Summary: Wäre ich nicht die Neue aus Frankreich, hätte er mich nie bemerkt, hätte er mich nie um ein Date gefragt und ich wäre nicht – so ein Quatsch! Ich war nicht verliebt, und schon gar nicht in Sirius Black!

Disclaimer: Das Harry Potter – Universum ist Eigentum von J. K. Rowling, es liegen keinerlei Rechte bei mir und ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen. Mir gehören nur der Plot, Jeanne Leblanc, und einige unbedeutende Nebencharaktere.

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Follow your dreams

Kapitel 1

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So langsam fühlte ich mich unwohl in meiner Haut. Alle starrten mich an.

Konnte Professor Dumbledore sich nicht ein bisschen beeilen?

Ich sah mich in der Halle um. Alles hier war anders als in Beauxbatons...

Wie es schien gab es hier nicht wenige gutaussehende Jungs.

-Beauxbatons war eine reine Mädchenschule, die Jungenschule war nebenan. Wir hatten uns also nur nach dem Unterricht mit den Jungs treffen können.-

Vier Jungs am rot-goldenen' Tisch –vermutlich der Gryffindortisch- hatten die Köpfe zusammengesteckt und schienen sich über irgendetwas Wichtiges zu unterhalten.

Dann sahen sie auf. Einer von ihnen hatte wunderschöne graue Augen, die hinter seinem schwarzen, mittellangen Haar hervorblitzten.

Ich hoffte sehr ihn näher kennenzulernen.

Endlich hatte Professor Dumbledore seine Rede beendet und eine Lehrerin kam mit einem alten Hut an.

Was sollte ich denn damit? Verzaubern?

Die Vorstellung, vor allen Schülern etwas vorzuführen, machte mich nervös.

„Setzen sie den Hut auf, Miss Leblanc", forderte sie mich leise auf.

Erleichtert atmete ich auf: Ich musste nur den Hut aufsetzen.

Zögernd nahm ich ihn in die Hand.

Der Hut war viel zu groß und er rutschte mir bis über die Augen, sodass ich nichts mehr sah.
Ich hörte auch nichts von dem mehr von dem, was in der Halle vor sich ging.

Plötzlich hörte ich eine piepsige Stimme in meinem Ohr:

„Das kommt nicht allzu häufig vor, dass ich einen älteren Schüler oder eine ältere Schülerin einteilen muss. Aber bei dir fällt es mir leicht. Du scheinst einiges im Kopf zu haben und mutig zu sein. Du passt sehr gut nach GRYFFINDOR!"

Erleichtert gab ich Professor McGonagall den Hut zurück und lief auf den Gryffindortisch zu. Strahlend setzte ich mich neben ein Mädchen in meinem Alter, dann begann die Auswahl der Erstklässler.

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„Ich bin Lily Evans", stellte sich das Mädchen neben mir vor. „Ich bin Vertrauensschülerin von Gryffindor, wenn du Fragen hast, Jeanne-Cathérine, kannst du immer zu mir kommen.", sagte das Mädchen neben mir und schob sich eine Gabel Bratkartoffeln in den Mund.

Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, was sie meinte.

Mein Englisch war ziemlich schlecht, dafür, dass meine Mutter doch von hier stammte und auch auf Hogwarts gewesen war. Irgendwie schaffte ich es aber trotzdem Lily wenigstens zu sagen, dass sie mich einfach nur Jeanne nennen sollte.

„Ok", antwortete sie mir grinsend.

Wahrscheinlich hatte ich es ihr völlig falsch gesagt, aber anscheinend hatte sie es verstanden. Das war die Hauptsache...

„Das hier", sie zeigte auf ein braunhaariges Mädchen neben sich, „ist übrigens meine Freundin Alice Christy."

Das hatte ich auf Anhieb verstanden, wow.

Ich wollte es aber nicht riskieren noch einen grottenschlechten englischen Satz zu sagen, deswegen lächelte ich sie nur freundlich an.

„Freut mich dich kennen zu lernen, Jeanne", sagte sie, auch lächelnd.

„Wir gehen, wie du auch, in die 6. Klasse", erzählte Lily, „Gefällt dir Hogwarts?"

Ich überlegte fieberhaft, was ich darauf antworten sollte.

