RECHTEHINWEIS

Dieses Werk basiert auf Figuren und Handlungen von Krieg der Sterne. Krieg der Sterne, alle Namen und Bilder von Krieg-der-Sterne-Figuren und alle anderen mit Krieg der Sterne in Verbindung stehenden Symbole sind eingetragene Markenzeichen und/oder unterliegen dem Copyright von Lucasfilm Ltd. This literary work is a piece of fan fiction. Star Wars, and all associated content (whether trademarked, copyrighted or otherwise protected by U.S. or international law) are property of LucasFilm Ltd.

AMERKUNG DES AUTORS

Hi! Death Moon Rising ist meine zweite Fan Fiction nach Korriban. Ist vielleicht gut, vor dem Lesen einiges über diese Geschichte zu wissen: Hier geht's wie schon in Korriban nicht um komplizierte, tiefgehendeCharakterisierungen, sondern um den Plot. Death Moon Rising legt praktisch eine Art Verschwörung hinter die Ereignisse der Originaltrilogie, die im Laufe der 30 Kapitel aufgedeckt werden wird. Dabei spielen die bekannten Helden nur eine gelegentliche Nebenrolle, die Geschichte folgt vielmehr unbekannten Charakteren, die im Hintergrund des Galaktischen Bürgerkrieges ihren eigenen Konflikt austragen müssen. Sie und mächtige Geheimorganisationen aus dem Untergrund der Galaxis kommen nach und nach auf die Spur des ältesten Plans des Universums...

Mit anderen Worten: Willkommen bei meinem zweiten Projekt und verzeiht mir das gleich folgende, gelegentliche Technik-Gelaber im ersten Kapitel. Soll das ganze nur glaubwürdig machen und ist ab dem zweiten auch schon wieder rum.Viel Spaß!


"Auch du wirst entdecken, dass viele Wahrheiten, an die wir uns klammern,

von unserem persönlichen Standpunkt abhängig sind."

- Obi-Wan Kenobi


phazonshark

DEATH MOON RISING

Kapitel Eins

PLÄNE

Ein leises Audiosignal riss Tab Seenall aus seinem Halbschlaf. Es war spät nach Mitternacht und Tab saß immer noch an seinem Arbeitsplatz in der Informationsabteilung. Unter Anstrengung gelang es ihm, die Buchstaben auf seinem Computerbildschirm mit müden Augen zu entziffern.

„Widersprüchliche Daten", meldete eine Anzeige.

In Tabs Kopf mischte sich Müdigkeit mit Ärger. Die Dateien konnten keinen Widerspruch enthalten. Schließlich waren die Daten ja nicht nur von ihm und seinem Team überprüft worden. Führende Wissenschaftler des Imperiums hatten die Daten entwickelt, die sein Computer gerade kontrollierte.

Tab Seenall saß vor den Konstruktionsplänen des Todessterns.

Es konnte keinen Widerspruch geben, immerhin waren dies die finalen Pläne, nach denen man die Raumstation entwickelt hatte.

Langsam begriff Tab aber, dass er hier vielleicht ein ernsthaftes Problem vor sich hatte: Morgen früh würden Staffel Rot und Gold einen Angriff auf die Raumstation fliegen, deren Pläne er untersuchte. Heute Mittag war es seinem Datenanalyse-Team gelungen, eine Schwachstelle im Todesstern auszumachen. Genau genommen gab es zwei Schwachstellen, von denen auch das Imperium wusste, aber wenn die Rebellen Glück – immenses Glück hatten – hatten sie eine Chance.

Die erste Schwachstelle waren die Schilde. Natürlich besaß eine Raumstation, die genug Energie für einen planetenzerstörenden Superlaser hatte, mächtige Schilde. Aber es war nicht möglich, ein Objekt von 120 km Durchmesser mit einem Schild zuverlässig zu schützen. Die einfache Lösung war die Installation mehrerer Schildgeneratoren. Jetzt konnte sogar ein Generator ausfallen und der Großteil des Todessterns würde trotzdem noch geschützt sein. Aber die überlappenden Schilde führten zu Nahstellen. Viel zu klein, um mit Großkampfschiffen hindurchzugelangen, kleine Raumjäger dagegen konnten die Verteidigung umgehen.

Die X-Wings und Y-Wings hatten nicht nur das Potential die Schilde zu passieren, sondern auch dem Laserfeuer der zahlreichen Turbolaser-Geschütztürme ausweichen. Doch das alles würde immer noch ein reines Selbstmordkommando werden, wenn Tab Seenall und die anderen Experten der Informationsabteilung nicht eine weitere Schwachstelle gefunden hätten.

Es gab im Zielgebiet einen verhältnismäßig ungeschützten Abgasschacht, der bis ins Innere der gigantischen Kampfstation reichte. Ein exakter Treffer mit einem Protonentorpedo in den Schacht würde im Reaktor zu einer Kettenreaktion führen. Die Folge wäre die Explosion des Todessterns.

