Dies ist ein Fanfic über Baldurs Gate. Es spielt fünf Jahre nach dem Ende von „Thron des Bhaal". Hauptcharakter ist das Bhaalkind aus dem ersten und zweiten Teil, oder besser gesagt Ex-Bhaalkind. Ansonsten gibt es kurze Begegnungen mit bekannten Charakteren aus den Spielen, aber die meisten sind neue Charaktere. Viel Spaß beim Lesen.
Der Einfachheit halber und weil es eine Romanze gibt, ist der Hauptcharakter ( das Ex-Bhaalkind) weiblich und hört auf den Namen Selina.
Ich habe diesen Fanfic schon auf einer anderen Seite unter Annalena veröffentlicht.
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Prolog
Fünf Jahre sind vergangen seid Ihr Amelyssan besiegt habt. Ihr habt den Thron von Bhaal zerstört und die Prophezeiung von Alaundo erfüllt. Nach Eurem letzten Kampf habt Ihr Euch entschieden Eure göttliche Essenz aufzugeben und ein Leben als Sterbliche zu führen. Ihr genießt Eure neu gewonnene Freiheit und reist durch ganz Faerún, besucht Eure Freunde und Eure ehemaligen Verbündeten. Doch diese haben ihr eigenes Leben und Eure Besuche bei ihnen werden immer kürzer.
Ihr spürt eine Leere in Euch und je mehr Zeit verstreicht, umso größer wird diese Leere in Euch. Ihr wisst nicht, was Euch fehlt oder woher dieses Gefühl der Leere kommt, doch Ihr spürt das es Euch langsam auffrisst. Ihr wolltet mit Imoen darüber reden und habt sie besucht. Doch selbst Eure Schwester hat kaum noch Zeit für Euch.
Ihr ahnt nicht, das Euch Euer schwerster Kampf noch bevor steht; ein Kampf der nicht nur Euch betrifft. Nein, dieser Kampf wird über die Zukunft von ganz Faerún entscheiden.
Kapitel 1
Imoen: Es tut mir leid, Schwester, aber ich habe im Moment keine Zeit für dich. Elminster und ich wollen uns über neue Zaubersprüche unterhalten. Außerdem gibt es ein paar kleine Probleme mit meiner… ähm… Organisation. Vielleicht habe ich später Zeit für dich und wir können uns unterhalten. Ich hoffe du bist mir nicht zu böse.
Selina: Es ist in Ordnung, Imoen. Es tut mir leid. Ich hätte nicht unangemeldet auftauchen sollen.
Imoen: Och, Schwesterchen. Du solltest dir langsam mal eine Aufgabe suchen oder einen Mann. (*zwinkert*).
Selina: (*leicht errötet*) Ich… ich glaube nicht, dass ich einen Mann brauche. Ich…
Imoen: Es tut mir leid, aber ich muss los. Mache es dir bequem so lange ich weg bin. Wir sehen uns später.
Imoen verschwand und lässt Euch allein zurück. Ihr wolltet etwas Wichtiges mit Imoen besprechen, über diese Leere in Euch, die immer größer wird. Ihr seufzt leise. Imoen hat sich verändert. Wart Ihr bisher immer die Stärkere von euch beiden, so habt Ihr nun das Gefühl, dass Imoen nun die Stärkere ist. Ihr hört Gelächter und Stimmengewirr und ein Gefühl der Verlorenheit kommt über Euch und Ihr fühlt Euch einsamer als je zuvor. Nach einer Weile haltet Ihr es nicht mehr aus und verlasst den Raum, den Euch Imoen überlassen hat. Ihr könnt nicht länger hier bleiben. Auf einem kleinen Stück Papier schreibt Ihr eine Nachricht an Imoen und verlasst diesen Ort fasst fluchtartig.
Ihr reist ziellos umher. In einem kleinen Wald macht Ihr eine Rast. Es ist nun schon ein paar Tage her, dass Ihr Imoen zuletzt gesehen habt. Oft wolltet Ihr umkehren, doch Ihr habt es nicht geschafft. In der letzten Nacht hattet Ihr wieder einen Alptraum.
