Ich als letzte Hoffnung?

Kapitel 1: Nur ein Traum?

Ich öffnete die Augen. Die Landschaft war mit Schnee und Eis bedeckt. Kleine Schneeflocken rieselten auf die Erde hinab. Ich stand inmitten eines Waldes. Um mich herum gab es Bäume, Büsche und Sträucher, die trotz des eisigen Wetters und dem Schnee, Blüten trugen.

Eigenartig, wo bin ich? Ging es mir schlagartig durch den Kopf. Als ich die Augen geschlossen hatte war ich zu Hause in meinem Bett. Ich blickte auf mich hinab und musste feststellen, dass ich immer noch meinen Pyjama und meine Häschenpantoffel trug. Ich fror. Ist das ein Traum?

Etwas raschelte im Gebüsch.

„Hallo? Ist hier jemand?"

Ein komisch gekleideter Zwerg kam auf mich zu gestolpert. Er war winzig, denn im vergleich zu mir und ich bin gerade mal 1,65 groß, war er fast zwei Köpfe kleiner als ich. Er hatte riesige Füße, die mit Haaren bedeckt waren und war in eine undefinierbare Kleidung gehüllt. Der Zwerg musterte mich aufmerksam und fing dann an zu lachen. Irgendwie komisch, in anbetracht der Tatsache das ein Zwerg, mit riesigen, haarigen Füßen und abscheulicher Kleidung vor meiner Nase stand und der MICH auslacht? Im gleichen Moment fing ich an zu lachen. Er schaute verdutz.

„Merry komm mal, da steht eine Verrückte im Wald."

„Was für eine Verrückte, Pippin?" Ein zweiter Zwerg kam aus dem Gebüsch auf uns hinzu.

„Hey, ich bin nicht verrückt!", versuchte ich mich zur wehr zu setzen.

Na ja ok, vor mir stehen zwei komische Zwerge, ich weiß nicht wo ich bin und ich stehe hier im Pyjama, ich muss also doch verrückt sein. Das Ganze ist sehr verwirrend. Tief durchatmen… mir wurde Schwarz vor Augen.


Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett. Uff! Es war also doch nur ein blöder Traum, aber moment ich lag nicht in meinem Bett. Vorsichtig linste ich über die Bettdecke. Das war wirklich nicht mein Zimmer, nicht schon wieder! Wo bin ich nun gelandet?

Überall waren Schnitzereien. Die Holzmöbel waren mit Ornamenten verziert und es duftete nach Sommer. Ich stand auf und ging an ein Fenster… wo zum Teufel sind meine Kleider? Ich hatte nur noch meine Unterwäsche an als ich neugierig aus dem Fenster blickte. O mein Gott! Wieso liegt hier kein Schnee bleib ganz ruhig.

Im gleichen Augenblick schwang die Tür des Zimmers auf. Ein gut aussehender Mann mit spitzen Ohren, blonden Haaren und strahlend blauen Augen kam herein. Seine Augen klebten an mir und nun verstand ich auch warum. Ich griff nach dem nächst besten Gegenstand, einer Vase und donnerte sie ihm über den Schädel. Flup! Er ging zu Boden, das war wohl keine so gute Idee. Reis dich zusammen er war ein Spanner, vielleicht wollte er dir was antun! Er rührte sich nicht mehr und ich bekam ein paar Gewissenbisse. Immerhin hat er dich angegafft und von anklopfen hat er ja wohl auch noch nie was gehört, also halb so wild! Mir blieb nicht viel Zeit zum überlegen. Ich ging zum Schrank hinüber, griff hinein und zog ein Kleid heraus, das zum Glück perfekt passte und sehr hübsch war. Ich vergewisserte mich, trotz allem, dass es dem armen Kerl gut ging und rannte eilig die Tür hinaus.


Mist auch noch das! Eine junge Frau, ebenfalls mit spitzen Ohren kam auf mich zu.

„Wie geht es euch? Wie ich sehe seid ihr wieder auf den Beinen. Wie ist euer Name? Ich bin Arwen."

„Kommt mir nicht zu nahe!"

„Ich tue euch nichts, ihr seid in Sicherheit hier in Bruchtal. Ich habe jemanden geschickt, um nach euch zu sehen. Er heißt Legolas. Wo ist er?"

„Mein Name ist Alanja und ich denke ihr meint ihn…." Ich ging zurück in das Zimmer und deutete auf den Boden.

„Was hast du getan?"

„Ich dachte er wäre ein Spanner und hab ihn mit der Vase niedergeschlagen. Dein Legolas hat keine Mannieren, er ist einfach ins Zimmer herein geplatzt. Da hab ich einen Schreck bekommen und ihn…du siehst es ja."

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, das mir jedoch verging als ich Arwen ansah. Sie war eindeutig geschockt und kniete sich zu Legolas auf den Boden herunter.

„Es tut mir leid", winselte ich.

„Ich wusste nicht wer er ist und wo ich bin und ich hatte Angst!"

