Unerwartetes Wiedersehen
Diese Geschichte beginnt an einem kühlen Abend im August, der Himmel war klar und die kühle Brise die langsam aufkam war eine willkommene Abkühlung nach dem warmen Tag. Es war ein Abend, wie es in diesem Jahr schon viele gegeben hatte, doch die Geschehnisse an diesem Abend sind von solcher Bedeutung, dass sie ein paar weitere Dinge verursachten. Dinge, von denen wohl nie jemand gedacht hatte, dass sie geschehen könnte. Ich will euch diese Geschichte
Geschützt durch das matte Licht der Dämmerung eilte Severus Snape durch das menschenleere Hogsmeade. Es dauerte nicht lange, schon stand er vor den unbezwingbar scheinenden Mauern von Hogwarts, zum ersten Mal auf seiner viele Stunden dauernden Reise hielt er einen Moment inne.
Es war viel Zeit vergangen, seit er zum letzten Mal hier gewesen war. Seit sie aus der größten Schlacht, die die magische Welt jemals gesehen hatte, als Sieger hervorgegangen waren, hatte er das Schloss nicht mehr betreten. Drei Jahre lang war er nun auf der Flucht gewesen – auf der Flucht vor den verbliebenen Todessern, die den Verräter unter ihnen nur zu gerne tot gesehen hätten. Und nun saßen sie in Askaban, vor sich ein Leben das diesen Namen nicht mehr verdiente.
Langsam berührte Severus die Eingangstür und es kam ihm so vor, als könne er die Magie spüren mit denen das Schloss zusammengehalten wurde. Er erschrak, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte.
„Lange nicht gesehen" hörte er Albus Dumbledore sagen. Zum ersten Mal seit langer Zeit huschte ein Lächeln über Severus Snapes Gesicht.
***
Es war sechs Uhr morgens als Hermine Granger schlaftrunken aus ihrem Bett stieg und in Richtung Badezimmer stolperte, wo sie erst einmal gehörig vor ihrem Spiegelbild erschrak. Sie hatte letzte Nacht wieder viel zu lange über einem Buch gebrütet und heute musste sie mit dicken Ringen unter den Augen dafür büßen. Sie stieg erst einmal unter die Dusche, zog sich dann einen Bademantel an und machte sich auf den Weg in ihre kleine Küche um sich einen Kaffee machen. Während sie wartete fiel ihr Blick auf den Kalender, der über dem kleinen Tisch in ihrer Küche hing. Zwanzigster August. Knapp zwei Wochen, dann würden die Schüler eintreffen. Sie seufzte leise. Es war nicht so, dass sie nicht gerne unterrichtete doch sie hätte auch nichts dagegen gehabt noch einen weiteren Monat lang an ihren Forschungen arbeiten zu können.
Sie nahm die Tasse Kaffee in die Hand und machte sich auf den Weg nach draußen. Ihr Zimmer lag auf der hinteren Seite des Schlosses im Erdgeschoss, wenn sie es durch die Hintertür verließ stand sie auf einer kleinen Terrasse von der aus sie einen wunderbaren Blick auf den See und die Wälder hatte. Sie hatte es wirklich gut erwischt hier.
Hermine setzte sich an den kleinen Tisch, den sie sich selbst organisiert hatte und nahm einen Schluck Kaffee. Sie blickte auf das Päckchen Zigaretten, das auf dem Tisch lag. Gestern war ein schlechter Tag gewesen, sie war keinen Schritt weitergekommen und Hermine pflegte ihren Frust mit Zigaretten zu kompensieren – auch wenn das niemand wusste. Sie zögerte einen Moment, dann nahm sie sich eine Zigarette und zündete sie mithilfe ihres Zauberstabes an. Es war wirklich eine schlechte Angewohnheit. Sie musste wirklich damit aufhören, sobald sie ihre Forschungen beendet hatte. Wenn sie es irgendwann schaffen würde, sie zu beenden.
Sie dachte gerade daran sich ein Stück Pergament und eine Feder zu holen um sich schon einmal ihre Gedanken zu den ersten Unterrichtstunden aufzuschreiben, als sie ein plötzliches Geräusch zusammenzucken ließ. Es kam offenbar aus den Zimmern neben den ihren, doch Hermine wusste, das dort niemand sein konnte. Niemand bis auf sie und Dumbledore waren zurzeit im Schloss und die Räume waren auch das gesamte letzte Jahr unbewohnt gewesen. Sie wollte sich gerade erheben um an der Tür zu lauschen, doch in diesem Moment wurde die Tür geöffnet. Hermine erkannte den Mann, der heraustrat zuerst nicht. Erst als er sie entdeckte und sein Blick von Erstaunen zu etwas nicht ganz definierbaren Ausdruck wechselte, erkannte sie ihn. Vor ihr stand tatsächlich Severus Snape, leibhaftig.
Nie im Leben hätte sie gedacht, ein weiteres Mal im Morgenmantel vor ihm zu stehen.
