Hey
Leute,
das ist meine Erste FF zu YU-GI-OH!. Bitte seid nicht all
zu streng mit mir ;O)
Ich hab so viele Storys dazu gelesen, ich
musste einfach eine eigene schreiben, auch wenn sie nicht besonders
lang geworden ist.
Manche werden vielleicht über das abrupte Ende
unzufrieden sein, aber ich mag es so und werde es auch so stehen
lassen *G*
Wenn euch das nicht gefällt, schreibt eure eigene
Story ;OP
P.S.: Rein aus Spaß an der Freude geschrieben, verdiene damit kein Geld und hab (leider) auch keinerlei Rechte die Figuren betreffend!
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Der
Brief
Mit einem sanften Lächeln betrachtet der Mann
den schon leicht vergilbten und knittrigen Brief, niemals hätte er
gedacht das ihm mal etwas so schönes hätte passieren können.
Doch
es war ihm passiert und er dankte allen Göttern das sie ihm dieses
Geschenk gemacht hatten.
Sein Lächeln vertiefte sich als er an
den Tag zurück dachte, als sich sein Leben eindeutig zum besseren
verändert hatte.
Hallo
Seto, Ich
liebe Dich! Wenn man das so liest, sehen diese drei Worte
wirklich harmlos aus, doch in den letzten Monaten habe ich
schmerzlich erkennen müssen das sie alles sind, aber gewiss nicht
harmlos. Ich Joey Wheeler, ein Niemand, liebt Seto
Kaiba...
es ist schwer die richtigen Worte zu finden, obwohl ich
genau weiß das du diesen Brief nie zu Gesicht bekommen wirst, da ich
nicht vorhabe ihn dir zu geben.
Es ist albern und wohl auch
ziemlich kindisch..., ich meine nicht das dass etwas an deiner
Meinung über mich ändern würde, schließlich bin ich in deinen
Augen genau das: Albern und kindisch.
Ich bin mir sicher dir
fallen auf die Schnelle noch tausend andere Dinge zu mir ein und
keine davon werden mir sonderlich schmeicheln.
Vielleicht finde
ich es deshalb so deprimierend? Ich weiß das sich an unserer
derzeitigen Situation niemals etwas ändern wird.
Ich sollte wohl
auch froh darüber sein, schließlich redest du zumindest mit mir,
auch wenn jede Beleidigung deinerseits, tief in mein Herz
schneidet.
Mein Gott, ich kann dein höhnisches Lachen direkt vor
mir sehen.
Ich weiß einfach nicht wie das passieren konnte, ich
meine es gibt so viele Menschen auf der Welt und ich muss mich
ausgerechnet in dich verlieben.
Ja richtig gelesen.
Ich kann nicht essen, nicht schlafen und meine Gedanken
fahren Achterbahn.
Ich wünschte ich könnte sie einfach
abstellen.
Vielleicht ist es feige dir nichts davon zu sagen, doch
wie könnte ich?
Ich lebe doch auch so schon mit deiner
Verachtung. Mit meinem Schweigen bewahre ich mir zumindest, vor mir
selbst, noch etwas Würde...
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich kann mit Niemanden darüber reden, nicht mal mit meinen Freunden.
Sie würden es nicht verstehen, wie könnten sie auch? Ich verstehe
es ja selber nicht!
Ich bin ein Volltrottel, aber auch das wussten wir ja
schon vorher..., ich…
Joey
setzte den Stift ab und ließ sich aufseufzend in seinen
Schreibtischstuhl zurücksinken.
Er hatte gehofft, wenn er seine
wirren Gedanken zu Papier brachte, würde es ihm besser gehen, doch
Fakt war, es war alles beim Alten.
Langsam faltete er den Brief
zusammen und steckte ihn in einen einfachen Umschlag auf den er in
sauberen Buchstaben ‚Seto Kaiba', geschrieben hatte.
Während
er vor sich her starrte, fiel sein Blick auf die Digitalanzeige
seiner Uhr und er fuhr mit einem Satz aus der Sitzgelegenheit.
Er
kam schon wieder zu spät!
