Himmlisches Hogwarts
AU. Nachdem sie als Kind ihre Eltern verliert, wird Hermine von Engeln adoptiert. Wie wird das ihre Zeit in Hogwarts und den Krieg verändern?
Kapitel 1: Treffen
Michael, Erzengel des Herrn, General der himmlischen Heerscharren, Krieger Gottes war zurzeit ein äußerst verwirrter Engel. Wie, in Vaters Namen, war es zu dieser Situation gekommen?
Oh, natürlich, so:
Er war gestresst gewesen, seine Geduld strapaziert genug, das er ernsthaft in Erwägung gezogen hatte, schlichtweg alles und jeden niederzuschmettern. Also, hatte Michael sich gedacht, besser er machte sinnvollen Gebrauch von dieser Laune und lies seinen Zorn (Stress, was auch immer) auf jemanden – etwas – herniedergehen, der es verdient hatte, sodass er selbst nicht als der erste Engel mit einem Aneurysma in die Geschichte einging.
Die ersten Dämonen auf der Erde zu finden, war einfach gewesen, in ein altes Gefäß schlüpfen (ja, gut, er hatte den Mann erst einmal wiederbeleben müssen, sollten sie ihn eben verklagen, es war für das größere Wohl, wirklich), auf die Erde herabgestiegen fand er sich auf einer, größtenteils verlassenen, Straße mit vier Dämonen außerhalb und drei menschlichen Seelen innerhalb eines buchstäblich zerschmetterten Autos wieder.
Michael achtete nicht wirklich auf die Menschen, sie waren, nun, Menschen eben und konnten ohnehin nicht wirklich verstehen, was vor sich ging.
Er schmetterte die Dämonen nieder.
Er drehte sich um.
Und damit fuhr die gesamte Situation zur Hölle. (Nein, in Vaters Namen, nicht buchstäblich!)
Ein kleines Mädchen, um die vier, fünf Jahre alt, stand neben dem Auto (wie war sie da herausgekommen, das Auto war komplett zerschlagen und verzogen), nicht einen Kratzer am Körper – und dann sah er hin, sah richtig hin.
Zauberin.
Die menschliche Nachfahrin eines Nephilim.
Es war tausende von Jahren her, das die Engel erstmals auf ihre Art aufmerksam geworden waren. Michael selbst hatte sich bereit gemacht, sie ebenfalls auszulöschen, aber Vater hatte sie irgendwie gemocht und den Engeln befohlen, sie in Ruhe zu lassen.
Er war froh gewesen, des Abschlachtens müde.
Und nun stand dieses Mädchen vor ihm, ein Buch fest umklammert und starrte ihn fasziniert an.
„Engel!" Sie deutete auf seine Flügel.
Nun, das war neu.
Und interessant, interessant genug, das er vollkommen vergas, warum er eigentlich auf die Erde gekommen war, sein Stress vergessen.
Er kniete vor ihr auf den Boden, trotzdem größer als das kleine Mädchen.
„Mein Name ist Michael, Kleines. Erzengel des Herrn und Beschützer der Unschuldigen- " denn das war sie, waren alle kleinen Kinder- „und diese Männer waren Dämonen."
Sie nickte mit kindlichem Ernst.
"Ich bin Hermine. Vielen Dank das du uns gerettet hast. Die bösen Dämonen haben das Auto kaput gemacht", erklärte das Mädchen.
Plötzlich verdunkelte sich ihr Gesicht und sie wirbelte herum.
„Mama! Papa!"
Innerhalb von Sekunden war sie wieder am Auto, hilflos an den Türen rüttelnd.
Aus einem Impuls heraus trat Michael neben sie, öffnete das Auto und zog ihre Eltern heraus. Im nächsten Moment wünschte er, er hätte es nicht getan, die beiden Menschen auf den vorderen Sitzen hatten offensichtlich den Großteil des Aufpralls abbekommen, die Körper waren verdreht und offensichtlich tot.
Das Mädchen begann zu weinen, laute Schluchzer schüttelten den kleinen Körper, während Michael zurückhaltend die Masse braunen Haares tätschelte, die ihren Kopf umgab, ihn beinahe zu verschlucken schien.