An diesem wahnwitzigen Plan, der schon in der Theorie kaum machbar zu sein schien, hing das Schicksal der Rebellen Allianz.

Und der Angriffsplan hing von der Richtigkeit der Stationspläne ab.

Tab begann die Fehlermeldung zu studieren, welche die Analyse der Daten ergeben hatte. Er notierte sich die Ergebnisse und ließ das Kontrollprogramm weiterlaufen, diesmal wies er es an, gezielt nach Widersprüchen und nicht nach Angriffsschwachstellen oder versteckten Verteidigungsmechanismen zu suchen.

Wenige Minuten später war das Programm in den riesigen Dateien fündig geworden.

Tab Seenall, der inzwischen hellwach war, begriff bald das Ausmaß der Ungereimtheiten.

Wenn seine Theorie zutraf, dann war der Todesstern nicht das, wofür die Rebellen ihn hielten.

Sondern etwas, das nicht durch die Allianz, sondern jeglichen Widerstand in der Galaxis gegen das Imperium restlos ausradieren konnte.


Es gab noch einen zweiten Menschen auf dem Stützpunkt, der nicht schlafen konnte.

General Jan Dodonna saß allein im Besprechungssaal der Pilotenstaffeln. Hier würde er morgen die besten Piloten der Rebellenallianz in die erste Schlacht des Galaktischen Bürgerkrieges schicken. In die Hölle über der Oberfläche des Todessterns.

Tab Seenall, der Mann, der ihm am Mittag die Schwachstellen in der Konstruktion des Todessterns gezeigt hatte, stürmte in den Besprechungsraum. „General", sagte Seenall außer Atem, „Es gibt einen Fehler in den Plänen!"

Dodonna verstand zuerst nicht. „Natürlich gibt es Fehler. Darauf basiert doch der Angriffsplan." Aber während er sprach, wurde ihm klar, dass Seenall eine andere Art Fehler meinen musste.

„Die Pläne, die wir durch das Bothan Spionagenetz erhalten haben, enthalten Widersprüche", sagte Seenall, der jetzt vor Dodonna stand, welcher auf einem der Pilotensitzplätze saß.

Dodonna zuckte innerlich zusammen. Das durfte nicht wahr sein. Der Grashalm, an den sich die Allianz klammerte, durfte nicht jetzt schon brechen. „Erklären Sie das."

Tab Seenall begab sich zu einer der Kontrolltafeln des Besprechungsraumes. Die holographische Version der Pläne war bereits im Speicher geladen, um heute in ein paar Stunden die Piloten über den gewagten Angriff zu informieren. Tab tippte einige Befehle in eine Konsole ein und im schwach beleuchteten, runden Raum erschien das holographische Abbild des größten Objektes, das eine Zivilisation je geschaffen hatte.

Dodonna blieb sitzen und starrte ernst und bemüht gefasst auf die tödliche Raumstation. Tab gab weitere Befehle ein und das Hologramm dehnte sich aus, so dass es jetzt den gesamten Raum ausfüllte. Nach einer weiteren Anweisung an den Computer war im Raum nur noch ein Teil des Sterns zu sehen, der immer noch wuchs.

Seenall bewegte sich in die Mitte des Raumes und zeigte mit nervöser Hand auf eine Stelle des Konstruktionsplans, der ihn umgab. „Hier", sagte er.

Dodonna stand auf und starrte auf die Stelle. Ein Bereich des Plans blinkte. Dem Maßstab nach handelte es sich um einen Raum, der mehrere Stockwerke hoch war. „Was ist das?"

„Das ist die Frage, die der Computer nicht beantworten kann. Die Pläne sind dort nicht eindeutig." Seenall nahm die Hand wieder runter und sah den General an.

„Wie meinen Sie das?"

„Um das zu erklären, müssen Sie wissen, wie unsere Pläne zustande kommen. Es gibt den großen Hauptplan, auf dem sich eigentlich alle Informationen befinden. Laut dem Hauptplan befindet sich dort ein Strahlfokussierer. Eine Technologie, die den Laserstrahl des Todessterns verstärkt."

„Okay", sagte General Dodonna und nickte.

„Allerdings sind uns schon Pläne zugespielt worden, bevor wir durch die Bothan und Leia Organa den Hauptplan erhielten. Diese Pläne enthalten immer nur Informationen über wenige Decks des Sterns, aber wir besitzen einige von ihnen und damit gibt es also für 30 des Todessterns eine zweite Informationsquelle."

„...die aber keine Daten von großem Wert enthält. Daher die Wichtigkeit des Hauptplans", ergänzte Dodonna. „Und Sie haben die Pläne übereinander gelegt?"

„Ja. Ich habe beide zum Vergleich abgeglichen."

Dodonna deutete auf den blinkenden Würfel vor den beiden. „Und hier tritt ein Widerspruch auf."

„Genau. Laut den Sekundärplänen befindet sich dort alles Mögliche. Crewquartiere, Waffenlager, und so weiter. Nur eines nicht: Ein Strahlfokussierer."

