„Erinnerungen des Krieges"
Übersetzung der Geschichte „Memories of War" von Hypnobarb.
Disclaimer: Alles gehört JKR, bis auf diese Übersetzung. Die gehört mir, aber ich verdiene kein Geld damit!
Hallo zusammen! Überrascht? Hm, ich dachte mir, da ich ja „sonst nix" zu tun habe, könnte ich doch noch eine zweite Geschichte übersetzen. Et voilà, ein weiteres Werk von Hypnobarb.
Diese Geschichte wird nicht so lang wie „AdSnM", sie wird um die 20 Kapitel umfassen. Es wird allerdings keine regelmäßigen Updates geben wie bei „AdSnM", vielleicht einmal im Monat. Es ist quasi etwas für immer-mal-wieder-zwischendurch. ;O)
Im Original sind bisher drei Kapitel veröffentlicht, elf Kapitel hat Hypnobarb bisher geschrieben.
Eine riesengroße Warnung noch vorweg: Diese Geschichte spielt NACH DEATHLY HALLOWS! Also, ACHTUNG SPOILER!!!!
And a big thank you to Hypnobarb for her permission to translate this story as well! I love your stories! Keep it up!
Und auch an meine Beta Mawi, welche mich bei der Geschichte wieder unterstützen wird. Worüber ich sehr erfreut und froh bin.
And here we go!
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Januar 1999
Der Raum war kahl, fensterlos und dürftig erhellt. Da war etwas an den Betonblockwänden, das nach Anstalt und Gefängnis schrie. Es half nicht unbedingt, dass die Wände grau gestrichen waren, die Kacheln auf dem Fußboden schwarz mit grauen Flecken waren, und dass das solide Holzmobiliar unspektakulär und nützlich war, konstruiert, um roher Anwendung stand zu halten, und verzaubert war, um verwandlungssicher zu sein. Immerhin wollte niemand, dass Häftlinge der Abteilung für magische Strafverfolgung einen Stuhl in eine Waffe verwandelten, vorausgesetzt dass die Häftlinge einen Zauberstab in die Hand bekamen. Die Oberfläche des Tisches war zerkratzt und vernarbt, ebenso verfärbt mit alten Wasserflecken von Tassen mit sauer riechendem Kaffee oder überzogenem Tee. Die Tür war geschlossen, angeblich um dem Gefangenen Privatsphäre zu bieten. Die junge Frau schwenkte einen Zauberstab, als sie die Worte eines Zaubers für Privatsphäre in einer klaren Stimme sprach, die für jeden Zuhörer verstummte als der Zauber vervollständigt war.
"Minerva hat mich gebeten, Ihnen das zu geben", sagte sie, während sie den Briefumschlag entgegenhielt.
Der große Mann in Schwarz stellte sein Herumlaufen ein und drehte sich um, um sie anzusehen. Sein Haar war jetzt länger, reichte fast über seine Schultern. Es gab graue Strähnen vermischt mit dem Schwarz an den Schläfen, ungewöhnlich für einen Zauberer mit nur vierzig Jahren. Der Gehrock, den er trug, hing locker an ihm. Er war schon immer dünn gewesen, aber jetzt war er nur ein paar wenige Kilos von Abmagerung entfernt. Es machte seine Gesichtszüge prägend. Seine Nase, welche in den besten Zeiten Romanisch genannt worden wäre, war ein schmaler Zinken in seinem Gesicht. Die Linien um seine Augen, seinen Mund und auf seiner Stirn waren tief. Er war ein unattraktiver Mann, verstärkt durch viel Stress und einem harten Leben.
Er sah auf den Briefumschlag und erkannte sofort die Handschrift. Seine rechte Hand zuckte für einen Moment, als wenn er ihn ergreifen und annehmen wollte.
"Ich will ihn nicht", sagte er kalt, seine Augen verkleinerten sich mit sorgfältig kontrollierter Wut.
"Vielleicht möchten Sie ihn im Moment nicht, aber vielleicht später", antwortete sie.
Es klopfte an der Tür, ein Klopfen aus Höflichkeit und nichts weiter. Die Tür ging auf und ein Auror streckte seinen Kopf herein. Er und sein Team waren verantwortlich gewesen für die Sicherheit des verachteten Gefangenen während des Prozesses.
"Die Menge draußen ist weniger geworden", sagte Auror McMasters. „Die Presse ist noch immer anwesend und wird wahrscheinlich die ganze Nacht kampieren, wenn es notwendig sein sollte, um zu versuchen, eine Stellungnahme von Ihnen zu erhalten. Wenn Sie einverstanden sind, sollten wir in einer Stunde bereit sein, Sie aus dem Ministerium herauszubringen und Sie mittels Portschlüssel wegzubringen."
