Hi ihr Süßen!

Ja, da bin ich wieder und diesmal mit der Fortsetzung von "Light in the Dark"! Ich hoffe ihr freut euch, dass ich mich so beeilt habe! Viel Spaß beim ersten Kapitel, Eure Hermione D.


1. Kapitel

Constantine DeVere war irritiert. Es fiel vielleicht nicht jedem auf dem Ball auf, aber jenen, die diese Irritation bemerkten und die nachfragten, gab sie einen sehr intelligenten, verteidigenden Kommentar, der den Nachfragenden im Inneren zittern ließ. Ihre Irritation an diesem Abend bezog sich auf den dümmlichen sozialen Albtraum, den man Ron Weasley nannte, der komplett unfähig zu sein schien, sich entsprechend dem öffentlichen Ereignis, dem er beiwohnte, zu verhalten.

Hingegen wurde Constantine DeVeres schnippisches Mundwerk, weit entfernt vom grob, unzivilisiert und unakzeptabel, als Teil ihrer selbst akzeptiert, genauso wie die eisige Intelligenz und die noch eisigere Begrüßung. Diese Dinge waren einfach ein Teil von ihr. Genau genommen, zählten sich die Gastgeber auf jedem Fest, dem sie beiwohnte, als glücklich, dass sie sich dazu herabgelassen hatte, zu kommen, obwohl sie sich eigentlich viel lieber hatte entspannen wollen.

Miss DeVere war eine dieser Personen, die einfach in der Öffentlichkeit aufgetaucht waren. Natürlich hatte sie ihre Einführung auf Draco Malfoys Ball als seine Verlobte. Doch seit der fragwürdigen Beziehung zwischen ihm und Hermione Granger, die in ihrer beider Verschwinden endete, hatte sich Constantine DeVere einen eigenen Namen gemacht. Sie war immer tadellos gekleidet und ihre stolze Haltung wurde unter den älteren Familien, wie den Zabinis und den Parkinsons, gut angenommen. Genauer gesagt war ihr wirkliches Zeichen von Klasse, dass die Medien von ihr nichts über die Sache mit ihrem Ex-Verlobten und Hermione Granger erfahren hatten. Sie wurde für Interviews angefragt und überstand sie alle gelassen, wobei sie alle direkten Fragen mit „Kein Kommentar" beantwortet hatte, welches alle Reporter verachteten.

Es wurde einfach gesagt, dass Miss DeVere Draco hinter sich gelassen hatte und ihre Aufmerksamkeit auf seinen älteren Cousin, Amadeo Malfoy, gelenkt hatte. Sie traten meist zusammen auf öffentlichen Veranstaltungen auf und taten dabei nichts, was die Gerüchteküche noch mehr zum brodeln bringen würde, sodass, wie in allem in Constantines Leben, nichts passierte, was die Medien gebrauchen konnten. Es gab keine heimlichen Briefe, keine versteckten Treffen zu fotografieren. Deshalb kam es neben den verbliebenen Gerüchten, die nichts anderes als Klatsch und Tratsch waren, nie zu etwas Besonderem.

„Constantine, Liebes." Die rothaarige Frau brachte ihre Gedanken wieder zu dem Ball und der kleinen italienischen Frau neben ihr zurück. Mia und Blaise Zabini hatten diesen Ball ausgerichtet.

„Mia." Constantine lächelte. „Das Fest ist wundervoll. Und die Dekoration ist perfekt." Mia lächelte zurück, sich in den Komplimenten badend. Dies war eine weitere Sache über Constantine: 'Wenn du nichts nettes sagen kannst, dann sag lieber gar nichts' schien ihre oberste Regel zu sein. Also konnte man davon überzeugt sein, dass, wenn sie jemandem ein Kompliment machte, sie es so meinte. Bei ihr gab es nichts von dieser Falschheit à la Pansy Parkinson.

„Danke." sagte Mia fröhlich. „Ich bin zufrieden, wenn es dir gefällt... Mein Designer hat im letzten Moment abgesagt, also ist das hier alles mehr oder weniger zusammengewürfelt."

„Nun, wenn du das hier selbst gemacht hast, dann brauchst du wahrscheinlich keinen Designer mehr." Sagte Constantine und gestikulierte auf ihre Umgebung. Mia schaute stolz in den Raum. Er war in einem griechisch-römischen Stil dekoriert, mit Säulen und Statuen und blauen Samtgardinen, die von den Fenstern bis zum Boden hingen. Eislichter und –blumen in weiß, silber und blau waren auf den Tischen verteilt und schwebten im ganzen Raum in der Luft. Als Mia ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Gast zuwandte, konnte sie nicht anders, als vor Bewunderung zu seufzen.

