Ein Lächeln im Glanz der Sterne

Hallo! Dies ist jetzt mein erstes Fanfiction auf Deutsch, normalerweise schreibe ich immer in Englisch (Premiere! ^^). Gerade deshalb würde ich mich über Kommentare besonders freuen! Ich hoffe, es gefällt euch, auch wenn es wohl ein bißchen OOC ist und die neue Rechtschreibung mein grösster Feind ist .;;

~Faria (Empress_Faria@web.de)



Disclaimer: Slayers und damit auch Xellos und Filia gehören mir nicht und werden mir auch nie gehören. Wirklich schade! ^_^

Pairing: Filia/Xellos

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Xellos' POV:

Still. Es ist so still und friedlich. Alle schlafen, nur ich liege wach. Natürlich, denn Mazoku brauchen keinen Schlaf. Wieso auch? Du liegst nur ein paar Meter neben mir. Ich spüre keinen Hass von dir, Schlaf ist wohl das einzige, dass deine Wut auf mich für kurze Zeit zum verlöschen bringen kann, nicht wahr? Ja, du haßt mich. Und ich? Nein, ich hasse dich nicht. Würde ich dich hassen, dann wärest du schon lange nicht mehr am Leben, aber das begreifst du nicht, sonst würdest du mich nicht immer attackieren. Nicht, dass ich das nicht wollen würde. Nein, ich begreife dich einfach nicht. Du schlägst mich obwohl du weißt das ich die Schmerzen liebe. Warum?

Ja, dich zu necken macht mir großen Spaß. Das hat es auch heute wieder gemacht. 'Grins nicht so blöd!', hast du gerufen und bist hinter mir her gerannt.

O Filia, wie dumm du bist. Weißt du denn nicht, wieso ich so grinse? Glaubst du, ich mache es, weil es mir Spaß macht? Oh nein, Filia, oh nein. Sicherlich ist es schön, die Menschen zu verwirren und ein gutes Lächeln hat noch jeden verwirrt. Aber weißt du, einmal sagte Juu-ou-sama zu mir, dass meine Augen wie Spiegel wären, sie würden zu viel über mich verraten. Ich glaube, sie hat recht. Und da ich sie sowieso nicht brauche...warum sie nicht schließen?

Mein Grinsen...natürlich ist es eine Maske. Das weiß ich genau wie du. Denn mein wahres Lächeln ist grausam. Du hast es nicht gesehen als ich Lina half und mit einer Blast Bomb die Gegner vernichtete. Nein, du hast mein Lächeln nicht gesehen und kannst darüber glücklich sein. Denn das Lächeln eines Mazoku ist grausam.

Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch, denn ich fühle deine Emotionen. Habe ich dich geweckt? Ich schaue zu dir.

"Namagomi, starr mich nicht an!"

Ich sehe und fühle den Luftzug deiner Keule. Um mir und dir den Spaß zu lassen weiche ich nicht ganz aus. Ich spüre den Schmerz an meiner Schulter. Ich sollte dir danken.

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Filias POV:

Wütend ziehe ich meine Waffe wieder zu mir und drehe mich zur Seite. Was ersinnst du nun wieder gegen mich, Priester? Glaubst du, ich spüre deine Blicke nicht? Glaubst du, ich weiß nicht das du mit mir spielst? Sei nicht dumm, Xellos. Ich erkenne dein Spiel, aber verstehe es nicht.

Selbst jetzt noch fühle ich deinen Blick auf mir. Wieso starrst du mich so an? Nein, schlafen kann ich so nicht. Nicht mit dir so neben mir. Ich bin wütend und ich habe Angst und du weißt es. Verdammt. Ich bin so hilflos dir gegenüber, bin wie eine Maus und du die Katze. Was willst du, Xellos, sag es mir!

"Was siehst du, Filia?"

Deine Frage erschreckt mich, ich drehe mich um und schaue in deine Richtung. Dunkel kann ich deinen Arm erkennen, der zum Himmel deutet. Die Nacht ist klar.

"Die Sterne, Namagomi! Laß mich in Ruhe."

Ich drehe mich wieder weg. Für einen Moment herrscht Stille, dann höre ich dein leises Lachen.

"Die Sterne, soso...", kicherst du. "Sonst nichts? Wie einfallslos von dir..."

Meine Hand schließt sich stärker um den Griff meiner Waffe und wütend drehe ich mich wieder zu dir. Mein Blick streift den Himmel. Die Sterne sind schön, so wunderschön. Aber das du, gerade du, etwas darin sehen willst? Ich schaue nach oben. Soll ich es versuchen?

"Einen Drachen, Namagomi, ich sehe einen Golddrachen! Dort oben, wo die großen Sterne beieinander stehen."

Stille. Keine Antwort?

"Du magst die Sterne wohl, nicht wahr?"