"In Ordnung", antwortete der Mann in Schwarz. Sein Haar fiel aus seinem Gesicht als er zu dem größeren Mann in Aurorenuniform aufblickte. „McMasters?" Sein Kiefer arbeitete, als hadere er mit sich selbst, ob er sprechen sollte oder nicht.
"Ja?"
"Danke", das Wort war kurz und barsch.
"Bitte."
McMasters nickte und trat zurück, die Tür schließend.
Die Frau setzte sich auf einen der zwei Holzstühle am Tisch. Es was unbequem. Der Raum war kühl und sie fühlte die Feuchtigkeit direkt durch ihre Umhänge. Ihr Tee war schon lange kalt geworden.
Sie hielt den Umschlag noch immer in ihrer Hand.
"Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich ihn für Sie aufbewahre?", fragte sie.
"Mir ist egal, was Sie damit machen", antwortete er und fing wieder an, auf und ab zu laufen.
Der Umschlag verschwand wieder in der Tasche ihrer Umhänge. Sie atmete tief durch und straffte ihre Schultern.
"Ich weiß, dass sie für Sie arrangiert haben, in ein sicheres Haus für die kommende Zeit zu gehen, aber Sie haben eine Alternative", sagte sie.
"Nicht, wenn mir daran liegt, am leben zu bleiben", schnaubte er in Hohn.
"Es gibt einen Ort in Kanada, in British Columbia. Ich bin hingegangen und habe es überprüft. Es ist eine Hütte mit Annehmlichkeiten, etwa acht Kilometer von der nächsten Muggelortschaft entfernt. Es liegt in einer dicht bewaldeten Gegend in den Bergen, nicht einfach zu erreichen sowie komplett unaufspürbar und abgeschirmt vor magischer Aufdeckung."
"Ich gebe zu, dass meine Erfahrungen begrenzt sind", fuhr sie fort, „aber die Banne sind die stärksten, die ich je erlebt habe. Sie könnten sogar stärker als die um Hogwarts sein. Er hat es für Sie getan."
"Ich hätte ohne einen der zwei Portschlüssel, die er zurückgelassen hat, nicht hineinkommen können." Sie hielt für einen Moment inne, hoffend, dass er auf den letzten Teil reagieren würde. Er tat es nicht und somit fuhr sie fort. „Wie mir erzählt wurde, können Sie ein Auto fahren. Ich habe einen Land Rover für Sie gemietet und habe genügend Essen im Haus deponiert. Kleidung ist ebenfalls für Sie da. Wenn Sie gehen, werde ich Ihre Bücher und Besitztümer nach und nach zu Ihnen bringen. Minerva hat alles verwahrt, nachdem die Auroren alles durchgesehen hatten. Wenn Sie arbeiten möchten, werde ich Ihnen das Material für Ihr Labor besorgen und Sie mit Zutaten versorgen. Außerdem gibt es Identitätspapiere für Sie und ein Bankkonto. Die Summe sollte für Sie die nächsten vierzig oder fünfzig Jahre ausreichen."
Er lief weiter hin und her, sich nicht die Mühe machend, sie anzusehen.
„Wenn Sie es erlauben, würde ich ihr Geheimniswahrer werden", ergänzte sie leise.
Er hörte mit dem Herumlaufen auf.
"Warum würden Sie das tun?", forderte er, seine schwarzen Augen blitzten.
"Weil ich es möchte. Weil Sie etwas viel Besseres verdienen als das, was Sie bekommen haben oder bekommen werden. Weil Sie es brauchen, bis es für Sie sicher ist, ihr Leben so zu leben, wie Sie es wollen."
"Sie würden sich solch einem Risiko aussetzen? Sie würden wahrscheinlich hinter Ihnen her sein, um an mich heranzukommen."
"Ich werde in Hogwarts leben. Dort können sie mich nicht erreichen." Sie schüttelte ihren Kopf und lachte bitter. „Soweit es die breite Öffentlichkeit betrifft, bin ich eine lebende Heilige. Ich kann nichts Falsches tun. Sie denken bereits, dass ich einen Knall habe, weil ich Ihnen helfe, aber Heiligen ist es erlaubt, merkwürdige Dinge zu tun."
Sie erhob sich von dem Stuhl und ging hinüber wo er stand, an die Betonwände gelehnt, seine Arme vor seiner Brust verschränkt. Sie griff vor und berührte sanft seinen Arm. Er zuckte bei der ungewohnten Berührung.
"Sie können in Großbritannien zumindest für ein paar Jahre nicht leben. Es wäre nicht sicher, auch nach all dem hier."
"Sie brauchen mir das nicht zu sagen", spottete er.