Wie immer sah Constantine umwerfend aus, gekleidet in einem trägerlosen goldenen Kleid mit einer bestickten Taille und einem bodenlangen Rock aus Seide und feinem Tüll, der mit kleinen Perlen bestickt war. Ihr langes rotes Haar fiel über ihre Schultern wie ein flammender Vorhang und während sie Mascara und einen Hauch von Lidschatten und Lippenstift aufgetragen hatte, trug sie keinen Schmuck außer ein goldenes Armband an ihrem Handgelenk. Sie sah sehr natürlich und gleichzeitig wie ein feuriger Geist in dem eisigen Raum aus. Mia beneidete sie um ihre mühelose Schönheit.

„Constantine." Mia schaute auf und sah Amadeo auf sie zukommen, in makellosem und unantastbarem schwarz vom Kopf bis zu den Füßen, sein Weißblondes Haar in einem Pferdeschwanz zurückgebunden im Stil des Lucius Malfoy.

„Amadeo." Constantine lächelte und nahm dem Mann das Champagnerglas ab. „Ich habe Mia gerade gesagt, was für ein wunderbares Fest sie organisiert hat. Wusstest du, dass sie die Dekoration selbst übernommen hat?" Amadeo sah sich um, dann zurück zu Mia, die befürchtete, dass sie wegen der Schmeicheleien errötete.

„Alles sieht fabelhaft aus, meine Liebe." Sagte Amadeo, während er sich vor lehnte, um Mia einen Kuss auf die Wange zur Begrüßung zu geben. „Die Dekoration ist unter den besten, die ich je gesehen habe." Mia schwankte.

„Ihr seid sehr nett, Lord Malfoy." Sagte sie und neigte ihren Kopf. Amadeo lächelte.

„Bitte, nennen sie mich Amadeo." Sie lächelte über die Freiheit, die er ihr anbot.

„Sicher Amadeo. Obwohl sie mich dann auch Mia nennen müssen." Er nickte und neigte sich leicht vor ihr, bevor er sich wieder Constantine zuwandte.

„Constantine, Liebes, Cornelius Fudge sucht nach dir. Er sagte, er wollte dir zu der Einwilligung zur Unterstützung und der Spende für die Dritte Welt Projekte gratulieren." Constantine nickte, lächelte Mia an und sprach ein paar letzte Worte über den Erfolg des Festes mit ihr, bevor sie Amadeo erlaubte, sie zu der Menge an Politikern am Büffet zu führen. Sie waren alle reich gekleidet mit variierendem Geschmack und alle lächelten (oder warfen ihr anzügliche Blicke zu), als sie auf sie zukam. Constantine lächelte selbst und wappnete sich.

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„Also, was denkst du?" fragte Amadeo und setzte sich auf die schwarze Ledercouch im Wohnzimmer von Constantines Wohnung. Kurz war Stille, dann öffnete sich die Schlafzimmertür und Constantine erschien darin, in einer Jogginghose und einem Tanktop gekleidet und zog sich das Armband von ihrem Handgelenk.

„Der Ball war ausgezeichnet. Ich mag Mia wirklich sehr." Mitten im Satz veränderte sich Constantines Stimme, während sie das Armband abnahm. Das rote Haar verdunkelte sich zu braunem, sie wurde etwas kleiner, ihre Haut wurde etwas dunkler und ihre grünen Augen wurden zu braunen, bis Hermione Granger den Raum durchquerte und sich in die andere Ledercouch gegenüber von Amadeos setzte. Sie legte das goldene Armband auf den Couchtisch und entspannte sich in den Sofakissen. „Obwohl ich es anstrengend finde, mit Politikern zu reden." fügte sie hinzu.

„Die Zabinis genießen viel Ansehen für ihre ausgezeichneten Bälle." stimmte Amadeo zu. „Und Mia ist eine wirklich gute Ergänzung zu dieser Familie." Hermione schnaubte über Amadeos Bemerkung und obwohl er sie anstarrte, fragte er nicht nach. Sie hatten schon viele Unterhaltungen über seine überholten, heiliger-als-ihr Ansichten von Reinblutfamilien und wie sie heirateten geführt. Er schätzte Familien wie die Weasleys, die wegen Liebe unter ihrem Stand heirateten, geringer.