Ohne großartig darüber nachzudenken,
schmiss er wahllos Dinge von seinem Schreibtisch in die Tasche und so
landete schließlich auch der Brief dort, was Joey jedoch nicht
einmal bemerkte.
Wenn er schon wieder zu spät kam, würde er
dieses Mal sicher nachsitzen müssen, was er ganz bestimmt nicht
gebrauchen konnte!
Seiner Meinung nach verbrachte er sowieso viel
zuviel Zeit in diesem Kasten, der sich Schule schimpfte.
Abgesehen
davon das er dort Seto nahe sein konnte, brachte ihn das ganze
sowieso nicht sonderlich viel.
Joey war zwar nicht wirklich
schlecht in der Schule, er schaffte es nur nie sich aufzuraffen und
etwas dafür zu tun.
Diese ermüdenden Gedanken weit von sich
schiebend, schlich sich der Blonde aus der Wohnung. Immer darauf
bedacht keine unnötigen Geräusche zu verursachen, um seinen Vater
nicht auf den Plan zu rufen.
Auf eine erneute Auseinandersetzung
mit seinem Erzeuger, konnte er ebenso gut verzichten. Noch jetzt
schmerzten seine Rippen, wenn er wie jetzt beim rennen schneller
atmen musste, oder wenn er sich überhaupt hastig bewegte.
Obwohl
er sich wirklich beeilt und nicht nur eine rote Ampel einfach
ignoriert hatte, kam er natürlich trotzdem zu spät.
Keuchend vor
der Türe zum Klassenzimmer stehend, versuchte er zur Ruhe zu
kommen.
Als sein Atem schließlich wieder etwas ruhiger hervor
kam, drückte er seine Schultern durch und klopfte an.
Es dauerte
nicht lange, ehe Frau Sakano ihm öffnete, bevor Joey jedoch ein Wort
zur Entschuldigung hervorbringen konnte, schüttelte diese bloß
ihren Kopf.
„Verschwenden sie nicht noch weitere Minuten Mr.
Wheeler, begeben sie sich auf ihren Platz!" Joey nickte bloß
überrascht.
Keine Strafe? Gut, er würde sich sicher nicht
beschweren!
Auf den Weg zu seinem Platz kam er unweigerlich an
Setos Tisch vorbei, dieser hatte jedoch nicht einmal aufgesehen und
schien völlig in seiner Aufgabe vertieft zu sein.
Innerlich
machte es den Blonden traurig so völlig ignoriert zu werden, doch
ließ er sich nichts anmerken und setzte sich, um sein Glück nicht
weiter zu strapazieren.
Er griff schnell in seine Tasche und
beförderte seine Schulsachen auf sein Pult, als er dabei etwas
registrierte, was dort ganz sicher nichts zu suchen hatte!
Wie kam
DER denn hier her? Unauffällig ließ er seinen Blick zu seinen
Sitznachbarn gleiten, doch niemand schien ihn besondere
Aufmerksamkeit zu schenken, was Joey nutzte, um den Brief unauffällig
wieder in seine Tasche verschwinden zu lassen.
Der Tag
hatte sich mal wieder ewig hingezogen.
Er schulterte seine
Schultasche und ging an Kaibas Tisch vorbei.
„Was denn, heute
keinen wichtigen Termin? Du bist doch sonst immer einer der Ersten
die aus dem Klassenzimmer stürmen." Sagte er sarkastisch, in der
Hoffnung wenigsten einmal an diesem Tag Setos Stimme zu hören, wenn
er wirklich ihn, Joey, meinte.
„Ich wüsste nicht was dich meine
Termine angehen Köter! Lauf schnell nach Hause, damit jemand mit dir
spielen kann, ich habe wirklich besseres zu tun!" Joey frohlockte
im Inneren und gab nach außen ein abfälliges Schnauben ab.
Jetzt
konnte er getrost gehen und sich nach Hause begeben.
Wenn er
Glück hatte wäre sein Vater nicht da, oder schon so betrunken das
er ihn gar nicht erst registrierte.
Mit einem letzten Blick zurück
auf den Brünetten, machte er sich auf den
Heimweg.
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Nachdem
Wheeler endlich verschwunden war, erhob auch Seto sich und packte
seine Sachen ordentlich zusammen.
