Disclaimer: Die HP Figuren gehören JKR, der Rest ist meiner blühenden Fantasie entsprungen und ich ziehe keinerlei finanziellen Vorteil daraus!
Diese Geschichte ist an einigen Stellen etwas… unangenehm… Schwache Gemüter sollten die Stelle am Parkplatz dann lieber überlesen ...
Viel Spaß beim lesen und ich freu mich Kritik, bitte nur konstruktiv, von euch um die Ohren gehauen zu bekommen!!! :-)
Aufbruch
Oh Dunkelheit, oh süße, süße Dunkelheit... Jetzt nur nicht die Augen öffnen, einfach geschlossen lassen, sich der Dunkelheit hingeben, fallen lassen... aber nein, wieder erscheinen die Bilder der Nacht, sie wollen nicht aus meinem Kopf gehen... wenn ich nur wüsste, was das zu bedeuten hat...
Darla Cristal fühlte sich schlecht. Ihr Kopf dröhnte, was nicht unbedingt mit dem Alkohol des letzten Abends zu tun hatte. Zwar hatten sie und ein paar ihrer Freunde wieder einmal einige Flaschen Wein geleert, aber sie selbst hatte nur zwei Gläser hinunter bekommen... Die Träume, die sie in den letzten Wochen hatte, machten ihr zu schaffen und sie verspürte in den vergangenen Tagen weder großen Hunger, noch hatte sie das Bedürfnis, sich mit Alkohol in die Bewusstlosigkeit zu trinken, obwohl das eine willkommene Flucht vor der Wirklichkeit darstellte....
Und wieder lag sie im Bett, hielt sich den schmerzenden Kopf, wollte nicht wach sein, um sich Gedanken um die Träume zu machen, wollte aber auch nicht wieder in den Schlaf versinken, wo sie die Träume, die beunruhigend realistisch waren, wieder einholen würden... und immer dasselbe, immer und immer wieder...
Ich liege auf dem Boden - einem verdammt harten Boden - mein Körper schmerzt, jeder einzelne Knochen fühlt sich an, als wäre er mindestens geprellt, wenn nicht sogar gebrochen. Was passiert ist? Ich weiß es nicht... Bewegen kann ich mich nicht, irgendjemand hält meine Hände fest, ich kann ihn nicht sehen, kann gar nichts sehen, obwohl ich nicht das Gefühl habe, dass etwas meine Augen bedeckt, es ist einfach nur schwarz.... ich schreie, immer wieder schreie ich um Hilfe, versuche mich aus dem Griff zu befreien, aber jedes Mal drücken die Hände fester zu, jedes Mal bringt mich ein harter Schlag ins Gesicht wieder zum Schweigen, bis ich fast bewusstlos bin und keine Kraft mehr habe, mich auf irgendeine Weise bemerkbar zu machen. Im Hintergrund kann ich andere Frauen schreien hören und die Stimmen kommen mir so bekannt vor... Tränen laufen mir übers Gesicht, unkontrolliert fange ich an zu schluchzen, weiß nicht mehr, was ich tun kann, einfach nur weinen und versuchen, den Schmerz zu vergessen... 'Es ist nur ein Traum, wach auf, du kannst aufwachen, du musst es nur wollen' immer wieder rast dieser Satz durch meine Gedanken... Die Schreie im Hintergrund verstummen. Warum, weiß ich nicht. Hat man die anderen bewusstlos geschlagen, wie man es bei mir versucht hat? Oder Schlimmeres? Ich weiß es nicht und werde es wohl nie erfahren... Die Schwärze um mich herum löst sich langsam auf. Ein Mann kniet hinter mir, er muss derjenige sein, der meine Hände festhält, aber ich kann ihn kaum erkennen. Braunes Haar, er scheint keinen Bart zu haben... So müssen sich Menschen mit Brille fühlen, die Welt wie durch einen Schleier sehen, keine scharfen Konturen, keine Kanten, keine genauen Details... Ein anderer Mann steht hinter ihm, er wirkt sehr groß auf mich, als er sich zu mir hinunterbeugt. Seine Hand streicht über mein Gesicht, packt grob mein Kinn und dreht meinen Kopf in seine Richtung. Die Schmerzen sind kaum auszuhalten und mir wird wieder kurzzeitig schwarz vor Augen. Ich höre, wie sie sich miteinander unterhalten, aber so sehr ich mich auch anstrenge, ich kann sie nicht verstehen. Meine Ohren scheinen mit Watte ausgestopft zu sein. Plötzlich verstummen sie, nicken sich zu, der Große kommt