Ein neuer Untermieter
Es
war eine warme und schwüle Sommernacht. Yugi saß an seinem
Computer und
surfte gerade im Internet. Plötzlich ging die
Tür auf und sein Großvater sah
ihn an.
„Yugi, kommst du bitte Mal. Ich will dir was zeigen."
Der
Kleine stand auf und folgte seinem Großvater durch den kleinen
Flurabschnitt, der in
sein Zimmer führte. Kurz vor dem
Rundbogen, der diesen Flurabschnitt mit dem
Nächsten
verband, blieb er stehen.
„Sieh dir das Mal an."
Vollkommen
verwirrt folgte Yugi der Bitte seines Großvaters und stellte
sich
unter den Rundbogen. Langsam ließ er seinen Blick an
der äußeren Wand endlang
nach oben gleiten bis zur Ecke
und...
„Woah",
rief Yugi und ging automatisch drei Schritte rückwärts. „Da
sitzt ne
Fledermaus."
Sein Großvater nickte nur. „Bleib hier."
Dann
zog er den Kopf ein, ging durch den Rundbogen nach rechts, an der
Fledermaus vorbei und rannte den kleinen Gang entlang.
„Wir
haben hier ne Fledermaus.", sagte er dann, als er an der Tür
zu Atemus
zwei kleineren Zimmern ankam.
„Ja klar."
„Wirklich. Komm ich zeig sie dir."
Kurz darauf kamen die beiden zurück. „Da oben."
„Wo?",
fragte Atemu und blickte sich suchend um. Eben nur nicht in die Ecke,
wo der Rundbogen zu Yugis Zimmer und der vom Gang zu seinem
Zimmer aufeinander
trafen.
Yugis Großvater nahm Atemus Kopf und drehte ihn richtig hin.
„Woah",
macht Atemu und suchte sein heil in der Flucht nach vorne. „Wie
kommt
die denn hier rein?"
„Keine
Ahnung. Normalerweise gehen Fledermäuse doch nicht aufs Licht,
oder?",
wollte Yugi wissen.
„Die
schon", sagte sein Großvater und fügte dann noch hinzu.
„Macht die Türen
zu. Wir treiben sie in den Hausgang, da
ist das Fenster offen und sie kann raus."
Artig
schlossen Atemu und Yugi die noch offenen Türen, bis auf die
Wohnungstür,
welche in den Hausgang führte.
Yugis
Großvater ging zu Atemu um ihm zu helfen, da bei ihm die
meisten Türen
waren.
Als
er gerade als letzte Tür die Badtür schließen wollte
begann die, bis jetzt
vollkommen ruhige Fledermaus, sich zu
bewegen. Großvater trat die Flucht ins
Bad an. Yugi
flüchtete sich in sein Zimmer. Atemu, auf den die Fledermaus
zielstrebig zuflog, warf sich auf den Boden, sprang auf, rannte
ums Eck, riss
Yugis Zimmertür auf, rannte hindurch schmiss
sie wieder zu und lehnte sich
kreidebleich und schweratmend
dagegen.
„Das
Biest hat mich verfolgt!!", keuchte er. Dann drehte er sich
erschrocken
um. „Es hängt doch nicht an meinem Rücken,
oder?"
Yugi fing an zu kichern. „Nein."
„Das
ist nicht witzig.", meinte Atemu, dann öffnete er die
Zimmertür einen
Spalt breit und lugte vorsichtig nach
draußen. Großvater tat es ihm auf der
gegenüberliegenden
Seite, gleich.
Plötzlich
riss Atemu die Tür ganz auf, hechtete nach vorn und knallte die
noch
offene Wohnungstür zu. „Sie ist raus", meinte er
dann.
„Puh.
Dann können wir sie morgen früh ganz rausschmeißen",
sagte Yugi
aufatmend.
„Vergiss
es!!", rief Atemu. „Ich mach kein Auge zu bevor sie nicht aus dem
Haus
ist."
