Hallo. :)

Ich freue mich, dass ihr euch zu meiner neuen Story verirrt habt. :) Ich werde leider nur unbeständig posten können.

Ihr könnt natürlich jederzeit Fragen, wenn etwas in der Story unklar sein sollte. :)

Über Reviews freue ich mich selbstverständlich auch. :D

Viel Spaß

Disclaimer: Die vorliegende Geschichte ist eine FanFiction zu Harry Potter. Dahinter steht kein kommerzieller Gedanken. Alle Charaktere gehören Joanne K. Rowling, bis auf die, die in der Geschichte noch entwickelt werden müssen und die nicht von JKR sind. (Bsp: Lara, Linus und Co.) Ähnlichkeiten zu anderen FF´s sind nicht beabsichtigt.

Und los gehts. ;)

Kapitel 1: Nummer 8

"Ich werde mich persönlich um den Jungen kümmern. Was Harry Potter anbelangt, hat es zu viele Fehler gegeben. Manche davon waren meine eigenen. Das Potter noch lebt, ist mehr meinen Irrtümern zuzuschreiben als seinen Erfolgen.

Die Tischgesellschaft beobachtete Voldemort besorgt, ihren Mienen nach hatten sie alle Angst, womöglich dafür verantwortlich gemacht zu werden, dass Harry Potter noch am Leben war.""

(HP und die Heiligtümer des Todes, Carlsen, Hamburg 2007, S.14)

Die Stille wurde auf einmal unterbrochen. Entschlossene Schritte hallten von den prachtvollen Wänden des Manors wieder. Die Blicke der Todesser huschten auf der Suche nach einem fehlenden Mitglied durch die eigenen Reihen. Ein Stuhl war leer geblieben, aber alle waren anwesend.

Lediglich die Malfoys und Bealltrix versagten sich der Orientierung. Sie hatten genug von Neuankömmlingen. Vor einem Jahr waren fünf junge Zauberer und zwei Hexen zu ihnen gestoßen und hatten sie von ihren Plätzen verdrängt. Sie kamen aus einem anderen Land, waren mächtiger und kaltblütiger, als es ihre Familie je sein könnte. Auch wenn es in ihren Gedanken noch immer so unwirklich klang, so hatte Bellatrix sich damit abfinden müssen, ihren Rang verloren zu haben. An Macht und Grausamkeit übertrumpft worden zu sein.

Vorsichtig schielte die treuste Todesserin zu ihren Konkurrenten, die neben IHREM Herren sitzen durften. Von Anfang an hatten sie keinen Zweifel an ihrer Position aufkommen lassen. Die Magier mussten mit Master und die Hexen mit Mistress angesprochen werden.

Das hatte vor allem sie schnell gelernt. Unbewusst strich sie sich über die Oberschenkel, an denen selbst durch den Stoff ihres Kleides die Narben der Bestrafung noch zu spüren waren.

Das Versagen im Ministerium, bei dem lediglich eine Prophezeiung zu Bruch gegangen war, hatte weit reichende Folgen gehabt, die bis jetzt immer noch spürbar waren.

Voldemort machte sich nicht einmal mehr die Mühe sie selbst zu bestrafen. Dafür waren die Neuen zuständig.

Die Jüngeren genossen ihre Stellung und nutzten diese gnadenlos aus. Sie hatten es geschafft, dass es keiner der Todesser wagte die Stimme gegen sie zu erheben, geschweigedenn die Blicke zu kreuzten.

Ein Raunen ging durch die Reihen der Anhänger des Dunklen Lords. Getuschel begleitete die Schritte, die direkt neben Bellatrix verharrten. Schmerzlich wurde der Dunkelhaarigen bewusst, dass der Stuhl neben ihr leer war. Vor der Ankunft dieser Tyrannen hatte man sich um sie gescharrt, um etwas von Voldemorts Loben abbekommen zu können. Heute musste man sie meiden, um Anerkennung zu erlangen. Welch´ traurige Ironie!

