Hallo zusammen! :)
Ich versuche, das Vorwort kurz zu halten ;)
Inspiriert wurde ich zu diesem Etwas hier von Jessy J's "Nobody's Perfect".
Zusätzlich hatte auch zu hoher FF-Adventskalender-Konsum eine große Rolle gespielt und ich habe diese FF zu einer Art Silvester-Countdown gemacht. Da sie jedoch nicht wirklich was mit Silvester zu tun hat, höchstens im Winter spielt - wenn überhaupt - und es eigentlich auch nur um den zeitlichen Upload ging, werde ich nun jegliche Andeutungen zu diesem Countdown aus den folgenden Kapiteln entfernen. Deswegen das Update! ;) Trotzdem wünsche ich ein frohes neues Jahr und für 2012 und die kommenden Jahre nur das Beste. :)
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An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Vel für ihre fantastische Hilfe! x3 Ich hoffe, Du bereust es nicht! ;)
Disclaimer ist bekannt: Bis auf die Ideen-Umsetzung gehört nichts mir, alles nur geliehen. Geld verdiene ich auch nicht.
Zusammenfassung: Sherlock hat Mist gebaut. John geht. Nach Johns Verschwinden 'berichtet' diese FF quasi aus fünf Perspektiven, was danach geschieht.
Bisher ungebetat.
Viel Spaß beim Lesen! :)
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„Don't make people into heroes, John. Heroes don't exist, and if they did, I wouldn't be one of them."(1)
Da ging John.
Erneut.
Zu dieser Frau, vermutlich, deren Namen Sherlock sich nicht einmal merken wollte.
Erneut.
Wo er eine Nacht auf ihrer Couch verbringen würde.
Erneut.
Wenn er nicht dieses Mal sogar in ihrem Bett schlafen durfte. Was sehr wahrscheinlich war, die beiden kannten sich mittlerweile besser, John war oft genug bei ihr gewesen, außerdem würde er vorher in einem Pub einen Zwischenstopp einlegen. Er würde etwas trinken – natürlich nicht zu viel, aber genug, dass Sarah – so sehr es ihm missfiel, er konnte ihren Namen einfach nicht vergessen – es auszunutzen wüsste.
Sie würden zusammen in ihrem Bett schlafen. In beiden Sinnen.
- Manchmal verfluchte Sherlock sich für seine perfekten Deduktionsfähigkeiten. -
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Sherlock konnte nichts anderes tun, als durch das Fenster zu beobachten, wie John ihn verließ. (Kalt. Es war so kalt.)
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Kaum, dass der ehemalige Militärarzt außer Sicht war, drehte Sherlock sich desinteressiert ab, trat zum Sofa und setzte sich. So würde er es zumindest beschreiben. In Wirklichkeit jedoch brach er dort zusammen, igelte sich ein und rührte sich nicht mehr.
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John war fort, und dieses Mal war nicht sicher, ob er zurückkommen würde. (Fort. Fort, für immer? Fort. So kalt, überall. Ob der Kamin nicht funktionierte?)
Wie hatte er es bloß soweit kommen lassen können?
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Es begann alles mit ihrem neuen Fall.
Irgendetwas war ihm von Anfang an seltsam vorgekommen und John hatte sich sehr unwohl in der Anwesenheit ihres jüngsten Klienten gefühlt. Er hatte Sherlock davon abgeraten, den Auftrag anzunehmen, aber Sherlock ließ sich nichts sagen. Hatte er noch nie. Dieser Fall schien interessant zu werden, und das war Sherlock wichtiger als irgendein Gefühl, das ihn vor irgendetwas warnen sollte.
John hatte geseufzt und ihm wie immer den Rücken gedeckt. (Mutiger, starker John.)
Obwohl die Sache mit dem Pool gerade einmal zwei Wochen her war, ihre Wunden noch nicht ganz verheilt waren, folgte John ihm bei waghalsigen Jagden quer durch das nächtliche London.
Wunden, die Sherlock ihnen zugefügt hatte, als er auf die Bombe schoss.
Wunden, die nicht nur ihre Körper sondern auch ihre Seelen arg in Mitleidenschaft gezogen hatten.
Himmel, Sherlock hätte sie beide umbringen können!
Trotzdem vertraute John ihm nach wie vor.
Dieses unglaubliche Vertrauen; Sherlock wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.
Aber darum musste er sich nun wohl nicht mehr sorgen. (Es war noch immer so kalt. Ein Tee wäre vielleicht keine schlechte Idee. Wo war John?)
Sherlock rollte sich enger zusammen, wollte vergessen, wollte verschwinden, wollte die Zeit zurück drehen. Nichts davon würde geschehen.
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Das alles nur wegen einiger unbedacht gewählter Worte.
Dabei kannte John ihn doch!
Er war weiß Gott kein Heiliger, er hatte John schon zu Beginn gesagt, dass dieser ihn nicht zu einem Helden machen sollte. Er war ein Soziopath, er kannte all die ach so wichtigen Gefühle, die normale Menschen zu Helden, zu Heiligen, machten gar nicht! (Warum tat es dann so weh?)
John musste sich mittlerweile doch an seine Ausbrüche gewöhnt haben, oder nicht?
Wie oft hatte er bereits mitbekommen, dass Sherlocks Kommentare während des Adrenalin-Kicks eines Falles noch bissiger waren als sonst?
Vorher hatte es ihn doch auch nicht berührt.
Gut, berührt vielleicht schon, aber nicht verletzt.
Zumindest nicht tief!