Er fragte sich zum wiederholten
Mal was bloß mit ihm los war.
Vielleicht sollte er einen Arzt
aufsuchen?
Mit einem Kopfschütteln blickte er noch einmal zu dem
Platz des Blonden, als ihm etwas auf dem Boden unterhalb Joeys Pult,
ins Auge fiel.
Mit einem Stirnrunzeln, setzte er seine
Designertasche auf die Tischplatte ab und ging zu dem Tisch des
Blonden.
Dort angekommen beugte er sich hinunter und hob den Brief
auf, als er ihn als solchen erkannte.
Vielleicht war es etwas
wichtiges? Jemand musste ihn verloren haben.
Langsam drehte Seto
den Umschlag in seinen Händen.
Als er ihn schließlich richtig
rum hielt, riss er überrascht seine Augen auf. Der Brief war ja an
ihn Adressiert.
Adressiert wäre vielleicht zuviel gesagt, doch
zumindest stand sein Name darauf.
Hatte eines der Mädchen wieder
mal einen Liebesbrief verfasst und sich nicht getraut ihn zu
übergeben.
Ein zynisches Lächeln trat auf seine Lippen. Was
sonst sollte es sein?
Ihn hatte die Neugierde gepackt und so
entnahm er das Schreiben und öffnete
es.
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Joey
war unruhig. Er war nicht nach Hause gegangen, sondern in den Park
der nicht einmal fünf Minuten von der Schule entfernt lag.
Dort
hatte er sich in der Nähe eines Teiches, auf einer der Bänke nieder
gelassen.
Er hatte seine Tasche nun schon mehrmals durchsucht, all
seine Bücher und Hefte durchblättert, doch das Ergebnis blieb das
Selbe.
Der Brief war weg!
Joey sprang auf die Beine und lief
hin und her. Er musste ihn verloren haben.
Das war eine
Katastrophe!
Wenn diesen Brief jemandem in die Hände fiel…
Joey
keuchte. Er würde seines Lebens nicht mehr froh werden, sollte sein
bisher best gehütetes Geheimnis ans Licht kommen.
Der Blonde
schluckte. Das durfte nicht passieren. Nach einigem hektischen
Nachdenken, war er schließlich zu dem Schluss gelangt, das der Brief
noch in der Schule sein musste. Dort hatte er ihn zuletzt gehabt und
auch seine Tasche war zuletzt an diesem Ort offen gewesen.
Ohne
noch lange zu zögern, rannte Joey zurück zu dem Gebäude, welches
er eben noch befreit verlassen hatte.
‚Bitte, bitte lass ihn
noch da sein!' Flehte er in Gedanken.
Als er schließlich den
Gang vor der Klasse entlang hetzte, glaubte er noch nie so schnell
gelaufen zu sein.
Mit einem Satz riss er die Türe auf und stürmte
in den fast leeren Raum, um gleich darauf erstarrt stehen zu
bleiben.
‚Nein!' War der einzige Gedanke den er fassen konnte.
Er war zu spät gekommen. Nichts anderes ließ sich aus dem Bild
erkennen, was seine Augen wahrnahmen.
Seto Kaiba saß auf Joeys
Pult und hielt ein Blatt in seinen eleganten Händen.
Da ihn
Joeys Auftauchen wohl aus den Gedanken gerissen hatte, blickte er
diesem nun geradewegs in die Augen.
Beide sahen sich einen langen
Moment an, ehe Joey seinen Blick abwandte.
Der Blonde schloss
geschlagen seine Augen und senkte seinen Kopf.
„H...hast du
ihn... gelesen?" Fragte er leise.
Seto ließ sich mit der
Beantwortung der Frage Zeit.
„Es stand mein Name darauf!"
Obwohl die Antwort klar gewesen war, zuckte Joey wie unter einem
Peitschenhieb zusammen.
Es geschah genau das wovor sich Joey so
gefürchtet hatte, seit ihm klar geworden war, das die Gefühle die
er in Bezug auf Seto Kaiba hatte keine Abneigung, sondern Liebe
waren.
Seto würde alles zerstören wovon Joey, solange der
Brünette noch unwissend gewesen war, hatte träumen können.
