Vielen Dank an Steinchen für das Beta-Lesen! Ich hoffe Euch gefällt die Storry, pleas R&R!! Danke!
Autor: Serafin09
Titel: Lifelines
Gender: Romantik/Drama
Rating: T
Spoiler: ist die Folge 5x10 - Ein grausiger Fund//No humans involved
Language: Deutsch
Pairing: Team CSI:LV // Sara + Grissom
Summary: Einfach selbst lesen!
Disclaimer: Die CSI-Charaktere gehören, leider, leider, alle J. Bruckheimer, Anthony E. Zuiker, CBS und
sich selber, ich habe sie mir lediglich für Unterhaltungszwecke ausgeliehen! Nur die von mir erfundenen
Charaktere sind mein Eigentum.
Lifelines
Sara saß im Labor an einem der PC's und war in Gedanken. Sie hatte eine schwere Nacht hinter sich, der Fall war sehr emotional für sie und er belastete Sara auf eine Art und Weise. Sie hörte in Gedanken Grissom's Worte, der wieder sagte, man soll nicht zu emotional bei einem Fall sein. Aber sie konnte nicht anders. Sie fanden einen kleinen Jungen verhungert in einem Müllcontainer. Seine Geschwister fanden sie eingesperrt, in einem Schuppen im Haus der Tante.
Nach diesem Fall erinnerte sie sich mehr denn je an ihre eigene Familie. Ihre Mutter hatte ihren Vater umgebracht. Weil er sich an ihr vergangen hatte. Danach kam sie in ein Pflegeheim und dann zu Pflegeeltern. Es war eine schwere Zeit für sie, zwar war es besser als zu Hause, aber die Pflegeeltern waren auch nicht die nettesten. Sara belastete ihre Vergangenheit stark. Sie hatte immer wieder schlimme Alpträume.
Sie schaute nach rechts, ins Büro von Grissom, Sofia saß bei Grissom auf dem Schreibtisch und es war nicht zu übersehen, dass sie heftig mit ihm flirtete und er mit Ihr. Seit das Team getrennt worden war, arbeitete Sofia bei ihnen im Team. Sara mochte Sofia nicht, sie machte sich ihrer Meinung nach zu viel an Grissom ran. Aber Grissom unternahm auch nichts dagegen, also war Sara der Meinung dass sich da wohl etwas anbahnte bei den Beiden. Das lies ihre Laune noch um einiges sinken. Sie liebte Grissom, schon seit Jahren, doch es schien wohl nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen, wenn sie jetzt sah, wie er mit Sofia umging. Das verletzte Sara. Grissom hatte sie immer wieder verletzt die letzten Jahre.
Sara blickte in die andere Richtung sie sah Catherine den Gang entlang gehen, sie war wohl auch in Gedanken vertieft. Dann sah sie Nick, Warrick und Greg im Pausenraum sitzen. Die drei hatten wieder eine Menge Spaß. Es war für alle ein Schock, als Ecklie das Team trennte. Umso mehr freuten sich alle, wenn sie mal zusammen kamen.
Sara widmete sich wieder dem PC. Sie suchte nach ihrer Mutter. Sie gab bei Google den Namen ihrer Mutter ein und drückte auf Enter. Plötzlich stand Catherine neben ihr.
„Hey Sara, habe gehört, ihr hattet einen schwierigen Fall heute?", fragte Catherine.
„Ja Cath, der Fall war nicht einfach, aber wir haben die Geschwister lebend gefunden!", sagte sie und versuchte zu lächeln.
„Gehst du noch mit uns was trinken, wenn Eure Schicht zu Ende ist, die Jungs haben es vorgeschlagen, ich dachte es wäre eine gute Idee, wenn wir alle zusammen mal wieder etwas unternehmen.", Catherine sah sie fragend an.
„Nein, Cath, ich bin heute nicht in Stimmung noch weg zu gehen. Ich gehe nach Hause, ich bin ziemlich müde.", sagte sie und machte das Laptop zu.