Zögerlich blickte sie neben sich, um wenigstens zu wissen, wer sich als nächstes in der Rangfolge an ihr vorbei schieben würde. Es stand für sie außer Zweifel, dass es eine weitere Person des Linus Clans war. Allein der Name Linus, löste in ihren Gedanken Angst und Panik aus. Er war der mächtigste der Sieben und hatte sie auf eine sehr brutale Weiße auf ihren neuen Platz verwiesen. So brutal, dass sie es nicht einmal in Gedanken wagte sich ihre alte Stellung zurückzuholen.

Bellatrix erstarrte in ihrer Bewegung.

„Hi!" Sanfte, grüne Augen strahlten ihr freundlich aus einem schmalen Gesicht, welches von braunen, halblangen Locken umrahmt war, entgegen. Eine junge Frau, kaum älter als 20 Jahre, hatte sich neben sie gesetzt. Das einzige was Bellatrix an einer Begrüßung hinderte war der Umstand, dass ihre neue Sitznachbarin keinen Umhang trug. Sie sah nicht aus, wie sie. Das war Muggelkleidung. Ein schwarzes T-Shirt mit grünen Lettern, eine kurze Hose mit Löchern und verschiedenen Stickern versehen, abgetragene Turnschuhe, ein schwarz-grünes Halstuch, das die beste Zeit schon weit hinter sich hatte und ein alter Rucksack, der ausgefranzt zu den Füßen der Jüngeren lag, rundete das Bild ab.

So etwas setzte sich neben sie. Ein Abschaum. Ihr schien das Pech und Unheil an den Fingern zu kleben. Resigniert senkte sie den Kopf und rieb ihre Hände unmerklich an ihrem Rock, in der irrwitzigen Hoffnung diese schrecklichen Schicksalsschläge loswerden zu können.

Das Lästern, um sie herum wuchs immer weiter an.

„Möchtest du uns die Letzte im Bunde nicht vorstellen, Linus?" Voldemort war nicht erfreut gewesen, als er die junge Frau erblickt hatte. Wut keimte in ihm auf und er hoffte für einen seiner jüngsten und doch mächtigsten Todesser, dass er dies erklären konnte. Sein durchdringender Blick haftete auf dem jungen Mann, der ebenfalls nicht angetan schien, vom Auftritt seiner letzten Freundin.

„Sehr gerne, mein Lord. Das ist Lara. Verzeihen Sie bitte diese unzumutbare Kleidung, aber sie hat sich noch nie durch ihren Geschmack ausgezeichnet."

Linus böser Blick bohrte sich in den von Lara, die ihn jedoch lediglich mit einem Verdrehen der Augen abspeiste.

„Ich hoffe doch sehr, dass sie sich durch andere Qualitäten auszeichnen kann?"

Voldemort war nicht überzeugt von seinem neuen Mitglied, dass ihm der junge Mann ins Haus geholt hatte. Rebellion oder gar eine Vorliebe für Muggel konnte er in seinen Reihen nicht gebrauchen. Das Problem würde er wohl selbst erledigen müssen.

„Herr, Lara gehört zu den Hexen, die man lieber auf seiner Seite weiß, als auf der Seite des Feindes. Wenn man ihre Treue und Loyalität für sich gewonnen hat, so wie ich, mein Herr, dann wird sie eine tragende Stütze auf unserem Weg zum endgültigen Sieg sein."

„Große Worte für eine Vorstellung. Ich hoffe sie kann diesen auch gerecht werden?!"
Voldemorts schmale, rote Augen fixierten den Neuankömmling, der sich sichtlich unbeeindruckt von ihm zeigte.
Lara hatte sich mit ihren Ellenbogen auf dem Tisch abgestützt und musterte Alecto Carrow, die ihr gegenüber saß.