Ach, egal, jedenfalls hatte John gelernt, diese Worte nicht (mehr) persönlich zu nehmen.
Und es amüsierte ihn doch auch irgendwie, wenn Sherlock Anderson oder Donovan erneut vorführte. Das Deppen-Duo stellte sich aber auch zu dumm an und es war äußerst amüsant, sie immer wieder darauf hinzuweisen.
Nun, im Eifer des Gefechts übertrieb er es wohl manchmal auch etwas und richtete seine spitze Zunge gegen Lestrade oder John, auch wenn diese beiden meist nur halb so dämlich waren.
Natürlich waren sie nicht solche Genies wie er eins war, aber in einer Welt voller Ignoranten durfte man seine Maßstäbe nicht allzu hoch setzen.
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Dieses Mal hatten sich seine Kommentare gegen Lestrade gerichtet. Für einen Moment hatte sich sein gesunder Verstand verabschiedet und er alle Konsequenzen außer Acht gelassen. (Dumm. So dumm.)
Konsequenzen sollte diese Aktion haben (hätte er die Möglichkeit, die Zeit zurückzudrehen, er würde alles tun, um seinen Fehler zu verhindern): John, der Lestrade mittlerweile recht gut leiden konnte, hatte ihn böse angestarrt und seinen Unmut über Sherlocks Verhalten geäußert. Sherlock hatte seinen Frust darüber, in diesem vermaledeiten Fall nicht weiterzukommen, von Lestrade auf John übertragen und alles dabei verloren.
Natürlich war es nicht das erste Mal, dass er erst handelte und dann über die Wirkung nachdachte, doch nie zuvor hatte es irgendwelche Gefühle betroffen. Erst recht nicht seine eigenen!
Es war nie seine Absicht gewesen, Lestrade zu verletzen.
Der erste Mann, der einem Freund am nächsten kam.
Noch weniger hatte er jedoch John verletzen wollen. (Treuer, guter John.)
Doch dafür war es jetzt zu spät.
Er hatte John enttäuscht, ihm das Gefühl gegeben, kein Vertrauen in den guten Doktor zu haben. (Lächerlich, John war der Einzige, dem er wirklich vollkommen vertraute.)
Das Beste am Ganzen war jedoch: Nun fühlte er sich schlecht deswegen.
Er fühlte sich schlecht deswegen.
Er, hochfunktioneller Soziopath wohlgemerkt, fühlte sich schlecht.
Alles fiel auf ihn zurück; nun war er derjenige, der litt. (Schmerz, so viel Schmerz. Und Kälte. Alles kalt.)
Zum ersten Mal seit Jahren, seit Jahrzehnten?, schluchzte Sherlock. Kurz darauf rollten die ersten Tränen seine blassen Wangen hinab. (Die Tränen fühlten sich heiß an; dabei war ihm doch so kalt. Wie war das möglich? … Es war zu kalt, sich länger mit dem Gedanken zu befassen.)
Sollte es das nun also gewesen sein?
Würde er John durch sein Verhalten für immer verloren haben?
Wie hatte er nur so dumm, so blind sein können?
Er durfte es nicht zulassen, John zu verlieren. John, sein Blogger, seine Stütze, der Mensch an seiner Seite, sein Freund.
Wie ein Stromschlag zogen diese Gedanken durch seinen Körper, ließen ihn sich noch mehr zusammenkrümmen. (Wie konnten Gedanken diese physischen Reaktionen hervorrufen? Gedanken konnten nicht physisch verletzen. Das war nicht logisch!)
Er durfte es nicht zulassen, John weiter zu verletzen. (Wichtiger, so viel wichtiger. Wichtiger als alles andere.)
Er würde es nicht überleben.
Was sollte er nun also tun? (Die Kälte machte ihn wahnsinnig. Er konnte kaum noch klar denken.)
Die Lösung schickte ihm sein analytisches Gehirn genauso schnell wie die Feststellung von Johns weiterem Vorgehen.
Es gab nur eine akzeptable Antwort auf diese Frage: Er musste sein Verhalten ändern. So schwer konnte das schon nicht werden, er war immerhin Sherlock fucking Holmes! (Er hatte schon weitaus Schwereres gemeistert.)
Er würde John versprechen, alles auszuprobieren. Für ihn. Für John. (Sein John.)
Er hatte seine Lektion gelernt. Von nun an würde er versuchen, seinen Doktor immer so zu behandeln, wie er es verdient hatte. (Wie sich das anhörte! Gefühlsduselig. Schwach. Beeinflussbar. Verletzlich. Aus seiner Sicht schon fast mitleiderregend verachtungswürdig. Und doch… Genau richtig.)
John musste ihm einfach verzeihen und zurückkommen. Schließlich war niemand perfekt.
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Plötzlich sprang Sherlock auf, schwankte einen Moment aufgrund der plötzlichen Blutverlagerung (Da hätte er vorher dran denken sollen. Der mögliche Verlust Johns brachte ihn um jeden klaren Gedanken! Dieser Zustand musste schnellstens behoben werden.), eilte dann mit neu erwachtem Elan die Treppe hinunter und zur Tür hinaus, sich im Lauf den Mantel überziehend.
Es gab einen neuen Fall.
Das Spiel hatte begonnen. (1)
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Endlich erreichte er sein Ziel.
Namensschild? Perfekt.
Sarah Sawyer.
Er klingelte.
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(1) Sherlock, BBC, "Eine Studie in Pink"
Perspektive 1: Sherlock.
