From Friends and Lovers – The Series ... Story 5
Dreamland
© Fu-Dragon
Summary: Teil 5 der FFaL-Series. Kermit und Cara brechen in die Flitterwochen auf. Unerwartete Ereignisse werfen jedoch bald einige Fragen auf, deren Beantwortung einen Schatten auf die junge Ehe werfen. Auch Zuhause ist nicht alles eitel Sonnenschein. Peter erfährt einige Dinge, die ihn in ein wahres Gefühlschaos werfen.
Charaktere: Peter, Kermit, Jody, Annie, OC Cara
Warnung: Erwachsenenszenen, Gewalt
ooooooooooo
Kapitel 1
Cara betrachtete den prunkvollen Bau das Hyatt direkt am Xanadu Beach mit großen Augen.
"Boah, Kermit, das ist ein Schloss und kein Hotel. Da sollen wir wirklich wohnen? Das kostet doch ein Vermögen", stieß sie hervor.
Der frischgebackene Ehemann lachte leise und nahm seine Angetraute in den Arm, um ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe zu hauchen, bevor er sie wieder los ließ.
"Das, Misses Griffin, lass mal ruhig meine Sorge sein. Ich habe dir eine unvergessliche Hochzeitsreise versprochen, und die sollst du auch haben."
Cara seufzte glücklich. "Misses Griffin…daran habe ich mich noch immer nicht gewöhnt, doch ich kann mir nur wiederholen: es hört sich toll an." Ein skeptischer Seitenblick traf ihn. "Aber, bist du sicher, dass wir uns das leisten können nach dem Hauskauf, dem Umzug und allem?"
In Kermits Antwort lag ein Hauch Ungeduld. "Liebling, solltest du nicht an andere Dinge denken, als daran, ob wir uns das leisten können? Zu deiner Beruhigung lass dir gesagt sein, wir können uns das ohne Probleme leisten und nun lass das Thema bitte fallen. Wie wäre es, wenn du dir Gedanken darüber machst, wie du deinen Ehemann verwöhnen kannst?"
Ein ganz bestimmter Glanz lag in ihren Augen, als sie ihn diesmal anschaute. Dieser Blick, eine Mischung aus heißer Lust, purer Erotik und einem noch heißeren Versprechen, ging dem hartgesottenen Ex-Söldner durch und durch. Er musste sich beherrschen, seine Prinzessin nicht hier und jetzt zu überfallen und inmitten all der Touristen einfach zu lieben.
Besonders, als sie mit einem Finger über seine Brust fuhr und verführerisch hauchte: "Oh, mein Schatz, da fallen mir auf Anhieb gleich ein Dutzend Dinge ein, wie ich dich verwöhnen könnte."
Kermits Brustkorb hob sich in einem tiefen Atemzug. Die Umgebungstemperatur schien plötzlich noch um ein paar Grade anzusteigen. Diese berauschende, kleine, blonde Hexe schaffte es doch immer wieder, ihn nur mit ein paar Worten, oder einer kleinen Geste dazu zu bringen, dass er nur noch an eines denken konnte. Welchen Bann hatte sie seit der Hochzeit nur über ihn ausgesprochen?
Die knisternde Spannung wurde durch das diskrete Hüsteln des Taxifahrers unterbrochen. Kermit konnte gerade noch verhindern, dass er zusammen zuckte, als die tiefe Stimme direkt neben ihm erklang.
"Mein Herr, wenn es ihnen recht ist, lade ich ihr Gepäck aus. Bezahlen müssen sie auch noch."
Kermit spürte, wie ihm die Röte in die Wange stieg. Er hatte den Taxifahrer und die Umgebung um sich herum beinahe vergessen. Und das nach all dem harten Training im Laufe der Jahre, bei dem ihm eingetrichtert wurde, immer und überall auf alles zu achten. Wenn er sich weiterhin wie ein liebeskranker Teenager verhielt, dann würde er seine Prinzessin nie im Leben beschützen können sagte er sich. Der Gedanke half ihm, all die erotischen Gefühle für den Moment abzuschütteln. Dafür war später noch Zeit, wenn sie sich im Hotelzimmer befanden und er dessen Sicherheit überprüft hatte.
Er tat so, als ob nichts gewesen wäre und wandte sich dem Fahrer zu. "Tun sie das, guter Mann", erwiderte er geschraubt und winkte einen der Hotelpagen heran, die am Eingangsbereich des Hotels darauf warteten, von der Kundschaft gerufen zu werden.
Der junge Mann kam auch sofort geflissentlich auf sie zu und verbeugte sich leicht vor dem Ehepaar. Es sprach für den exzellenten Ruf des First Class Hotels, dass der Page sie auch sofort mit Namen anredete.
"Willkommen im Hyatt, Mr. Und Mrs. Griffin. Mein Name ist Walter. Ich hoffe, sie werden eine wunderschöne Zeit bei uns verbringen. Sollten sie irgendwelche Wünsche haben, lassen sie es uns wissen. Wir werden uns umgehend bemühen, sie zu erfüllen", sagte er sein Sprüchlein auf.
"Danke schön, Walter. Ich bin sicher, wir werden den Aufenthalt hier genießen", entgegnete Cara strahlend, während sie zuschaute, wie der junge Mann die Koffer auf den Gepäckwagen legte und Kermit die Rechnung mit dem Fahrer beglich.
