Autor: ChocolateFlame
Raiting: Vorerst p-12
Kapitelanzahl: noch nicht bekannt
Genre: Drama, Romanze
Disclaimer: Alles J.K.R.'s. Mir gehör nichts. Lediglich die Idee das zu schreiben, was ich geschrieben hab stammt von mir.
Inhalt: Lavenders 5. Schuljahr. Ihre große Liebe starb letztes Jahr beim Trimagischen Turnir. Nun ist Lavenders Welt ein Trümmerhaufen.
Bemerkungen: Handlungen aus J.K.R.'s 'dOdP' werden nur teilweise übenommen. In dieser Story geht es so gut wie gar nicht um Harry, Ron und Hermine. Wer also bevorzug was von denen liest ist hier fehl am Platz. Kapitel 2 &' 3 sind bereits beendet. Auf Folgende muss allerdings wohl noch etwas gewartet werden. Viel Spaß!
Once in a Lifetime
Chapter one – Innocent
Endlich war es wieder soweit. Es ging wieder nach Hogwarts. Ich saß im Zug und war eigentlich hundemüde, aber ich freute mich so sehr, dass ich nicht mal daran denken konnte zu schlafen. Es war mein fünftes Jahr an der Zauberschule für Hexerei und Zauberei.
„Na Lavender, mal wieder in Gedanken", sprach mich jemand von der Seite an.
„Hm..? Was?" Verwirrt wandte ich den Kopf und sah in Parvatis strahlendes Gesicht. Ich sprang von meinem Sitz auf und umarmte sie. „Da bist du ja endlich. Ich dachte schon du kommst dieses Jahr gar nicht, weil ich dich nicht am Bahnsteig gesehen hatte. Wie geht es dir? Wie waren deine restlichen Ferientage? Also die in denen ich nicht bei dir war und du nicht bei mir."
„Jaah, ich war auch echt spät dran. Hatte verschlafen und suche dich hier im Zug jetzt schon eine geschlagene halbe Stunde.", sagte sie mit einem schuldbewussten grinsen. „Und: Mir geht's einfach nur super, jetzt, da ich meine beste Freundin gefunden habe und de Ferientage ohne dich waren einfach nur zum Sterben langweilig.", redete sie weiter, während sie sich aus meine Umarmung befreite. „Bei dir auch alles in Ordnung?"
„Alles super. Bin nur schrecklich müde, aber ich freu mich einfach riesig auf Hogwarts.", antwortete ich und half Parvati den Koffer auf die Gepäckablage zu hieven.
„Ja, ich freu mich auch. Aber wenn ich ans letzte Jahr denke." Parvati guckte mich leicht betrübt an und auch meine Stimmung sank abrupt. Letztes Jahr hatte ein Wettkampf mit zwei anderen Schulen in Hogwarts stattgefunden. Das Trimagische Turnier. Ein großes Ereignis, dass so wunderschön begonnen und so schrecklich geendet hatte. Zwar hatte unsere Schule gewonnen, jedoch war einer unserer Champions gestorben. Mir stiegen Tränen in die Augen. Cedric war gestorben. Mein Cedric. Ich war verliebt in ihn. Schrecklich verliebt. Und irgendwann im letzten Jahr hatte ich mich endlich getraut es ihm zu sagen und wir waren zusammen. Und jetzt war er tot. Meine erste große Liebe, mein erster richtiger Freund war gestorben. Getötet von Voldemort. Heiße Tränen rannen mir über die Wangen. Ich hörte einen dumpfen Schrei und bemerkte viel zu spät, dass er von mir stammte.
„Oh, es tut mir so Leid, Lavender. Ich hätte nicht davon anfangen sollen, jetzt, wo es dir endlich wieder besser geht." Parvati stürzte zu mir und umarmte mich. Ich merkte kaum, dass die Abteiltür aufgeschoben wurde und mehrer Schüler den Kopf herein streckten.
„Was ist denn los?", fragte Ron, während er eintrat.