immer näher an mich heran. Seine Hände wandern über meinen Körper. Irgendwoher nehme ich neue Energiereserven, versuche mich unter seinen Berührungen zu winden, aber schon setzt er sich rittlings auf mich, streift meinen Pullover hoch, erkundet meine nackte Haut und lacht widerlich. Ich muss würgen und schaffe es nur knapp, mich nicht zu übergeben. Jetzt beugt er seinen Kopf, leckt und küsst meinen Bauch, dabei kratzen seine Bartstoppeln unangenehm über meine Haut. Es schüttelt mich vor Ekel und ich möchte schreien, will diesen Menschen von mir stoßen, aber der zweite, der meine Hände hält, und meine entschwundene Kraft machen es mir unmöglich, mich zu wehren... er rutscht auf meinen Beinen weiter nach unten und beginnt, meine Hose zu öffnen. Ich spüre seinen warmen ekelhaften Atem, der über meinen Bauch nach unten wandert, seine Zunge, dann seine Hand. Ich schreie auf, woher auch immer ich die Kraft dafür hernehme, aber es hilft doch nichts. Der andere über mir lacht... dunkel und gemein klingt es, etwas, das ich nie vergessen werde. Wieder sind meine Gedanken bei dem Mann, der meinen Schambereich für sich beansprucht. Er hat seine Hose geöffnet, das glaube ich zumindest... oder war sie schon offen, als er gekommen ist? Zumindest habe ich nicht mitbekommen, wie er sich an ihr zu schaffen gemacht hat... jetzt ist sie offen, denn er dringt mit Gewalt in mich ein. Alles, was ich hervorbringe, ist ein erstickter Laut, fast ein schmerzerfülltes Stöhnen... aber eben nur fast. Er nimmt mich ohne jegliches Gefühl, nur hart, rein raus, bis er seinen Samen in mich abspritzt und sich mit einem Grunzen, das an ein übergewichtiges, schwer atmendes Monster erinnert, aus mir zurückzieht. Wieder lacht er, ruft irgendetwas, nein, nicht irgendetwas, irgend*jemand*! meine Augen weiten sich vor Entsetzen, als sich ein dritter anschließt. Auch er vergeht sich an mir. Durch den Samen des ersten brennt es nicht ganz so schlimm, vielleicht kann ich den Schmerz aber auch nur nicht mehr fühlen... Immer noch laufen mir Tränen aus den Augen, die mir keine große Hilfe sind in meinem Unglück... Ich fühle mich verloren, versuche mich auszuklinken aus der Realität, aber die harten Stöße und Grunzlaute holen mich immer wieder zurück. Und obwohl mir mehr als bewusst ist, dass das alles hier nur ein Traum ist, kann ich mich nicht mit dem Schmerz abfinden, kann ich dieses, mein Schicksal, nicht ertragen... Auch der zweite ejakuliert mit einem kehligen Stöhnen und geht. Doch er verschwindet nur kurz aus meinem Blickfeld. Der Braunhaarige steht auf und gerade, als ich mich bewegen will, um meine schmerzenden Arme in eine bequemere Lage zu bringen, werde ich von den beiden anderen gepackt und auf etwas *ein Auto?* gehievt. Der Große packt meine Hände wieder über den Kopf und meine Schultergelenke knacken gefährlich. Ich unterdrücke nur mit Mühe einen Aufschrei und beiße mir stattdessen auf die Lippen, welche von den anfänglichen Schlägen noch geschwollen aber zum Glück nicht aufgeplatzt sind. Wieder reden sie, ich weiß nicht, ob mit mir, oder miteinander, doch plötzlich trifft mich ein harter Schlag ins Gesicht. Der Braunhaarige steht vor mir, drückt meine Beine auseinander und schreit mich immerzu an. Sie haben wohl doch mit mir geredet... Zudem platziert er seine Faust mehrere Male gezielt in meinem Gesicht. Meine Lippen bluten jetzt sehr stark, ich verschlucke mich an der roten Flüssigkeit und muss husten. Wieder ein Schlag, diesmal in die Seite. Es fühlt sich an, als wäre gerade ein Rippe gebrochen, stechender Schmerz und ich bekomme kaum noch Luft. Und wieder spüre ich einen Schwanz in mir, harte Stöße in meinen Schoß, brutale Schläge auf meinem Körper. Irgendwann gibt mein Geist auf, ich werde bewusstlos ... gnädige... süße.... Dunkelheit.....