Wenige Minuten später öffnete der dienstbeflissene Page ihnen die mit einem elektronischen Schloss versehene Türe ihrer Suite und gab dann Kermit die Chipkarte. Dieser überreichte im Gegenzug dem netten Mann ein sehr großzügiges Trinkgeld, was ihn strahlen ließ. Noch eifriger als vorhin, rollte er den Gepäckwagen in das großzügig ausgelegte Hotelzimmer und meinte: "Ich hoffe, die Hochzeitssuite entspricht ihren Wünschen."
Cara, die direkt hinter ihm eintrat, blieb mit offenem Mund mitten im Türrahmen stehen. Kermit musste sich an ihr vorbei zwängen, um zu sehen, was seine Frau so in Erstaunen versetzte. Sie rief überschwänglich aus: "Oh, das ist ja ein Traum hier", und ging sofort auf Entdeckungsreise.
Vor Caras Augen tat sich die prunkvollste und best ausgestattete Suite auf, die sie jemals gesehen hatte. Der Suite war einfach riesig. Ihr Wohnzimmer in ihrem alten Zuhause würde bestimmt mindestens drei mal in dieses Zimmer hier passen. Die Einrichtung bestach in ihrer zeitlosen Eleganz. Der gesamte Raum war in verschiedenen Beigetönen gehalten. Geschmackvolle Bilder an der Wand, geschickt platzierte Pflanzen und Vasen, wunderschöne Vorhänge und eine fast vom Boden zur Decke reichende Fensterfront mit direktem Blick auf das Meer rundeten das Interieur ab.
Das Herzstück des Raumes nahm eine riesengroße, sehr gemütlich wirkende cremefarbene Sofagarnitur ein. Zahlreiche Kissen lagen auf den Sitzen verteilt und luden zum Verweilen ein. Zwei kleinere Glastische befanden sich links und rechts neben der Couch und ein dritter, größerer davor. Direkt gegenüber prangte ein 32" Flachbildfernseher an der Wand und darunter, in eine Kommode eingelassen, gab es sogar ein komplettes Entertainment Center.
Vom Wohnzimmer verlief ein kurzer Gang nach rechts. Wenn man diesem folgte landete man direkt im Schlafzimmer, einem Traum aus 1001er Nacht. Das Prunkstück bildete ein wunderschön gearbeitetes, auf einer kleinen Plattform stehendes, Himmelbett in dem locker eine ganze Familie ohne Probleme würde schlafen können. Auch hier gab es einen Fernseher und sogar einen Minikühlschrank, den man vom Bett direkt erreichen konnte. Unaufdringliche, in den Raum eingearbeitete Schränke, boten genug Stauraum für Kleidung und diverse Sachen. Weiterhin gab es noch jede Menge anderen Krimskrams, kurzum: alles, was das Herz begehrte.
Zwei Türen gingen von hier ab. Durch die eine gelangte man in eine voll ausgestattete Küche, die andere führte in das Badezimmer mit beinah denselben Maßen wie das Schlafzimmer. Cara juchzte laut, als sie den mit Marmor und wunderschönen Schmuckfliesen ausgelegten Raum betrat. Abgesehen von der normalen Einrichtung eines Badezimmers, gab es noch einen Whirlpool, in dem mehrere Personen ebenfalls locker Platz fanden. Er befand sich auf einer Art Podest, so dass er auf natürliche Art abgetrennt vom Raum wirkte. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie an der Decke tatsächlich eine Art Wand, die man herunter lassen konnte und somit tatsächlich abgeschieden war vom Rest des Badezimmers. Überglücklich nahm sich die junge Frau fest vor, diesen Whirlpool sehr bald, zusammen mit ihrem Mann, einzuweihen und danach würde sie sich die überbreite und überlange Badewanne vornehmen.
Mit strahlenden Augen kehrte sie zu Kermit zurück, der sie mit offenen Armen empfing. Sie schmiegte sich eng an ihn und stellte fest, dass sie sich alleine in der Suite befanden. Mit großen Augen blickte sie zu ihm auf.
"Es ist phantastisch hier!", stieß sie aufgeregt hervor.
Der Detective freute sich offen über die gelungene Überraschung. "Für meine Frau nur das Allerbeste", verkündete er.
Eine kleine, dunkle Wolke huschte über Caras hübsches Gesicht. "Das muss doch nun wirklich ein kleines Vermögen kosten, immerhin haben wir für zwei Wochen gebucht."
Kermit grinste breit. "Nein, tut es nicht." Er sah seiner Frau an, dass sie sich nicht mit diesem einen Satz abspeisen lassen würde und fügte hinzu: "Uh…sagen wir mal so, der Besitzer des Hyatt war ganz wild darauf, mir etwas Gutes tun zu dürfen. Wir bekamen die Suite für einen Spottpreis sozusagen."
"Oh, ich verstehe", dehnte Cara die Worte lang. "Du hast ihm einmal irgendwann und irgendwo das Leben gerettet und nun freut er sich, auch mal was für dich tun zu dürfen."
"So ungefähr", bestätigte Kermit. "Weißt du, ich könnte es dir sagen, aber dann…"
"Dann müsste ich dich töten", beendete Cara lachend seinen Standardsatz, wenn man etwas von seiner Vergangenheit wissen wollte, das er entweder nicht sagen wollte, oder der Geheimhaltung unterlag.
Sie drehte sich in seinen Armen herum, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihren Ehemann inniglich. Dieser erwiderte sofort den Kuss und zog seine junge Frau eng an sich. Erst mehrere Minuten später lösten sie sich atemlos voneinander. Sekundenlang blickte Kermit seiner Frischangetrauten in die Augen. In ihrem Blick schwelte dasselbe Feuer, das auch er empfand.
