01. September 1995
Christy war ganz kribbelig vor Freude. Heute würde sie endlich wieder zur Schule gehen. Nicht irgendeine Schule, nein. Die Siebzehnjährige besuchte die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Das kommende Jahr war in gewisser Hinsicht ein besonderes denn mit dem Erreichen ihrer Volljährigkeit konnte sie die Prüfung für das Apparieren ablegen. Davon abgesehen hatte sie ihre ZAG's in der Tasche und schritt nun mit riesigen Schritten auf die UTZe zu. Christy wollte sich alle beruflichen Möglichkeiten offen halten wobei ihr größter Traum eine Lehrerstelle an der Schule, die sie so liebte, war. Mit einem lässigen Schlenker ihres Zauberstabes aus Rosenholz und Einhornhaar beförderte sie ihre Sachen in den gigantischen Schrankkoffer, der geöffnet auf ihrem Bett lag. Ganz obenauf kamen die zahlreichen Tüten mit ihren Besorgungen aus der Winkelgasse. Sie hatte ziemlich viel eingekauft denn ihre Eltern (die sie eigentlich eher als ihre Erzeugerfraktion bezeichnen würde) sahen es wohl als angemessene Entschädigung für ihre fehlende Anwesenheit im Leben ihrer Tochter an, sie mit Geld zu überhäufen. Und Christy war von Kindesbeinen daran gewöhnt also genoss sie es eben dieses Geld mit beiden Händen hinaus zu werfen.
Lächelnd strichen ihre grazilen Hände mit den perfekt manikürten Nägeln über die neuen Umhänge – sie liebte diesen Stoff! Noch einmal glitt ihr Blick prüfend durch den großen, hellen Raum. Scheinbar hatte sie an alles gedacht. Ein kleiner Zauber und ihr Koffer schwebte vor ihr her die breite Marmortreppe hinunter und in den Kofferraum des protzigen Wagens ihrer Mutter. Jim, der Chauffeur ihrer Familie, würde sie zu Kings Cross bringen. Natürlich hatte die Erzeugerfraktion es nicht nötig, sich von ihrer einzigen Tochter zu verabschieden. Sie waren ja sooo beschäftigt. Traurig, oder?
Am Abend nach dem üppigen Festmahl und Professor Dumbledores rührseliger Rede über die Rückkehr von Dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf saß Christy in einem der gemütlichen Sessel im Gemeinschaftsraum von Ravenclaw. Dies versprach ein äußerst spannendes Jahr zu werden – in jeder Hinsicht. Selbst die Schüler hatten die Unstimmigkeit gespürt, die am Lehrertisch herrschte und es gab haufenweise aufgeklappte Münder als die neue –als Dolores Umbridge vorgestellte- Lehrkraft die übliche Rede unterbrochen hatte. Es war das erste Mal, dass das Ministerium in Hogwarts mitmischte und dieser Umstand hinterließ einen schalen Beigeschmack. Bei ihrem Anblick musste Christy unwillkürlich an eine fette Kröte denken. Eine Kröte mit einer Vorliebe für Kitsch und rosa Schleife im Haar. Man durfte also gespannt sein, was der Minister und seine Handlangerin tun würden um den „Fortschritt um des Fortschritts Willen" zu stoppen.
Trotz dieser äußerst spannenden Wendung wurde Christys Aufmerksamkeit jedoch immer wieder abgelenkt. Ihr Blick wurde wie magnetisch von dem Mann ganz in schwarz, der wie üblich undurchdringlich war, angezogen. Professor Severus Snape. Ohja, das war definitiv eine Aufgabe für dieses Jahr. Er reizte sie schon lange doch bisher hatte das Mädchen sich mit den Jungs aus den oberen Jahrgängen zufrieden gegeben und die Vorteile die sich aus solchen Verbindungen ergaben, genossen. Doch nun hatte sie genug von Jungs – sie wollte einen richtigen Mann. Ein kleines Seufzen entfloh ihren Lippen als sie an den herben Geruch dachte, der seinen Roben anhaftete. Und seine Finger! Diese langen, talentierten Finger die sie im Unterricht wie gebannt beobachten konnte. Mit etwas Geschick würde sie noch vor den Weihnachtsferien herausfinden, was seine Hände alles mit ein bisschen Frauenfleisch anfangen konnten. Beim Gedanken daran begann ihr Schoß bereits ungeduldig zu pochen und ihr wurde warm.
Viktor Krum betrat die große Halle auf Hogwarts. Sein neuer Schulleiter in Durmstrang hatte Dumbledore darum gebeten, dass Viktor als Gastschüler für sein letztes Schuljahr in Hogwarts aufgenommen werden würde. Die genauen Beweggründe wurden ihm nicht mitgeteilt aber er hatte den Anweisungen seines Schulleiters jederzeit Folge zu leisten und daher fragte er nicht weiter nach. Anders als viele Durmstrangs fühlte Viktor sich nicht von den dunklen Künsten angezogen. Er war ehrgeizig und ein angesehener Quidditch-Spieler aber er war am liebsten für sich, weil er die meisten Idioten um sich herum nie besonders lange ertrug. Seine einzige dunkle Seite lag in einem anderen Bereich aber den konnte er nicht oft ausleben. Das Leben auf Durmstrang hatte etwas Militärisches und Liebschaften unter den Schülern waren strengstens untersagt. Natürlich hatte er trotzdem schon den ein oder anderen Hintern versohlt aber die Schule war nicht besonders groß und Geheimnisse und Gerüchte machten schnell die Runde. Vorzugsweise hatte er sich Mädchen in ihrem letzten Schuljahr vorgenommen, da sie dann bald nicht mehr da sein würden, was zum einen den Vorteil hatte, dass ihre Art der „Beziehung" nicht lange genug hielt um bekannt zu werden und zum anderen, dass er automatisch Weiber loswurde, die für seinen Geschmack etwas zu anhänglich wurden und sich ihm ständig an den Hals warfen. Er war ein Jäger. War die Beute erst einmal gefangen, spielte er nur kurz mit ihr bevor er sie dann abservierte. Verliebte Mädchen konnten echt lästig werden.
Die kleine Hermine war ein interessanter Leckerbissen gewesen und er hätte sie gerne übers Knie gelegt und diesen entzückenden Hintern so lange bearbeitet, bis er pink geleuchtet hätte. Aber ein Blinder mit einem Krückstock konnte sehen, dass sie total auf diesen Idioten Weasley stand und er hatte es nicht nötig, einem anderen die Tussi auszuspannen. Außerdem war sie viel zu selbstbewusst mit einem Hauch Hochmütigkeit. Das passte nicht gut zu den devoten Püppchen, die er sich sonst gerne als Gespielinnen hielt.