„Ok, dann ein anders Mal.", gab Catherine zurück.
Sara's Blick wanderte wieder ins Büro zu Grissom. Sofia saß noch immer auf seinem Schreibtisch und lehnte sie nun provokativ über den Tisch zu Grissom. Was macht sie eigentlich auf dem Schreibtisch, dachte sich Sara. Hatte Grissom keine Stühle mehr im Büro. Sara war frustriert. Sie seufzte leicht auf.
„Sara, alles in Ordnung mit dir?", Catherine sah sie argwöhnisch an.
Sie hatte nicht bemerkt, dass Cath immer noch neben ihr stand.
„Uh… ja Cath, alles in Ordnung, danke dir!", sagte Sara und ging in einen anderen Raum um Beweise für einen Fall zu untersuchen.
Catherine blickte nachdenklich Sara nach. Dann fiel ihr Blick auf Sofia und sie verrollte die Augen. Sie konnte Sofia nicht leiden. Sie war der Meinung Grissom sollte endlich mal seine Gefühle zulassen und Sara sagen, was er für sie empfand. Aber darauf konnte Cath womöglich lange warten, denn ein Gil Grissom zeigte kaum Gefühle.
Als die Schicht zu Ende war, fuhr Sara sofort nach Hause. Sie wollte für heute einfach niemanden mehr sehen. Der Schmerz wegen Gil Grissom war einfach zu groß. Sie musste einfach lernen damit umzugehen, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte. Ohne sich von jemand zu verabschieden, ging sie aus dem Labor. Auf dem ganzen Nachhauseweg lief immer wieder das Lied von Damien Rice, 9 Crimes. Ihr liefen die Tränen nur so die Wangen runter. Sie war es leid. Sie wollte einfach nicht mehr leiden. Ihr Leben war und verlief im Moment nicht gerade, das was man glücklich nennen konnte. Aber sie hatte ja wenigstens noch ihre Arbeit. Die Arbeit, die sie ablenkte von all dem Schmerz ihrer Vergangenheit und der Gegenwart.
Sie fuhr in die Tiefgarage und parkte ihr Auto auf ihrem Parkplatz. Sie war müde und ausgelaugt. Sie wollte einfach nur in ihre Wohnung und alleine sein und schlafen. Der Fall hat mich doch mehr mitgenommen, als ich dachte. Jetzt eine schöne Dusche und anschließend schlafen und an kein Gil Grissom mehr denken und an keine Laura Sidle, die meinen Vater umgebracht hat.
Sara schloss ihr Auto ab und ging Richtung Ausgang. Als sie gerade ins Treppenhaus gehen wollte, hörte sie Reifenquietschen hinter sich. Sie drehte sich um und sah ein Auto wegfahren. Sie hörte dass irgendwelche Männer sich anschrieen. Aber sie achtete nicht weiter darauf. Sie wollte gerade die Klinke, die sie in der Hand hielt runterdrücken, als sie von hinten angerempelt wurde. Sara erschrak zutiefst, als sie angerempelt wurde.
„Aus dem Weg Puppe!", zischte er neben ihr.
Er hatte ihr den Arm verdreht, denn er war rückwärts gelaufen und hatte sie nicht in der Türe stehen sehen. Sara zuckte zusammen, als sie ihn hinter sich spürte, wie er an ihrem Rücken klebte.
Hastig machte sie Platz, damit der Mann vorbei konnte. Sie wollte nicht wissen, was er für ein Problem hatte. Sara wollte einfach nur in ihre Wohnung! Sie fühlte sich plötzlich zum Umfallen müde. In ihrer Wohnung oben angekommen, hatte sie Rückenschmerzen, die immer heftiger wurden. Sie legte sich sofort auf die Couch und weinte, aber nicht wegen ihren Rückenschmerzen, sondern wegen Grissom, weil sie es nicht schaffte, ihn zu vergessen. Weil er sie immer wieder verletzte und kaum hatte er sich ihr mal genähert zog er sich wieder zurück und verletzte Sara immer wieder unabsichtlich dabei.