Hermione gähnte. Sie war wirklich müde: mit Politikern zu sprechen brachte ihr enorme Kopfschmerzen ein, aber als Constantine DeVere, war es ein Teil ihres Lebens. Wenn aus keinem anderen Grund, gab ihr Constantines Position als eine der bekanntesten Prominenten der Zaubererwelt in Großbritannien ein wenig Verantwortung, ein Gefühl, dass sie etwas mit ihrem Einfluss tun musste, was sie inspiriert hatte, die Dritte Welt Projekte zu starten. Dies waren eine Reihe von Plänen für Afrika und Asien mit dem Ziel, magische Kinder zu finden und zu unterrichten. Viele von ihnen kommen aus armen Familien, die es überflüssig fanden, dass ihre Kinder in die Schule gehen und zaubern oder anderes lernen. Was bedeutete, dass die Kinder weder Bildung hatten, noch verstanden sie ihre Fähigkeiten und sie wurden oft wegen ihrer Magie gehänselt, bestraft oder sogar getötet.

Solche Projekte forderten natürlich bedeutende Finanzierung und deswegen hatte Hermione, oder eher gesagt ihr anderes Ich Constantine, für beides, ministerielle und private Finanzierung gekämpft. Sie hatte es gut geschafft, zum Teil wegen ihrem Enthusiasmus und ihrer Überzeugungskraft. Es war aber auch der Tatsache zu verdanken, dass ihr sozialer Stand sich so entwickelt hatte, dass wenn SIE sagte, es galt, Dritte Welt Kindern Magie beizubringen, es sozialer Selbstmord wäre, ihr nicht zu helfen. Das bedeutete, dass ihre Projekte sich sehr gut entwickelten, was nicht nur dazu führte, dass sich ihr sozialer Stand noch erhöhte, sondern auch, dass ihr Ansehen mit jenen wenigen gleichzustellen war, die ihre Position nutzten, um der Welt zu helfen. Wie auch immer führten diese sozial-politischen Vorhaben, die fremde Hilfe benötigten, unweigerlich dazu, dass sie mit Politikern in Kontakt bleiben musste; Menschen, für die sie eigentlich wenig Zeit hatte.

„Du warst heute abend sehr gut." gab Amadeo zu, seine graugrünen Augen auf sie fokussiert. „Keine kleinen Missgeschicke."

„Ich tue das schon seit über einem Jahr Amadeo." sagte Hermione mit einem weiteren Gähnen. „Entschuldige. Nein, ich denke nach einem Jahr habe ich den Dreh langsam raus." Amadeo neigte seinen Kopf in Anerkennung.

„Das ist wahr. Doch wenn das der Fall ist, wie erklärst du dir dann Miss Parkinsons grauenhafte Darstellung heute abend?" fragte Amadeo. Hermione zuckte. Pansy hatte zu viel getrunken, ist auf einen Tisch geklettert und hatte angefangen zu strippen. Es war nur Constantines scharfer Zunge zu verdanken, dass sie von der Oberfläche verschwunden war. Es hatte nicht für viel Aufregung auf dem Fest gesorgt: die Gäste waren daran gewöhnt, jemanden zu finden, der zu viel getrunken hatte und sich selbst irgendwie darstellte, aber man wusste genauso gut, dass weder Amadeo noch Constantine sich jemals so entblößen würden. Und Constantines Rettung der Situation wird Pansy nur noch schlechter aussehen lassen.

„Pansy hatte es immer nötig, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen." sagte Hermione gewissenhaft. „Alkohol verstärkt diesen Drang nur noch." Amadeo gluckste, setzte seine leere Kaffeetasse auf den Couchtisch und stand auf. Hermione folgte auf dem Fuße.

„Taktvoll wie immer, meine Liebe." sagte er, während er sie auf die Wange küsste. „Was wirst du zu Miss Parkinsons Ball nächste Woche tragen?" Hermione zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß noch nicht. Ich werde schon etwas finden."

„Mein Vorschlag wäre betont zurückhaltend." sagte Amadeo, während er zurücktrat und sie von oben bis unten betrachtete.

„Hast du das Ziel, Pansy immerzu bloßzustellen?" fragte Hermione mit trockenem Humor. „Wir kleiden uns betont zurückhaltend, während sie zu viel Haut am falschen Platze zeigt?" Amadeo schenkte ihr ein breites Lächeln.

„Hermione, wenn sie unbedingt etwas tragen will, dass sie entsetzlich aussehen lässt, kann man ja wohl schlecht voraussetzen, dass wir es ihr gleichtun."

„Sie sieht nicht entsetzlich aus." verteidigte Hermione sie. „Sie hat eine gute Figur und all ihre Kleider stehen ihr sehr gut."

„So lange, bis sie anfängt, sie auszuziehen." machte Amadeo klar. Hermione zuckte, konnte aber keinen ehrlichen Widerspruch finden. Amadeo lächelte wieder. „Gute Nacht Hermione."

„Gute Nacht Amadeo." sagte sie und begleitete ihn zur Tür. Als er gegangen war, schloss sie sie ab, begann, die Lichter auszuschalten und spülte seine Tasse aus, die sie bis zum nächsten Morgen in der Spüle liegen lassen würde, bevor sie ins Bett ging.

