Disclaimer:

Die Figuren gehören nicht mir, sondern Sat.1 und deren Autoren, aber vor allem den wunderbaren Schauspielern, die sie täglich zum Leben erwecken!

Weihnachtsengel

Mit einem Pling öffnete sich der Aufzug auf der 14. Etage des Kerima-Gebäudes.
„So, Schnattchen. Da wären wir. Ich weiß zwar nicht warum Du unbedingt hierher wolltest. Du solltest besser wieder nach Hause. War eh schon viel zu anstrengend heute!" Bernd hielt Lisa am Ellenbogen fest und bugsierte sie Richtung Catering.
„Lass mich los, Papa. Ich bin schwanger und nicht gehbehindert!" Lisa blieb stehen und sah sich um. Überall war geschäftiges Gewusel. Wie ich das vermisse…..in 4 Wochen wird die neue Frühjahrs-Kollektion präsentiert und ich sitze seit 6 Wochen schon zuhause rum und darf nichts mehr machen. Dabei könnte ich doch auch von zuhause aus….!

Lisa war im 9. Monat und laut dem Arzt konnte es nun jeden Tag soweit sein.
Jeder, einschließlich Rokko, warfen ihr schon seit Tagen Blicke zu aus denen Lisa schloss, dass sie sie als wandelnde Zeitbombe ansahen, bei der jederzeit die Wehen losgehen konnten. Lisa musste lächeln. Was für ein Kampf es doch war, Papa zu überreden heute noch die letzten Sachen für das Baby zu besorgen. Wenn es nach ihrem Vater ginge würde er sie in Watte packen und den ganzen Tag nicht aus den Augen lassen. Ihre Mutter sah das, glücklicherweise, viel entspannter und hatte Lisa tatkräftig unterstützt, als es darum ging ihren Vater zu der Einkaufstour zu überreden.

Dafür ist jetzt auch alles da. Sogar einen Weihnachtsbaum haben wir noch besorgt.
In 2 Tagen war Weihnachten und Lisa hoffte, dass sich das Baby die Feiertage über noch gedulden würde. „Willst Du hier jetzt Löcher in die Luft gucken, oder was?" Lisa fuhr aus ihren Gedanken. "Äh, geh Du doch mal zu Mama. Ich schau mal nach Rokko." Lisa ließ ihren Vater stehen und ging zu Rokkos Büro.

Sie klopfte, doch von drin kam keine Antwort. Als sie die Tür öffnete sah sie ihren Mann, mit dem Rücken zur Tür, vor einem Flip-Chart stehen. Er war komplett in seine Arbeit vertieft. Lisa schlich sich leise an ihn heran und schlang, so gut das mit ihrem, wie sie fand, Monsterbauch noch ging, die Arme um ihn.
„Lisa, was machst du denn hier?" Rokko drehte sich um, nahm sie in den Arm und haucht ihr einen Kuss auf die Lippen. „Dich überraschen und zum Mittagessen entführen!" Lisa löste sich aus seiner Umarmung, nahm seine Hand und wollte ihn zu Tür ziehen. „Schöne Idee, mein Schatz, aber das geht leider nicht." Er sah Lisa traurig an. „Warum denn nicht? Wir sehen uns eh so selten in letzter Zeit!" Lisa schmollte. Rokko schob sie sanft auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, kniete sich daneben und nahm ihre Hände in seine. „Ich weiß, aber es gibt noch soviel zu tun für die Präsentation. In 2 Tagen ist Weihnachten, da will ich nicht in die Firma müssen und wenn unser Zwerg erstmal da ist, will ich auch die erste Zeit ausschließlich bei euch sein. Da muss ich jetzt halt ranklotzen und soviel erledigen, wie nur geht, damit David und Hugo den Rest dann ohne mich schaffen. Und deshalb fahren wir jetzt auch gleich zu der Location, wo die Präsentation stattfindet, um die letzten Details für die Deko zu klären. Bist Du arg böse?" Rokko setzte ein schiefes Lächeln auf und sah Lisa direkt in die Augen. Lisa wusste, dass Rokko zurzeit am meisten zu tun hatte. Seitdem sie in Mutterschutz war, hatte er ihren Geschäftsführerposten noch zusätzlich zu seinem PR-Job übernommen und eigentlich steckte er bis zum Hals in Arbeit und da kam sie mit ihrer doofen Idee. „Nein, Du hast ja Recht. Ich wollte halt einfach mal wieder ein bisschen Zeit mit Dir verbringen. Nicht nur die paar Minuten oder die halbe Stunde, die wir uns morgens und abends sehen." Lisa war aufgestanden und ging zur Tür. „Ich lass Dich dann mal wieder arbeiten. Bis heute Abend." Rokko ging ihr nach. "He, bekomme ich gar keinen Abschiedskuss?" Jetzt schmollte Rokko, genauso wie Lisa noch ein paar Minuten zuvor. Lachend drehte Lisa sich um, ließ sich in Rokkos Arme sinken und sie küssten sich zärtlich.