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Grissom war im Labor auf der Suche nach Sara. Er ging durch die Räume, aber fand sie nirgends. War sie etwa gegangen ohne sich zu verabschieden? Er hätte sich gerne noch mit ihr über den Fall unterhalten. Grissom hatte gemerkt, dass er Sara doch sehr nahe ging. Er wusste nicht warum der Fall sie so mitgenommen hatte. Gut, Sara war ab und zu schon ein wenig emotional, aber dennoch war es bei diesem Fall irgendwie anders. Grissom machte sich aus irgendeinem Grund Sorgen um sie.
Als er sie im Labor nicht fand ging er zu Cath ins Büro. Sie machte heute wieder Überstunden.
„Hey Cath, schon wieder Überstunden?", fragte er sie.
„Ja und Nein. Wir wollen gemeinsam etwas trinken gehen. Und da Greg ja jetzt erst Feierabend hat, habe ich sozusagen freiwillig Überstunden gemacht!", gab sie lächelnd zurück.
„Weißt du wo Sara ist?", fragte er nach einer kleinen Pause.
„Ich nehme an, die ist nach Hause gegangen. Der Fall hat sie ziemlich mitgenommen. Und nicht nur der Fall.", sagte Cath und sah Grissom direkt an.
„Ja, ich weiß, deswegen wollte ich ja auch mit ihr reden!", sagte Grissom.
„Aha mit ihr reden, ich glaube das hättest du mit ihr machen sollen, bevor du dich mit Sofia in deinem Büro vergnügt hast!", gab Cath zynisch zurück.
„Rede nicht von Sofia. Ich mag sie ja gerne, aber sie kann irgendwie auch ein wenig aufdringlich sein.", sagte er, denn er wusste was Cath ihm unterstellen wollte.
„Gil, ich will mich ja nicht einmischen, aber es wird langsam mal Zeit, dass du endlich mal zu deinen Gefühlen stehst.", gab Catherine von sich.
„Cath, woher, ich mein was meinst du damit?", Grissom war etwas schockiert, dass Cath ihn durchschaut hatte.
„Ich glaube du weißt was ich damit meine. Verdammt Grissom, wie viele Jahre kennst du Sara schon? Mindestens 8 Jahre, wenn ich mich nicht täusche. Auch wenn du deine Gefühle gut verstecken kannst. Aber wie du sie ansiehst, das spricht Bände.", Catherine war etwas leicht wütend geworden.
„Cath, das ist nicht so einfach. Ich bin ihr Vorgesetzter!", sagte er zähneknirschend.
„Ach Gil, das ist sie blödeste Ausrede, die ich je gehört habe! Entweder du liebst sie, oder nicht. Hör auf ihr immer wieder weh zu tun und stehe endlich mal deinen Mann!", legte Catherine los.
„Catherine, wenn das so einfach wäre, hätte ich es schon längst gemacht!", sagte er bedrückt.
„Also sag mal, einfacher geht es ja nicht, du gehst zu ihr und sagst ihr, dass du sie liebst und hörst auf, ihr weh zu tun."
Grissom sagte nichts mehr, er wusste dass Catherine Recht hatte.
„Ich fahre mal zu ihr um zu sehen, wie es ihr geht.", sagte er knapp und nickte Catherine zu.
Catherine selbst schüttelte nur den Kopf. Denn sie wusste Grissom würde zwar zu ihr fahren, aber ihr sicher nicht die Wahrheit sagen, so wie immer.
Grissom fuhr zu Saras Appartement, er stellte sein Auto vor dem Wohnungskomplex auf dem Parkplatz ab. Als er in den Aufzug stieg fiel ihm als erstes das Blut am Boden des Aufzuges auf. Es ist noch frisch das Blut. In ihm wurde schon wieder der CSI-Instinkt wach. Lass es einfach Gil, du suchst nur eine Ausrede um nicht mit Sara zu reden. Grissom war nervös, er hatte sich vorgenommen, endlich Sara die Wahrheit zu sagen, was er für sie empfindet. Er musste es ihr einfach sagen, er machte sie zur Zeit große Sorgen um sie. Jedes mal wenn er sie sah, würde er ihr am liebsten sagen, wie wunderschön und unglaublich sie ist und was er für sie empfindet. Doch er machte immer wieder einen Rückzieher. Bis heute, heute hatte er sich vorgenommen, dem ein Ende zu setzen. Er wollte Sara nie wieder verletzen.