Diese Zeit der Nacht war die härteste. In der dunklen Stille war nichts, dass Hermione von ihren Gedanken abhielt, nichts, dass ihre Aufmerksamkeit von Dracos Abwesenheit zog, der kalten Stelle im Bett, wo er liegen sollte.

Sein Verschwinden war jetzt vierzehn Monate her. Vierzehn Monate seit er sie in seiner blauen Seidendenke eingewickelt allein gelassen hatte, mit dem weißen Brief auf dem Kissen, auf dem er gelegen hatte. Es war dreizehn Monate her, seit sie sich aus ihrem Leid erhoben und sich aufgerichtet hatte und mit leuchtenden Augen und erhobenem Kinn in die Welt zurückgekehrt war, seit Constantine DeVeres wundersamen Veränderung von der Partnerin eines Kriminellen zu einer der bekanntesten Prominenten. In dieser Zeit hatte sich Hermione, mit Amadeos Hilfe, Führung und anfänglicher finanzieller Unterstützung, ein Leben in den höchsten sozialen Kreisen aufgebaut, nur mit Arbeit für eine gute Sache, mit Spenden und gelegentlichen Ausflügen in die Welt des Modedesigns, was alles zu großem Erfolg führte. Sie war außerordentlich wohlhabend geworden und es fehlte ihr an nichts.

Außer vielleicht an einem Gespür dafür, wer sie wirklich war. Zur Hälfte Constantine und zur Hälfte Hermione zu sein, wobei die beiden Persönlichkeiten, wenn auch nicht direkt gegenübergestellt, sehr unterschiedlich waren, machte es schwierig, festzustellen, welcher Teil ihrer selbst natürlich und welchen sie als Teil von Constantines Charakter angenommen hatte. Doch solch eine Zwickmühle war für die Welt oder irgendjemanden außer ihr selbst nicht offensichtlich, also bedeutete er nicht wirklich etwas.

Der einzige Makel in ihrer beider Leben, Constantines und ihrem, war Draco Malfoy. Sicher war für Constantine die Verbindung mit solch einem Mann ein Fehler und es war allgemein bekannt, dass Amadeo niemals über seinen umherreisenden Cousin sprach. Hermione dagegen konnte nicht anders, als ihn mit ganzem Herzen zu vermissen. Sie dachte ständig, sie würde ihn in einem menschenvollen Raum sehen und meinte, seine Stimme auf lauten Versammlungen zu hören. Natürlich war er nicht da, er war nicht so dumm, sein Gesicht zu zeigen, doch trotzdem sehnte Hermione sich nach ihm, sowohl körperlich als auch emotional.

Sie liebte ihn, was die gefährlichste aller Fallen war.

Ein Teil von Hermiones Motivation, Constantine als die ewige Prominente zu spielen, bestand darin, dass sie in solch einer Position ständig, ohne aufzufallen, ein Ohr nach ihm offen halten konnte. Er musste irgendwo hingegangen sein, und wenn Hermione irgendetwas über dieses Irgendwo erfahren sollte, dann war es wahrscheinlich in ihrer Arbeit als Constantine. Constantines soziale Arbeit bedeutete, dass sie sich mit Menschen aus allen Schichten unterhielt und das gab ihr eine wachsende Chance, Draco zu finden.

Obwohl sie bis jetzt nichts gehört hatte.

Harry Potter und Ron Weasley suchten ebenfalls noch nach Draco Malfoy und Hermione Granger. Es war an die Öffentlichkeit gegangen, dass Hermione Verrat an der Regierung begangen hatte und dass Draco sie versteckt hatte, was Harry und Ron mehr Spielraum gab, nach dem Paar zu suchen. Aus diesem Grund waren die beiden jetzt überall bekannt; sowohl in der High Society, als auch am Ende der Leiter, wo Constantine in Jeans und Pulli mit zurückgebundenem Haar und ohne Makeup half, in einem magischen Obdachlosenheim Suppe zu servieren und Askaban, jetzt ohne Dementoren, besuchte, um den Insassen Bücher und Gesellschaft zu bringen.

Es war beeindruckend, was man an solchen Orten hörte.

Während Hermione langsam in den Schlaf fiel, kam ihr ein Bild eines großen, dunkelhaarigen Mannes in den Sinn, eines Fremden auf dem Zabiniball. Ihr wurde sein Name gesagt, doch er war ihr in ihrem halbwachen Zustand entfallen, doch seine braunen, leuchtenden Augen waren in ihrem Gedächtnis eingebrannt, und blieben darin, bis sie einschlief.