"Gehen und schauen Sie es sich an", ermunterte sie. „Bleiben Sie für ein paar Wochen. Wenn Sie es nicht mögen, lassen Sie mich wissen, dass Sie zurückkommen und ich werde mit McMasters in Verbindung treten, damit er Sie in das sichere Hause bringt."
Er schien zuzuhören, aber sie wusste, dass die letzte Hürde noch überwunden werden musste.
"Bitte, schlagen Sie es nicht aus, weil er es für Sie arrangiert hat", sagte sie fast in einem Flüsterton.
Er sah sie intensiv an, schwarze Augen wie Brunnen voll Dunkelheit.
"Wenn Sie immer noch Zweifel haben, haben Sie meine Erlaubnis, nachzusehen. Dieses Angebot mache ich aus vollem Ernst. Keine Hintergedanken und ich denke ehrlich nicht, dass ich irgendwelche Manipulationen dahinter verberge."
"Das Erbe Ihres Hauses kommt durch", spottete er.
"Tun Sie's", erwiderte sie, ihre Augen waren groß als Einladung.
Er sah sie an. Er benötigte keinen Zauberstab dafür. "Legilimens", murmelte er.
Er schaute tief. Sie blockierte nichts, wie sie es versprochen hatte. Er suchte so lange, bis er von dem überrascht war, was er sah, und zufrieden mit seinen eigenen Schlussfolgerungen daraus. Er verließ ihren Geist und sie wankte zurück. Er griff mit einer Hand nach ihr, um sie zu halten. Sie erlangte ihr Gleichgewicht zurück und ging dann zurück zum Stuhl, plumpste einfach nieder und nahm einen großen Schluck von ihrem lauwarmen Tee.
"Ihre Absicht, das Richtige zu tun, ist erstaunlich", beobachtete er.
"Werden Sie es tun?"
Er zögerte nur für einen Augenblick.
"Ja."
Die Frau seufzte erleichtert und schloss ihre Augen. Als sie sie öffnete, saß er auf dem Stuhl gegenüber von ihr mit dem Tisch zwischen ihnen beiden. Er legte seine Hände um seine unberührte Tasse Tee, vielleicht ein wenig Wärme suchend, wo es keine gab. Sie suchte in ihrer Tasche und fand einen zweiten Umschlag. Sie hielt ihn ihm entgegen.
Er sah auf den Umschlag. Er erkannte auch diese Handschrift. Es war ihre ordentliche, geschwungene, kursive; ihm bekannt vom Lesen hunderter Meter Aufsätze, geschrieben in der Schrift, seit sie elf war.
"Das ist die Information über das Bankkonto, die Identifikationspapiere und dem Meisten, von dem ich denke, das Sie es für den Beginn brauchen werden. Wenn Sie zu dem Haus kommen, werden Sie dort einen Tresor finden. Ich habe dort alles hinterlegt. Das Passwort ist in diesem Umschlag, aber Sie sollten es ändern so bald Sie können."
Er griff vor und nahm den Umschlag, starrte einen Augenblick darauf.
"Wenn ich dort ankomme, was wird mich davon abhalten, allein weiterzukommen?"
"Nichts", erwiderte sie. "Sie sind ein außergewöhnlich genialer Zauberer und ein wahrer Überlebenskünstler. Wenn Sie entscheiden, komplett zu verschwinden, können Sie das tun. Aber Sie sind berühmt und Ihr Gesicht und Ihr Name sind in der westlichen Zaubererwelt bekannt. Es wird ihnen nicht möglich sein, für lange unter Ihrem eigenen Namen und mit Ihrem eigenen Gesicht zu leben, ohne entdeckt zu werden. Wie auch immer, wenn Sie sich dafür entscheiden, werde ich das respektieren. Ich kann nicht garantieren, dass niemand nach Ihnen suchen wird."
"Sie können es kaum jetzt garantieren."
"Ich kann garantieren, dass der Ort ein Geheimnis sein wird. Wie ich schon sagte, das Land und die Hütte sind unaufspürbar, gefertigt durch den mächtigsten Zauberer seiner Generation und ein paar anderen."
Er schaute hoch zur Decke, schäbig und dunkel.
"Ich werde es für einen Monat probieren", sagte er entschlossen. „Sie dürfen in einem Monat kommen. Bringen Sie so viele von meinen Sachen mit, wie Sie können. Wenn ich mich entscheide, zu bleiben, würde ich sie gern bei mir haben." Er schnaubte kurz. „Wenn ich mich entscheide, zu verschwinden, werde ich ein paar von meinen Sachen wollen." Er sah wieder zu ihr. „Ich werde so höflich sein, Sie meine Entscheidung wissen zu lassen."