„Ja, serr schön", sagte ich schließlich.

Daraufhin fragte Lily mich nichts mehr und darüber war ich froh. Es war verdammt anstrengend immer zu versuchen sie zu verstehen und dann auch noch zu antworten.

Ich schaufelte mir noch mal eine Portion Kartoffeln und ein Hähnchenschlegel auf den Teller, das Essen hier war einfach zu lecker.

Nachdem alle mit dem Essen fertig waren stand Professor Dumbledore auf und es wurde still in der Halle.

„Jetzt, da wir alle zur Genüge gegessen und getrunken haben, nur noch ein paar Worte. Ich habe ein paar Mitteilungen zum Schuljahresbeginn.

Die Erstklässler sollten beachten, dass der Wald auf unseren Ländereien für alle Schüler verboten ist. Einigen der älteren Schüler möchte ich nahe legen, sich daran zu erinnern.

Mr Filch, der Hausmeister, hat mich außerdem gebeten euch daran zu erinnern, dass in den Pausen auf den Gängen nicht gezaubert werden darf.

Die Quidditch-Auswahl..."

Ich verstand kaum ein Wort von seiner Rede, nur wenige einzelne, aber erst recht nicht den Sinn. Außerdem war ich viel zu müde, um weiter zuzuhören und irgendwann versuchte ich auch gar nicht mehr etwas zu verstehen. Ich hoffte einfach, dass, falls es wichtig war, Lily oder Alice es mir noch einmal erklären würden.

Es ist unvorstellbar wie anstrengend es ist einen ganzen Tag von Leuten umgeben zu sein, die nicht die nicht Französisch, sondern Englisch sprechen...

Ich schreckte auf, als plötzlich alle Schüler zu singen begannen.

Vermutlich war es eine Art Schulhymne, aber ohne Melodie, denn alle sangen kreuz und quer.

Als schließlich alle geendet hatten, begannen sie aufzustehen und aus der Halle zu strömen.

Ich schaffte es nicht mit Lily Schritt zu halten, doch zum Glück war Alice noch neben mir.

„Lily muss sich um die Erstklässler kümmern. Komm, ich zeig dir den Weg", sagte sie. Sie ging zielstrebig voran und führte mich durch die Schülermassen.

Hogwarts war riesig und ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mich hier schnell zurecht finden würde. Ständig änderten die Treppen ihre Richtung und es gab zu viele Flure, die für mich alle gleich aussahen.

„Achtung, das hier ist eine Trickstufe", warnte mich Alice. „Nicht drauf treten, darin versackst du und es ist schwer wieder rauszukommen. Es gibt noch mehr von denen, bei Gelegenheit zeig ich sie dir. Aber pass immer auf wo du hintrittst."

„Isch verstehe nischt..."

„Oh" Alice schien zu überlegen, wie sie es mir am Besten erklären konnte.

„Also, diese Stufe", begann sie und zeigte auf die Treppenstufe vor ihr, „ist gefährlich."

‚Äh, warum?'

„Du darfst nicht auf sie treten", sagte sie langsam.

„Du versackst sonst in ihr" Sie versuchte mir das, was sie gesagt hatte auch noch mit Händen und Füßen zu zeigen, dabei kam sie jedoch aus dem Gleichgewicht. Zwar wollte sie sich mit der Hand abfangen, doch anstatt auf der Stufe zu landen, versackte sie darin.

Es sah einfach urkomisch aus, wie Alice versuchte ihren Arm wieder herauszuziehen.

Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen.

„Das. Ist. Nicht. Witzig", fauchte sie, während sie immer noch verzweifelt an ihrem Arm zog.

„Tschuldigung", sagte ich, immer noch glucksend.

Sie sah mich wütend an.

Irgendwie tat mir Alice Leid, wie sie so hilflos, wie ein Käfer auf dem Rücken dalag.

Schließlich hielt ich ihr meine Hand hin und gemeinsam schafften wir es ihren Arm aus der Stufe zu ziehen. Schweigend gingen wir wieder weiter.

Alice schien noch immer sauer auf mich zu sein. Aber einen Vorteil hatte ihre Aktion:
Ich wusste jetzt was sie gemeint hatte und würde ganz bestimmt nicht so doof sein und es ihr nachmachen. Das hoffte ich zumindest.

