Muggellied
I'm a bitch, I'm a lover
I'm a child, I'm a mother
I'm a sinner, I'm a saint
I do not feel ashamed
I'm your hell, I'm your dream
I'm nothing in between
You know you wouldn't want it any other way
(Im a bitch. Meredith Brooks)
Summend lief Hermione Granger durch die kühlen Gänge von Hogwarts. Ende Herbst war es hier wirklich frisch, doch das störte die Hexe nicht. Sie war von den Schulsprecherräumen unterwegs zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. „Aguamenti.", sagte sie zum Portrait der Fetten Dame, als sie davor stand. In Gedanken fragte sie sich immer wieder, wer in Merlin´s Namen verdammt nochmal so verrückt war, dieses Passwort zu wählen. Neville flutete das Bild fast jede Woche, ganz zu schweigen von den Erstklässlern, die es cool fanden, endlich einen Zauberstab zu haben und diesen auch pausenlos in den Händen hatten. Wo sie grade dabei war...war das da auf dem Boden nicht schon wieder Wasser?! Die Schulsprecherin betrat den Gemeinschaftsraum und sag gerade noch einen tropfnassen Erstklässler in Richtung der Schlafsäle huschen.
„Hey Hermione.", wurde sie auch schon von Ron, Harry und Ginny begrüßt, welche es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht hatten und eine Runde Zauberschach spielten, wobei Harry eindeutig Unterstützung von Ginny hatte. Die stand jetzt jedoch auf und zog ihre beste Freundin in eine Ecke, wo sie den Muffliato-Zauber über sie legte. „Also, wo warst du denn so lange?" „Du weißt ganz genau, wo ich war...oder besser gesagt...was ich in der Zeit gemacht habe." „Und, wie war es diesmal?" „Genauso gut wie sonst auch. Und du weißt, dass ich dir nichts weiter darüber sagen werde..." „Die ach so brave Hermione Granger hat eine Affäre. Das zu wissen reicht mir schon. Das ist immerhin mehr als die meisten wissen. Aber ich verstehe nicht, warum du nicht sagst, wer es ist." „Ginny, es ist nur Spaß ohne irgendwelche Verpflichtungen. Das muss niemand außer uns beiden wissen. Und jetzt lass uns lieber wieder zu den Jungs gehen. Harry sieht ziemlich aufgeschmissen ohne dich aus." Die Weasley beendete den Zauber also und setzte sich wieder zu ihrem Liebsten, während Hermione in dem Sessel neben Ron Platz fand. Dabei musste sie immer wieder an dieses Lied denken, welches sie im Sommer in ihrem Elternhaus gehört hatte und welches sie nun gedankenverloren summte, während sie weiter auf Harrys Untergang auf dem Schachbrett sah. „Hermione, sei doch bitte mal ruhig...ich kann mich nicht konzentrieren.", erklärte Harry, worauf Ron nur lachte. „Dir nützt alle Konzentration der Welt nichts mehr. Außerdem...was summst du da eigentlich die ganze Zeit, Hermione?" „Das? Oh, das ist nur ein Muggellied, was ich in den Ferien gehört habe." „Welches denn?", wollte nun auch Ginny wissen, welche die Muggellieder gar nicht mal so schlecht fand. „Es heißt B.i.t.c.h. von Meredith Brooks und ich bezweifle, dass du es schon kennst... Die Stelle, die mir immer wieder im Kopf herum geht, geht ungefähr so...
I'm a bitch, I'm a lover
I'm a child, I'm a mother
I'm a sinner, I'm a saint
I do not feel ashamed
I'm your hell, I'm your dream
I know nothing in between
You know you wouldn't have it any other way."
Ginny musste unwillkürlich grinsen. „Das trifft ja alles auf dich zu." „Aber Hermione ist doch keine Mutter.", wandte Ron ein. „Wenn man aber ihr Verhalten mit dem Kleinkind-Verhalten von Harry und dir vergleicht, dann schon.", grinste die jüngste Weasley. „Aber das andere trifft doch nicht zu." „Doch Hermione, überleg doch mal.", begann Harry, „Du bist eine Heilige, siehe .R.. Oder denk doch einmal nur daran, wie oft wir die Schulregeln gebrochen haben. Das macht dich eindeutig zu einer Sünderin." Plötzlich begann Ginny zu kichern und bekam sich eine kurze Zeit lang gar nicht mehr ein. Als sie zumindest wieder etwas atmen konnte, zog sie Hermione nochmals zur Seite. „Außerdem sind da noch gewisse andere Aktivitäten von dir, die überhaupt nicht so heilig sind." Die beiden Mädchen lachten nur. „Und er hat mir vorhin noch gesagt, dass ich eine Göttin bin." „Was hast du denn mit ihm angestellt?" Hermione beugte sich zu Ginny und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin die Rothaarige große Augen machte. „Sein Traum scheinst du ja auch zu sein...fehlt nur noch...Erinnerst du dich noch an euer drittes Jahr? Da hast du dem Frettchen eine verpasst. Seine Hölle warst du auf jeden Fall." Hermione Granger musste nur noch mehr lachen. „Ich hab ihn noch nie so schnell rennen sehen. Nicht mal, nachdem der falsche Mad Eye Moody ihn verhext hatte." „Hast du gehört, sein Patronus soll angeblich auch ein Frettchen sein.", grinste Ginny. „Verdient hätte er es auf jeden Fall. Aber er ist schon ganz schön heiß." Leise kichernd gingen die beiden schließlich wieder zu den Jungen.