Er stieg im 4. Stock aus und ging geradewegs zu Sara's Appartement. Er klopfte an, aber Sara machte nicht auf. Er versuchte es noch mal, aber nichts, keine Regung. Dann rief er sie und klingelte, aber auch daraufhin, machte sie nicht auf. Grissom wurde unruhig. Er war sich sicher, dass Sara zu Hause war. Nach etlichem klopfen und klingeln, gab er resigniert auf. Er war schon fast wieder auf dem Weg nach draußen, als er sich wieder umdrehte. Nein Gil, du gibst nicht auf, heute wirst du es Sara sagen, Grissom ging wieder zu Saras Appartement, er versuchte es noch ein paar Mal mit klopfen und klingeln aber Sara reagierte immer noch nicht. Ihm wurde mulmig. Das sieht Sara nicht ähnlich. Sie schläft doch normal nicht so fest, irgendetwas ist doch nicht in Ordnung. Grissom überlegte was er tun sollte. Dann entschloss er sich Catherine anzurufen.
„Willows", meldete sie sich.
„Cath, hier Gil, ich bin vor Saras Appartement, aber sie macht nicht auf.", sagte er mit etwas unruhiger Stimme.
„Gil, dann klingle eben mal bei ihr."
„Habe ich schon und das nicht nur einmal. Cath, es ist wichtig, ich will Sara heute die Wahrheit sagen. Ich muss zu ihr."
„Jetzt bleibe mal ruhig Gil!", versuchte Catherine ihn zu beruhigen.
„Verdammt Cath, ich habe das Gefühl mit Sara stimmt etwas nicht. Kannst du nicht irgendjemand schicken?", in seiner Stimme schwankte Panik mit.
„Gil, steht das Fahrrad von Sara vor ihrer Tür?", fragte sie ihn.
„Ja, warum?"
„Gut, dann ist sie auch nicht weg, sagt Nick gerade. Denn Sara fährt außerhalb der Arbeit nur mit dem Fahrrad. Nick ist gerade hier bei mir."
„Gut, und was soll ich jetzt tun? Sie ist zu Hause, macht aber nicht auf, du weißt, sie hat nicht so einen tiefen Schlaf.", Grissom wurde jetzt fast wütend.
„Gil greif unter ihren Fahrradsattel, da ist ihr Ersatzschlüssel, sagt Nick gerade."
Es war eine erdrückende Stille am Telefon. Grissom griff unter den Sattel und tatsächlich war da der Ersatzschlüssel.
„Ich habe ihn Cath, ich gehe jetzt rein. Sag Nick danke, ich melde mich später noch mal.", sagte Grissom und hatte auch schon aufgelegt.
Gil schloss mit zittrigen Fingern die Tür auf. Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Wie wird sie reagieren, wenn ich ihr sage, wie meine Gefühle für sie sind? Ihm ging alles mögliche im Kopf rum. Als er aufgeschlossen hatte und die Wohnung betrat, rief er nach Sara. Aber sie antwortete nicht.
Er sah sie nun auf der Couch liegen. Er ging sofort zu ihr. Gott sei Dank sie atmet. Soll ich sie wecken, oder soll ich sie einfach schlafen lassen?
„Sara", sprach er leise und strich ihr sanft über den Kopf.
Sara träumte gerade von dem Fall. Sie war im Traum bei den Kindern. Sie sahen so verhungert und so eingeschüchtert aus. Warum nur ruft Grissom immer wieder meinen Namen, er steht doch direkt hinter mir? Langsam wurde ihr bewusst, dass es kein Traum war. Sondern dass jemand ihren Namen rief. Sie blinzelte leicht. Oh Gott mein Rücken tut höllisch weh. Wer ruft mich denn ständig, ich bin müde und will schlafen.
