Titel: Geliebt zu werden...
Teil: 1/?
Autor: Neko (Ne-chan)
E-mail: sarahlenakoenig@hotmail.com
FanFiction: Weiß Kreuz
Raiting: PG-14
Warnung: darkfic, OOC, lime, lemon (es könnten später noch Warnungen hinzu kommen)
Kommentar: Ja, äh... . Ehrlich gesagt, ein Satz aus einer anderen Geschichte hat mich hier drauf gebracht. Da war die Rede von Yohjis und Brads Vergangenheit und das sie sich wahrscheinlich nie begegnet wären. Dazu meinte Brad dann, dass sie sich auf jeden Fall begegnet und sogar ein Liebespaar geworden wären. Bei diesem Satz hat es bei mir Klick gemacht. Wie hätten sie sich kennen gelernt? Wie wären ihre Reaktionen aufeinander gewesen? Wie hätte ihr gemeinsames Leben ausgesehen, denn das würde durch Brads Visionen klar beeinflusst sein. Und weil mir das ganze einfach keine Ruhe gelassen hat, dürft ihr hier den Beiden bei ihrer „Was wäre wenn - Story" folgen! (ich bin ja auch großzügig!) Ich habe ein paar Dinge verändern müssen, wie zum Beispiel Yohjis Nationalität. Ich hoffe, es ist nicht so schlimm. Sagt mir einfach, ob's gefällt!
Pairing: Yohji x Crawford
Disclaimer: Die Jungs gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld damit.
Geliebt zu werden...„Du wirst auf diesen Jungen aufpassen." Bradley Crawford, gerade mal 21 Jahre alt, verkniff sich eine Grimasse. Das war keine Bitte gewesen, sondern ein klarer Befehl, der besagte, dass er auf einen reichen, verzogenen, 18 Jahre alten Teenager aufpassen sollte, während seine reichen Eltern geschäftlich mit dem Leiter dieser „Schule" reden würden. Schule! Das er nicht lachte. Dies hier war eine Art Jugendgefängnis, deren Insassen alle dasselbe Verbrechen begangen hatten. Nämlich das, anders zu sein, als die anderen. Jeder in dieser Anstalt besaß Psi-Kräfte, auch er war mit diesen gesegnet.
Seine Visionen sagten ihm die Zukunft voraus und auch dieses Mal hatten sie ihm gute Dienste erwiesen. So hatte er dies schon vor ein paar Tagen vorausgesehen. Aber es hatte ihm nicht geholfen. So lange die geschäftlichen Gespräche mit dem Ehepaar Kudou anhielten, musste er wohl oder übel nett zu diesem Normalo sein, sonst konnte ihnen eine fette Spende durch die Lappen gehen. Er durfte also nicht widersprechen. Ein zynisches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Als ob er jemals eine Wahl gehabt hätte.
Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete er sich von seinem „Lehrer", so wie es in Japan üblich war. Er erinnerte sich noch gut an seine Kindheit in Amerika. Schon damals war er nicht als einer der Menschen akzeptiert, sondern als unnormal und beängstigend verschrieen worden. Kurze Zeit später hatten ihn seine Eltern an diesen Ort geschickt. Sie hatten nicht einmal geweint. Vielleicht war er deshalb so eiskalt, oder es lag an den hiesigen Erziehungsmethoden. Doch er lernte bald mit den Schmerzen zu leben.
Seufzend wandte er sich wieder seiner Aufgabe zu und öffnete die Akte, die er noch in die Hand gedrückt bekommen hatte. Kalte Fakten sprangen ihm entgegen:
Name: Yohji Kudou
Alter: 18
Nationalität: japanisch/amerikanisch
Jetzige Tätigkeit: nicht vorhanden
Sonstige Fähigkeiten: Kampfsportler
Brad schloss die Akte wieder. Das war nur das wichtigste für ihn, denn er sollte als Gesellschafter auftreten. Dafür wurde er extra vom „Unterricht" freigestellt. Nun gut, Yohji Kudou. Komm nur. Ein verzogenes Gör wird mich nicht aus der Ruhe bringen. Ein schneller Blick auf seine Uhr sagte ihm, dass er sich beeilen musste, um ihre Gäste noch pünktlich begrüßen zu können. Mit einem eiskalten Glitzern in den Augen machte er sich auf den Weg.
