Magnus' Geheimnis

Magnus hatte schlechte Laune. Das merkte Alec in dem Moment als er die Wohnungstür aufschloss. Das war ungewöhnlich für den Warlock, der sonst immer vor Energie und Lebenslust zu pulsieren schien. „Magnus? Hallo, ich bin's, ist es ok wenn ich bleibe oder hast du zu tun?" Er wartete einige Minuten lang und als es in der Wohnung totenstill blieb, bekam er es dann doch langsam mit der Angst zu tun. Wenn Magnus da war, hätte er doch bestimmt was gesagt… aber soweit Alec wusste war der Hexenmeister heute zu Hause. Er beschloss sich in der Wohnung umzusehen und seinen Freund anzurufen, wenn er ihn nicht antraf.

Er fand Magnus schließlich in dessen Arbeitszimmer, wo dieser über einen Stapel Bücher gebeugt dasaß und sich die ohnehin schon wirr abstehenden Haare raufte. Das Erste das Alec auffiel war, dass sein Freund heute weder Glitzer noch bunte Klamotten trug, was soweit er sich erinnern konnte sonst nur direkt nach dem Aufstehen zutraf. Und selbst dann nicht immer. Allerdings war er in den letzten Tagen schon ziemlich durch den Wind gewesen, hatte viel zu viel gearbeitet und kaum geschlafen. „Hey Magnus. Hör mal ne Sekunde auf zu arbeiten und ruh dich aus. Du siehst echt richtig fertig aus." Das sah er allerdings wirklich. Langsam begann Alec sich Sorgen um ihn zu machen, auch wenn er wusste, dass es eigentlich total lächerlich war sich um einen 800 Jahre alten Hexenmeister Sorgen zu machen. Aber er war eben nicht nur der oberste Hexenmeister von Brooklyn, sondern auch sein Freund. Magnus schreckte hoch und ließ das Buch was er gerade in der hand hatte fallen, als er Alec bemerkte. Alec schüttelte leicht de Kopf und ging in die Küche. Dort nahm er zwei Tassen füllte Kaffee hinein und drückte eine Magnus in die Hand der gerade zur Küchentür reinkam. Danach setzte er sich mit der anderen Tasse auf einen Stuhl und sah ihn abwartend an. „Du hast nicht geantwortet. Und außerdem wird dir etwas Freizeit gut tun, du siehst total fertig aus. Sei ehrlich, wann hast du das letzte Mal geschlafen?" Magnus trank einen Schluck Kaffee und zuckte dann müde mit den Schultern. „Dachte ichs mir doch. Magnus was ist los?" „Alec, ich habe nur enorm viel zu tun in letzter Zeit. Es tut mir leid, wenn du dich vernachlässigt fühlst, aber ich verspreche dir, dass der Stress bald vorbei ist." Alec sah Magnus forschend an. „Magnus, lüg mich nicht an. Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Also noch mal was. Ist. Los?" Magnus blickte zu Alec auf den Boden und schließlich wieder zu Alec, dann seufzte er und setzte sich neben ihn. „Okay ich sag's dir. Aber… ich habe seit 200 Jahren nicht mehr darüber geredet und du musst mir versprechen es niemandem zu sagen." Alec lächelte leicht. „Ich versprech's dir." Magnus nickte und begann zu erzählen. Und damit hatte Alec wirklich nicht gerechnet.