„Sara!"
Sara blinzelte. Sie war einfach nur müde. Was will Grissom denn hier? Habe ich verschlafen? Oder träume ich immer noch? Sara machte nun ihre Augen auf und sah Grissom vor ihr knien.
„Hey du, hast aber einen ganz schön tiefen schlaf, ich habe etliche Male an dein Tür geklopft und auch geklingelt!"
„Grissom? Was machst du hier? Habe ich verschlafen? Entschuldige, aber ich war nach der Schicht so extrem müde.", sagte Sara noch verschlafen.
Gott ist sie schön, selbst wenn sie total verschlafen ist, ist sie wunderschön! Grissom war völlig fasziniert von ihr.
„Nein Sara du hast nicht verschlafen. Aber ich muss mit dir reden! Der Fall hat dich heute sehr mitgenommen, hatte ich das Gefühl. Ich habe dich im Labor am PC beobachtet, du sahst traurig aus.!", sagte Grissom.
Sara starrte ihn fassungslos an.
„Seit wann interessierst du dich für mein Gefühlsleben?", zischte sie ihn an. „Außerdem hast du nicht genug mit Sofia zu tun gehabt heute?", sagte sie sarkastisch.
Sara war aufgesprungen, sie schrie leise auf. Grissom war sofort bei ihr, da sie etwas schwankte. Diese verdammten Rückenschmerzen bringen mich noch um!
„Sara, bitte hör doch einmal zu!", Grissom holte tief Luft, bevor er zu sprechen begann, er traute sich nicht sie anzusehen, er hielt sie noch immer an ihren Schultern fest.
„Sara, ich muss dir was sagen. Ich habe dich nicht nur heute beobachtet am PC. Ich beobachte dich schon seit Jahren. Genau genommen, seit du damals ins San Fransisco in meinen Vorlesungen aufgetaucht bist. Sara ich …. ich … du bist wunderschön. Es tut mir leid, dass ich all die Jahre dich immer wieder verletzt habe…", Grissom atmete aus. Ich … ich liebe dich Sara. Mehr als ich es dir je sagen kann.", endete er leise und sah jetzt endlich Sara an.
Er konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht erkennen. Sie stand da und atmete ziemlich flach. Einige Sekunden später, wollte Sara etwas sagen. Aber die Worte kamen ihr nicht von den Lippen. Ohnmächtig fiel sie Grissom in die Arme.
„Saraaaaa!", schrie Grissom.
Er hatte den Blick jetzt genau zum Sofa frei und sah, dass es voller Blut war. Jetzt sah er auf Saras Rücken, der ebenfalls voller Blut war. Grissom zog sein Handy aus der Tasche und rief sofort den Notarzt an.
„Gil!", flüsterte sie leise.
Sie starrte ihn mit leeren Augen an.
„Honey, es ist alle ok, bleibe ruhig, ich bin bei dir!", sagte er und drückte ihr einen Kuss auf ihre Stirn.
„Gil… ich….", sie versuchte zu sprechen, aber sie sackte wieder ohnmächtig zusammen.
„Sara, halte durch, ich habe den Notarzt schon informiert!", sagte Grissom.
Was ist nur mit ihr passiert. Wer hat ihr das angetan und warum? Hoffentlich beeilt sich der Notarzt, ich weiß nicht wie lange Sara noch durchhält. Gil Grissom versuchte ruhig zu bleiben.
Für Grissom war es, als wären es Stunden gewesen, als Minuten später der Notarzt eintraf. Sie untersuchten Sara schnell und gaben ihr Sauerstoff. Grissom hatte ihr Hand genommen und sprach immer wieder beruhigend auf sie ein.
„Sir, wissen sie wer sie niedergestochen hat?", fragte der eine Sanitäter.