Arwen warf mir einen verständnisvollen Blick zu. Legolas kam langsam wieder zu sich und fasste sich stöhnend an den Kopf. Ich musste wieder grinsen. Geschah ihm recht.

„Wie…. wo… was ist passiert?" Er sah mich. „bleib mir bloß vom Leib! Sie ist verrückt Arwen!"

Das grinsen war weg.

„Du bist nicht gerade besser, du, du, du SPANNER!", versuchte ich mich zu verteidigen.

„Ich wollte nur nach dir sehen, konnte ich wissen, dass du in Unterwäsche vor mir stehst und so verdammt sexy aussiehst?"

Er findet mich sexy? Arwen unterbrach uns.

„Ich schlage vor wir bringen Alanja zu Gandalf und bitten ihn um Rat."

„Gute Idee."

„Wer ist Gandalf?"

„Sei nicht so vorwitzig, du wirst es noch früh genug erfahren", sagte Legolas, nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sich her.


Am Ende des langen Ganges öffnete Arwen eine Tür. Ich hatte so etwas noch nie zuvor in meinem Leben gesehen. Diese Schnitzereien überall, an den Türen, den Decken und Wänden, einfach wunderschön. Ebenso die Landschaft, die Bäume blühten in voller Pracht und alles war grün. Auch wenn ich diesen Ort nicht kannte, so fühlte ich mich ihm magisch verbunden. Ein seltsames, wohliges Gefühl machte sich in mir breit.

Wir betraten den Raum, den ein großes Gewölbe umgab. Wie ein Blitz durchfuhr es mich… das muss Gandalf sein! Er war komplett in weis gekleidet und strahlte eine gewissen Ruhe und gleichzeitig Macht aus.

„Sie ist es, sie ist die Auserwählte, sie trägt das Amulett. Wie heißt du mein Kind?"

Ich blickte ungläubig auf meine Kette und dessen Anhänger.

„Ich bin Alanja, aber was reden sie denn da? Ich und eine Auserwählte haha, dass ich nicht lache! Und du dachtest ICH wäre verrückt!", ich schaute ihn an. Dieser zog mich beiseite und flüsterte mir ins Ohr.

„Pass lieber auf was du sagst!"

„Oho, jetzt hab ich aber Angst", ich lächelte ihn an.

Legolas grummelte. Er war zu süß wenn er wütend war… von ihm würde ich mir gerne mal die Leviten lesen lassen…. konzentrier dich Alanja, was denkst du nur wieder! Einatmen, Ausatmen!

„Arwen, wir müssen sie nach Gondor bringen, dass ist die letzte Chance für Aragon."

„Ja, du hast Recht, wir sollten aber die anderen zusammentrommeln, dass wird nicht einfach alle zu überzeugen!"

„Ich weis", entgegnete Gandalf.

„Stopp! Moment! Könnte mich mal jemand aufklären, von was redet ihr überhaupt? Ich möchte wieder nach Hause und nicht nach Gondel dings bums oder wie auch immer dieser Ort heißen mag."

„Bist du sicher, dass sie die Auserwählte ist? Sie ist so…zickig!"

Ich lass mir ja vieles gefallen, dass ich verrückt wäre ok, aber zickig?

„Alanja alles ok?", fragte Arwen besorgt.

Ich begann zu glühen, nein nicht ich sondern das Amulett! Ehe ich mich versah umgab mich ein helles Licht und ich schwebte über dem Boden. Gandalf klopfte Legolas auf die Schulter.

„Ohne Zweifel, sie ist die Auserwählte!"


Ich hatte mich wieder beruhigt und stand mit beiden Beinen auf dem Boden.

„Was war das?"

„Alanja, du hast dieses Amulett von deiner Urgroßmutter Nephaja, richtig?", fragte mich Gandalf.

Er schob mir einen Stuhl entgegen und setzte sich auf einen Zweiten. Bereitwillig lies ich mich plumpsen. Das war einfach zu viel.

„Woher wissen sie das?"

Ich entdeckte in Gandalfs Augen einen leichten Schimmer der Hoffnung und Freude.

„Deine Urgroßmutter gehörte auch dem Volk der Elben an, wie Legolas und Arwen. Als die Zeit gekommen war, hat sie das Amulett in deine Zeit geschleust und es dir vermacht. Sie wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab, als es dir anzuvertrauen. Nun bist du an der Reihe und musst die Prophezeiung erfüllen. Du musst das Volk Gondors von Aragon, der dem Willen Sarumans verfallen ist, befreien. Damals, bei der großen Schlacht um Mittelerde wurde Saruman, ein Zauberer wie ich es bin, in den Turm eingesperrt. Doch er kam wieder zu Kräften und ist noch mächtiger geworden. Ich kann nichts mehr gegen ihn ausrichten."

Während Gandalf die Geschichte weiter vertiefte musterte Legolas Alanja. Sie soll die Auserwählte sein? Sie wirkt so zerbrechlich. Ich werde sie beschützen komme was wolle!

„Du bist unsere letzte Hoffnung.", beendete Gandalf seinen Vortrag.

Ich und die letzte Hoffnung? Na toll, dann können wir es gleich vergessen.