Hunger
Tief verborgen in der Dunkelheit
hinter meinen Gedanken
lauert ein Hunger,
der sich nicht mit Deiner Nähe stillen läßt.
Ich verzehre mich nach Dir, will Dich schmecken.
Deinen herben wilden Geruch von Deiner Haut lecken,
Dein lebendiges Fleisch zwischen meinen Zähnen spüren,
den zarten Widerstand Deiner angespannten Muskeln,
das sanfte Surren Deiner Sehnen
und das kraftvolle, hypnotische Pulsieren Deines Blutes
während ich Dich zu Boden reiße und Du Dich unter meinem
Gewicht windest,
in dem vergeblichen Bemühen mir zu entkommen.
Ich will Dich auf ewig verfolgen,
ohne Dich jemals zu stellen.
Immer mit der Nase auf Deiner Fährte
in dem köstlichen Versprechen Deines Duftes baden.
Deinen Vorsprung gerade so groß lassen,
dass Du die Hoffnung haben kannst, mir zu entgehen.
Ich kann es mir leisten, Dir diese Illusion zu lassen.
Wiege Dich ruhig in Sicherheit,
denn Dein Herzschlag,
diese gewaltige Musik,
die in meinen Ohren widerhallt und jeden Gedanken,
der nicht Dir gilt,
gnadenlos erschlägt.
Dieser berauschende Klang reinen Verlangens,
der mein Blut zum Kochen bringt,
wird mich zielsicher zu Dir führen.
Du kannst Dich nicht verbergen, nicht vor mir.
Lauf nur, lauf so schnell Du kannst.
Kein Versteck, in dem ich Dich nicht zu finden vermag,
wir sind eins, Du und ich.
Du weißt es.
Wir erleiden den ewigen Tod der Zerrissenheit
und sterben im Moment unserer Vereinigung
durch den köstlichsten Schmerz von allen.
