Disclaimer: Alles JKR, nichts meins... na ja vielleicht der Plot… den hätte JKR vermutlich anders geschrieben .
Die Idee reifte gestern beim faulen Sonnen in meinem Hirn heran und fand gleich einen Weg aufs Papier… reviewt mal, ob ich mir die Mühe machen und weiterschreiben soll.
Tag 1 oder:
-Get the Party started-
Mit einem leisen Plopp! erschien ein schwarz gekleideter Mann in einer dunklen Gasse unweit des Hafens von Miami. Keine zwei Sekunden später verwandelte sich das kleine Päckchen, welches er aus einer Tasche seiner Hose gezogen hatte, in einen Koffer und nachdem sich der Mann noch einmal nach eventuellen Zeigen seines Erscheinens umgesehen hatte, trat er leise fluchend in das helle Sonnenlicht der Strandpromenade.
Severus Snape, seines Zeichens Tränkemeister der berühmten Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei freute sich weder auf die zwei Wochen Bahamas-Kreuzfahrt, die vor ihm lagen, noch war er freiwillig hier…
Rückblende
„Severus
könntest du bitte nach dem Essen in mein Büro kommen?"
Der Angesprochene nickte flüchtig und konzentrierte sich wieder auf das Essen
vor ihm, doch die Aussicht auf ein Gespräch mit Albus Dumbledore hatte ihm
scheinbar den Appetit verdorben.
Was der Alte wohl diesmal von ihm wollte?
Das Blitzen und Funkeln, das schon den ganzen Abend in den Augen des Direktors
stand, ließ auf nichts gutes schließen.
Die meisten Dinge, die Albus Dumbledore für unheimlich amüsant hielt, schlugen
Severus Snape schneller in die Flucht, als man „Quidditsch" sagen konnte.
Ruhelos
lief der Tränkemeister Runde um Runde um den Schreibtisch des Direktors, alle
Kommentare der Bilder der ehemaligen Schulleiter ignorierend. Was kümmerte es
ihn, dass Sessel zum darauf sitzen und nicht zum darum herumlaufen gebaut
wurden – verspürte er doch eine Unruhe, die er nicht verdrängen konnte.
Irgendetwas führte der Direktor im Schilde und ganz egal, um was es sich
handelte, Severus 6. Sinn sagte ihm, dass es ihm ganz und gar nicht gefallen
würde.
„Ah…
Severus, mein Junge, du bist schon hier… gut, gut…" mit diesen Worten ließ sich
Dumbledore in einen Sessel vor dem Kamin sinken und Snape verdrehte innerlich
die Augen.
Es gab auf der ganzen Welt nur eine Person, die ihn noch heute als „mein Junge"
betitelte und eben jene Person musste ausgerechnet sein Arbeitgeber und
langjähriger Vertrauter sein. Manche Dinge würden sich wirklich nie ändern, und
wie es aussah, konnte Severus so alt werden, wie er mochte, ohne von Albus als
eigenständiger Erwachsener behandelt zu werden.
Für Dumbledore würde er immer der junge Mann bleiben, der einst in dieser
Schule aufgewachsen war.
"Tee? Kakao? Schokokekse?" mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ Albus
die angebotenen Dinge auf einem kleinen Tisch erscheinen und auf jedes
Kopfschütteln Snapes wieder verschwinden.
"Aber ein Zitronenbonbon willst du doch, nicht wahr?" Stöhnend griff Severus in
die dargebotene Schüssel und steckte sich eine der klebrigen Pastillen in den
Mund.
Aus langjähriger Erfahrung wusste er, dass der Schulleiter nicht eher Ruhe geben
würde, als er etwas angenommen hatte.
"Gut, Albus… ich lutsche diese Abscheulichkeit, jetzt verrate mir, was du
planst…" Snape ließ sich in den Sessel gegenüber Dumbledore fallen und musterte
ihn angespannt.
"Du hast mich wie immer durchschaut, Severus. Aber entspanne dich, ich habe nur
Gutes vor für dich…"
"Genau DAS ist es, was mir Sorgen bereitet…" murmelte der schwarzhaarige Mann
vor sich hin.