Spontan bückte er sich, schob eine Hand unter ihre Knie, die andere ließ er auf ihrem Rücken, und hob seine Prinzessin hoch. Sie stieß einen kleinen, überraschten Schrei aus, schlang dann aber beide Arme um seinen Nacken und schaute ihn verführerisch an. 'Was hast du nun vor?', schienen ihre wunderschönen Augen zu fragen.
Mit sicheren Schritten trug der ehemalige Söldner Cara in das Schlafgemach, wo er sie sanft auf das riesige Himmelbett gleiten ließ. Sogleich legte er sich neben seine Frau, stütze sich auf dem Ellbogen auf und musterte sie zärtlich. Er hob die Hand und zeichnete sanft die Konturen ihres ebenmäßigen Gesichtes nach.
"Ich finde, es ist an der Zeit, dass wir das Bett einweihen, meinst du nicht auch?", meinte er heiser.
Cara fing seine Finger ein und glitt mit der Zungenspitze höchst erotisch über seine Fingerspitze, was Kermit dazu veranlasste, scharf die Luft einzuziehen.
"Da fragst du noch?", gurrte die junge Frau. "Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, was ich lieber täte."
"Ich auch nicht", wisperte Kermit, pures Feuer der Leidenschaft pumpte durch seine Adern.
Dann machte er sich daran, seinen Vorschlag in die Tat umzusetzen.
Kapitel 2
Peter stellte den starken Motor des Stealth ab, sprang aus dem Wagen, schloss ihn ab und ging mit langen Schritten die kurze Einfahrt hoch. Er klingelte zwei Mal kurz hintereinander und trat von einem Fuß auf den anderen, bis schließlich aufgemacht wurde.
"Hallo mein Lieber, ich dachte schon, du kommst nicht mehr", wurde er begrüßt.
Ein strahlendes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er seine Mutter in die Arme schloss und sie fest umarmte.
"Hallo, Mom. Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, aber mein Vater brauchte dringend noch ein paar Kräuter, die ich ihm besorgen musste", antwortete er, ein Hauch Bedauern lag in seiner Stimme.
"Was soll's, nun bist du ja hier. Komm rein, ich habe dir extra dein Essen warm gehalten."
Peter legte den Arm um seine Mutter, gemeinsam machten sie sich in Richtung Küche auf.
Er hob schnuppernd die Nase in die Luft. "Mhhh, das riecht lecker. Was gibt es denn schönes?"
Annie lachte leise. "Das was es immer gibt, wenn du dich zu einem Besuch durchringen kannst. Dein Lieblingsgericht, Schmorfleisch mit Pilzen und Nudeln."
Ein kleiner Stich durchfuhr den jungen Shaolin. Auch wenn sie es wohl nicht so meinte, hörte er doch den Unterton von Enttäuschung aus ihrer Stimme heraus. Und sie hatte Recht, er kam wirklich sehr selten hier vorbei. Speziell nachdem Kelly nun Aufgrund ihres Studiums auch beinahe den ganzen Tag unterwegs war. Seine Mutter musste sich einsam vorkommen in dem großen Haus.
Vor nicht allzu langer Zeit, auch wenn er damit einige Jahre meinte, war dieses Domizil mit Leben angefüllt gewesen. Annie, Paul, Carolyn, Kelly und er selbst hatten hier gewohnt. Dann zogen sie nach und nach aus. Zuerst Carolyn und dann er. Zu allem Überfluss verschwand Paul dann auch noch nun bald drei Jahre zuvor, um seine Dämonen zu jagen und Annie blieb mit Kelly alleine zurück. Peter wusste zwar, dass Annie sehr sporadisch Nachricht über ihren Mann erhielt – ihn sogar ein Mal kurz gesehen hatte -, so dass sie wenigstens wusste, er lebte noch, allerdings ersetzte das seine Nähe natürlich nicht. Peter hatte dabei Kermit in Verdacht, doch dieser hatte niemals heraus gelassen, ob er tatsächlich der Nachrichtenüberbringer war oder nicht. Abgesehen davon änderte das alles nichts an der Tatsache, dass Annie ihren Mann schrecklich vermisste. Schuldbeladen schwor sich Peter, öfter bei seiner Mutter vorbei zu sehen.
Er gab seiner Stimme einen gewollt fröhlichen Klang: "Das klingt herrlich, Mom. So wie du und Jody mich mit Essen verwöhnt, werde ich wohl in ein paar Monaten rund wie eine Tonne sein."
"Du warst schon immer ein Fass ohne Boden, mein Lieber. Die Gefahr, dass du an Gewicht zulegst ist bei dir wohl nicht gegeben, du warst und bleibst ein guter Futterverwerter." Ihre Hand glitt von seiner Schulter zu seiner Taille hinab. "Im Gegenteil, du bist noch immer so hager. Ein paar Kilos mehr auf den Rippen würden dir nun wirklich nicht schaden."
Peter verzog unwirsch das Gesicht. An die zwei Wochen im Krankenhaus, die er wegen seiner eigenen Dummheit - er hatte nach einer Gerölllawine und Hochwasser in den Bergen eine Schnur vom Geröll holen wollen und sich damit in Lebensgefahr gebracht, als sich diese um seinen Körper wickelte und ein abstürzender Baum ihn unter Wasser zog - dort verbringen musste, wollte er jetzt nicht denken. Da er das fade Essen im Hospital über alles hasste, aß er dort kaum etwas und hatte demzufolge einiges mit der Krankenhauskost abgenommen. Da halfen auch all die Köstlichkeiten, die ihm seine Freunde heimlich zugesteckt hatten, nichts. Eingepfercht in einem Bett hatte er nun mal nie Hunger.