„Ich.. Sie.. Cedric.", stammelte Parvati, aber es genügte und alle hatten verstanden, warum ich so fürchterlich geschrien hatte. Warum ich weinte. Ich riss mich aus Parvatis Armen und stürzte zu den Toiletten, vorbei an dutzenden von Schülern aus sämtlichen Häusern. Mir war schrecklich Schlecht geworden. Ich rannte durch die Abteile und hoffte es noch bis zum nächsten Klo zuschaffen. Ich sah schon die Tür vor mir und stürzte nur wenige Augenblicke später hindurch, lief zur nächsten Kloschüssel und übergab mich.
Keuchend wankte ich aus der Kabine und schlurfte zu den Waschbecken. Ich spülte mir gründlich den Mund aus und spritzte mir das kühlende Nass ins Gesicht. Dann sah ich in den Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Mein Gesicht war rot und verheult. Meine Augen aufgequollen. Bei diesem Anblick hätte ich mich am liebsten ein weiteres Mal übergeben, aber ich ließ es. Noch einmal drehte ich den Wasserhahn auf und wischte mir mit dem Wasser durch das Gesicht. Dann öffnete ich die Tür der Toiletten und Schritt wieder auf den Gang. Ich hoffte, dass sich niemand mehr in Parvatis und meinem Abteil befand, außer Parvati natürlich. Aber ich wollte mir jetzt von niemandem irgendein Beileidsgequatsche anhören. Auf dem Waggongang kam es mir vor, also ob mich absolut jeder merkwürdig ansah. Wie gerne wäre ich im Erdboden versunken, aber ich ging tapfer weiter und öffnete erleichtert meine Abteiltür. Im Abteil allerdings war reger Betrieb. Ich blickte einmal in die Runde und sah in die Gesichter von Seamus, Dean, Harry, Ron, Hermine, Ginny und Parvati. Ich gab ein leises Seufzen von mir.
„Alles in Ordnung, Lavender?", fragte Hermine.
„In Ordnung? Wie sollte alles wieder in Ordnung sein? Cedric ist tot und du fragst mich, ob alles in Ordnung ist? In Ordnung ist wohl die Übertreibung des Jahrhunderts. Mir geht es schrecklich. Hundsmiserabel. Jeden Tag laufe ich mindestens dreimal zu den Toiletten, um mich zu übergeben. Bei mir ist gerade im Moment nichts in Ordnung.", schrie ich sie an. Doch nur wenige Sekunden später, in denen ich realisierte, was ich ihr gerade an den Kopf geworfen hatte, tat es mir auch schon wieder leid. Sie konnte ja nichts dafür. Wieder brach ich in Tränen aus. Ich weinte stumm, gab nicht einen Ton von mir, aber ich konnte nicht mehr aufhören. „Entschuldige", brachte ich schließlich an Hermine gewandt heraus. Dann ließ ich mich auf einen Sitz am Fenster nieder und starrte hinaus. Ich starrte auf die Landschaft und weinte.
„Ich glaube es ist besser, wenn wir sie ein wenig in Ruhe lassen.", hörte ich Parvati flüstern und vernahm wenig Später das klicken der sich schließenden Abteiltür. Ich drehte mich nicht um, ich wusste, dass ich nun alleine war. Ich weinte einfach weiter und sah aus dem Fenster, ohne auch nur etwas von der Landschaft wahrzunehmen.
Ich öffnete meine Augen. Mir kam es vor, als hätte ich sie nur für fünf Minuten geschlossen, aber es hatte den Anschein als hätte ich mehrere Stunden geschlafen.
„Wie geht es dir?", fragte Parvati mich und tätschelte die mir die Schulter.
„Wieder besser.", antwortete ich und versuchte es mit einem Lächeln. „Muss ich mich schon umziehen?"
„Ja, wir sind in etwa zwanzig Minuten in Hogsmeade. Hier, dein Umhang." Parvati wedelte mit dem schwarzen Stoff vor meiner Nase herum. Ich streckte meine Hand danach aus und zog mich um.
„Wie lange hab ich geschlafen?", fragte ich, während ich meine Jeans auszog und in meinen Rock schlüpfte.