Was für eine seltsame Frage von dir. So ungewohnt. Ich fühle mich nicht wohl, ich begreife nicht, was du von mir willst.

"Ja, sie sind schön. Was siehst du dort oben?"

Ein Versuch. Ob man sich mit ihm auch normal unterhalten kann? Ich sollte nichts erwarten. Wieder herrscht Stille bevor dein Lachen erklingt.

"Das du mich das fragst, Filia-san. Weißt du, einmal sagte auch Juu-ou-sama zu mir, dass die Sterne aussehen wie Golddrachen. Und dass es scheint als müßte man einfach nur nach oben fliegen und sie alle vernichten..."

Namagomi! Du! Wie konnte ich nur von dir etwas erwarten!? Wütend schwinge ich meine Waffe, hoffe, deinen Schädel zu treffen. Wie kannst du nur?

Ich spüre wie meine Waffe auf der Erde aufschlägt und ein paar Brocken herausreißt. Oh, wie ich dich hasse! Wütend drehe ich mich zur Seite, wütend auf dich und auf mich selbst, weil ich wieder einmal auf dich hereingefallen bin. Ich blinzle, verdränge die Tränen in meinen Augen.

"Entschuldige."

Was? Was sagst du? Kann ich meinen Ohren trauen? DU entschuldigst dich, Xellos, und das bei einem Golddrachen? Nein, das ist sicher nur Taktik. Aber dennoch, es paßt nicht zu dir.

Einmal mehr drehe ich mich um, versuche, in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Du liegst auf dem Rücken und siehst nach oben.

"Was fühlst du, wenn du die Sterne siehst, Xellos?"

Stille. Kein Lachen. Was ist mit dir? Wohin willst du mich diesmal locken? Ich höre das Zirpen einer Grille in der Nacht und das leise Rauschen des Windes. Was ist mit dir, Xellos?

"Angst. Ich fühle Angst."

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Xellos' POV:

Was sage ich hier? Warum rede ich so? Und das mit einem Golddrachen. Entschuldige mich auch noch. Was ist, Filia, wartest du, dass die Falle zuschnappt? Ich muss dich enttäuschen, es ist keine. Höchstens eine für mich. Und ich bin hineingelaufen.

"Angst? Du und Angst? Wieso solltest du?"

Höre ich Spott in deiner Stimme? Nein, sie klingt eher besorgt. Auch deine Wut ist erloschen, ich fühle Neugierde, aber auch Mißtrauen.

Nein, ich sollte nicht mehr reden. Ich habe schon zu viel gesagt, bei weitem zu viel. Wieso ich es trotzdem mache weiß ich nicht.

"Weil sie die Wahrheit sehen, Filia-san. Es ist als würden sie geradewegs in mein Herz starren und keine Maske und kein Schutzschild der Welt kann sie daran hindern."

Was ist es was von mir Besitz ergreift? Das ich so etwas sagen würde...kein Geheimnis, nur die Wahrheit. Ja, was seit ihr Sterne, dass ihr so etwas mit mir machen könnt?

Antwortest du mir nicht, Filia? Willst du nicht spotten? Möchtest du nicht allen erzählen, dass ich mich fürchte? Denn weißt du, damit könntest du mich wirklich treffen. Oh, wie dumm ich bin! Lege meine Schwachstelle dar, reiche sie dir auf einem Silbertablett.

"Dann laß es."

Mein Blick schweift zu ihr, meine Augen geöffnet. Was heißt das, Filia? Was willst du bezwecken?

"Was soll ich lassen?"

Ich falle darauf herein, ich glaube es nicht! Mit meinen eigenen Waffen geschlagen, sehr gut, Filia. Das hätte ich nicht von dir erwartet. Du bist sonst so vorhersehbar, dass macht gerade den Reiz aus, dich so zu necken.

"Laß es. Die Maske. Lege sie ab. Es weiß sowieso jeder, dass es eine ist. Sie bringt dir doch nichts. Wieso grinst du immer, Xellos?"

Stille. Von mir und von ihr. Solche Worte! Und verdammt, sie gehen mir nahe. Das darf nicht sein! Filia, was soll das? Gefällt es dir, mich zu quälen? Ja, dass muss es wohl. Rache, nicht wahr? Wieso spüre ich dann aber keine solchen Gefühle von dir?

"Xellos? Was ist?"

Deine Stimme klingt fordernd. Bist du wirklich interessiert? Machst du dir Sorgen? Nein, dass ist unmöglich. Aber ich bin ohnehin schon zu weit gegangen.

"Weil es die beste Maske ist, die man haben kann. Sie schützt mich vor mir selbst. Also zerbreche sie bitte nicht, Filia-san."

Habe ich sie gebeten? Will ich, dass sie Salz in eine Wunde streuen kann, die keine Freude in den Schmerzen bringt? Xellos, du Narr! Was hast du getan? Ich kann nicht mehr zurück...