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Ihr habt in einem leeren Raum gestanden und nur ein großer Spiegel hing an einer der Wände. Ihr seid zum Spiegel gelaufen und habt hinein gesehen. Im Spiegel war Euer Spiegelbild und im nächsten Moment zerspringt der Spiegel in tausend Teile. Das sonderbarste war, dass Ihr in jeder Spiegelscherbe Euer Spiegelbild sehen konntet… in fast jeder Spiegelscherbe, denn eine Spiegelscherbe war schwarz.
Dann seid Ihr schweißgebadet aufgewacht. Noch immer müsst Ihr an diesen Alptraum denken, daran wie real er wirkte. Er ähnelte den Alpträumen, die Ihr früher hattet. Dabei hattet Ihr geglaubt, dass mit der Essens Bhaals auch Eure Alpträume verschwunden sind.
Darkan: Ihr solltet vorsichtiger sein. Eure Unachtsamkeit könnte Euch den Tod bringen. Wenn ich gewollt hätte, dann hätte ich Euch ganz leicht töten können… Mein Name ist übrigens Darkan. Darf ich fragen, wie Eurer Name ist?
Selina: (Ihr erhebt Euch langsam und schaut Euch Darkan genauer an; Eure Hand an der Waffe. Darkan's Anblick erstaunt Euch. Von der Statur her sieht er aus wie ein Halbork, doch seine Haut ist dunkel wie die eines Drow. Seine Augen sind purpurfarben und eine lange Narbe zieht sich über sein Gesicht. Seine weißen Haare hat er zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden.) Ich glaube nicht, dass ich einem wildfremden Mann meinen Namen sage.
Darkan: (*mit leiser Stimme*) Ich verstehe, dass Ihr misstrauisch seid. Lasst mich meine Frage anders stellen… Seid Ihr Selina von Kerzenburg, Adoptivtochter von Gorion und Schwester von Imoen?
Selina: (*zuckt zusammen*) Und wenn ich es wäre?
Darkan: (*lächelt*) Euer Verhalten zeigt mir, das Ihr die seid, die ich suche.
Selina: Ihr sucht mich? Warum?
Darkan: Dann seid Ihr wirklich Selina. (*lächelt breiter*)
Selina: Was wollt Ihr?
Darkan: (*verneigt sich leicht*) Ich habe viel von Euch gehört, Selina. Eure Taten sind in ganz Faerún bekannt. Ich wollte die Frau, die den Thron des Bhaal zerstört hat, die gegen ihr Schicksal gekämpft und gewonnen hat unbedingt kennen lernen… Ich bewundere Euch, ich bewundere Euren Mut, Eure Stärke und jetzt, nachdem ich Euch gesehen habe, Eure Schönheit. Die Barden werden Euch nicht gerecht, Selina. Vergebt mir meinen Wortschwall, doch Euer Anblick fasziniert mich. Ich möchte Euch ein Geschenk überreichen… diesen Ring…
Selina: (*zuckt leicht zusammen*) Ihr habt eine goldene Zunge, doch Eure Schmeicheleien wirken bei mir nicht. Ich nehme keine Geschenke von Fremden an und ganz besonders keine Ringe. Verzeiht, wenn ich unhöflich erscheine, aber ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Geschenken von Fremden gemacht.
Darkan: (*lächelt*) Natürlich. Ihr redet von Sarevok, nicht wahr? Verzeiht, wenn ich aufdringlich war. Gestattet Ihr mir Eure Hand zu schütteln? Eure Hand zu berühren, wäre eine Ehre für mich.
Selina: (Ihr überlegt kurz, ob Ihr den Wunsch des Fremden nachkommen sollt. Dann nickt Ihr leicht und gebt Darkan die Hand. Ihr bemerkt sein diabolisches Lächeln nicht…) Nun gut, ich gebe Euch meine Hand. (Ihr reicht ihm die Hand und Darkan nimmt sie rasch. Plötzlich wird Euch schwindlig, Ihr schwankt und Darkan fängt Euch auf, bevor ihr fallt. Bevor Euch Dunkelheit umhüllt hört Ihr noch leise Darkan's Stimme. „Habe ich Euch. Nun entkommt Ihr mir nicht mehr...")