"Wie bitte?" Dumbledores Augen funkelten ihn vergnügt an.
"Nichts. Also, Albus, was hast du dir diesmal ausgedacht?"
Gut eine
Stunde ergebnisloser Diskussion später seufzte Severus resignierend. „Ich nehme
an, ich habe keine andere Wahl…"
Fröhlich vor sich hin grinsend schüttelte der Direktor seinen Kopf. „Nein,
Severus. Hier sind die Tickets, es ist alles geregelt. Du wirst Spaß haben…"
Rückblende Ende
Spaß?
Severus Snape schnaufte. Er und Spaß haben?
Wenn Severus etwas hasste, dann waren es Entscheidungen, die über seinen Kopf
hinweg getroffen wurden.
Und nur, weil Dumbledore der Meinung war, er hätte jetzt, nach dem Fall
Voldemorts einen Urlaub verdient, zerrte er diesen verflixten Koffer auf das
riesige, strahlend weiße Schiff zu, das ihn für die nächsten 14 Tage beheimaten
sollte.
Einerseits
war Snape dankbar, dass Dumbledore bei seiner Planung wenigstens bedacht hatte,
dass er in der gesamten magischen Welt durch seine Taten als Spion und der
daraus resultierenden Verleihung des Merlinordens 1. Klasse im Moment von
jedermann erkannt werden und erst recht keine Ruhe finden würde.
Doch die aus dieser Überlegung resultierende Entscheidung, ihn auf eine
Muggel-Kreuzfahrt zu schicken, war einfach unerträglich.
Nicht, weil er etwas gegen Muggel gehabt hätte – nein, in den letzten Jahren
hatte er sich ganz gut mit ihnen arrangiert, doch die Aussicht auf zwei ganze
Wochen ohne Zauberei ließ seine Laune noch tiefer sinken.
Zwar beinhaltete seine Antrittsrede in jeder 1. Klasse, die er zu unterrichten
hatte, einen Seitenhieb auf das sinnlose Zauberstabgefuchtel, doch wenn er
ehrlich war, die Magie erleichterte den Alltag doch ungemein.
Aber
einmal ganz von der Tatsache nicht zaubern zu können abgesehen, war diese Reise
nun mal das genaue Gegenteil davon, was Severus sich als Urlaub vorstellte.
Wann würde Albus endlich verstehen, dass es für ihn nichts entspannenderes gab,
als alleine in seinem Labor zu sitzen und neue Zaubertränke auszuprobieren.
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„Ah,
Mister Snape! Willkommen auf der Aurora!" eine etwa 40jährige, gut aussehende
Blondine in weißer Uniform begrüßte Severus, als er die Planke zum Schiff hinauf
betrat.
"Mein Name ist Beatrice und ich bin Ihre Chef-Stewardess. Wenn Sie Fragen oder
Probleme haben, können Sie sich jederzeit an mich oder meine Kollegen wenden…
nun, dann wollen wir mal sehen, wo Sie untergebracht sind…"
Während die Dame eine Liste überflog, zollte ihr Severus in Gedanken fast schon
so etwas, wie Respekt. Er konnte sich vorstellen, dass sie diese Sätze heute
schon hunderten Personen entgegengeschleudert hatte und trotzdem klang sie so,
als wäre er genau der, für den sie diesen Satz gelernt hatte.
"Ah ja, die Kabine 317 oben am Sonnendeck… eine wunderbare Wahl, Sir… eine der
schönsten Kabinen an Board. Ihr Gepäck wird in wenigen Minuten auf Ihr Zimmer
gebracht und mein Kollege begleitet Sie nun dahin.
Um 11:30 treffen wir uns zu Begrüßungscocktails am Pool, wenn Sie Lust haben.
Ich wünsche Ihnen im Namen der Besatzung einen unvergesslichen Aufenthalt!"
Severus dankte ihr mit einem Kopfnicken und war schon dabei, auf den Steward,
der ihn zu seiner Kabine geleiten sollte, zuzugehen, als Beatrices Stimme noch
mal ertönte:
"Ihr Mitbewohner ist übrigens noch nicht an Board."