„Welche Schulbildung hast du genossen, Lara?", fragte der Dunkle Lord nun konkret, da sie sich offenbar nicht von seiner Anmerkung angesprochen gefühlt hatte.
Die junge Frau blickte im frech in die Augen und brach den Blickkontakt für eine Todesserin viel zu spät ab. Wut züngelte in ihm nach oben.

Desinteressiert sah sie durch die Runde, bevor sie schwer ausatmete.

„Im Anbetracht eurer Werte und Normen, eurer Weltanschauungen und Verhaltensweisen, muss ich wohl gestehen, dass meine Schulausbildung nicht im Geringsten dem entspricht, was Ihr euch erhofft."

Er hatte es geahnt. Unter Muggeln aufgewachsen, sowie die anderen sechs, doch Lara hatte sich verändern lassen. Wesensschwach. Für so etwas hatte er keine Verwendung.

„Beherrscht sie überhaupt Magie?", begehrte Alecto auf. Lara schwieg beharrlich und verschwendete keinen Blick an die Person, die an ihren magischen Fähigkeiten zweifelte. Es schien den Todessern genug Antwort zu sein.

Kichern und leise Lacher zogen durch den Raum in freudiger Erwartung auf das Spektakel, welches der dunkle Lord ihnen zweifelsfrei bieten würde. Auch in Bellatrix keimte neue Hoffnung auf den Untergang der Lieblinge des dunklen Lords auf. Stolz, wie eh blickte sie auf.

Ihre Schwester, die bis jetzt, still mit ihrer Familie an der Versammlung teilgenommen hatte, wurde unruhig. Draco saß so nahe am dunklen Lord. Sollte er einen Todesfluch auf die junge Frau schleudern, so wären sie in höchste Gefahr.

Es waren nur wenige Zentimeter die der Lichtstrahl verrutschen musste. Angst schnürte ihre Kehle zu. Hilflos und ohnmächtig war sie dieser Situation, wie so vielen zuvor, ausgeliefert und doch erkannte es keiner der Anwesenden.

Kalt und unnahbar saß sie neben ihrem Mann, der jedoch ihre Angst spürte und durchaus teilte.

„Da sitzt sie ja dann richtig. Die Blacks waren schon immer eine sehr Muggel freundliche Familie.", zischelte Amycus provokant und grinste Bellatrix mit seinen ekelhaften Zähnen an. Bellatrix stockte der Atem. Sie wusste genau wie jeder andere in diesem Raum, auf was und wen er anspielte. Narzissa ließ sich nicht aus der Fassung bringen.

Eine unbändige Wut bahnte sich ihren Weg und Bellatrix Zauberstab sprühte bereits rote Funken.

„Die heimliche Liebe der Blacks.", zwitscherte Alecto, was all die Selbstbeherrschung mit sich riss. Im nächsten Augenblick schoss sie der Provokateurin ein Cruciatus-Fluch entgegen, dem diese nur knapp entkam. Da die Carrows auch keine Kinder von Traurigkeit waren, wurde das Feuer sofort erwidert. Allerdings von beiden.

Geistesgegenwärtig brachte sich Narzissa und ihre Familie aus der Gefahrenzone. Auch die anderen waren den drein gewichen. Lediglich Lara saß noch auf ihrem Platz und hatte ihren Blick starr auf den dunklen Lord gerichtet.

Bellatrix schlug sich gut gegen das Geschwisterpaar, was von Lara durchaus aus den Augenwinkeln beobachtet wurde.

„Beende es Linus.", bat der Lord, denn er war es müde die Streitigkeiten zwischen seinen Anhängern zu klären.
Mit einem einzigen Schwenker seines Zauberstabes entwaffnete er Bellatrix, deren Zauberstab in hohen Bogen davon flog. Die Carrows hatten ihre Zauberstäbe behalten dürfen. Wie immer. Nur sie sollte leiden. Im nächsten Moment sah sie zwei Cruciatus-Flüche auf sich zu rauschen. Keine Chance sich zu wehren, Ausweichen keine Option mehr. Die Gewissheit erneut einen Rang zu verlieren und nun sogar hinter die Carrows zu rutschen. Unterwürfige und um Gnade winselnd am Boden liegen, weil der Schmerz sie wieder einmal brechen würde.