"Du brauchst gar nicht so das Gesicht verziehen. Die Wahrheit kann man immer sagen", durchbrach Annies Stimme seine Gedanken.
Sofort glätte sich Peter Miene. Wie seine blinde Mutter es immer schaffte, die Stimmung ihrer Kinder so genau einschätzen zu können, war und blieb ihm ein Rätsel. Wie hatte Caine es mal so passend ausgedrückt? Er sagte: "Annie sieht blind mehr, als andere mit ihren Augen." Und das stimmte.
"Uhm, warum setzt du dich nicht schon, Mom und ich kümmere mich um den Rest?", lenkte er schnell ab. "Du hast doch sicher mit dem Essen auf mich gewartet, oder?"
Annie gab einen kleinen Laut von sich, den Peter nicht einordnen konnte. Ihre Hand glitt von seiner Taille und sie wandte sich dem Herd zu.
"Kommt nicht in Frage, Schatz. Du deckst den Tisch, während ich mich um den essbaren Teil kümmere."
"Okay, Mom."
In stiller Eintracht machten sich die Beiden ans Werk. Kurze Zeit später saßen sie am runden Küchentisch und ließen sich das Essen schmecken. Dabei unterhielten sie sich über Belanglosigkeiten. Erst als sie die Mahlzeit beendet hatten, alles aufgeräumt und gespült war und der dampfende Kaffe im Wohnzimmer auf dem Tisch stand, wandten sie sich wichtigeren Dingen zu.
"Wie geht es dir und Jody?", erkundigte sich Annie.
"Es geht uns supergut. Wir beide sind übereingekommen, dass wir es langsam angehen wollen und ich muss sagen, ich genieße die Zeit unwahrscheinlich. Das alles ist irgendwie vollkommen anders wie bei all den anderen Frauen, die ich zuvor kannte. Heute kann ich nicht mehr verstehen, warum ich mit Jody nicht schon seit Jahren zusammen bin.", erzählte er strahlend.
Annie lachte herzlich. "Es freut mich so für euch, dass ihr euch endlich gefunden habt." Sie machte eine kurze Pause. "Weißt du, ich habe mich schon seit langem gefragt, ob ich dir nicht mit dem Nudelholz Verstand einbläuen sollte. Alle um euch herum haben gesehen, dass ihr starke Gefühle füreinander habt. Aber Peter Caine, der Shaolin-Cop und jetziger Shaolin Priester, hat mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen."
"Moooom", zog Peter unangenehm berührt das Wort lang. Er konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft er in seinem Umfeld schon dasselbe gehört hatte, nachdem es die Runde machte, dass er und Jody ein Paar waren.
"Was ist?", erkundigte sie sich unschuldig. "Kann es sein, dass du das vielleicht schon öfter gehört hast?"
Peter trank einen großen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Manchmal war es ihm direkt unheimlich, wie gut Annie ihn einschätzen konnte. Wüsste er es nicht besser, würde er behaupten, sie könne Gedanken lesen.
"Ich kann Vergangenes nun mal nicht ändern, auch wenn ich es gerne täte. Nun hat es jedenfalls geklappt und das ist das Wichtigste, oder?", entgegnete er.
Annie schmunzelte. "Zum Glück für dich. Jody ist eine tolle Frau und steht zudem mit beiden Beinen auf der Erde, was man bei einigen deiner früheren Bekanntschaften nicht gerade behaupten kann."
Verlegen fingerte Peter an seinem stahlblauen Hemd herum. "Das konnte ich vorher auch nicht wissen", murmelte er leise.
Annie winkte ab. "Lassen wir das Thema einfach so stehen. Wie geht es Caine und Cara und Kermit?"
Sich wieder auf sicherem Terrain fühlend, sprudelte Peter hervor: "Paps geht es gut. Er hat nur ziemlich viel zu tun, denn es grassiert ein Magen-Darm Virus. Zudem gibt es drei Risikoschwangerschaften in der Gemeinde, nach denen er täglich schauen muss und außerdem unterrichtet er gerade im Krankenhaus ein paar Ärzte in Kräuter- und fernöstlicher Heilkunde. Doktor Sabourin hat das eingefädelt und der Andrang ist, entgegen jeder Annahme, riesig. Es nehmen schon vierzehn Ärzte an den Seminaren teil. Da Lo Si noch immer nicht von seiner Reise zurückgekehrt ist, bleibt beinahe alles an ihm hängen. Ich versuche zwar, ihm so gut es geht zu Helfen, aber ich bin nun mal kein Apotheker. Ich habe dafür den gesamten Unterricht in Kung Fu übernommen, so dass er da wenigstens entlastet ist."
Schon während er redete, machten sich wieder Schuldgefühle in ihm breit. Sein Vater schuftete im Moment wirklich wie ein Tier, auch wenn ihm das nichts auszumachen schien. Im Gegenteil, selten war ihm Caine so zufrieden und energiegeladen vorgekommen. Menschen helfen, das gefiel seinem Vater am Besten, da blühte er richtig auf.