„Hm… Ich weiß nicht genau. Als ich wiedergekommen bin warst du schon am Schlafen. Es waren etwa drei Stunden würde ich schätzen.", sagte Parvati Schulterzuckend.
„So lange? Mir kam es vor wie drei Minuten." Ich seufzte, faltete meine Kleidung zusammen und steckte sie in den Koffer.
Wenige Minuten später hielt der Zug. Parvati und ich stiegen aus und wankten in Richtung der Kutschen. Wir teilten uns eine mit Dean und Seamus. Die ganze Fahrt über hatte ich das Gefühl von ihnen beobachtet zu werden, als ob sie fürchteten, ich könnte jederzeit wieder anfangen zu schreien. Aber um ehrlich zu sein konnte ich es ihnen nicht mal verübeln, es war ja so. Dieser Schrei im Zug war völlig unkontrolliert. Es konnte wieder passieren, aber im Moment fühlte es sich nicht so an. Ich fragte die zwei also, was sie denn so in den Ferien gemacht hatten, womit ich sie auch ziemlich schnell auf ein Thema brachte, dass sie meine Sorgen vergessen ließ. Seamus erzählte von seinem Ski-Urlaub in St. Moritz, ein Ort, in dem bevorzugt reiche Muggel Ferien machten.
„Du machst in den Sommerferien Ski-Urlaub?", fragte Parvati ungläubig. „Das geht?"
„Ja, es gibt dort so etwas wie die Winkelgasse. Also einen Ort, der nur für Zauberer und Hexen zugängig ist. Ein Ort, an dem man das ganze Jahr Skifahren kann, aber im Muggel - St. Moritz liegt, auch das ganze Jahr Schnee, nur ist der im Sommer natürlich nicht so hoch, wie der im Zauberer – St. Moritz.", erklärte Seamus. Auch Dean erzählte noch von seinen Ferien, doch ich hörte kaum zu und schnappte nur hier und da ein paar Worte auf.
Ich war wirklich froh, als wir endlich aus der Kutsche stiegen und die Große Halle betraten. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und mittlerweile wirklich schrecklichen Hunger. Jetzt nur noch die Auswahl der neuen Schüler und dann endlich etwas zu Essen. Ich ging neben Parvati her und gemeinsam setzten wir uns an unseren Haustisch. Neben mir nahm Fred Weasley seinen Platz an. Ungeduldig wartete ich bis sich alle Schüler gesetzt hatten. Mein Magen knurrte, als ob er die Dringlichkeit, dass sich nun alles setzten mussten noch unterstreichen wollte. Auch Fred bemerkte das Knurren.
„Hungrig, Lavender?", sprach er das Offensichtliche an und grinste frech.
„Allerdings. Du etwa nicht? Ich bin wirklich froh, dass Dumbledore kein Freund von langen Reden ist und wir nur die Schülerverteilung über uns ergehen lassen müssen", antwortete ich und grinste zurück.
„Doch, doch, hast schon Recht. Ich brauch jetzt auch was zu Futtern.", stimmte er nickend zu. Dann stand er auf, stellte sich auf die Bank und erhob seine Stimme. „Alle mal hinsetzten und Ruhe bitte! Lavender hier neben mir verhungert gleich. Und ich übrigens auch. Also leise jetzt, damit wir möglichst bald zum Essen kommen." Die versammelte Schülerschaft, bis auf die Slytherins fing an zu lachen und wenig später war wirklich Ruhe. Ich blickte Fred lachend an und schüttelte dann leicht den Kopf.
Nach der Schülereinteilung war es endlich soweit. Die Tische deckten sich nach Dumbledores üblichen „Haut rein!", mit allen nur erdenklichen Köstlichkeiten. Ich lud mir den Teller zum bersten voll. Ein bisschen Kartoffelpüree, ein bisschen Hünchen, ein bisschen hiervon, ein bisschen davon… Diesen Vorgang wiederholte ich etwa dreimal und zum Abschluss gab es dann natürlich noch etwas von meinem heißgeliebten Schokopudding.