Yohji stieg aus der Limousine seines Vaters und blickte sich um. Kaum richteten sich seine jadegrünen Augen auf das Schulgebäude, überzog ihn schon ein kalter Schauer. Dieses Gebäude sah eher wie ein Gefängnis aus. „Yohji, komm endlich." Sein Vater stand ungeduldig neben einem Mann, dessen Ausstrahlung man schon fast körperlich spüren konnte. Sein Vater schien das nicht zu bemerken, aber das wunderte Yotan nicht. Erst, als er den beiden Männern Gesellschaft leistete, bemerkte er den anderen Jungen. „Da ich mir dachte, dass die geschäftlichen Gespräche Ihren Sohn nicht sehr interessieren werden, habe ich mir erlaubt, ihm einen Gesellschafter zur Seite zu stellen." Mit einem Wink bedeutet er dem schwarzhaarigen Mann näher zu treten. „Bradley Crawford ist einer unserer Musterschüler und wird jeden Wunsch erfüllen, den Ihr Sohn haben sollte. Vielleicht sollten sich die jungen Herren jetzt erst einmal kennen lernen. Dafür würde ich eine kleine Besichtigung vorschlagen, während wir uns ein wenig unterhalten. Ihr Sohn wird dann später von Bradley in sein Zimmer geführt." Makoto Kudou, Yohjis Vater, nahm dieses Angebot gerne an und folgte sogleich dem Mann in das hässliche Schulgebäude. Yohji war mit dem fremden Jungen allein und er fing an, ihn unmerklich zu mustern. Blauschwarzes Haar, eiskalte, blaue Augen, durchtrainierter Körper. Alles an ihm strahlte eine Unnahbarkeit aus, die Yohji frösteln ließ. „Möchtest du dir das Schulgebäude ansehen?" Die Stimme war genauso kalt, wie alles an Brad.
Schluckend warf Yohji einen schnellen Blick auf das Haus, dann schüttelte er fast schon panisch den Kopf. Nein, da wollte er nicht rein! Es war ihm unheimlich. In den Augen seines neuen Gesellschafters schien er deswegen noch ein paar Punkte zu sinken. „Wohin dann?" Yotan biss sich auf die Unterlippe. „Ich habe einen Wald gesehen, als wir hier ankamen. Können wir dorthin gehen?" Bradleys Blick verdüsterte sich etwas, doch dann nickte er. Ohne auf den blonden Gast zu warten, drehte er sich um und marschierte los, so dass Yohji sich beeilen musste, um ihn nicht zu verlieren. Unangenehmes Schweigen herrschte zwischen den Beiden, das sich wie ein Gewicht auf Yotans Gemüt legte. Bald hielt er es nicht mehr aus und fing an zu reden.
„Ich mag Wälder sehr. Sie sind nicht so einengend wie diese Häuser. Ich mag so etwas nicht. Euer Schulgebäude strahlt ja echt eine bedrückende Aura aus. Ich würde mich dort nicht wohlfühlen. Aber vielleicht ist das auch nur so, weil ich einen Privatlehrer habe, der immer mit uns reist. Ich kann nämlich in keine Schule gehen, weil mir ständig woanders sind. Dies hier wird mein längster Aufenthalt seit 2 Monaten werden. Bist du schon viel gereist?"
Bradley schwieg. Konnte diese Nervensäge nicht einfach die Klappe halten? Wieso musste er so viel reden? Schließlich bewies er mit jedem Wort, wie verwöhnt er war. Privatlehrer, Reisen! Brad hatte nicht einmal die Welt hinter diesem verfluchten Wald gesehen. Wenn dieser Idiot wüsste, wofür dieser Wald benutzt wurde! Hier wurden sie zu reinsten Tötungsmaschinen ausgebildet und einzeln auf die Jagd aufeinander geschickt. Es hatte schon mehr als einen Toten gegeben! Er war froh, Yohji wieder los zu sein!