Doch gerade das zeigte Peter seine eigenen Unzulänglichkeiten auf. So sehr er sich bemühte, mit den Kräutern stand er auf Kriegsfuß. Obwohl er mittlerweile schon gute und helfende Kräutertees und sogar einfache Salben für die kleinen Zipperlein mixen konnte, kam es doch immer wieder vor, dass er das ein oder andere Kraut verwechselte und so kontraproduktiv arbeitete. Ohne seinen Vater wäre er aufgeschmissen als Shaolin-Apotheker und das war dem jungen Mann nur allzu sehr bewusst.
Er zwang sich dazu, seine Gedanken auf ein erfreulicheres Thema zu lenken und fuhr fort: "Von Kermit und Cara weiß ich im Moment nicht viel. Die letzte Zeit hatten wir kaum Gelegenheit, uns zu unterhalten, denn die Griffins waren damit beschäftigt, ihr neues Haus einzurichten und umzuziehen. Natürlich habe ich ihnen geholfen, aber da konzentriert man sich auf die Arbeit und später ist man dann zu müde, um sich zu unterhalten. Nun ja, und jetzt befinden sie sich auf ihrer Hochzeitsreise."
Da er nicht schon wieder auf trübe Gedanken kommen wollte, denn er vermisste die beiden jetzt schon sehr, obwohl sie gerade mal zwei Tage weg waren, brabbelte er schnell weiter: "Annie, du solltest ihr neues Haus mal sehen. Es ist wunderschön, liegt inmitten eines ruhigen Wohngebietes und hat einen riesigen Garten. Und der Wintergarten erst, der ist ein wahrer Traum. Sie müssen ihn nur noch vollends einrichten."
"Ich weiß", unterbrach Annie Peters Redefluss. "Ich war ein paar Tage vor ihrer Abreise bei ihnen zu Besuch."
Peters Kinnlade klappte auf und wieder zu. "Du warst dort?", erkundigte er sich verblüfft.
Annie grinste verschmitzt. "Ja denkst du denn ich habe nur Kontakt zu dir? In der Tat lassen sich Kermit und Cara oft hier blicken. Da war es ganz normal, dass ich auch zu ihnen zu Besuch komme, nachdem keine Gefahr mehr bestand, dass ich über Bauschutt oder Umzugskartons stolpern würde."
Der junge Shaolin kam sich ziemlich dumm vor. Irgendwie hatte er nie einen Gedanken daran verschwendet, ob oder wie oft seine Schwester des Herzens und sein bester Freund hier vorbei schauten. Zu seiner Schande musste er sich eingestehen, dass Cara wirklich schon das ein oder andere Mal erzählte, sie hätten Annie besucht, doch irgendwie hatte er das nie so richtig registriert. Wahrscheinlich hielten ihn seine eigenen Reuegefühle davon ab, weil er seine Mutter nicht so oft besuchte, wie er tun sollte.
"…ihre Blumen hier, um die ich mich kümmere, bis die beiden aus den Flitterwochen kommen", bekam er den letzten Rest des Satzes noch mit.
Er wollte sich nichts anmerken lassen und erwiderte: "Ah deshalb. Ich habe mich schon gefragt, warum dein Urwald", er deutete zur Fensterbank, "seit meinem letzten Besuch so angewachsen ist."
"Der lichtet sich auch wieder, keine Sorge." Annie tastete nach Peters Hand und drückte sie. "Du vermisst die beiden schon, oder irre ich mich?"
Peter seufzte tief auf. Seiner Mutter konnte er einfach nichts vormachen. "Ja, das tue ich. Irgendwie ist es plötzlich so ruhig geworden ohne Caras Lachen oder Kermits Brummeln." Er wischte eine winziges Staubkörnchen von seinem Ärmel.
"Und?", hakte Annie nach, die seine Hinauszögerungstaktik nur allzu gut kannte.
Diesmal strich sich der junge Shaolin durch die Haare, bevor er antwortete. "Und ich ertappe mich ständig dabei, dass ich mir Sorgen um die beiden mache. Wir haben so viel durchgestanden und erlebt in den letzten Monaten, dass ich mich einfach nicht von dem Gedanken lösen kann, es könnte Kermit oder Cara wieder etwas passieren. Nur diesmal bin ich wirklich zu weit weg, um eingreifen zu können."
"Meinst du nicht, die beiden sind alt genug, um selbst auf sich aufpassen zu können?", hielt Annie dagegen.
Ungeduldig schlug Peter die Beine übereinander, nur um sich gleich darauf wieder kerzengerade hinzusetzen. "Natürlich können sie auf sich selbst acht geben. So meinte ich das auch nicht. Aber was ist, wenn sie wieder den Sing Wah begegnen, oder jemand aus Kermits Vergangenheit auftaucht? Oder sie einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort sind?"
Annie konnte nicht anders, sie lachte los, was ihr ein ärgerliches Schnaubens seitens ihres Pflegesohnes einbrachte.
"Peter, mein Guter", sie lachte noch stärker. "Hast du dir eben in den letzten Minuten mal selbst zugehört?"
Der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf, er konnte seiner Pflegemutter gerade so gar nicht folgen. Als hätte sie seine Bewegung wahr genommen, fuhr sie fort: "Ist dir gerade wirklich nicht bewusst, dass du dich wie ein überängstlicher Elternteil anhörst? Kermit wäre sicher nicht glücklich darüber, wenn er wüsste, dass du ihn als Kind ansiehst."
"Hey, das tue ich doch gar nicht!", rief Peter empört aus.
Annies Augenbraue hob sich in die Höhe. "Wirklich nicht?" In leicht übertriebener Manier wiederholte sie Peters Aussagen und betonte die Worte, wie es nur ein Elternteil zustande brachte. Sie endete mit: "Erinnert dich das an etwas?"