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Ihr wacht auf und braucht einen Moment um Euch zu orientieren. Ihr liegt auf einem Bett, Dunkelheit umgibt Euch, doch durch das Fenster fällt das fahle Licht des Mondes. Es dauert eine Weile bis sich Eure Augen an die Umgebung gewöhnt haben und Ihr in dem Licht des Mondes etwas erkennen könnt. Ihr richtet Euch auf und lasst Eure Augen durch das Zimmer schweifen. Das Zimmer ist karg eingerichtet. Ihr erkennt eine kleine Kommode, einen Tisch und einen Stuhl. Ihr steht auf und erst jetzt bemerkt Ihr, dass Ihr nur mit Eurer Unterwäsche bekleidet seid. Leicht errötend nehmt Ihr das Laken von Eurem Bett und hüllt Euch damit ein. Doch nicht nur Eure Ausrüstung ist verschwunden, auch Eure Waffen und alles andere, was Ihr bei Euch getragen habt, hat man Euch weggenommen. Ihr geht zur Tür, doch Ihr stellt fest, dass sie keine Klinke hat. Und auch das Fenster könnt Ihr nicht öffnen. Um das Fenster und auch um die Tür sind Runen angebracht. Ihr versucht die Runen zu entziffern, doch das Einzige, was Ihr versteht ist „keine Magie" und „keine Priestersprüche". Ihr legt Euch zurück ins Bett und ohne es zu wollen fangt Ihr an zu weinen. Ihr wischt Euch die Tränen weg und bemerkt, dass Ihr einen Ring tragt, den Ihr noch nie zuvor gesehen habt. Den Ring, den Darkan Euch geben wollte und den Ihr nicht haben wolltet. Ihr versucht den Ring abzuziehen, doch er bewegt sich nicht einen Millimeter. Ihr wendet Eure ganze Kraft auf, den Ring zu entfernen, doch Ihr schafft es nicht. Dieser Ring scheint verflucht zu sein.
Selina: Darkan!!! Was… was habt Ihr mir angetan?
Noch während Ihr grübelt was Darkan von Euch will und warum er Euch entführt hat, fallt Ihr in einen traumlosen Schlaf.
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Magullat: Habt Ihr sie gefangen genommen?
Darkan: Ja, Meister. Sie ist in unserem… Gästezimmer und schläft.
Magullat: Trägt sie den Ring?
Darkan: Ja, Meister. Sie trägt den Ring…
Valint: Aber sie hat ihn nicht freiwillig angenommen, trotz des Zaubers. Darkan musste sie betäuben, damit er ihr den Ring anstecken konnte. Mir wäre so etwas nicht passiert. Von mir hätte sie den Ring freiwillig angenommen.
Darkan: …
Magullat: Das reicht jetzt, Valint. Das Wichtigste ist, dass sie jetzt bei uns ist. Wir brauchen sie… lebend. Behandelt sie gut und lasst es ihr an nichts fehlen. Morgen nach Sonnenaufgang möchte ich sie sehen und mit ihr sprechen. Geht jetzt.
Darkan Und Valint verlassen das Zimmer.
Valint: Sie ist sehr hübsch.
Darkan: Ja.
Valint: Sie war ziemlich unbeeindruckt von Euch, trotz des Zaubers.
Darkan: …
Valint. Fehlen Euch die Worte? Lässt der Zauber schon nach?
Darkan: (Er bleibt stehen und senkt den Kopf.) Lasst mich zufrieden.
Valint: (Er bleibt auch stehen und mustert Darkan aufmerksam.) Tut es nicht, Darkan.
Darkan: Wovon redet Ihr? Was soll ich nicht tun?
Valint: Verliebt Euch nicht in sie.
Darkan: Ganz sicher nicht und nun lasst mich zufrieden. Es war ein langer Tag. Ich brauche etwas Schlaf. (Er beendet die Unterhaltung und geht auf sein Zimmer.)
Valint: (Er blickt ihm nach.) Hmm, ich glaube dieser Rat kam zu spät.
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Ihr wacht auf und blinzelt verschlafen. Die Sonne geht gerade auf und das Zimmer, in dem Ihr gefangen gehalten werdet, ist nun viel heller. Noch bevor Ihr richtig wach seid, geht die Tür auf und eine Euch bekannte Gestalt tritt ein.
