beobachtete die großen Flocken, wie sie sich langsam ihren Weg vom Himmel auf die Erde bahnten. Wie sie den Schnee liebte!
Mit funkelenden Augen lief sie los, auf dem Boden hatten sich schon einige Zentimeter des weißen, weichen Etwases angesammelt.
Lorelai drehte sich, hüpfte, jubelte.
Doch erschrocken hielt sie inne, als sie eine Stimme aus dem Inneren des Hauses vernahm.
„Lorelai?"
Nur wenige Momente später erschien auch schon ihre Mutter in der Tür.
„Lorelai! Was genau tust du da?"
„Mum, hast du nicht gesehen? Es schneit!"
Emily Gilmore blickte abschätzig in den Himmel.
„Natürlich hab ich das gesehen. Grausam, dein Vater wird morgen wieder nicht zur Arbeit können. Lorelai, du hast ja kaum was an! Komm sofort nach drinnen, du erkältest dich!"
„Aber
Mum…"
„Lorelai! Sofort!"
Mit hängenden Schultern ging Lorelai zu ihrer Mutter. Bevor sie die Tür schließen konnte, warf sie noch einen letzten Blick hinaus.
„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Es ist zwei Uhr nachts! Hätte Marietta dich nicht gehört, hättest du dir womöglich eine Lungenentzündung geholt."
Lorelai seufzte. Sie wusste, dass es besser war nicht zu erwidern.
„Ins Bett jetzt, auf der Stelle!"
„Ja, Mum."
Langsam ging sie sie Stufen zu ihrem Zimmer rauf, allerdings nicht ohne darauf zu achten, möglichst viel von dem Schnee an ihren Schuhen um Haus zu verteilen.
In ihrem Reich angekommen, schmiss sie die Tür zu und kuschelte sich, nachdem sie ihre Schuhe in die Ecke geknallt hatte, wieder in ihr warmes Bett.
Heute Nacht mochte ihre Mutter ihr den Schnee verweigern, aber morgen konnte sie nichts mehr sagen.
Schließlich schlief sie mit einem seligen Lächeln im Gesicht ein.
Lorelai blinzelte. Sie hatte geträumt. Ein Traum aus einer Zeit, die schon ewig vorbei war. Dreißig Jahre.
Neben ihr bewegte sich etwas, und ein Arm legte sich um sie. Luke. Sie drehte ihren Kopf zu ihm und lächelte. Wenn sie Recht hatte und es schon nach Mitternacht war, bedeutete das, dass sie heute vor einem Jahr geheiratet hatten. Sie hatte sich eine Hochzeit im Schnee gewünscht, und obwohl Luke sie für verrückt erklärt hatte, hatte er zugestimmt. Es war perfekt gewesen.
Gerade als sie sich zu ihm beugte, um ihn zu wecken, bemerkte sie ein Kribbeln in ihrer rechten Hand. Ihre Augen wurden groß, das Lächeln breitete sich zum Strahlen aus, und vorsichtig befreite sie sich von Lukes Arm. Mit jedem Schritt Richtung Fenster roch man es stärker. Lorelai öffnete das Fenster und lehnte sich weit hinaus.
Es fing an zu schneien.