Peter schlug sich vor die Stirn. Nun begann er ebenfalls zu grinsen. "Das hörte sich gerade genauso an wie das, was du und Paul mir - oder Kelly oder Carolyn - immer mit auf den Weg gegeben habt, wenn ich als Teenager unterwegs sein wollte."
"Eben", machte Annie ihren Punkt.
Der junge Shaolin brach in lautes Lachen aus. "Ach herrje, von der Seite habe ich es wirklich noch nicht betrachtet. Lass das bloß nicht Kermit oder Cara hören, die zerreißen mich sonst in der Luft. Ich habe wohl mal wieder ziemlich überreagiert, oder?"
Glucksend hob Annie die Hand zum Schwur. "Ich verspreche, dieses Gespräch bleibt unter uns beiden. Und ja, du bist mal wieder über das Zielt hinaus geschossen, mein Liebling."
Der junge Mann wurde wieder ernst. Sein Brustkorb hob sich in einem tiefen Atemzug und er rührte eine ganze Weile in seiner Kaffeetasse, bevor er sie auf dem Tisch abstellte, ohne einen Schluck davon getrunken zu haben.
"Da bin ich nun Shaolin und sollte mich im Griff haben und dennoch passiert mir so etwas immer wieder", meinte er mehr zu sich selbst.
Annie tastete erneut nach seiner Hand, die sie dann ergriff und drückte.
"Liebling, es ist absolut nichts dagegen einzuwenden, wenn du dir Sorgen um deine Liebsten machst. Doch, wie Caine dich das sicher gelehrt hat, muss alles im Gleichgewicht bleiben. Das Yin und das Yang, es soll sich gegenseitig aufwiegen und keine Seite die andere überlappen. Darin besteht die Kunst und das bekommt man nur mit Übung in den Griff. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Im Gegenteil, es ehrt dich sehr, wenn du dir um andere Gedanken machst. Das lag schon immer in deiner Natur."
Peter drückte seiner Mutter einen zärtlichen Kuss auf den Handrücken, bevor er den Griff sanft löste. "Ich frage mich, wie du es früher immer geschafft hast, so ruhig zu bleiben, wenn wir unterwegs waren."
"Ich, ruhig?", versetzte Annie beinahe entsetzt. "Junge, ich war jedes Mal ein Nervenbündel und stand kurz vor dem Infarkt, wenn ich wusste, ihr geht zu Veranstaltungen auf denen viel passieren kann wie z.B. Rockkonzerte oder diese Horror Shows, die ihr alle drei so geliebt hat."
"Du?", rief Peter überrascht aus und schüttelte verwirrt den Kopf. "Du warst aufgeregt? Nein, Mom, das kann nicht sein. Du warst immer cool und überlegt."
Diesmal seufzte Annie auf. "Schön wäre es gewesen, Peter. Ich konnte wohl nur gut meine Gefühle vor euch verstecken, denn ich wollte nicht, dass ihr nur wegen meiner Bedenken zu Hause bleibt. Schade, dass Paul nicht hier ist, er würde das hier zum Anlass nehmen, um dir ein paar höchst amüsante, und für mich sehr peinliche, Geschichten zu erzählen, wie ich mich aufgeführt habe, wenn ihr dann weg wart."
Peter nahm die Erwähnung von Pauls Namen sofort zum Anlass, das Thema zu wechseln. Vielleicht bekam er nun die Gelegenheit, etwas mehr von Annie zu erfahren, unter anderem, wo sie die Nachrichten her bekam.
"Du vermisst ihn sehr, nicht wahr?", hakte der junge Shaolin sanft nach.
Annies Gesicht nahm einen sehr sehnsüchtigen Ausdruck an, genauso klang auch ihre Stimme. "Ja, das tue ich. Ich würde alles geben, damit er zurück kommt."
"Ist das noch nicht in Aussicht?"
"Leider nicht. In der letzten Nachricht, die ich von ihm erhielt meinte er, es gäbe noch ein paar Dinge, die er erledigen müsse. Mehr konnte ich nicht erfahren."
"Wann hast du sie bekommen?"
"Vor sechs Wochen etwa." Sie fingerte an ihrer Braille-Armbanduhr herum, klappte den Deckel auf und wieder zu. "Diese Ungewissheit ist einfach schrecklich."
Diesmal ergriff Peters Annies Hände. "Konntest du im letzten halben Jahr wenigstens mal mit ihm reden, damit du weißt, es geht ihm gut?"
Eine kleine Träne quoll unter den dunklen Brillengläsern hervor. "Nur ein einziges Mal und das nur für ein paar Minuten. Aber das ist auch schon fast fünf Monate her. Seitdem habe ich nur sporadische Nachrichten erhalten."
Sanft wischte der Shaolin die einsame Träne von Annies Wangen. "Vielleicht kannst du denjenigen, von dem du die Nachrichten bekommst, bitten, dass er Paul sagt, er möge sich bei dir melden."
Annie drückte ihren Rücken durch, ein entschlossener Zug zeigte sich um ihren Mund. "Nein, was werde ich nicht tun. Ich werde Paul nicht in Gefahr bringen, nur weil ich unbedingt seine Stimme hören möchte. Das tue ich ihm nicht an. Lieber l…."