Joey
schüttelte wild seinen Kopf.
„Sag es nicht! Bitte…, ich will
es nicht hören! Der Brief sollte nie…ich…!" Seto hatte Joey
seit seinem Auftauchen genau beobachtet.
Als er den Brief
gelesen hatte, war es erst wie ein Schock gewesen.
Nach dem
ersten lesen hatte er nur auf die Zeilen niederstarren können und
war sich sicher gewesen einen Scherz zum Opfer gefallen zu sein.
Er
hatte lange Minuten gebraucht, ehe er die Zeilen ein zweites und dann
ein drittes Mal hatte lesen können.
Der Inhalt hatte sich nicht
verändert und Setos Augen waren unweigerlich an den drei Worten
hängen geblieben.
Liebe? Joey Wheeler hatte sich in ihn verliebt?
Er LIEBTE ihn, Seto Kaiba???
Doch solange Seto auch den Brief
betrachtete, der Inhalt blieb beständig.
Das Oberhaupt der Kaiba
Corp. hatte schon lange für sich festgestellt, das er ehr seinem
eigenem Geschlecht zugeneigt war, aber Wheeler?
Seit er diesen
kannte, waren sie wie Feuer und Wasser, wie Hund und Katz.
Wieso
schrieb Joey plötzlich von Liebe? Wollte er sich auf diese Weise an
ihn für die vielen Beleidigungen rächen?
Doch Seto verwarf
diesen Gedanken gleich wieder. Mit dieser Offenbarung gab Joey viel
mehr von sich Preis, als das es wirklich gewollt zu sein schien und
hatte er nicht auch im ersten Satz des Briefes geschrieben das Joey
ihm diesen Brief nie geben wollte…
Seine Gedanken waren
vollkommen durcheinander, am liebsten würde er sich in sein Zimmer
zurückziehen und erst einmal gründlich über alles nachdenken.
Ehe
er seine Gedanken jedoch in die Tat umsetzten konnte, ließ ihn das
Öffnen der Klassentüre aufsehen.
Dort stand er ,Joey Wheeler,
abgehetzt und irgendwie schien er völlig neben sich zu stehen.
Seto
meinte ebenfalls gesehen zu haben, wie die gesunde Gesichtsfarbe des
Blonden deutlich, erheblicher Blässe gewichen war.
Joeys
leise und gestottert gesprochene Frage, riss ihn aus seinen
wirbelnden Gedanken.
Ob er den Brief gelesen hatte? Natürlich,
war das nicht offensichtlich?
Also sagte er etwas um sein Handeln
zu rechtfertigen, auch wenn er sich nicht ganz darüber im klaren
war, warum er dies überhaupt für nötig erachtete.
„Es stand
mein Name darauf!" Seto sah wie der Blonde seinen Kopf senkte.
Er
hatte nie viel mit Gefühlen am Hut gehabt und den einzigen den er
wirklich liebte war sein Bruder Mokuba, doch das von dem Joey in
seinem Brief geschrieben hatte, war von Bruderliebe weit
entfernt.
Seto wusste einfach nicht, wie er auf die für ihn so
ungewohnte Situation reagieren sollte.
Bevor er jedoch überhaupt
die Möglichkeit erhielt etwas zu sagen, rief Joey ihm etwas entgegen
was ihn die Stirn erneut runzeln ließ.
„Sag es
nicht! Bitte…, ich will es nicht hören! Der Brief sollte
nie…ich…!" Was wollte das Hündchen nicht hören? Was erwartete
er denn überhaupt zu hören.
Wenn man sich Joey so betrachtete,
wurde dem Älteren klar, dass dieser auf jeden Fall keine positive
Reaktion erwartete. Was dachte er sich da eigentlich? Er konnte doch
gar nicht positiv reagieren, oder?
„Was erwartest du von mir?"
Hatte er das etwa laut gesagt? Wieder ein Indiz das für seine
Verwirrung sprach.
„Nichts!" Kam auch sogleich Wheelers
Antwort.
„Glaubst du wirklich ich weiß nicht wie dumm das alles
ist? Ich..., ich kann es aber nicht ändern!" Seto fühlte sich,
wohl das erste Mal in seinem Leben, einer Situation nicht
gewachsen.