Dann ging er in sein Zimmer und kam mit zwei Baseballmützen zurück.
Eine davon gab er Yugi. „Wir gehen jetzt auf Fledermausjagd."
„Mit
Käppies?", fragte Yugi und sah seinen Yami an als hätte
dieser soeben den
Verstand verloren.
„Womit sonst?"
„Tennisschläger?", meinte Yugi hoffnungsvoll.
„Haben wir nicht hier oben."
Yugi seufzte. Stimmt, das Zeug war ja unten im Laden.
Atemu
ging todesmutig zur Tür. Dann öffnete er sie. Keine zwei
Sekunden später
schmiss er sie allerdings wieder zu.
„Die ist auf mich zugekommen", erklärte er.
„Mit
viel Glück hast du ihr die Tür an den Schädel
geknallt.", sagte Yugi
grinsend. Er fand das ganze zunehmend
Komischer. Seinem Großvater allerdings
konnte man den
Schrecken direkt vom Gesicht ablesen, während Atemu langsam
wütend wurde. Er würde sich doch von so einer kleinen
Fledermaus nicht
vorführen lassen!
„Okay
ich mach jetzt die Tür auf und du Yugi schaltest das Licht
draußen an,
damit ich sie sehen kann."
„Dann
werden wir sie ja nie los. Draußen ist doch das Fenster offen.
Vielleicht ist sie raus geflogen."
„Und
was machen wir wenn sie unten im Laden ist? Wenn die morgen jemand
sieht
kommt der nie wieder zu uns.", argumentierte Atemu.
Grinsend stimmte Yugi zu.
Also
das ganze noch mal von vorn. Atemu öffnete, als Yugi neben ihm
stand, die
Tür, Yugi sah sich schnell um und machte das
Licht an, brachte sich nach hinten
wieder in Sicherheit und Atemu
schmiss die Tür wieder zu.
„Toll
und woher wissen wir jetzt, ob sie noch im Haus ist oder nicht?",
wollte
Yugi wissen?
„Wir
gehen nachsehen. Yugi du kommst mit.", antwortete Atemu und
öffnete,
vorsichtig nach links und rechts schauend, ob ihm
nicht etwas entgegenkommt,
die Tür.
„Hier
ist sie nicht.", sagte er dann und betrat den Hausflur. „Wir
schauen
unter nach."
Grinsend
folgte Yugi seinem wütenden Yami die Treppen runter in den
Hausflur
und dann in den Laden. Jede Ecke und jeden Winkel
inspizierend durchsuchten
sie erst diesen und anschließend
den Keller nach der Fledermaus. Jedoch ohne
Erfolg.
„Vielleicht
hast du sie beleidigt, als du ihr die Tür vor der Nase
zugeschlagen
hast und jetzt ist sie aus dem Fenster abgehauen.",
kicherte Yugi.
Der größere sah ihn nur zornig an.
„Besser
für sie wär's", sagte er dann und trat, zusammen mit
seinem Hikari,
den Rückweg in die Wohnung an. Großvater
hatte inzwischen, das kleine Fenster
im Hausflur geschlossen.
„Sie ist weg", meinte Atemu und Großvater atmete auf.
„Leute,
wenn ich das morgen in der Schule erzähle, glaubt mir das
Keiner",
meinte Yugi noch, bevor er zurück in sein Zimmer
ging, um zurück zu seinem
Computer zu kehren.
Ende
Das
ist jetzt keine Verarsche, sondern meiner Mutter, meinem Bruder und
mir
ernsthaft passiert. Danach hab ich mich gleich hingesetzt und
das ganze zu
Papier gebracht.
Das
eben gelesen war also die Geschichte von meiner schockierten Mutter,
meinem
wütenden Bruder und meiner Kichernden selbst. Ich fand
die ganze Sache nämlich
einfach nur Urkomisch.