Sie unterbrach sich mitten im Satz, allerdings Peter wusste auch so, was sie sagen wollte: 'lieber leide ich still vor mich hin'. Er hörte die Worte so deutlich in seinen Gedanken, als hätte seine Mutter sie ausgesprochen. Der junge Shaolin spürte die ersten Wellen von Ärger in sich aufwallen. Zorn auf den Menschen, der ihm eine neues Zuhause gegeben und aufgezogen hatte. Wie konnte er das seiner Frau nur antun? Wie konnte er das ihnen allen antun?
"Das ist einfach nicht fair. Du hast ein Recht darauf, mit deinem Ehemann zu reden und ihn um dich zu haben. Paul ist nun schon fast drei Jahre verschwunden. Wie lange braucht er denn noch, um seine Angelegenheiten zu erledigen? Er könnte sich wenigstens öfter bei dir melden. Er verhält sich dir gegenüber einfach nur mies und rücksichtslos.", brach es aus ihm hervor, dabei war er sich schmerzhaft bewusst, dass ein großer Teil seiner eigenen Gefühle in der Rede mitschwang, denn auch er vermisste Paul unwahrscheinlich und fühlte sich von ihm allein gelassen.
Annie entzog ihre Hände aus Peters Griff und stieß ruckartig einen Finger nach vorne, der den ehemaligen Detective mitten in der Brust traf.
"Wage es nie wieder, so über deinen Vater zu reden. Hast du mich verstanden?", ereiferte sie sich zornig. "Paul ist ein guter Mann. Es tut alles, um seine Familie zu beschützen. Meinst du denn im Ernst, dass er sich wohl fühlt ohne uns? Soll er wirklich wissentlich uns einer Gefahr aussetzen, nur damit er bei uns sein kann? Willst du das?"
Peter spürte Hitze in sich aufsteigen. Bestimmt leuchtete er schon hochrot vor Scham. Er klappte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber Annie unterbrach ihn sofort.
"Paul ist aus dem Grund gegangen, damit wir sicher leben können. Er hat das größte Opfer gebracht, das man für seine Familie erbringen kann. Hätte er sich nicht von uns getrennt, wären wir wahrscheinlich schon alle tot. Du solltest dankbar sein, dass du einen Vater hast, dem das Wohl der Familie über alles geht und er dafür bereit ist, eben diese zurück zu lassen, auch wenn es ihm das Herz bricht."
"Du!", wiederum fuchtelte sie mit dem Finger vor Peters Gesicht herum. "Du hast nicht den Hauch einer Ahnung welche Qualen und Unannehmlichkeiten dein Vater auf sich genommen hat, bevor er ging. Wir haben alles von euch Kindern fern gehalten, ihr müsst nicht alles wissen, oder euch damit belasten. Aber lass dir eines gesagt sein, Peter. Ohne Paul und seine Entscheidung wären wir nicht hier, wo wir heute sind. Ich möchte nie wieder hören, dass du so abfällig über meinen Mann redest!"
Peter schluckte hart. So kannte er seine eher sanftmütige Mutter nicht. Hektische rote Flecken zeigten sich in ihrem Gesicht und ihre Unterlippe zitterte vor Anspannung. Sie tastete nach ihrer Kaffeetasse und trank den Inhalt in einem großen Schluck aus. Dann stellte sie das Porzellan klirrend auf dem Tisch ab.
"Mom, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so aufregen. Es ist…nun es ist einfach nur hart, denn Paul fehlt mir so sehr", wisperte Peter.
"Das geht uns allen so", erwiderte Annie, ein Hauch Unnachgiebigkeit schwang in ihrer Stimme mit.
"Ich hätte so etwas niemals sagen sollen", führte Peter aus, dann erst registrierte er Annies letzte Aussage vollends. Angst schnürte ihm die Kehle zu, als er nachsetzte: "Annie, was verheimlicht ihr uns? Was hat Paul getan, welchen Deal ging er ein?"
Eine dunkle Wolke zog über Annies Gesicht. Sie versuchte ihrer Stimme einen normalen Klang zu geben, schaffte es allerdings nicht ganz. "Peter, darüber kann und will ich nicht reden. Ich habe schon viel zu viel preisgegeben."
Den jungen Shaolin hielt es nicht mehr auf dem Sofa. In einer fließenden Bewegung sprang er auf die Beine und fuhr sich aufgeregt durch die Haare. Die Welle von Angst, Bedauern und Sehnsucht, die von Annies Seite her auf ihn über schwappte ließ ihn sich innerlich krümmen. Er konnte keine Kleinigkeit sein, die seine Pflegeeltern von ihm und seinen Geschwistern fern gehalten hatten. Außerdem tat ihm die Erkenntnis, dass ausgerechnet Annie und Paul etwas vor ihm zurück hielten, in der Seele weh.
"Mom, bitte sag mir ehrlich: steckt Dad in Schwierigkeiten? Kann ich ihm irgendwie helfen?", wollte er zitternd wissen.
Seine Mutter tastete nach seiner Hand und zog ihn auf das Sofa herunter. Sehr ernst schaute sie in seine Richtung. Peter hatte das Gefühl, dass sie ihn mit den Augen fixierte, obwohl das Aufgrund ihrer Blindheit unmöglich war.
"Peter, ich möchte, dass du dieses Gespräch hier vergisst. Und bevor du dich noch weiter aufregst: nein, Paul steckt nicht in Schwierigkeiten. Zumindest nicht, dass ich wüsste. Bitte, versprich mir, dass du mit keinem darüber redest, was wir hier gesprochen haben. Mit keinem!"