Was? Niedergestochen? Warum hatte Sara denn nichts gemerkt. Das Blut im Aufzug! Grissoms Gedanken überschlugen sich in dem Moment.
„Nein, tut mir leid, ich habe es selber bis eben nicht gewusst, aber im Aufzug habe ich Blut entdeckt. Also muss es außerhalb ihrer Wohnung passiert sein.", sagte Grissom ruhig.
Jetzt fiel Grissom erst das Blut in Saras Wohnung auf. Eine Spur bildete sich von der Türe bis zum Sofa. Ohne Saras Hand loszulassen, fischte er mit einer Hand wieder sein Handy aus der Hosentasche um Catherine anzurufen. Er ließ sie erst gar nicht zu Wort kommen.
„Cath, ich bin es Gil, Sara ist gerade ohnmächtig zusammengebrochen. Sie wurde niedergestochen. Als ich im Aufzug hochgefahren bin, habe ich Blut entdeckt und auch hier in Wohnung ist Blut und die ganze Couch. Cath, bitte bringe Brass und das gesamte Team mit und untersucht den Tatort, bevor alles nutzlos ist. Ich bleibe erstmal bei Sara, ich will sie jetzt nicht alleine lassen.", sagte er fast ohne Luft zu holen.
„Aber was ist mit Ecklie?", fragte Catherine.
„Das ist mir egal, ich pfeife auf Ecklie. Bitte Cath, es geht um Sara!", sagte Gil bittend.
„Ok Gil, die Jungs sind bei mir und ich rufe Brass an."
„Danke Cath, du hast etwas gut bei mir!", sagte er und legte auf.
Er bemerkte einen leichten Druck an seiner Hand. Er sah zu Sara, die gerade die Augen aufschlug. Sie versuchte etwas zu sagen.
„Sch… Honey, bleibe ruhig. Ich bin bei dir. Es wird alles gut!", sagte er leise zu ihr.
Sara nickte nur und schloss wieder die Augen. Grissom lies ihre Hand auch die ganze Fahrt zum Krankenhaus nicht los. Er hatte Angst um sie.
„Mr., sie können hier nicht mit rein!", sagte einer der Ärzte im Krankenhaus.
Grissom wollte widersprechen, aber er dachte sich, dass es nichts bringen würde. Er tigerte im Aufenthaltsraum auf und ab und wartete auf die Ärzte. Sie hatten ihm kurz gesagt, dass sie Sara operierten, aber das war schon 4 Stunden her. Was machen die nur so lange da drinnen mit ihr?. Er hatte sich irgendwann hin gesetzt und den Kopf in die Hände gestützt. Als jetzt ein Arzt rauskam sprang er sofort vom Stuhl hoch.
„Sind sie ein Verwandter von Miss. Sidle?", fragte der Arzt Grissom.
„Nein, ich bin ihr Freund und Vorgesetzter. Mein Name ist Gil Grissom", sagte er.
„Mr. Grissom, wir haben Miss Sidle operiert. Es war sehr knapp. Wir musste sie auch zwischendrin einmal wiederbeleben. Sie hat sehr schwere innere Verletzungen und die Lunge wurde verletzt. Wir können nur hoffen, dass es keine Infektion gibt, das Messer, war nicht gerade das sauberste, was der Täter genommen hat.", sagte der Arzt.
„Kann ich zu ihr?", Grissom sah den Arzt fragend an.
„Ja, aber nur kurz. Am besten sie hinterlassen bei den Schwestern ihre Telefon-Nr., wo wir sie erreichen können, wenn etwas sein sollte. Ms. Sidle braucht jetzt absolute Ruhe!"
„Danke", sagte Grissom und ging dem Arzt nach, der ihn zum Zimmer von Sara führte.
Grissom erschrak als er Sara da so liegen sah. Blass und mit all den Schläuchen, an die sie angeschlossen war.
Hoffentlich hält sie durch. Jetzt wo ich es endlich geschafft habe, ihr zu gestehen, dass ich sie liebe, kann sie nicht einfach so sterben. Grissom setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand.