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Severus
Snape ließ die Türe hinter sich zufallen, doch anstatt die Kabine auch nur mit
einem Blick zu würdigen, ließ er sich auf den nächstbesten Sessel fallen und
vergrub sein Gesicht in den Händen.
Mitbewohner!!! Er spürte schon erste Kopfschmerzen alleine bei dem Gedanken
daran, seinen ungewollten Urlaub auch noch mit irgendeiner dahergelaufenen
Person verbringen zu müssen.
Severus
machte sich gleich eine geistige Notiz, Dumbledore bei nächster Gelegenheit
seine Meinung über diese neue Wendung kund zu tun.
Und ein Snape vergaß nie.
Albus
Dumbledore wusste so gut wie kaum jemand anderer, wie heilig Severus Snape
seine Privatsphäre war – immerhin war er es gewesen, den der junge Severus so
lange belagert hatte, bis er einer kleinen Umgestaltung der Kerker zugestimmt
hatte.
Seit jenem Jahr bewohnten die Slytherin-Schüler Doppelzimmer, ein Umstand, den
sie der Hartknäckigkeit und Sturheit der Snapes und des Charmes und der
Überredungskunst der Malfoys zu verdanken hatten.
Die
Schulzeit war die einzige Zeit seines Lebens, in der er kein Einzelzimmer
bewohnt hatte, und sie war auch die einzige Zeit seines Lebens, in der ihn
dieser Umstand nicht gestört hatte.
Nachdem die alten Schlafsäle aufgelöst und neue Zimmer errichtet worden waren, hatte
er sein neues Reich gemeinsam mit Lucius Malfoy bezogen, mit dem ihn schon
damals mehr, als nur Freundschaft verbunden hatte.
Lucius war für ihn immer das gewesen, das in seinem eigenen Leben gefehlt
hatte: Familie.
Schon vor der Zeit in Hogwarts waren sie wie Brüder füreinander gewesen und
diese besondere Beziehung hatte bis zum heutigen Tag gehalten.
Ja, eigentlich war es schade, dass Dumbledore nicht auch Lucius einen Urlaub spendiert
hatte, hatte doch der Blonde genauso wie er, über Jahre unter Einsatz seines
Lebens für den Orden gearbeitet.
Aber vielleicht war es ja Malfoy, der ihm hier Gesellschaft leisten sollte…
Ein Geräusch vor der Türe riss Severus aus seinen Gedanken.
Nun, wie es schien, sollte er gleich erfahren, wessen Anwesenheit er von nun an
2 Wochen ertragen musste.
Snape
starrte einige Momente völlig bewegungslos auf die Person in der halboffenen
Türe, bis er endlich realisierte, wer da in dunkelblauen Jeans mit leichtem
Schlag und einem gut sitzenden schwarzen T-Shirt stand.
Nur mühsam konnte er die Augen von dem Mann abwenden, der in so ungewohntem
Gewand nur schwer wieder zu erkennen war.
"Lupin, Sie hier?" seine Stimme war kälter als Stahl, sein Gesicht abweisend
wie immer, während es in seinem Inneren brodelte.
"Severus, du?" auch Lupin schien überrascht, ihn hier zu sehen.
Beide Männer musterten sich verhalten, dann trafen sich ihre Blicke und
plötzlich fiel bei beiden der Groschen:
"DUMBLEDORE!" während Lupin einigermaßen belustigt klang, sprach aus Snapes
Stimme nur mühsam unterdrückte Wut.
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„Das kann
ja wohl nicht wahr sein…" Severus stand in der Türe, die in das Schlafzimmer
führte, seine Stimme war nur noch ein gefährliches Flüstern.
"Ach nun stell dich nicht so an. Ich beiße schon nicht… oh…" Remus wurde bis
über beide Ohren rot, als er realisierte, zu wem er diesen –in seinem Fall doch
etwas makaberen - Scherz gesagt hatte. Langsam ließ er sich auf das Doppelbett
sinken. „Entschuldige bitte, Severus…"
"Lupin, eines ist klar – ich werde nicht mit Ihnen in einem Bett schlafen. Es
ist schon schlimm genug, dass ich Ihnen zwei Wochen lang wohl kaum aus dem Weg
gehen kann, es sei denn, ich springe über Board."