Doch es geschah etwas vollkommend anderes. Kurz vor ihrem Körper prallten die Flüche zurück und rissen ihre Angreifer von den Beinen. Sie wusste, dass dieser Schutz niemals von Linus oder einem seiner Leute kommen konnte. Deren Lachen war das lauteste von allen, wenn sie zu Boden ging. Unsicher sah sie zu ihrer Schwester, der einzigen Person in diesem Raum, der sie so einen Schutzzauber noch zugetraut hätte. Doch dieser stand die Verunsicherung genauso ins Gesicht geschrieben, wie ihr selbst.

„Setze dich." Lara stand neben ihr. Sie hatte ihren Stuhl, der bei ihrem Aufspringen zu Boden gegangen war, aufgehoben. Bellatrix überlegte einen Moment. Konnte es sein, dass die junge Frau den Schutzzauber noch herauf beschworen hatte?

Unmöglich. Sie hatte keinen Zauberstab.

„Hinsetzen!", schnauzte Linus wütend und Bellatrix ließ sich augenblicklich auf den Stuhl sinken. Keineswegs wollte sie es sich erneut mit dem mächtigen Magier verscherzen. Beschämt blickte sie auf ihren Schoß. Was war nur aus ihr geworden?

Ohne ihren Zauberstab fühlte sie sich schrecklich ausgeliefert und hilflos. Unruhig kratzte sie mit ihrer einen Hand an der anderen, bis Blut ihre Finger bedeckte. Eine schreckliche Angewohnheit aus Azkaban.

Sie konnte ihn sehen. Er lag da. Nur wenige Meter von ihr entfernt und doch so fern. Lara folgte ihrem Blick. Der jungen Frau war die eintretende Trübheit in den Augen der Älteren nicht entgangen. Allein die schnellen Verhaltensänderungen von aufbrausend dominant bis hin zur unterwürfigen Selbstverletzung, gaben ihr Rätsel auf. Doch wenn sie das Verlangen in ihren Augen richtig laß, wollte sie nichts mehr als ihren Zauberstab zurück.

Mit dem Bewegen des Zeigefingers dirigierte ihn die junge Hexe, wie von Geisterhand, über den Boden unter dem Tisch hindurch, bis er den Weg in ihre Hand fand. Bellatrix hatte es aufmerksam verfolgt und erwartete das schlimmste. Zwischen Faszination und Angst blickte sie zu Lara. Würde sie ihr heiligstes nun vor den Augen aller zertrümmern? Eine weitere öffentliche Erniedrigung aus der sie dann magielos und somit vollkommend unnütz für den Dunklen Lord gehen würde?

Nicht mehr Wert als ein ekelhafter Muggel?

Wieder begann ihr Körper unkontrolliert zu zittern. Alles Nachwirkungen von Bestrafungen, die ihr so viele Menschen bereits in ihrem Leben zu Teil werden ließen.

„Hier.", wisperte sie leise und reicht ihn ihr unter dem Tisch, unsichtbar und somit verborgen für all die anderen Todesser wieder. Erstaunt sah Bellatrix auf die Hand von Lara, die ihr ihren Zauberstab ohne hämischen Kommentar und Boshaftigkeit, auf den Schoß, legte.

Dankbar umschloss sie das geliebte Holz und verstaute ihn an seinem Platz.

Sie brachte das kleine Wort „Danke", welches für sie sowieso eine komplett zweckentfremdete Definition hatte und nicht einmal im Ansatz das widerspiegeln würde, was sie gerade empfand, nicht über die Lippen. Kleine Tränen der Freude sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Sie schaffte es sie weg zu blinzeln und auf einmal war sie wieder da.