„Honey ich bin bei dir. Du schaffst das und wenn du wieder gesund bist, reden wir noch mal in aller Ruhe über alles. Sara ich liebe dich und ich werde auch dazu stehen. Egal was Ecklie oder wer auch immer sagt.", nun liefen Grissom Tränen übers Gesicht.
Jahrelang hatte er die Gefühle für Sara unterdrückt und jetzt kam er sich so machtlos vor. Er saß noch eine Weile bei ihr am Bett und hielt ihre Hand. Dann kam die Schwester rein und sagte ihm, dass es besser wäre, wenn er nach Hause ging. Er gab Sara noch einen Kuss auf die Stirn und ging aus dem Krankenzimmer. Er hinterließ noch im Schwesternzimmer seine Telefonnr. und fuhr geradewegs zu Saras Appartement.
Dort angekommen traf er auf Cath und wirklich alle vom Team, Nick, Warrick, Greg und sogar Sofia war da. Aber es interessierte ihn nicht warum Sofia da war. Er ging zu Cath und überbrachte ihr die weniger schönen Neuigkeiten von Sara. Danach machte er sich in der Tiefgarage zu schaffen und suchte nach Spuren und Hinweise. Er arbeitete wie verbissen daran und immer wieder wanderten seine Gedanken zu Sara. Er hoffte es würde alles gut gehen. Einige Stunden später, Cath war gerade bei ihm um ihm zu sagen, dass sie nichts brauchbares gefunden hatten, klingelte sein Handy.
„Grissom!", meldete er sich.
„Mr. Grissom hier ist das Dessert Palm Hospital, der behandelnde Arzt von Miss Sidle würde sie gerne sprechen, einen Moment, ich verbinde.", sagte eine Frauenstimme.
„Mr. Grissom, es tut mir leid, ich habe schlechte Nachrichten für sie. Miss Sidle ist vor einer halben Stunde ihren schweren Verletzungen erlegen.", sagte der Arzt am Telefon.
Grissom legte einfach auf. Er war kreidebleich geworden. Nein das kann nicht sein, sie kann nicht tot sein, ich war doch erst bei ihr. Ich liebe sie doch. Sie kann nicht tot sein!
Grissom sank in sich zusammen, er hielt sich an Catherine fest um nicht ganz zusammenzubrechen.
„Gil was ist los?", Catherine ahnte schlimmes.
„Das war das Krankenhaus …. Sara … sie ist… sie… sie ist tot.", brachte er hervor.
„Oh nein, das kann nicht wahr sein! Es tut mir so unsagbar leid Gil!", Catherine wusste gerade nicht was sie tun sollte, zu sehr stand sie selber unter Schock.
„Nein, Cath, das kann nicht wahr sein, Sara kann nicht tot sein, nicht unsere Sara!", rief Nick, als Cath dem Team die schlimme Nachricht überbrachte.
Das Team war wie in Trance sie konnten es nicht fassen. Sara war tot. Sie würde nie wieder mit ihnen zusammen arbeiten. Nie wieder würde ihr Lachen sie aufmuntern.
Grissom war inzwischen nach Hause gefahren. Er nahm aus seiner Schublade das Bild von Sara. Es war das Gruppenbild aus San Francisco. Eine noch ganz junge Sara, aber mit dem gleichen Lächeln, wie heute. Grissom stand neben ihr und lachte ebenfalls in die Kamera. Wenn ich doch nur die Zeit noch mal zurückdrehen könnte. Hätte ich ihr doch nur damals in San Fransisco gesagt, dass ich sie liebe. Oh Gott ich vermisse sie, ich kann ohne sie nicht leben. Warum sie? Warum Sara?
Grissom konnte es nicht verkraften, dass Sara tot ist. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie solch großen Schmerz erlebt wie jetzt gerade. Hilflos und weinend mit dem Bild in den Händen sank er auf seiner Couch zusammen. Sara war tot, es war zu spät!