„Du haust aber ganz schön rein, Lavender. Man könnte meinen du hast schon seit Monaten nichts mehr gegessen.", sagte Fred und gluckste. Ich zuckte nur mit den Schultern. Irgendwie stimmte es ja, ich hatte wirklich schon lange nicht mehr richtig gegessen. Ich konnte einfach nicht, aber wenn man dann vor einem Tisch mit solch leckerem Zeug wie diesem hier sitzt, dann muss man einfach essen, egal wie schlecht es einem geht.
Als dann auch ich endlich genug gegessen hatte, kamen noch die üblichen Ankündigungen von Dumbledore [„Der Verbotene Wald ist verboten, bla, bla, bla…'], doch dann passierte etwas nie Dagewesenes. Er stellte gerade die neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Umbridge, vor, als diese in pink gekleidete Kröte ihm ins Wort viel und uns in voller länge erklärte, dass sie im Auftrag des Zaubereiministeriums hier sei und das Du-weißt-schon-wer nicht zurück gekehrt sei. Ich wurde kreidebleich. Diese mistige Mistkuh behauptete doch tatsächlich, dass Voldemort Cedric letztes Jahr nicht umgebracht hatte. Wütend ballte ich die Fäuste. Parvati bemerkte diese Geste und streichelte mir beruhigend über den Rücken. Ich ließ ein Schnauben vernehmen und schaltete dann ab. Mehr von dem Gelaber der Kröte wollte und konnte ich mir beim besten Willen nicht anhören. Sollte sie doch denken was sie wollte. Ich hoffte nur Voldemort würde nachts in ihrem Zimmer stehen und sie umbringen. So wie es auch bei Cedric gewesen war. Eiskalt, grausam und einfach so.
[X.X.X]
Ich war froh, als Umbridge endlich mit ihrer Rede geendet hatte und wir von Dumbledore in unsere Gemeinschaftsräume entlassen wurden. Ich hätte es keine zehn Minuten mehr ausgehalten ohne loszuschreien.
„Was denkt diese doofe Kröte eigentlich?", zischte ich auf den Weg in den Gryffindorturm.
„Das frag ich mich auch. Glaub die wirklich was die da erzählt?", antwortete mir Harry, der neben mir herging. „Ich war dabei. Ich weiß, dass Voldemort zurück ist. Ich hab gesehen wie er…" Harry brach ab. Ich wusste genau, was er sagen wollte. ‚Ich hab gesehen wie er Cedric töten ließ.' Ich schluckte.
„Tut mir leid, Lavender. Ich wollte nicht...", sagte er in einem entschuldigenden Flüsterton.
„Ist… ist schon in Ordnung." Mehr brachte ich nicht hervor. Ich senkte meinen Blick und schwieg. Auch Harry neben mir gab keinen Laut mehr von sich.
Im Gemeinschaftsraum angekommen, verabschiedete ich mich schnell in meinen Schlafsaal. Ich hatte keine Lust auf weitere Unterhaltungen. Ich wollte nur noch ins Bett, auch wenn ich genau wusste, dass ich kein Auge zubekommen würde. Ich ging ins Bad und putze mir die Zähne, danach zog ich mich um und stieg dann in mein Bett. Ich zog die Vorhänge zu und kuschelte mich unter die Decke. Ich schloss die Augen, öffnete sie nach wenigen Minuten jedoch wieder. Es war wieder genauso wie am Anfang, so bald ich die Augen schloss sah ich Cedric vor mir. Er lächelte. Eigentlich etwas Schönes, aber wenn ich daran dachte, dass er nun nie wieder lächeln würde, fing ich unwiderruflich an zu weinen. Auch diesmal war es so. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich schob die Vorhänge beiseite und rannte zum Klo. Ich übergab mich, ein zweites Mal an diesem Tag.