Darkan: Guten Morgen Selina. Ich hoffe Ihr habt gut schlafen. Verzeiht…
Selina: (Noch bevor Darkan seinen Satz beenden konnte seid Ihr bei ihm und gebt ihm eine schallende Ohrfeige.) Mistkerl! Warum habt Ihr mich entführt? Los! Redet schon!
Darkan: (Er reibt sich seine Wange.) Ich… es tut mir leid. Ich hatte meine Befehle… Magullat wird Euch alles erklären.
Selina: Wer ist Magullat?
Darkan: Unser Anführer. Zieht das bitte an. (Er reicht Euch einfache Kleidung, wie sie Edelleute tragen.)
Selina: (Ihr funkelt ihn wütend an und reißt ihm die Kleidung aus den Händen.) Umdrehen!
Darkan: (Er erschrickt leicht über Euren barschen Ton und dreht sich sofort um. Ihr seid Euch nicht sicher, aber Ihr könntet schwören, dass er leicht rot geworden ist.) Beeilt Euch. Magullat erwartet Euch schon.
Selina: Es dauert seine Zeit, bis ich mich angezogen habe und wagt es ja nicht Euch umzudrehen. (In Wahrheit seid Ihr schon längst angezogen und Ihr sucht eine Möglichkeit zur Flucht. Darkan hat Euch noch immer den Rücken zugekehrt und die Tür steht offen. Ihr habt keine Waffen, nur Euch selbst. Mit einem beherzten und kräftigen Schlag schlagt Ihr Darkan KO und verlasst rasch das Zimmer.)
Ihr rennt durch viele Gänge und seid froh, dass Ihr keiner Menschenseele begegnet. Ihr seid nicht bewaffnet und die Wände sind mit Runen überzogen. Beim Vorbeilaufen erkennt Ihr, dass es dieselben Runen wie die in Eurem Zimmer sind. Man kann hier also auch keine Magie und Priesterzauber anwenden. Sollte Euch jemand begegnen, dann würdet Ihr hilflos sein. Am Ende eines Ganges seht Ihr plötzlich Licht und Ihr rennt dorthin. Dort schien es ins Freie zu gehen. Ihr bleibt stehen und versucht wieder zu Atem zu kommen. Vorsichtig wollt Ihr hinausschauen, doch eine Stimme hindert Euch daran.
Valint: Wohin so eilig, junge Dame?
Selina: (Ihr dreht Euch um und blickt in das Gesicht eines Drow. Doch als Ihr genauer hinschaut, seid Ihr nicht sicher, ob er wirklich ein Drow ist. Er hat die Statur eines Elfen und seine Haut ist dunkel, doch seine Haare sind braun und seine Augen himmelblau.) Wer seid Ihr?
Valint: Mein Name ist Valint. Ich dachte mir schon, dass Darkan Probleme haben wird und deshalb bin ich ihm gefolgt. Ich war überrascht, dass Ihr tatsächlich versucht zu fliehen.
Selina: Natürlich versuche ich zu fliehen. Und es wird mir auch gelingen, darauf könnt Ihr Euch verlassen.
Valint: (Er lächelt Euch an und nickt.) Das bezweifle ich keine Sekunde. Doch Euer erster Fluchtversuch ist gescheitert. Kommt! Ich bringe Euch zu Magullat.
Darkan: Das ist meine Aufgabe. Ich bringe sie zu ihm.
Valint: Hm? Sie wäre Euch fast entkommen, Darkan. Ich denke nicht, dass Magullat darüber erfreut wäre.
Darkan: …
Valint: Gehen wir. Du kannst uns ja begleiten, Darkan.
Darkan: …
Widerwillig folgt Ihr den beiden. Euer Fluchtversuch war gescheitert und Darkan und Valint behielten Euch im Auge. Im Moment könnt Ihr nichts weiter tun, als ihnen zu folgen und tun, was sie verlangen. Ihr fragt Euch, wer Magullat ist und was er von Euch will. Doch das solltet Ihr bald erfahren.
Fortsetzung folgt