Darla stand mit einigem Stöhnen und Ächzen letztendlich doch aus dem warmen Gewirr aus Decken und Kissen in ihrem Bett auf und machte sich auf den Weg ins Bad, um die schrecklichen Träume der letzten Nacht abzuwaschen. Ein kurzer Blick in den Spiegel verriet ihr, dass ihr Gesicht nichts aus dem Traum mitgenommen hatte- glücklicherweise... Die wachen grünen Augen, die immerzu zu lachen schienen, waren nur etwas gerötet von den Tränen der Nacht. Und doch zwang sie sich zu einem Lächeln: 'Es war doch nur wieder ein blöder Traum' , sagte sie ihrem Spiegelbild. Aber irgendwie schien es mit dem Lächeln noch nicht so ganz klappen zu wollen, denn ihr gegenüber zeigte nur eine leicht verzerrte Maske, die eher mit dem Wort Hohn in Verbindung gebracht werden konnte, denn mit Freundlichkeit. 'Das glaubst du doch selbst nicht' schien es ihr zuzurufen. Schnell zog sie sich aus und warf die nass geschwitzten Sachen in den Waschkorb, der neben der Badtür die Stellung hielt. Das frisch geflieste Zimmer roch noch sehr nach Baustelle, so dass sie, um eine für sie ansprechende Atmosphäre zu schaffen, einige Duftkerzen anzündete. Diese tauchten nicht nur den kleinen, mit orange-roten Fließen ausgekleideten Raum in ein angenehmes Licht, auch ihr junger schlanker Körper zeigte sich bei dieser Lichteinwirkung von seiner besten- und attraktivsten - Seite. Sie musste nun wirklich grinsen. Auf was für Gedanken man nach so einer Nacht nicht alles kam... Unter der Dusche ließ sie Ewigkeiten, wie ihr schien, heißes Wasser über ihren Körper fließen, bis dieser ganz rot war. Erst als sie das Gefühl hatte, den Schmutz, den der Traum auf ihrer Haut hinterlassen hatte, mit genügend Hitze beseitigt zu haben, griff sie nach der Lotion und tauchte in ein Meer aus Orangenblüten.
Eine Stunde später schlüpfte Darla, nur mit einem Handtuch bekleidet, wieder aus dem Bad. In dem fast quadratischen Gang, von dem aus fünf weitere Türen abgingen, war es unangenehm kalt und sie wählte die zu ihrer linken, um zurück in ihr Schlafzimmer zu gelangen. Dort fischte sie eine verwaschene bequeme Jeans, die um die Hüften eng saß, ansonsten aber weit um ihre Beine schlug und ein enges hellgraues Sweatshirt aus dem Schrank. Ihr langes dunkelbraunes Haar band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen und nachdem sie ein wenig Mascara aufgetragen hatte, konnte sie den Tag beginnen. Ihre Schwarze Katze, die auf den Namen Hexe hörte, räkelte sich auf dem Fensterbrett in den ersten angenehmen Sonnenstrahlen des frühen Morgens...
"Ich weiß Süße, schon wieder vor der Sonne wach... Und alles nur wegen einem immer wiederkehrenden Alptraum ...zumindest haben wir so noch etwas vom Tag, meinst du nicht ?"
Statt einer Antwort sprang Hexe auf den Boden und strich schnurrend um Darlas Beine, einen wissenden Ausdruck in den Augen. Aber das bildete sie sich wohl nur ein. Dann lief Hexe in Richtung Küche.
"Ach ja... ich könnt jetzt auch einen Happen vertragen."