"Und wo willst du schlafen?"
"Lassen Sie das mal meine Sorge sein." Mit diesen Worten machte Severus kehrt
und stürmte aus dem Zimmer, einen verstörten Remus Lupin zurück lassend.
Der Werwolf ließ sich seufzend zurückfallen und lag nun quer über das Bett, das
er sich eigentlich mit Severus Snape hätte teilen sollen.
Wieder
entfloh ein leises Seufzen Remus' Kehle. Er konnte sich nur zu genau
vorstellen, warum Albus Dumbledore die beiden Männer hier her geschickt hatte
und bei Merlin, er würde alles dafür tun, dass endlich Frieden zwischen ihm und
Severus einkehrte.
Und würde es dafür notwendig sein, dem finsteren Tränkemeister aus dem Weg zu
gehen, würde er auch dieses Opfer bringen.
Opfer? Wo war dieser Gedanke nun hergekommen?
Eigentlich konnte er froh sein, wenn Severus ihm aus dem Weg ging. Er hatte
sich seit Wochen auf den Urlaub gefreut und je weniger er dem Schwarzhaarigen
begegnete, desto besser konnte er sich aufs Spaß haben konzentrieren.
Und Spaß haben bedeutete in diesem Fall auch, neue Leute kennen zu lernen,
vielleicht sogar einen Urlaubsflirt – und das waren Dinge, die man besser ohne
die Anwesenheit von Severus Snape machte.
Aber
immerhin, so musste sich Remus eingestehen, sah Snape außerhalb von Hogwarts
nicht ganz so Furcht einflößend aus, was vermutlich einfach daran lag, dass er
hier in der Muggelwelt keine seiner Roben trug und daher auch nicht so
fledermausartig wie sonst wirkte.
Manchmal fragte er sich wirklich, ob der finstere Tränkemeister im Besitz von
nicht-schwarzem Gewand war.
So weit er sich zurückerinnern konnte, hatte er Severus nur selten farbig
angezogen gesehen – die wenigen Male, in denen Severus in der
Quidditsch-Mannschaft von Slytherin gespielt hatte.
Aber sonst?
Nein, außer den grünen Gewändern des Teams hatte Remus ihn all die Jahre nur in
schwarz gesehen.
Der Blick
des Werwolfs fiel auf den schwarzen Koffer, der noch im Wohnraum neben dem
Sessel, auf dem Severus gesessen hatte, als er hereingekommen war, stand.
Ob er wohl einen Blick hinein riskieren sollte?
Neugierig stand er auf und tappte auf den Koffer zu. In ihm brodelte ungeahnte
Neugier und Remus fragte sich, warum um alles in der Welt er so scharf darauf
war, einen Blick auf das Gewand zu werden, das aller Wahrscheinlichkeit nach so
und so schwarz war.
„An Ihrer
Stelle würde ich es lassen…" Snapes dunkle Stimme riss Lupin aus den Gedanken,
die durch seinen Kopf getobt waren, während er den Koffer von allen Seiten
unter die Lupe genommen hatte.
"Was… ähm… Warum… ich meine… ich wollte doch gar nicht…" verlegen stammelte
Remus unzusammenhängendes Zeug, während er spürte, wie sein Gesicht sich immer
röter färbte.
"Neugier kann eine gute Eigenschaft sein, Lupin, den Koffer eines ehemaligen
Todessers und Spions einfach so öffnen zu wollen, wahnsinnig bis tödlich…" mit
diesen Worten löste sich Severus aus dem Schatten bei der Türe, durch die er
offensichtlich gerade getreten war.
"Allerdings Lupin, Sie erstaunen mich… ein Gryffindor, der um einen Koffer
herumschnüffelt… das sind doch eher Slytherin-Methoden…"
Mit einem selbstzufriedenen Ausdruck beobachtete der Tränkemeister, wie der braunhaarige
Mann, noch immer hochrot und ohne ein weiteres Wort, hinaus stürzte.
Erst, als die Türe hinter Lupin ins Schloss gefallen war, gestattete er sich
ein Grinsen.
Nun, der Urlaub schien zumindest amüsanter als angenommen zu werden.