Yohji gab nach einer Weile auf, Bradley in ein Gespräch verwickeln zu wollen. Irgendwann sagte er nur noch, dass er doch ziemlich müde sei und gerne auf sein Zimmer wollte. Daraufhin wurde er zu einem kleinen, aber gut bewachten Gästehaus gebracht. „Dein Zimmer ist die 302. Hier ist der Schlüssel. Ich komme morgen um 8 und hole dich ab." Yohji runzelte die Stirn. „Du musst nicht so früh aufstehen wegen mir. Wir können uns auch später treffen." Der Schwarzhaarige blickte ihn eisig an. „Ich werde hier warten, bis du fertig bist." Unglauben regte sich in Yohji. Wollte der etwas ab 8 Uhr hier vor dem Haus stehen und warten, dass Yohji irgendwann hier erschien? Das war doch absurd! „Nein, dann komm lieber um 8.", murmelte er. Brad nickte nur, dann machte er kehrt und ging auf das Schulgebäude zu.
Bradley hasste dieses Gebäude wie die Pest, doch um Yohji abzuholen, musste er dorthinein. Eigentlich hasste er nicht das Gebäude, sondern die Wachen. Sie tuschelten und starrten ihn an, als ob er ein Wesen mit zwei Köpfen wäre. Sie wissen, das ich aus der Schule komme. Unwohl fühlend beschleunigte er seinen Schritt. Je schneller er wieder hier draußen war, desto besser. Laut klopfte er an Yohjis Tür und bald öffnete sie sich. Yohji lächelte ihm sanft entgegen und wünschte einen guten Morgen, dann bat er ihn herein.
„Was möchtest du machen?" Die kalte Stimme von dem schwarzhaarigen jungen Mann ließ Yohji kurz zusammenzucken, dann lächelte er sanft. „Spazieren gehen?" Eine feingeschwungene Braue hob sich nach oben. „Schon wieder?" Unsicher kaute Yotan auf seiner Unterlippe. „Ich mag die Natur. Ist das schlimm? Wir können auch was anderes machen, wenn du magst." Bradleys Gesicht verdüsterte sich. „Gehen wir spazieren." Eilig griff Yohji nach seiner Jacke und hastete seinem Gesellschafter hinterher, wie schon den Tag zuvor. „Äh, Brad? Ich darf doch Brad sagen, oder?" Als er keine Antwort erhielt, fuhr er fort. „Ich weiß so gut wie gar nichts von dieser Schule. Hat sie ein Spezialgebiet?" Brad musste sich ein Schnauben unterdrücken. Ein Spezialgebiet! Wenn der wüsste. Vielleicht sollte ich ihm mal die Wahrheit erzählen. Mal sehen, ob er dann immer noch so verdammt fröhlich durch die Gegend rennt. Ruhig betrachtete er sich diesen Gedanken etwas genauer und stellte fest, dass er ihm gefiel. Ja, er sollte diesen verwöhnten Weichling mal das wahre Leben vor die Augen halten. „Das hier ist keine Schule. Es ist ein Gefängnis für die, die besondere Kräfte besitzen. Wir werden hier einfach nur festgehalten, weil wir anders sind, als ihr! Nur, weil ich die Zukunft voraus sehen kann, wurde ich als Monster beschimpft und von meinen Eltern hierher abgeschoben! So wie fast alle in dieser Anstalt, also hör auf dich mit mir so normal und naiv unterhalten zu wollen und werde endlich erwachsen!" Er hatte es so monoton gesprochen, als ob er nicht gerade über sein Leben, sondern vielleicht über ein Buch gesprochen hätte. Erst nach einer Minute bemerkte er, dass sein „Gast" vor Schock einfach stehen geblieben war. „Was denn? Geschockt?"