Nachdem sie sich und Hexe Frühstück zubereitet hatte, machte sie es sich auf ihrem Balkon bequem und streckte sich in der Morgensonne. Die Semesterferien hatten eben erst angefangen und Darla ging in Gedanken noch einmal die vor ihr liegende Reise durch. Sie und zwei ihrer Freundinnen wollten einen fünfwöchigen Trip durch Schottland machen, um ein wenig aus dem Arbeits- und Lernstress zu kommen. Francis *wehe du nennst mich Franziska* und Sam *was haben sich meine Eltern nur bei dem Namen Samanta gedacht* waren wie Darla 22jährige Biologiestudentinnen und die beiden teilten nicht nur ihre Wohnung, sondern auch ihr Leben miteinander. Urlaub mit ihnen würde bestimmt interessant werden, da die etwas zurückhaltende, oder vielmehr schüchterne, groß gewachsene blonde Francis im krassen Gegensatz zu der leicht überdrehten, eher kleinen, rothaarigen und sommersprossigen Sam stand, die ihre Gedanken nur schwer davon abhalten konnte, nicht gleich über ihre Zunge zu entschlüpfen. Darla selbst sah sich zwischen den beiden als gesundes Mittelmaß, wahrscheinlich mit etwas zu scharfer Zunge und gelegentlichem Sarkasmus... Jedem das seine... Den heutigen Tag würde sie mit Packen und Wohnung säubern verbringen. Hexe war schon seit Tagen unruhig, auch sie wurde von der allgemeinen Aufbruchstimmung, die ihr Frauchen verbreitete, nicht verschont. Anhänglich wie sonst selten, ließ sie ihr Frauchen keine Sekunde alleine, geschweige denn aus den Augen. Aber auch dieser letzte Tag ging vorbei und Abends fiel Darla mal wieder sehr spät und überaus müde ins Bett, im Stillen betend, dass der Traum nicht wieder kommen würde....
Vergebens....
Endlich waren die lang ersehnten Sommerferien angebrochen. Die Schüler Hogwarts waren bereits auf dem Weg nach Hogsmeade, um rechtzeitig den Zug zu erwischen, als Severus Snape seine Runde durch die Gänge der großen Schule drehte, um etwaige zurückgebliebene Störenfriede in die letzte Kutsche zu setzen. Unglücklicherweise war niemand mehr zu entdecken. Nicht, dass er wirklich damit gerechnet hatte, aber unter diesem 'Vorwand' konnte er sich zumindest von dem Trubel losreißen und die Sommeransprache umgehen, die Dumbledore immer am letzten Tag vor den Ferien bei der Lehrerschaft hielt. Und es bot ihm Gelegenheit, nochmals seine Pläne für diesen Sommer durchzugehen. Er wollte nicht wie gewöhnlich die ganzen Wochen in seinem Haus in Leeds verbringen, sondern ein kleines Cottage am Meer beziehen, um sämtlichen Verpflichtungen aus dem Weg zu gehen. Niemand wusste von seinem Vorhaben und so sollte es, wenn es nach ihm ginge, auch bleiben. Die Sachen waren schon gepackt und auf dem Weg dorthin. Nicht, dass es besonders viel war, das Cottage war schon vor Jahren von ihm ausgestattet worden, ganz nach seinen Bedürfnissen und so, dass es selbst bei einem spontanen Besuch an nichts fehlte, weder Essen, noch Kleidung.
Zwei Stunden und einige Tassen Tee beim Direktor später, verließ Severus Snape für seine Verhältnisse gut gelaunt das Schulgelände von Hogwarts und apparierte direkt auf das großzügige Land, welches das Cottage umgab. Als er sich dem Haus näherte, stieg ihm der wohl vertraute Geruch frisch gekochten Essens in die Nase. Der Hauself, den er für den Sommer über im Haus hatte, schien bereits vollauf damit beschäftigt, sich um die Bedürfnisse seines Herrn zu kümmern. Severus betrat die kleine Eingangshalle, von der der Salon, der Speisesaal, die Küche und ein großzügiges Gästezimmer mit Bad abgingen. Entgegen den allgemeinen Vorstellungen, die die meisten Menschen von Snape hatten, wohnte er nicht in einer Höhle und hing von der Decke. Dieses Haus spiegelte seine Vorliebe für eine warme, gepflegte Atmosphäre wieder, die er sich in seinen Wohnräumen wünschte. Das Mobiliar zeugte mit einer Mischung aus Leder und Holz in schwarz und dunklen Braun- und Rottönen von einer gewissen schlichten Elleganz wohingegen die Wände, um dem Raum seine Kühle zu nehmen, in warmen Pastelltönen gestrichen waren. Die dicken Teppiche, größtenteils ohne auffallende Muster, spielten ebenfalls mit den dunkleren Farben des Herbstes. Bilder oder sonstige Schmuckstücke, die auf den privaten Charakter des Bewohners hätten schließen lassen , gab es kaum. Dafür Unmengen an Regalen, angefüllt mit Büchern jeglicher Art, die sich an die Wände drückten und kaum feien Platz ließen, nicht einmal für ein Staubkorn. Alles in Allem hätte dieses Haus jedem und keinem gehören können, der viel von Büchern hielt und sonst die Anonymität schätze, die ein dermaßen eingerichtetes Haus seinem Bewohner schenkte.