„Soll das heißen, der Todesstern ist eventuell schwächer, als wir dachten?" Dodonna überlegte. Dass der Strahl von weniger Apparaturen erzeugt wurde als angegeben, ergab durchaus Sinn: Das Imperium gab für den Fall, dass jemand die Pläne stahl, vor, die Raumstation wäre noch mächtiger als ohnehin schon.

„Vielleicht", sagte Seenall. „Aber es gibt ein Problem. Wenn sich dort keine Maschine befindet, die den Laser unterstützt, dann gibt es keine Erklärung für den dermaßen großen Reaktor des Todessterns."

„Was?"

„Angenommen die zweite Möglichkeit trifft zu und es gibt dort nichts was den hohen Energieaufwand eines Fokussierers hat, produziert der Todesstern mehr Energie als er scheinbar braucht", erklärte Tab Seenall.

„Wie viel mehr?"

„Sehr viel mehr. Diese Widersprüche treten überall in den äußeren Schichten des Todessterns auf. Angenommen jeder widersprüchliche Bereich steht für einen angeblichen Energieverbraucher, der tatsächlich aber nicht existiert, also keine Energie verbraucht, dann ist etwa 70 Prozent der vom Reaktor erzeugten Energie ungenutzt."

„Das ergibt keinen Sinn..." Dodonna dachte angestrengt nach. Wenn sie etwas im Plan übersehen hatten, wäre das vielleicht der Tod der Angriffstaffeln und früher oder später auch der Allianz. Es war ja eigentlich gut möglich, dass das Imperium den Plan modifizieren wollte, um den Eindruck zu erwecken, es gäbe mehr Waffen als in Wirklichkeit vorhanden. Aber wenn diese Energiefokussierer tatsächlich gar nicht existierten, dann wäre der riesige Reaktor doch völlig überflüssig. „Außer aber...", begann er.

„Außer aber, es gibt weitere Energieverbraucher, von denen wir nichts wissen", beendete Seenall den Satz.

„Sie sprachen von weiteren Widersprüchen. Ist es möglich, dass sich dort geheime Technologien befinden, die so große Energiemengen verbrauchen?"

„Eher unwahrscheinlich", sagte Seenall. „Auch von den anderen Stellen wird mir angezeigt, dass sich dort laut der Primärdaten Technologien befinden, die den Strahl verstärken. Die sekundäre Version ist auch dort die Ausnutzung des Platzes durch Crewquartiere und Ähnliches."

„Wo wird dann die Energie verbraucht? Geht das aus den Plänen nicht hervor?"

„Aus den sekundären nicht. Den Primärplan konnte ich nicht lange genug analysieren. Er ist teilweise sehr kompliziert und beschreibt extrem hochentwickelte Maschinen. Ich bräuchte einen entsprechenden Wissenschaftler für die Untersuchung."

„Lässt sich aus dem Verlauf der Energieleitungen nicht darauf schließen, wo sich große Energieverbraucher befinden?", fragte Dodonna und starrte angestrengt auf das Hologramm der Pläne.

„Gute Idee", sagte Seenall und gab ein weiteres Kommando in die Kontrollkonsole ein. Der Plan verkleinerte sich, so dass man beinahe den gesamten Stern wieder sah. Dann erschien ein Netz von dicken und dünnen Linien, die den Stern durchzogen.

Dodonna studierte das Energienetz. Alle Linien gingen vom Kern aus und führten dann in die äußeren Bereiche. „Was für Maschinen müssen nahe der Oberfläche mit Energie versorgt werden?", fragte der General. „Ausschließlich Waffen?"

Seenall schüttelte den Kopf. „Neben den Turbolasergeschützen und den Strahlemittern sind dort auch Antriebe, Schildgeneratoren, Traktorstrahlemitter,..."

„Warum außen? Ist das nicht ein Sicherheitsrisiko?"

„So unglaublich das bei einer so gigantischen Station auch klingt: Nirgendwo sonst ist Platz.", sagte Seenall. „Der Reaktor macht einen großen Teil der Inneren Schichten aus und muss zudem noch von zahlreichen Hilfssystemen unterstützt werden. Damit bleiben nur noch die Decks nahe der Oberfläche."

Dodonna musste zugeben, dass der Reaktor tatsächlich riesig war. Und 70 Prozent der Energie flossen möglicherweise in eine unbekannte, tödliche Technologie. „In den äußeren Schichten haben Sie keine Verbraucher einer solch großen Menge gefunden?"

„Ja, General", sagte Tab Seenall. „Wenn es eine Apparatur gibt, die soviel Energie verbraucht und mir trotzdem nicht aufgefallen ist, dann kann sie sich nur an einem Ort befinden, den ich nicht verstehe."

„Im Kern", schlussfolgerte Jan Dodonna. „Im Reaktor des Todessterns befindet sich also möglicherweise eine weitere Superwaffe, die vermutlich noch mächtiger wäre als der Laser."