Nach einer Weile blieben wir vor einem Porträt einer ziemlich dicken Frau stehen.

„Wir sind da", brach Alice das Schweigen. „Das ist das Porträt der fetten Dame. Dahinter liegt unser Gemeinschaftsraum. Das Passwort lautet: Hippogreif."

Das Porträt schwang zur Seite und gab ein Loch frei. Alice ließ mich vor ihr durch.

Sprachlos blieb ich stehen.

„C' magnifique", flüsterte ich.

Und das war es wirklich. Der Gemeinschaftsraum sah einfach super gemütlich aus. Das Rot und Gold, die Sessel und das prasselnde Kaminfeuer... Ich kam aus dem Staunen fast nicht mehr heraus. Der Gemeinschaftsraum in Beauxbatons war nicht halb so schön gewesen.

Alice grinste.

„Komm ich zeig dir unseren Schlafsaal, du willst bestimmt deine Sachen auspacken."

Ich folgte ihr die Treppe hoch. Hinter einer der Türen war der Schlafsaal. Er war in den gleichen Rot- und Goldtönen gehalten wie der Gemeinschaftsraum und war auch sehr schön.

„Das da hinten wird wohl dein Bett sein. Da ist auch dein Koffer, oder?"

Ich nickte.

„Lilys Bett ist das, und da ist meins", sie zeigte auf die Betten daneben.

„Ach ja, und das ist dein Schrankteil. Da kannst du deine ganzen Klamotten reinräumen und wenn es reicht, hast du auch noch ein Fach für deine Schulsachen."

Ich machte mich sofort daran, meinen Koffer auszuräumen und alles in den Schrank zu stapeln.

Als ich auch meine Schulbücher verstaut hatte, war er rappelvoll.

Ich war erleichtert und wollte mich gerade umziehen, doch auf einmal ein Mädchen in den Schlafsaal stürmte.

„Ihrmüsstunbedingtrunterkommen imGemeinschaftsraumsteigteinetolleParty." Damit war sie auch schon wieder verschwunden.

‚Party?', das war das Einzige, was ich verstanden hatte. Neugierig und verwirrt zugleich sah ich Alice an.

„Schauen wir mal nach Lily, sie muss noch irgendwo da unten sein...", sagte sie.

Obwohl ich eigentlich wirklich viel zu müde war, folgte ich ihr. Wenn da irgendwo eine Party stieg, wollte ich sie nicht verpassen, da war es egal, ob ich müde war.

Unten im Gemeinschaftsraum war die Hölle los. Aus einer Ecke dröhnte laut Musik und viele tanzten begeistert. Alice hatte Lily irgendwo entdeckt und so quetschten wir uns durch die Menge. Lily gehörte zu den wenigen, die nicht tanzten.

„Die Rumtreiber haben Butterbier und so ein Zeug angeschafft, ich frage mich wie die da so einfach rankommen...", sagte sie mit nicht allzu begeisterter Miene.

Kaum, dass sie das gesagt hatte tauchte aus der Menge ein Junge auf. Aber das war nicht irgendein Junge, das war der, der mir schon in der großen Halle aufgefallen war.

„Hey Evans", sprach er Lily sofort an. Lilys Kopf fuhr herum.

„Warum denn so wütend?" Er grinste sie an.

Er sah soo süß aus...

Aber ich schloss nach Lilys Gesichtsausdruck, dass sie absolut nicht begeistert war. Als sie gerade zu einer Antwort ansetzte, kam noch ein weiterer Junge aus der Menge. Er hatte abstehende, schwarze Haare und trug eine Brille.

„Hey Lily, wie geht's? Wie waren deine Ferien, was hast du so alles gemacht?", fragte er sie sofort.

„Ich wüsste nicht was dich das angeht, Potter. Hau ab!", sagte sie wütend. „Ach, und nimm Black gleich mit."

„Also wirklich, wie unhöflich von dir", meinte der Junge, den Lily ‚Black' genannt hatte, grinsend.

Plötzlich wandte er sich mir zu:
„Sie ist nicht immer so, sie ist nur etwas schlecht gelaunt."

„Pff, woher das wohl kommt...", erwiderte Lily spöttisch.

Es war offensichtlich, dass Lily die beiden nicht leiden konnte.

