Prolog:
Ein schmächtiger Ninja erschien am Rande des Waldes. Er bewegte sich langsam auf die Tore Konohas zu. Ein breiter, abgerissener Mantel hing ihm um die Schultern. Das Gesicht wurde von einer Kapuze verdeckt, die tief in das schmutzige und mit Blut verschmierte Gesicht geschoben war. Die Schritte des Kämpfers stockten, er hielt kaum merklich inne, um den Kopf zu heben und sich zu orientieren, bevor er seinen Weg wieder aufnahm und den Kopf noch tiefer senkte als zuvor. Dann, kaum als er die Tore erreicht hatte, brach er zusammen und fiel zuerst auf die Knie, dann mit dem Gesicht auf den steinigen Boden. Dort, wo es noch verdeckter war, begann sie bittere Träne zu vergießen.
„Tsunade-sama!", schrie eine laute, aufgebrachte Stimme, die zu einem aufgebrachten, rosa haarigen Mädchen gehörte, „Tsunade!" Sakura riss mit einer energischen Handbewegung die Tür zu dem Büro ihrer Meisterin, die zugleich Oberhaupt des Dorfes war, auf.
„Tsunade, wir haben ein Probl-", das Mädchen hielt inne, als sie ihre Meisterin erblickte. Der Hokage Konohas hatte den Kopf auf einen überladenen Schreibtisch gebettet und schnarchte laut.
Sakura fluchte und näherte sich dem Schreibtisch schnellen Schrittes. In so einem Zustand war ihre Meisterin nur schwer zu wecken. Da einzige was da half war...
Sakura beugte sich zu dem Hokage hin und flüsterte:
„Tsunade-sama, sie haben in der Lotterie gewonnen." Natürlich gewann ihre Meisterin nie in der Lotterie, doch die Lüge half wie geschmiert. Sofort hatte Tsunade ihre Augen offen und blickte ihr aufgeregt entgegen. Als sie jedoch ihre Schülerin erkannte, ließ sie das Gesicht genervt wieder auf den Tisch fallen.
„Sakura...", murmelte sie, „Was gibt es denn? Hat Konohamaru wieder etwas angestellt, oder nein lass mich raten, Kakashi hat sich endlich entschieden Hokage zu werden..." Sie fuhr sich mit den Händen durch ihre vollen, blonden Haare und sah verschlafen auf.
„Nichts von beidem", antwortete Sakura, „Die Wachen haben einen Ninja am Tor gefunden. Er oder besser gesagt sie, kommt nicht aus Konoha. Sie ist ungefähr zwanzig Jahre alt. Wir konnten nicht herausfinden woher sie kommt, da sie keinerlei Indizien bei sich trug anhand deren man ihre Herkunft hätte bestimmen können. Sie hat nur eine Art Tattoo an der Innenseite des rechten Oberarms. Fest steht, dass sie einen brutalen Kampf gehabt hatte, bei dem sie sich viele Verletzungen zugezogen hat, darunter auch eine lebensgefährliche. Wir haben ihre Sachen ins Labor geschickt."
Tsunade blickte nun weniger verschlafen drein und schien nachzudenken.
„Und was soll ich damit jetzt anrichten?", fragte sie schließlich.
„Einige ihrer Verletzungen sind Genjutsu bedingt.", sagte Sakura mit leicht zitternder Stimme, „Genjutsu, die nur von Sharingan möglich sind."
Tsunade richtete sich auf.
„Orochimaru"
„Oder Akatsuki," wandte Sakura ein.
Ja es gab nur zwei Personen, die in der Lage waren diese Augenkunst zu beherrschen. Diese Augenkunst war beinahe unbesiegbar und die die sie beherrschten gehörten zu verbannten Ninjas. Um genauer zu sein, waren es zwei Brüder, Sasuke und Itachi. Wo letzterer seinen ganzen Clan umgebracht hatte und nur seinen kleinen Bruder Sasuke am Leben gelassen hatte, war Sasuke eine von Hass getriebene Killermachine. Jedoch konnte oder besser gesagt wollte Sakura das noch immer nicht glauben. Sasuke war einst mit ihr in einem Team und sie hatte heute noch immer die Gewissheit, dass er zurückkehren würde. Zu denken, dass er verantwortlich an den Verletzungen der jungen Frau war, konnte sie sich beim besten Willen nur schwer vorstellen. Das gleiche galt jedoch nicht für seinen Bruder Itachi. Bei diesem konnte sie es sich eher vorstellen, da er zu einer der gefährlichsten Organisationen gehörte, Akatsuki.
„Bring mich zu ihr.", befahl Tsunade. Sie war aufgestanden und ein besorgter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht.
„Jawohl!"