Diese eiserne Faust, die sich um ihre Seele schloss und all die Gefühle, wie Dankbarkeit, Glück, Freude und Liebe, erdrückte. Ein Beben ging durch ihren Körper, als sich diese Macht durch ihren Körper ausbreitet und im nächsten Moment war nichts mehr davon übrig.

Ein abwertender Blick traf Lara, der durch das fanatische Glühen ihrer dunklen Augen deutlich unterstrichen wurde.

Ein Augenzwinkern war die Antwort.

Irritiert heftete Bellatrix ihr Augenmerk auf die jüngere, die sie wieder in die Realität zurückgeholt hatte.

Voldemort hatte Lara nicht aus Augen gelassen. Diese unsagbare Ruhe, diese Gelassenheit, die schon nahezu mit Respektlosigkeit gleich zusetzten war, erstaunte ihn. Er hatte die Carrows selbst ausgebildet und wusste um deren mächtigen Cruciatus-Flüche. Ein einfacher Schutzzauber hätte ihnen niemals standgehalten. Seine Anhänger wussten immer noch nicht, wer ihn beschworen hatte.

Zauberstabslose, zielgerichtete Magie war eine der höchsten Künste, die es in ihrer Gesellschaft gab. Kaum eine Hand voll Zauberer und Hexen beherrschte diese Höchststufe der Zauberei. Immer noch saß Lara still schweigend da und wechselte lediglich, hin und wieder, einen Blick mit Bellatrix. Erst als seine Todesserin ihren Zauberstab verstaute, bemerkte er, dass sie auch diesen wieder zurückkommen hatte lassen.

„Ich glaube, ich verstehe deinen Punkt, Linus." Der dunkle Lord nickte dem Jüngeren anerkennend zu. Doch ein Detail war noch zu klären.

Linus genoss die Anerkennung, die ihm zu Teil wurde und blickte triumphierend über die Köpfe der anderen hinweg. Vor allem die Malfoys und Bellatrix bedachte er mit einem besonders arroganten Blick.

„Nun gut. Nun gut. Eine Demonstration stabloser Magie gehört nicht zu den alltäglichen Unterbrechungen meiner Versammlungen. Schulbildung ist nachholbar. Zugegeben, eine beeindruckende Vorstellung. Durchaus. Doch wir steht es um deine Ansichten? Wie stehst du zu mir?", seine letzten Worte waren kaum noch zu verstehen.

Das aufkommende Getuschel über ihre Machtdemonstration erstarb augenblicklich wieder, um die Antwort auf Voldemorts Frage nicht zu verpassen.

Bellatrix verkrampfte sich neben ihr. Hatte Angst, dass nun wieder ihr Name mit einer Verräterin in Verbindung gebracht werden könnte. Doch andererseits fühlte sie sich sicher, ja fast schon geborgen, neben der Jüngeren, wie schon sehr lange nicht mehr. Sie schaffte es diese dunkle Macht in ihr nicht aufkommen zu lassen.

Sie hatte sie vor zwei Flüche beschützt und ihr ihren Zauberstab zurückgegeben.

Lara saß immer noch ruhig da und hatte geistesabwesend die Carrow Geschwister beobachtet, wie sie versuchten wieder auf die Beine zu kommen.

Voldemort spielte bereits mit dem Gedanken, ihren Worten mit einem Cruciatus auf die Sprünge zu helfen, als sie die Stille durchbrach.

„Meine Ansichten? Oh ich bezweifele, dass wir einen Konsens zu diesem Thema finden werden. Ich lebe nach einem ganz einfach Prinzip: Leben und leben lassen. Der einzige Grund warum ich hier bin, ist der, den Linus bereits erwähnt hat. Er will mich nicht auf der anderen Seite sehen. Diese Seitenaufteilung spielt für mich keine Rolle. Ich bin nicht im mindestens daran interessiert am Auf- oder Abstieg der Welt der Zauberer, denn es ist für mein Leben vollkommend irrelevant. Meine Stärke ist die Anpassung an die Umstände unserer Zeit.
Und wie ich zu Ihnen stehe?", Voldemort hatte sie fest im Blick, während er sich doch sehr anstrengen musste, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten, „Beweisen Sie mir, dass Sie es wert sind, dass ich mein Leben für sie geben soll."