„Lavender?" Das war Parvatis Stimme. Langsam drehte ich mich um. Sie stand im Türrahmen gelehnt. Ich ging auf sie zu und sie schloss mich in eine Umarmung. Vorsichtig zog sie mich in die Richtung meines Bettes und setzte sich zu mir. Ich klammerte mich an ihr fest, heulte auf ihren Pulli und Parvati blieb sitzen. Blieb sitzen und streichelte mir über den Rücken, bis ich schließlich einschlief.
Ich wachte auf und fühlte mich wie tot. Ich hoffte, dass ich es auch war, aber als ich Hermines Stimme hörte war mir klar, dass ich mit meiner Vermutung leider falsch lag.
„Hey… Lavender? Du musst aufstehen. Oder sollen Parvati und ich dir das Frühstück herbringen?", fragte sie mich und ich spürte ihren Blick auf mir.
„Nein, nein. Keine Umstände. Ich komme schon." Ich erhob mich aus dem Bett und verschwand ins Bett. Sprang schnell unter die Dusche und ließ meine Haare dann mit einem Zauber trocknen. Noch schnell Zähne putzen und Anziehen, fertig. Ich blickte in den Spiegel. Immerhin sah ich nicht mehr aus wie tot, auch wenn ich mich noch nicht wirklich lebendig fühlte. Ich öffnete die Tür und trat aus dem Bad.
„So, wir können.", sagte ich und hakte mich bei Parvati und Hermine ein. Normalerweise hätte ich das bei Hermine nicht gemacht, aber ich hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, weil ich sie im Zug so angepflaumt hatte. Wir gingen durch den leeren Gemeinschaftsraum und kamen dann nach endlosem Treppen absteigen endlich in der Großen Halle an. Wieso musste Hogwarts eigentlich so viele Treppen besitzen?
Hermine steuerte einen Platzt bei Ron und Harry an und Parvati und ich folgten ihr und ließen uns gegenüber von den dreien nieder. Wie saßen noch keine fünf Minuten am Gryffindortisch, als Ron und Hermine auch schon einen herzhaften Streit über Elfen führten. Ich beobachtet, wie Harry sich genervt abwandte und im Tagespropheten blätterte. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht.
„Was ist denn los, Lavender?", raunte Parvati mir zu.
„Hm... weiß auch nicht. Mir war gerade so nach grinsen." Um dies zu Unterstreichen schlich sich gleich ein weiteres Grinsen in mein Gesicht. Parvati stimmte mit ein und wir unterhielten uns noch ein wenig über den neusten Make-up-Artikel aus der Hexenwoche.
Ein wenig missmutig brachen wir dann zur ersten Unterrichtsstunde auf. Zaubertränke. Mir schauderte bei dem Gedanken daran, so früh am Morgen schon Snape sehen zu müssen. Sein fettiges Haar brachte mich fast jedes Mal dazu vor Ekel Würgegeräusche von mir zu geben. Als wenn Parvati meine Gedanken gelesen hatte, verzog auch sie die Mundwinkel nach untern.
Wir standen nicht lange vor der Tür zum Unterrichtszimmer und Snape ließ leider auch nicht lange auf sich warten. Er fragte ein paar Sachen aus dem alten Schuljahr ab und ich war wirklich froh, dass er mich nicht drannahm. Dann brummte er etwas von einem Trunk des Friedens, den wir brauen sollten und ließ dann mit dem Schlenker seines Zauberstabs die Zutaten and er Tafel erscheinen. Ich machte mich auf zum Vorratsschrank um ein bisschen Mondscheinpulver, ein paar Tropfen Nieswurzsirup und an die tausend Wurzeln zu holen. Seufzend begab ich mich wieder auf meinen platz und hackte ein paar der Wurzeln.
Als ich am Ende der Stunde mit meinem Trank fertig war, war ich zufriedener als je zuvor mit einem Trank, den ich gebraut hatte. Ich gab eine kleine Menge in ein Glas und brachte es nach vorne zum Lehrerpult. Skeptisch sah Snape mich an, sagte jedoch nichts.
Völlig zufrieden mit mir packte ich meine Bücher zusammen und verschwand gemeinsam mit Parvati aus dem dunkeln Kerkerzimmer.