Wie sollte er reagieren, was sollte er sagen? Erst
dieser Brief und dann Joey selbst...
Seto wollte verschwinden,
doch der Blonde stand genau zwischen ihm und seinem Ausgang.
Ohne
es wirklich zu bemerken, trat er näher an den Blonden heran. Es
trennte sie nicht einmal mehr ein Meter, doch noch immer hatte er
nichts gesagt.
Sein Kopf war wie leer gefegt.
„Willst du
nicht endlich einen deiner Sprüche loslassen? Bring es doch endlich
hinter dich!" Brüllte Joey mit zorniger, verzweifelter
Stimme.
Seto wusste es nicht genau, doch wenige Sekunden bevor es
geschah, sah er es in den warmen, braunen Augen seines
Gegenübers.
Joey überwand die letzte Distanz zwischen ihnen,
packte den jungen Firmenleiter an seinen Kragen und zog dessen
Gesicht an das seine heran.
„Nur einmal..." Hörte Kaiba ihn
noch flüstern, ehe sich warme, weiche Lippen auf die seinen
legten.
Erst riss er erschrocken seine Augen auf und hatte schon
seine Hände gehoben, um den Blonden von sich zu drücken, doch auch
dieses Mal hielt ihn etwas davon ab.
Noch konnte er es sich nicht
eingestehen, doch er genoss diesen kurzen Moment.
Die Berührung
ihrer Lippen hatte gerade wenige Sekunden gedauert, als Joey von ihm
fort stolperte.
Die Augen weit aufgerissen und kopfschüttelnd,
taumelte er rückwärts.
„Ich..." Er brachte seinen
angefangenen Satz nie zuende, sondern wandte sich mit einem Satz um
und war verschwunden.
Seto selbst war noch immer wie paralysiert.
Er hatte ihn geküsst.
Joey - Wheeler - hatte - ihn -
geküsst...
Joey Wheeler hatte ihn geküsst und es hatte ihm
gefallen…
Seto schnappte nach Luft, er hatte gar nicht bemerkt
das er diese angehalten hatte.
Im selben Moment fiel auch endlich
die Starre von ihm und mit einem Ruck setzte er sich plötzlich in
Bewegung, er musste den Blonden aufhalten.
Ohne auf seine Tasche
zu achten, die noch an seinem Platz stand, verließ er laufenden
Schrittes den Klassenraum. Den Brief, welcher noch immer in seiner
Hand lag, fest an seine Brust
gedrückt.
~…~…~…~…~…~…~…~…~…~…~…~…~…~…~
Joey
konnte es nicht fassen, was hatte er sich dabei nur
gedacht?
Selbstironisch fluchte er.
Natürlich hatte er mal
wieder gar nicht gedacht!
Er musste wirklich daran arbeiten erst
zu denken und dann zu handeln.
Wie viele Probleme könnte er sich
so ersparen?
Seto würde ihn so was von fertig machen!
Ihre
sonstigen Streitigkeiten waren nichts dagegen!
Wie hatte er nur so
dumm sein können?
Seine Lunge brannte schon und sein Brustkorb
fühlte sich an, als stände er in Flammen.
Joey war ein guter
Läufer. Sport war so ziemlich das einzige Fach, indem er wirklich
glänzen konnte, doch seine Rippe behinderte ihn dermaßen, das er
sich an der nächsten Hauswand abstützen musste.
In Gedanken
verfluchte er seinen Vater, hätte er nicht wenigstens seinen Bauch
statt seiner Rippen treffen können?
Aufstöhnend ließ der Blonde
seinen Kopf gegen die Hauswand fallen.
Warum rannte er überhaupt
davon? Seto Kaiba würde ihn überall finden…
Aber eines konnte
sich Joey mit Galgenhumor eingestehen. Der Kuss, so kurz er auch
gewesen war, war die schönste Erfahrung die Joey je gemacht
hatte.
Gerade hatte er sich dazu entschlossen seine Flucht
fortzusetzen, als er mit einem Ruck herumgerissen würde und in das
gerötete Gesicht Setos blickte.