Ich spüre, wie du dich in der Dunkelheit bewegst. Was ist? Willst du mich fertigmachen? Nur zu, dies ist deine Stunde. So triumphierst du am Ende doch über mich, den Bestienpriester, der doch im Grunde nichts weiter ist als ein Schwächling.

Ich warte auf deinen Gnadenstoß, Filia. Warte, doch er kommt nicht. Statt dessen fühle ich, wie du meine Hand ergreifst.

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Filias POV:

Ich spüre, wie du zusammenzuckst, aber die Hand nicht wegziehst. Was ist es, Xellos? Bist du nicht so stark, wie du immer vorgibst zu sein? Bist du....einsam?

"Brauchst du sie denn? Was kann so schlimm sein, dass du dich nicht ertragen kannst? Bist du so schwach, Xellos?"

Meine Stimme klingt härter als beabsichtigt. Verletze ich dich? Hab ich endlich deine Schwachstelle gefunden? Vielleicht...aber im Gegensatz zu dir bin ich ein fairer Gegner. So zu gewinnen ist nicht meine Art.

"Weißt du, wovor ein Lächeln schützt? Vor einem anderen Lächeln, Filia-san. Ich bin ein Mazoku und ich bin grausam. So grausam, dass ich mich vor mir selbst fürchte."

Dein Lachen durchschallt die Luft, doch es ist voller Schmerz.

"Ein Mazoku lächelt wenn er seinen Gegner ermordet. Das ist für ihn Freude. Mein Lächeln ist kalt, Filia, kalt und grausam. Ich bin kalt. Und wenn ich nicht aufpasse, dann erfriere ich."

Was für Worte, Xellos! Aber zu wem sprichst du? Zu mir oder zu den Sternen? Rechtfertigst du dich? Hast du das nötig? Ich schlucke.

"Dann lächle für mich."

Ich höre, wie dein Atem stockt.

"Was?"

"Lächle für mich, Xellos. Ich will wissen, ob du wirklich so kalt bist."

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Xellos' POV:

Nie hat mich jemand um so etwas gebeten. Und gerade deshalb will ich es nicht. Ich weiß nicht wieso, aber ich will nicht, dass du daran zugrunde gehst. Vielleicht weil es einfach gut tut, jemanden zu haben, der einem die Last von der Seele nimmt. Aber wer hätte gedacht, dass du das sein würdest, Filia-san?

"Auch wenn es dir wehtut, Filia?"

"Auch dann."

So sicher? Ich spüre keine Unsicherheit mehr. Bist du mutig oder dumm...oder einfach nur hilfsbereit? Ich weiß es nicht. Aber vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Langsam setze ich mich auf, schaue dich an. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Meine Augen sind offen, so lies in meiner Seele wie es dir beliebt. Es ist dunkel, doch ein Mazoku sieht besser als ein normaler Mensch. Deine Augen sprechen genauso viel wie meine. Und sie sagen: 'Hab Vertrauen!'

Langsam, fast schon zaghaft lächle ich. Ein wahres Lächeln, kein falsches. Ich warte auf die Furcht, die Einsicht in deinen Augen. Warte. Und warte doch vergebens.

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Filias POV:

Ach Xellos! Was ein Narr du bist! Aber schelten kann ich dich nicht. Wenn du wüßtest, wie warm dein Lächeln ist! Du hast es nie begriffen, nicht wahr?

"Du bist nicht kalt, Xellos. Vielleicht gefroren, aber nicht kalt. Dein Lächeln kommt aus deinem Herzen. Und es ist warm genug, um dein Eis zu schmelzen."

Ach, wenn du dich sehen könntest! Wie dein Lächeln einem Blick voller Verwunderung und Erstaunen weicht. So hab ich dich noch nie erlebt, Xellos. Und dann beginnst du wieder zu lächeln und diesmal ist es so warm, dass es selbst mein Herz berührt und meinen Haß beiseite schwemmt.

Und deine Augen, Xellos. Sie reflektieren das Licht der Sterne und sie zeigen mir deine Seele. Es ist, als warte sie darauf, befreit zu werden. Und das werde ich, ich verspreche es dir!

Sanft, ganz sanft, lege ich meine Lippen auf die deinen und schaue in deine Augen. Wenn du wüßtest, Xellos! Sie sind noch schöner als der Mond!

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Xellos' POV:

Für einen Moment sitze ich da und lasse es einfach geschehen, versuche, meine Gedanken zu ordnen. Doch dann beginne ich die Umarmung und den Kuß zu erwidern und lasse die Wärme mein Herz berühren. Ja, du bist ein Ryuzoku. Aber in diesem Moment bin ich nicht mehr Xellos, der geheimnisvolle Priester. Auch nicht Xellos der Mazoku. Ich bin einfach nur Xellos. Und die Sterne über mir funkeln und geben mir recht.

~ENDE~