Linus und seine Freunde blickten wütend und aufgebracht zu der letzten im Bunde. Vor allem Selena, eine der Hexen, musste ihre Wut im Zaum halten, indem sie mit ihren Zähnen ihre Unterlippe blutig biss.

Narzissa kam ihre jahrelang, schmerzvoll eingetrichterte Kühlheit nun zu gute. Innerlich erwachte etwas in ihr zum Leben. Dieser kleine Rebell, der schon immer in ihr wohnte, der ihr zu vielen Situationen den letzten, nötigen Schub Mut und Adrenalin geschenkt hatte, um zu Überleben. Die junge Hexe war zweifelsfrei beeindruckend mutig. Sie war mächtig und wirkte dennoch gutmütig und nicht so kaltherzig und bösartig, wie die anderen.

Vielleicht wäre es schlau, sich an diese junge Frau zu halten?
Sie könnte sie und ihre Familie sicherlich schützen! Lucius vor erneuten Strafen durch Master Linus und seine Gefolgsleute bewahren. Draco beschützen, der immer wieder Zielscheibe der fast gleichaltrigen jungen Männer wurde.

Hoffnung keimte in ihr auf und wurde doch gleich wieder von der Tristes der Realität erstickt.

Der dunkle Lord duldet keinen Ungehorsam. Lara würde sterben müssen.

Da Bellatrix wusste, dass sie nicht dazu in der Lage war, ihre Emotionen so zu beherrschen, wie Zissy, versuchte sie es auch gar nicht und starrte deshalb auf die Platte des Tisches. Etwas in ihr sagte, sie solle die Jüngere vor solchen Äußerungen warnen, doch die Angst für diese Warnung wieder bluten zu müssen, schnürte ihr die Luft ab.

„Ich glaube kaum, dass ich mich in der Position befinde, dir etwas beweisen zu müssen.", zischte der dunkle Lord und taktierte die junge Frau mit zornigen Blick.

„Und ich befinde mich in dieser ebenso wenig. Ich werde euch nicht die Quere kommen."
„Warum soll ich dir das Glauben?"
„Warum nicht?"
„Wer sagt mir, dass du nicht dieser eine Informant bist, der den Orden vor unseren nächsten Schritten warnt?"

Lara sah ihn einen Moment irritiert an.

„Es würde sich doch für mich, als Fremde, sehr schwierig gestalten einen Orden, dessen Namen und Sinn ich nicht kenne, geschweige denn deren Mitglieder, über Unternehmungen zu informieren, die ich ebenfalls nicht kenne, zu einem Zwecke, der mir vollkommend egal ist. Wenn Ihre Zweifel so groß an meiner Treue und Loyalität sind, dann beziehen Sie mich doch einfach nicht mit ein. Ich lege keinen großen Wert darauf in Tumulte hineingezogen zu werden und der einzige Grund, warum ich mich hier jetzt befinde, war die Bitte von Linus zu kommen."

Die aufkommende Stille war unerträglich. Keiner wollte ins Schussfeld des dunklen Lords geraten.

„Ich will es für dich hoffen, dass du mir nicht in die Quere kommst! Auf Verräter wartet der Tod.", zischte Voldemort bedrohlich leise. Er teilte die Auffassung des jungen Mannes. Es war besser sie auf seiner Seite zu haben. Ihr Schutzschild hatte zwei seiner besten Leute von den Füßen gerissen.

„Die Todesstrafe für Verräter. Wie modern.", flüsterte Lara mehr zu sich selbst, als zum dunklen Lord, der ihr auch keine weitere Aufmerksamkeit schenkte. Doch Bellatrix hatte es gehört und für den Bruchteil einer Sekunde hatte Lara das Gefühl, sie würde lächeln.