„Du musst die Neue aus Frankreich sein", fuhr ‚Black' unbeirrt fort.

„Ich bin Sirius Black und das ist mein Freund James Potter."

James? Konnte das wirklich James sein?

Aber Sirius lenkte mich von meinen Gedanken ab, indem er mir die Hand reichte. Ich ergriff sie ohne zu zögern, doch das war ein Fehler.

Zu spät bemerkte ich den Zug, der von ihr ausging, und flog ihm in die Arme.

„Hoppla", sagte er und grinste breit.

Ich musste mich schwer zurückhalten, um ihn nicht anzufahren.

„James, sag bitte deinem Freund, dass er mal lernen sollte sisch su bene'men", sagte ich.

Ich kannte James noch von früher, als ich noch in England gelebt hatte. Das war zwar schon zehn Jahre her, aber ich hoffte, dass er mich wiedererkannte, oder sich zumindest an mich erinnerte.

Die anderen starrten mich erstaunt an. Am meisten amüsierte mich Sirius' Blick, denn der war wirklich zum totlachen. Seine Augen waren weit aufgerissen, seine Kinlade war heruntergeklappt und er starrte abwechselnd mich und James an. Auch James sah erst ziemlich überrascht aus, doch dann breitete sich ein Grinsen in seinem Gesicht aus.

„Jeanne!", sagte er erfreut und umarmte mich.

„James!", sagte ich in dem gleichen Ton, nur etwas übertriebener.
„Dass ich dich noch einmal wiedersehe", meinte er erstaunt und ich grinste breit.

„Du hast dich kaum verändert", fügte er hinzu.

Ich brach in lautes Gelächter aus.

Das war der Witz des Tages. So eine dämliche Aussage hätte auch nur James hinbekommen können. Ich sollte mich nicht verändert haben? James du Trottel, wir waren als wir uns das letzte Mal gesehen hatten beide 9 Jahre alt. Wenn sich nichts geändert hätte, dann würden wir immer noch mit Melinda im Sandkasten sitzen und Burgen bauen, bis unsere Eltern kämen, um uns zu holen.

Ich bekam vor Lachen fast keine Luft mehr.

„Naja", versuchte James sich herauszureden, „ich meine..."

„James, du bist wirklisch unmöglisch", sagte ich zwischen zwei Lachern. James fiel nun auch mit ein. Es fiel mir auf einmal nur noch halb so schwer Englisch zu reden, jetzt, wo ich mit James sprach.

Die anderen starrten uns immer noch an.

„Oh, äh...", fing James an als er das bemerkte. „Wir kennen uns noch von früher... Unsere Eltern waren befreundet und wir haben immer zusammen gespielt..."

„Was denn?", fragte Sirius dazwischen, er schien gerade seine Stimme zurückgefunden zu haben. Doch er erntete daraufhin nur ein paar böse Blicke von James, Lily und Alice.

„Jeanne ist dann weggezogen, nach Frankreich, als wir acht..."

„Neun", unterbrach ich James.

Er nickte zustimmend. „Als wir neun Jahre alt waren. Seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen."

Die anderen nickten verstehend.

Dann sagte Lily mit einer honigsüßen Stimme und dem dementsprechenden Lächeln: „Wollt ihr euch nicht um eure anderen ‚Gäste' kümmern?"

„Och, die beschäftigen sich eigentlich ganz gut selbst", erwiderte Sirius ihr, nachdem er seinen Blick über die Menge schweifen hatte lassen. Der Blick, der ihn deswegen traf war, als würde Lily ihn mit tausend giftigen Pfeilen abschießen, doch er lächelte einfach nur unverschämt.

Anscheinend hatten die beiden trotzdem beschlossen nicht länger bei uns zu bleiben.

„Ciao, Lily, Alice, Jeanne", sagte James.

„Man sieht sich." Sirius zwinkerte in meine Richtung.

Was bildete er sich eigentlich ein? Nur weil er gut aussah, ja, ich musste zugeben er sah leider wirklich gut aus... nur deswegen meinte er ich würde auf ihn stehen? Ganz sicher nicht. Dieser Macho hatte eine Abreibung verdient, sein Ego war viel zu groß. Mal schauen, was sich da machen ließ...


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