Sein Herz raste. Was hatte er eben gesagt? Wie konnte das sein? Was soll ich jetzt tun? Wie soll ich dieser Person in die Augen sehen? Er hasst mich! Er muss mich hassen! Yohjis Gedanken waren ein einziges Chaos. Menschen hatten den Mann vor ihm hier eingesperrt. Er selbst war auch ein Mensch. Ich habe ihn hier eingesperrt. Meine Schuld. Oh mein Gott, ich bin schuld! Brad machte einen Schritt in seine Richtung. „Nein, bleib da stehen! Bitte bleib da stehen!" Was sollte er tun? Dieser Mann hasste ihn! Wie konnte er ihm noch unter die Augen treten? Meine Nähe belastet ihn! Yohji hatte nicht bemerkt, wie er zu zittern begonnen hatte. Auch hörte er Bradleys Worte nicht mehr. Alles rauschte in seinem Kopf und die Angst, die er vor dem Schulgebäude verspürt hatte, brach auf einmal tausend mal stärker auf ihn ein. Sie alle hassen mich. Alle an diesem Ort. Alle, die zu unrecht hier eingekerkert worden sind. Tränen rannen ihm die Wangen hinunter. Er wollte nicht gehasst werden! Er war doch immer so einsam gewesen. Brad hatte nur sein Freund werden sollen. Der erste Freund, den er jemals besitzen sollte. Aber das ging nicht. Er hasst mich! Wie ein Gebet spukte dieser Satz in seinem Kopf. Und die Einsamkeit in seinem Herzen nahm zu. Schluchzend schloss er die Augen und ließ sich in eine angenehme Dunkelheit fallen.
Ruhig saß Brad in dem kleinen Krankenzimmer der Schule und wartete, dass der Schularzt seine Diagnose stellte. Er hatte Yohji hierher getragen, verwirrt über diese seltsame Reaktion. Zuerst hatte er ja geglaubt, dass der Kleine nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Schließlich hatte Yotan ihn nicht in seine Nähe gelassen und total abgeblockt. Aber diese Tränen und dieser schmerzvolle Blick in den jadegrünen Augen bewies etwas anderes. „Crawford! Sie haben noch einmal Glück gehabt. Dem Jungen geht es gut." Der Schwarzhaarige atmete auf. Seine Bestrafung wäre bestimmt hart gewesen, wenn seinem Schützling etwas ernsthaftes zugestoßen wäre. „Warum ist er zusammengebrochen?" Der Arzt hatte Brad tatsächlich deswegen untersucht, um herauszufinden, ob er nicht irgendetwas getan hatte. Das Misstrauen hatte ihm regelrecht im Gesicht gestanden. „Er scheint sehr empfindlich auf Psi-Kräfte zu reagieren. Er spürt euch, wenn du es so willst. Das hat aber nichts mit irgendwelchen Kräften zu tun. Seine Sinne scheinen nur sehr fein zu sein." Bradley war verblüfft. So etwas nannte der Arzt keine Kräfte? Er kann fühlen, dass ich anders bin. Und das deutlicher, als alle anderen. Trotzdem hat er versucht sich mit mir anzufreunden.
Yohji erwachte aus einem traumlosen Schlaf. Wo war er? Er fühlte sich nicht wohl. Ihm war so seltsam. Hastig erhob er sich von der Liege auf der er lag und ihm schwindelte etwas. Was war denn nur los mit ihm? „Dir geht es nicht gut?" Erschrocken trat er einen Schritt zurück, doch dann erkannte er Brad in der Tür. Vorsichtig schüttelte er den Kopf. „Ich... raus... bitte, frische Luft... ." Taumelnd versuchte er sich einen Weg zur Tür zu bahnen, doch seine Beine waren wie aus Gummi. Starke Arme schlangen sich auf einmal um seine Taille und hielten ihn fest. „Nicht so schnell." Dann wurde er durch lange Flure geführt, bis sie schließlich ins Freie traten. Tief zog er die frische Luft in seine Lunge und sein vernebeltes Gehirn wurde klarer. „Besser?" Yohji nickte schwach. „Danke." Langsam ließ er sich auf die Treppenstufen nieder, die ins Gebäude führten. Kurze Zeit später saß Brad neben ihm. „Hast du jetzt Angst vor uns? Du bist jetzt sicher froh, dass wir hier nicht weg können." Yohji runzelte die Stirn und sein Schweigen zog sich in die Länge. Erst nach einer kleinen Ewigkeit flüsterte er sanft: „Hast du Freunde?" Brad zuckte zusammen. Was glaubte dieser Kerl eigentlich, wer er war? Natürlich hatte er Freunde! Ohne Freunde wäre man hier verloren! Traute Yohji ihm das etwa nicht zu? „Ich habe Freunde." Und auf einmal