"Danke", erwiderte sie. "Ich gebe zu, dass ich mir Sorgen machen würde, wenn Sie einfach verschwinden würden, und ich nicht wüsste, ob Sie leben oder tot sind."
Er schnaubte erneut.
"Wenn Sie mein Geheimniswahrer werden, sollten wir das Ritual jetzt vollziehen bevor die Auroren zurückkehren. Da ich gegenwärtig zauberstabslos bin, werden wir das veränderte Ritual vornehmen müssen und das komplette Ritual durchführen, wenn ich Sie wieder sehe."
Die Frau nickte und erhob sich. Er trat vom Tisch weg, erlaubte ihr, zu ihm herum zu gehen und die notwendigen Zeichen in die Luft zu malen mit ihrem Zauberstab. Sie flüsterte magische Worte, mächtige Worte. Im entscheidenden Augenblick sagten sie gleichzeitig:
"So sei es."
Ein goldener Strahl umgab beide und verschwand dann. Der Zauber war hergestellt.
Sie hielt einen kleinen blauen Ball hoch, ein Kinderspielzeug.
"Hier ist der Portschlüssel." Sie sagte ihm das Passwort. Er zog eine Grimasse.
"Wie typisch für ihn", bemerkte er.
Ein weiteres Klopfen an der Tür. Dieses Mal wurde die Tür weit geöffnet. In der Tür standen McMasters und vier andere Auroren, deren Namen sie nicht kannte.
"Wir sind jetzt bereit für Sie, Sir", sagte McMasters.
"Es gibt eine kleine Änderung in den Plänen", erwiderte er. „Ich werde nicht in das gesicherte Haus gehen. Sobald wir außerhalb der Banne sind, werde ich mittels Portschlüssel zu einem Ort außerhalb von Großbritannien reisen. Ich werde Ihre Dienste dort nicht benötigen."
McMasters sah ihn betroffen an.
"Ihnen ist bewusst, dass wir Ihnen keine Sicherheit bieten können, wenn Sie unsere Obhut verlassen. Das ist zweifelsohne so, wenn Sie Großbritannien verlassen", sagte McMasters.
"Andere Arrangements wurden getroffen. Ich bevorzuge es in dieser Weise, und seien Sie versichert, meine Überlebenskünste sind mehr als adäquat."
"Es ist Ihre Haut", sagte McMasters und schüttelte seinen Kopf. „Wenn Sie sich absolut sicher sind?"
„Bin ich."
"Dann folgen Sie uns", sagte er.
Die zwei traten aus dem Aufenthaltsraum in den heller beleuchteten Flur des Zaubereiministeriums. Die Auroren formten einen Ring um sie, Zauberstäbe bereit. Sie gingen den Flur entlang, fünf Treppen hinunter, durch verschiedene Flure zu einer Tür in einen Bereich, der für Warenannahme verwendet wurde. McMasters öffnete die Tür und schaute nach draußen. Der Weg war dunkel, aber frei. Keine anderen menschlichen Wesen waren in Sicht. Er ging als erstes hindurch, den Weg frei machend für die anderen. Die Gruppe ging nach draußen, einer nach dem anderen, sorgfältig nach Eindringlingen Ausschau haltend. Heimlich gingen sie durch die Nacht, bis sie über die Rasenfläche waren, die das Gebäude umgab. McMasters signalisierte der Gruppe, stehen zu bleiben.
"Wir sind jetzt außerhalb der Banne", sagte er.
McMasters drehte sich zu ihm, griff in seine Tasche und zog den Zauberstab heraus. Er hielt ihn vor, Zauberstabende dem Mann in Schwarz entgegen gerichtet.
"Sie wurden von jeglicher Schuld freigesprochen aufgrund von außergewöhnlichen magischen Umständen und sind offiziell aus unserer Obhut entlassen. Ich werde Ihnen Ihren Zauberstab wiedergeben", sagte McMasters mit ritueller Formalität.
Der Mann griff vor und nahm den Zauberstab entgegen. Er hielt ihn und starrte ihn an, das dunkle Holz sanft liebkosend. Es war eine Wiedervereinigung mit seinem ältesten und am meisten vertrauten Freund.
"Viel Glück, Sir", sagte McMasters.
Der Mann nickte in Erwiderung. Er nahm einen tiefen Atemzug, roch das letzte Mal die Luft seines Heimatlandes für viele Jahre, vielleicht für den Rest seines Lebens. Er sah sich um und sah ihr für einen Moment in die Augen. Hermine Granger lächelte ihn an und nickte. Er trat von seinen Begleitern zurück, schaute zum Nachthimmel hoch und flüsterte.
"Eingelöst."
Severus Snape verschwand.
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Und, wie fandet ihr diesen Einstieg?
Soll es ein tbc werden oder hat euch das erste Kapitel nicht überzeugt?