Die Überreste einer menschlichen Seele spüren, sah er auf, direkt in die Augen, der kürzlich verstorbenen Frau.
„Pass auf mein kleines Mädchen auf", flüsterte sie, bevor sie in den Himmel aufstieg.
Michael blickte zu dem immer noch schluchzenden Mädchen – Hermine.
Er sah.
Und er erinnerte sich, er gedachte dem Garten, wie er einmal gewesen war, vor den Uneinigkeiten, dem Schreien, dem Kämpfen.
Er sah Hermines goldbraune Augen und ihr unschuldiges Lächeln und er erinnerte sich an Gabriel an sein lautes Gelächter.
Er sah wie sie das Buch immer noch fest an sich drückte und er erinnerte sich an Raphael, die Nase immer in einem neuen Text vergraben.
Er sah die Energie, die Kraft in ihr, in leuchtenden Wellen um sie herum und er erinnerte sich an Lucifer, Lucifer, bevor… Lucifer im Garten, hoch aufsteigend…
Michael fasste einen Entschluss.
Er war der General der himmlischen Heerscharren, der älteste der Erzengel, wie schwer konnte es schon sein, auf ein kleines Mädchen aufzupassen?
Er war zuversichtlich, überzeugt dass er diese Aufgabe einfach würde bewältigen können.
Michael wand sich an Raphael nur wenige Stunden später.
Raphael warf einen Blick auf den Menschen, der sich hinter seinem älteren Bruder versteckte und schüttelte entschieden den Kopf.
Das war keine gute Idee und sicherlich keine, an der er teilhaben wollte!
Er warf einen Blick auf den entschlossenen Ausdruck in Michaels Gesicht und wusste, dass er verloren war.
Raphael lernte schon bald, eine Ausnahme für die kleine Zauberin zu machen, für die Michael unbedingt sorgen musste. Er begann, sich ebenfalls um sie zu sorgen und er wusste, das weder er, noch sein Bruder die Zeit hatte, sich angemessen um das Mädchen zu kümmern, mit all den Pflichten, die sie hatten (und die sie bereits sträflich vernachlässigten, um Vaters willen!), also überzeugte er Michael, das es das Beste wäre, einen der Seraphen, die bereits auf der Erde stationiert waren, als zusätzlichen Babysitter abzukommandieren.
Der Ausdruck auf Anaels Gesicht, als sie ihre neue, geheime Aufgabe erstmals sah…
Raphael hatte gelernt, Hermine zu lieben, genauso wie sein älterer Bruder.
Anael dachte von sich selbst gerne als ein Engel mit Herz und Gefühlen, sie mochte die Menschen (und manchmal beneidete sie sie), aber sie war müde und ausgelaugt und nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt, etwas wirklich, wirklich dummes zu tun (zum Beispiel, ihre Gnade herauszureißen und sich selbst als Fötus in den Körper einer unfruchtbaren Frau einzupflanzen, um als Mensch geboren zu werden – diese Kategorie von dumm. Und nein, sie hatte nicht schon alle Einzelheiten geplant…).
Als also Michael persönlich kam, um ihr eine neue Aufgabe zuzuweisen, war sie andächtig und ehrfürchtig und furchtsam und schleppte ihren Körper dahin, wo Michael sie hin befohlen hatte (was merkwürdigerweise ein gemütliches Haus am Rand von London war).
Am Ende des ersten Tages wusste sie nicht, ob sie Hermine liebte oder Kinder und die gesamte Menschheit hasste oder beides.
Wie auch immer, Anael hatte wieder eine Aufgabe und einen Sinn.
Hermine hatte ihren fünften Geburtstag gefeiert, ihre Eltern verloren, war knapp einer Entführung durch Dämonen entgangen, war von drei Engeln adoptiert worden und hatte seltsame Kräfte in sich selbst entdeckt – alles innerhalb einer Woche.
Sie war von ganz oben nach ganz unten gestürzt und dann wieder in den Himmel gehoben worden.
Das konnte ein Kind schon ziemlich erschöpfen.
Aber, entschied sie, sobald sie ein bisschen geschlafen hatte – so, eine Woche oder zwei – würde die Welt wieder gut aussehen.
Hermine liebte ihre neue Familie jetzt schon.