mischte sich Traurigkeit in Yotans Züge. „Ich hatte noch nie Freunde. Nicht einen einzelnen. Ich dachte, wir könnten Freunde werden." Etwas in ihm schien zu zerbrechen und legte seine Stirn auf seine Knie. Dumpf hörte der Amerikaner noch die nächsten Worte. „Es tut mir leid. Sonst wird mir nur unter großen Menschenmengen so schlecht." Große Menschenmengen? Freunde? Wie sollte er das alles verstehen? Er wollte ihn danach fragen, doch mit Überraschung stellte er fest, dass Yohji einfach eingeschlafen war. /Ich dachte, wir könnten Freunde werden./ Brad schmunzelte etwas. Hier sahen Freundschaften anders aus, als der Junge sich das wahrscheinlich vorstellte. Hier bedeutete Freundschaft da zu sein, wenn man jemanden brauchte. Meistens um seine Wut abzureagieren. Und oft, nein, eigentlich fast schon immer nahm das sexuelle Formen an. Ja, hier sah man eigentlich immer zwei auf ein Zimmer verschwinden oder die Toilette. Er war da nicht besser. Ganz und gar nicht. Schließlich hatte er sich so seinen guten Stand bei den Lehrern erkauft. Im Bett. Er hatte bestimmt schon mit jedem Lehrer oder mit jeder Lehrerin hier geschlafen, nur um nach vorne zu kommen. Sonst wäre er wahrscheinlich nicht da, wo er jetzt stand. Ha, wo stehe ich denn? Ich muss Babysitter für einen reichen und verwöhnten Teenager spielen. Wirklich eine Ehre. Ein schneller Blick auf die blasse Gestalt neben sich sagte ihm, dass Yohji immer noch schlief. Hier ist kein guter Ort zum schlafen. Wenn hier einer vorbeikommt... . Aber in sein Zimmer konnte er ihn auch nicht bringen. Die Wachen würden ihn erst verprügeln und dann Fragen stellen. Wieso wecke ich ihn nicht einfach auf? Weil er so verdammt geschafft aussah. Deshalb. Seufzend hob er Yohji auf seine Arme und lief wieder in den Wald. Dort würde sie wenigstens keiner so schnell sehen.
Etwas benommen öffnete Yohji die Augen. Er war wohl eingeschlafen. Sich streckend blickte er sich um und erstarrte. Wald? Wieso war er im Wald? „Du bist hier, weil es gefährlich ist vor der Schule zu schlafen und ich dich nicht in dein Zimmer bringen konnte. Keiner wird davon erfahren." Kalte blaue Augen fixierten ihn und er fröstelte. Nicht wissend, was er sagen sollte, lächelte er nur schwach Brad an und kämpfte sich dann auf seine Füße. Vorsichtig machte er ein paar Schritte und wankte etwas. Sofort war Bradley an seiner Seite und hielt ihn fest. „Warte! Ich wollte dich noch etwas fragen. Was sollte das alles wegen Freunde und so?" Yohji sah ihn nicht an. Er wusste selbst nicht, warum er Brad das alles erzählt hatte. Ich war dumm. So unglaublich dumm! „Vergiss es einfach. War nicht wichtig." Brads Griff wurde härter und drängte ihn gegen den nächsten Baum. „Antworte!", fauchte er. Nervös spielte Yohji mit seiner Kette, die er immer um den Hals trug. „Was soll ich denn sagen? Ich hatte eben noch nie einen Freund. Das ist alles." Brad schnaubt. Glaubte Yohji wirklich, er würde ihm das abkaufen? „Lüg mich nicht an.", knurrte er gefährlich ruhig. Yotan schluckte, doch dann lächelte er leicht. Ein Lächeln, das seine Augen nie erreichte, eine Maske, damit er den Leuten das erzählen konnte, was sie hören wollten. „Natürlich! Wie dumm von mir! Ich habe so viele Freunde, dass ich sie nicht einmal... zählen... kann." Die letzten Worte kamen stockend, aber das aufgesetzte Lächeln hielt sich eisern in seinem Gesicht. „Nenn mir welche." Yohjis Finger verkrampften sich um die Kette. Seine Augen irrten kurz hilfesuchend in verschiedene Richtungen, dann starrten sie direkt an Bradley vorbei auf einen Baum. „Ich... ich, also das kann ich nicht.", flüsterte er erstickt. „Wieso nicht?" Auf einmal füllten sich die jadegrünen Augen mit Zorn. „Warum nicht? Warum?" Heiser wiederholte er die Frage, dann begann er zu schreien: „Weil ich keine habe! Deswegen! Deswegen, deswegen, deswegen! Ich habe keine! Verstehst du das nicht?" Dann riss er sich los und rannte davon.