Severus setzte sich in einen schweren schwarzen Ledersessel vor dem offenen Kamin und nahm die Mahlzeit ein, die der Hauself ihm auf dem Walnusstisch bereitgestellt hatte. Nach seiner obligatorischen Runde durch die Räume, die die oberen Zimmer mit einschloss - ein großes Schlafzimmer, ein weiteres großzügiges Bad, eine Bibliothek und eine Art Labor - begab er sich auf einen Spaziergang. Dies, so hatte er sich vorgenommen, sollte für die nächsten Wochen das einzig spannende sein, die einzige Abwechslung zu seinen Büchern und den regelmäßigen Essen. Denn Severus Snape brauchte Ruhe. Wer wusste schon, wie lange er diese noch haben würde, nachdem sich die Zeichen verstärkten, dass der Dunkle Lord zurückkehrte...
"Oh man, Frau! Wie viel hast du da eingepackt?!"
Darla warf Sam einen skeptischen Blick zu. Dieser Koffer wog mindestens hundert Kilo, plus minus fünfzig. Nun ja, sie würden lange unterwegs sein und wer wusste schon, wie oft sie Gelegenheit zum Waschen haben würden... Aber man konnte es auch übertreiben. Zu zweit schafften sie es, den prallgefüllten Koffer in den Kofferraum ihres Kombi einzuladen, wo bereits mehrere Taschen gestapelt waren.
Sie setzten sich ins Wageninnere und fuhren los, Richtung Norden, auf zu den Inseln. Hinter ihnen der Wohnwagenanhänger, den sie von Francis Eltern geliehen hatten.
Nach vier Tagen Fahrt mit mehreren Unterbrechungen in verschiedenen Städten, hatten sie es endlich geschafft und fuhren durch die verregnete Landschaft Schottlands. Ohne bestimmtes Ziel, immer weiter von Dorf zu Dorf, ab und zu eine Nacht in einer kleinen Herberge, wo sie ihre Sachen und, was noch viel wichtiger war, sich selbst waschen konnten.
Zwei Wochen ihres Sommertrips war bereits vergangen, ohne dass sonderlich viel passiert war. Ein paar Schafe hier, ein paar Regentropfen dort und eine Menge nette Menschen. Zudem immer mal wieder ein See, an dem sie über Nacht Rast machten, wenn sie keine passende Unterkunft gefunden hatten.
Diesen Abend verbrachten sie im Dorf Shepherdsfield.
"Oh Francis, trink nicht so viel, sonst schnarchst du wieder so laut im Wagen!" Sam verdrehte die Augen und nahm selbst einen Schluck Whiskey.
"Dann muss sie eben im Auto auf der Rückbank schlafen und wir bleiben allein im Wohnwagen!" schlug Darla vor und lachte schelmisch.
"Das könnte dir wohl so passen! Kannst du gleich vergessen, dass ich dich mit meiner Süßen allein lasse!", funkelte Francis sie an, mit einem fröhlichen Leuchten in den Augen, die vom Alkohol schon müde schienen.
Die sonst ruhige Francis machte dank des Alkohols einen sehr aufgeweckten und frechen Eindruck, aber ihre Freundinnen wussten, dass das nur der schlechte Einfluss des Hochprozentigen war.
"Ich denke, es wird Zeit zu gehen, bevor die gute Francis sich noch blamiert, indem sie vom Stuhl fällt und den Boden umarmt... Na komm Süße." , sprach Sam und legte ihren Arm um ihre Freundin, um sie aus dem Pub zu führen und Richtung Wagen.
Nachdem Darla gezahlt hatte, ging sie ebenfalls zum Kombi, setzte sich hinters Steuer und fuhr los. Wie immer war die Rolle der 'Nicht-Trinkerin' an ihr hängen geblieben, aber das störte sie nicht weiter, denn sie hatte gerne einen freien klaren Kopf, um ein Auge auf ihre Freundinnen und ihre Umgebung zu werfen. So waren ihr auch die vier Männer aufgefallen, die den Pub nach ihr und ihren Freundinnen betreten hatten und sie aus einer Ecke des Raumes unauffällig beobachteten. *Nun*, dachte Darla, *nicht unauffällig genug, denn ihr seid mir aufgefallen...*