Erschrocken riss Joey seine Augen
auf. Niemals hätte er erwatet das der Brünette ihm nachlaufen
würde.
„Wheeler, ich warne dich, wenn das alles nur ein Scherz
war, wirst du dir wünschen nie geboren worden zu sein!" Ehe Joey
auf diese atemlose Aussage reagieren konnte, wurde er von zwei
kräftigen Armen zu Seto gezogen und wenige Sekunden später hatte er
dessen Lippen zum zweiten Mal an diesem Tag, an den seinen.
Er
musste träumen! Das konnte gerade nicht wirklich passieren!
Ehe
Joey jedoch weiter darüber nachdenken konnte, spürte er Setos Zuge
die bei ihm um Einlass bat.
Entschlossen schob er alle Gedanken
von sich und beschloss die Situation zu genießen.
In den
folgenden Momenten vergaß der Blonde alles um sich herum. Er
bemerkte nicht das sie mitten auf einer öffentlichen Straße standen
und auch sonst schaffte nichts den Moment von Joeys absoluter
Glückseeligkeit zu durchbrechen.
Erst als allmählich die Luft
knapp wurde, trennten sich die Beiden atemlos voneinander.
„Das
zumindest habe ich jetzt nicht erwartet!" Brachte Joey an, nachdem
sie sich einen langen Moment gegenüber gestanden hatten, ohne etwas
zu sagen.
„Das war auch sicher nicht geplant, wenn du das
meinst!" Gab Seto ruhig von sich.
Seto war tatsächlich so ruhig
wie er sich angehört hatte.
Er wusste nicht warum er Joey
hinterher gehetzt war und noch weniger wusste er, was ihn dazu
veranlasst hatte diesen zu küssen, als er ihn schließlich eingeholt
hatte, doch eines wusste er genau, er wollte es wiederholen.
Noch
an diesen Morgen hätte er jeden in die Psychiatrie geschickt, der
auch nur ansatzweise etwas in dieser Richtung angedeutet hätte, doch
jetzt...
„Was passiert jetzt?" Das war ausnahmsweise mal eine
wirklich gute Frage.
„Ich bin mir nicht sicher…" Sagte Seto
langsam und blickte hinab in die braunen Augen, die verwirrt zu ihm
hinauf sahen.
Nein
damals hatten sie wirklich nicht weiter gewusst und es hatte auch
einige Zeit gedauert, bis sie wirklich zueinander gefunden hatten,
aber mit diesem unscheinbaren Stück Papier hatte alles
angefangen.
Es war nicht immer einfach gewesen, schließlich
lebten sie in Japan und egal wie man es drehte und wendete, Schwule
waren eben nicht gerne gesehen.
Doch sie hatten sich
durchgebissen.
Seto wäre nicht Seto, wenn er sich von so etwas
würde beeinflussen lassen.
Erst hatten sie sich immer öfter
privat getroffen und ganz alltägliche Dinge unternommen, irgendwann
war Seto dann hinter der Sache mit seinem, Joeys, Vater
gekommen.
Noch immer dachte der Blonde nicht gerne an diese Sache
zurück.
Seto hatte auch dort kurzen Prozess gemacht und Joey zu
sich geholt.
Seit dem waren sie auch offiziell als Paar
aufgetreten.
Es war bei ihnen Beiden nicht immer eitler
Sonnenschein, dafür stritten sie einfach viel zu gerne und zu
leidenschaftlich miteinander.
Nur weil man ein Paar war, änderte
sich schließlich nicht von Heute auf Morgen der Charakter, doch man
vertrug sich ebenso leidenschaftlich wieder.
Und zumindest bei einer Sache waren sie beide sich schließlich einig geworden…
„Hey Joey, was treibst du denn hier?" Mit
einem lächeln wandte sich Joey an Seto.
„In Erinnerungen
schwelgen!" Nun erhellten sich auch die Züge des
Firmenleiters.
„Vielleicht sollten wir sie auffrischen, wenn du
ein Stück Papier benötigst, um dich zu erinnern." Sagte er mit
einer eindeutig laszive klingenden Stimme.
Joey lachte
verschmitzt.
„Vielleicht…"
…Sie liebten
sich.
Ende