Perplex sah Brad den Jungen hinterher. Er hat also gar nicht gelogen. Er hat wirklich keine Freunde! Seine Beine machten sich selbstständig und folgen Yohji. Wieso mach ich das? Das ist doch verrückt. Auf einmal blieb er stehen. Bilder formten sich vor seinen Augen, waren so scharf und klar, wie die Realität. Dann keuchte er auf. Nein, das war vollkommen unmöglich! Aber seine Visionen waren bisher immer eingetroffen, hatten sich nie getäuscht. Und so fand er sich in ihrem Muster gefangen ohne entkommen zu können.
Verdammt, verdammt, verdammt! Dieser Wald musste doch einen Ausgang haben! Erschöpft lehnte Yohji sich an den nächsten Baum und blickte auf eine Lichtung. Wieder einmal. Verdammt!, fluchte er erneut. Dann stieß er sich wieder von dem Baum ab. „Yohji!" Wie angewurzelt blieb der Blonde stehen. "Was willst du?" Bradleys Augen waren seltsam, wirkten hilflos. „Tut mir leid." Was? Es tat ihm leid? Yohji konnte es kaum glauben. Unsicher starrte er den dunkelhaarigen Mann vor sich an und wollte etwas sagen, doch da hatten ihn bestimmte Hände schon zu Boden gerissen. „Brad, was soll das?" Traurige Augen blickten ihn an. „Es tut mir leid." Was? Was tat ihm leid? Fast schon gefühllos wurde er geküsst, ohne Wärme oder Zärtlichkeit. Zuerst wollte Yohji sich wehren, doch dann ließ er es zu. Er war ja schließlich schuld. Er war schuld, dass Bradley hier festsaß und das alles ertragen hatte müssen. Gequält schloss er die Augen und ließ es geschehen, wie eine willenlosen Puppe. Seine Hose wurde geöffnet und so gut es ging hinuntergezogen. Zwar darauf bedacht ihm nicht wehzutun, aber ohne jede Liebe drang der Amerikaner in ihn ein. Yohji wunderte sich, wie klar seine Gedanken waren. Worüber er sich noch alles einen Kopf machen konnte. Er spürte den harten, kalten Boden unter sich, hörte das leise Keuchen von Brad. Als ob er mich trösten will, indem er mir so Nähe gibt. Ob er jemals Gefühle dabei zeigt? Dann ergoss sich Brad in ihn und löste sich von ihm. Als ob nichts geschehen wäre, zog er sich an und erhob sich. Yohji machte es ihm nach. „Wie kommt man nun aus diesem Wald?" Monoton, gefühlskalt. Yotans Stimme ließ ihn selbst frösteln. Doch Bradley schien sich nicht daran zu stören, sondern lief einfach in eine Richtung. Erwartete, dass der Jüngere ihm folgte. Und das tat Yohji dann auch bis zu dem kleinem Gästehaus, wo er untergebracht war. Ohne sich zu verabschieden ging er hinein.
Mein kleiner Extra-Kommentar:
Und? Ist die Geschichte es Wert weiter geschrieben zu werden? Oder muss ich mich vor faulen Tomaten in Acht nehmen? *sich hinter der Couch verkriech* Ich bin auch ganz lieb! Versprochen! Ich brauch nur ein paar Kommis! Bitte, bitte! *sich verbeug*
Eure Ne-chan