„Hm… und jetzt die olle Umbridge…", grummelte Harry links neben mir. Ich und Parvati seufzten und gingen dann gemeinsam mit den andern zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunkeln Künste.
[X.X.X]
„Was für ne doofe Supfkuh!", zischte ich Parvati zu, als wir aus dem Klassenzimmer stapften. „Wie kann sie es wagen so zu tun als… als ob Cedric aus heiterem Himmel gestorben wäre. Als ob er einfach tot umgefallen wäre." Ich war den Tränen nahe. Ich war so wütend auf Umbridge. Wie konnte sie behaupten, der dunkle Lord wäre nicht zurück gekehrt? Harry hatte ihn doch gesehen. Aber auch meine Eltern glaubten ihm nicht. Hatten versucht mir einzureden, dass er irgendwelche Hirngespinste hatte, da er mehr Aufmerksamkeit wollte. Aber ich kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass dem nicht so war. Ich glaubte ihm.
„Ganz ruhig Lavender…!", hauchte Parvati mit einem Anflug von Panik in der Stimme. Sie wusste, dass ich Mühe hatte die Tränen zurückzuhalten.
„Ich… ich muss kurz ins Bad.", sagte ich und lief zum Klo der maulenden Myrte. Ich beugte mich über eine Kloschüssel und übergab mich. Es war das erste Mal an diesem Tag, was mich ein wenig aufheiterte. Die Schule und meine Freunde lenkten mich ab, so dass ich nicht sooft über Cedrics Tod nachdenken musste. Ich spülte mir den Mund mit kaltem Wasser aus.
„Oh, wen haben wir denn da?" Ich zuckte zusammen. Myrte. Die hatte mir gerade noch gefehlt. Sollte sie doch ins Vertrauensschülerbad verschwinden, wo sie so gerne die Jungs beobachtete.
Ich öffnete schnell die Tür und verschwand. Auf ein Gespräch mit dieser nervigen Dunstfigur konnte ich wirklich verzichten. Auf dem Weg hinunter in die Große Halle begegnete ich Ron.
„Hey Lavender! Alles klar?", er sah mich an und warf mir ein kleines Lächeln zu.
„Hm.. Geht.", brummte ich als Antwort.
Ron nickte. „Diese Umbridge… unmöglich. Diese bescheuerte, durchgeknallte,…"
„…mistige Mistkuh", beendete ich seinen Satz und grinste kurz.
Auch Ron grinste. „Hör nicht auf sie, ja? Versprich mir das! Harry sagt die Wahrheit. Und… und Cedric wurde garantiert nicht vom Blitz getroffen, oder so."
„Keine Angst! Ich glaube Harry. Cedric…", ich brach ab da ich schon wieder einen Tränenkloß in meinem Hals spürte.
„Schon gut.", sagte Ron schnell und legte mir eine Hand auf die Schulter, die er jedoch nach wenigen Sekunden wieder wegzog.
Wir erreichten die Große Halle und setzten uns zu den anderen.
„Na Lavender, was zu futtern?" Fred wedelte mit einer Spaghetti vor meiner Nase herum. Ich drehte angewidert den Kopf weg, musste jedoch lachen. Ich war so froh, dass ich ihn hatte, dass ich alle hier hatte. Parvati, Hermine, Harry, Ron, Fred, George, Seamus, Dean, Angelina, Katie… Sie versuchten mir bei jeder Gelegenheit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, mich abzulenken oder zu trösten. Sie waren so wunderbar. Ich war von so vielen wunderbaren Menschen umgeben. Nur der, für den ich alles getan hätte, um ihn bei mir zu haben, war nicht hier. Nicht bei mir. Und ich würde ihn auch nicht wiederkommen. Nie. Nie mehr.
Ich hielt die Luft an, da ich spürte, dass mir Tränen in die Augen stiegen.
„Alles in Ordnung?", wisperte Parvati.
„Geht schon…", murmelte ich, zwang mich zu einem Lächeln und wandte mich dann dem Essen zu.