Peter schüttelte verwundert den Kopf. Er konnte sich absolut keinen Reim auf das Ganze machen. "Gut, ich verspreche es dir, Mom, auch wenn ich es nicht verstehe. Aber…vielleicht kann ich Kermit darauf ansprechen, immerhin ist er dein Bindeglied zwischen Dad und dir. Falls und ich sage nur falls…Dad Hilfe braucht, dann könnte ich doch etwas unternehmen.", schoss er ins Blaue, nun noch begieriger darauf zu erfahren, wer die Nachrichten zuspielte.
"Wenn ich sage du sollst mit keinem darüber reden, dann meine ich das so, Peter", versetzte Annie entschlossen. "Außerdem ist Kermit nicht mein Kontaktmann zu Paul."
Die Worte nahmen Peter den Wind aus den Segeln. Er hatte fest damit gerechnet, dass sich sein Verdacht bestätigte, vor allem da Kermit ihm auf die Frage immer ausgewichen war. Mit offenem Mund musterte er seine Mutter.
"Wenn nicht er, wer dann?", rutschte es ihm heraus.
Annies Gesicht verlor etwas von seiner Anspannung. Peter konnte ihr ansehen, wie schwer es ihr fiel, ihn auch in dieser Hinsicht enttäuschen zu müssen. Das, Peter nannte es immer 'Mom-Face', kehrte in ihr Antlitz zurück.
"Tut mir leid, Liebling. Aber auch das kann ich dir nicht sagen. Bitte versteh das. Es geht um die Sicherheit von uns allen, dass das geheim bleibt.", erklärte sie sanft.
Peter strich sein Hemd glatt und fummelte unangenehm berührt am ersten Knopf herum. Es tat ihm jetzt sehr leid, dass er seine Mutter in seinem Überschwang der Gefühle dieser Zerreißprobe aussetzte. Sie hatte schon genug Sorgen auf ihren schmalen Schultern lasten, da musste er sie nicht noch zusätzlich mit Fragen angehen, auf die sie nicht antworten durfte. Die langen Jahre zusammen mit Kermit und Paul hätten ihn lehren müssen, dass es nun mal Dinge gab, die man für sich behalten musste. Und Annie war nun mal die Frau eines ehemaligen Söldners und somit gehörte sie zum Club. Es reute ihn sehr, dass er mal wieder sein Mundwerk dem Vorrang gegeben hatte und erst hinterher nachdachte.
Gewollt entspannt meinte er: "Ist schon gut, Mom. Alles ist Top Secret, ich habe es kapiert. Und ich verspreche dir, ich werde dich nie wieder darüber ausfragen. Großes Indianerehrenwort."
Annie stieß erleichtert die Luft aus. Peter wusste tief im Inneren, dass er seine Mutter keinen Moment lang mit seinem Stimmungsumschwung hinters Licht führen konnte. Dass sie den Moment unkommentiert ließ, normalerweise sprach sie ihn immer an, wenn er versuchte, ihr etwas vorzumachen, sagte ihm, wie verzweifelt Annie dieses Gespräch beenden wollte. Krampfhaft überlegte er, wie er das Thema wechseln konnte und sprach schnell weiter.
"Oh, hat dir Cara eigentlich erzählt, was die Sung Zwillinge mit ihrem Kätzchen angestellt haben?"
Annie ging sofort darauf ein. "Nein, hat sie nicht."
Ein kleines Lächeln huschte über Peters Gesicht, als er an die Begebenheit dachte. "Misses Sung kam ganz aufgeregt bei den Griffins vorbei. Sie bat Cara, auf ihre Kinder acht zu geben, weil sie zu ihrer Arbeit müsse und sich der Babysitter überraschend krank gemeldet hat. Natürlich sagte Cara sofort zu. Im Umzugsstress achtete sie nicht so sehr auf die beiden Kleinen, denen natürlich die Freiheit ziemlich gefiel und sie das Haus als ihre Spielwiese betrachteten. Jedenfalls müssen die beiden ihren Schminkkasten gefunden haben und plötzlich huschte eine kunterbunte Katze an uns vorbei. Clumsy lief direkt auf Cara zu. Die Gute fiel beinahe um vor Schreck und Kermit und ich lagen am Boden vor Lachen. Die beiden Sungs hatten wirklich gute Arbeit geleistet, nur Clumsys Gesicht war noch weiß, der Rest leuchtete in allen Lidschattenfarben. Es ist so schade, dass ich keinen Fotoapparat dabei hatte, Caras Gesicht und dazu noch die bunte Katze waren wirklich sehenswert. Es endete damit, dass Kermit und ich als Strafe dazu verdonnert wurden die Böden zu putzen, denn Clumsy hatte auf ihrer Flucht vor den Kindern jede Menge von der bunten Pracht verloren und Cara hat Clumsy gebadet, die das gar nicht mochte. Das war ein Durcheinander sage ich dir."
Annie stimmte in Peters Lachen mit ein, auch wenn es nicht ganz echt klang. In dem Moment erklang das Geräusch eines Schlüssel, der ins Schloss gesteckt wurde. Ein paar Sekunden später fegte Kelly freudestrahlend in den Raum. Peter sprang sofort auf, mehr als froh über die willkommene Ablenkung. Er fing Kelly auf, die ihre College-Tasche einfach auf den Boden fallen ließ und ihm freudestrahlend um den Hals fiel.
"Hey, großer Bruder, wie schön dass du dich auch mal wieder blicken lässt", begrüßte sie ihn und küsste ihn auf die Wange.
"Hey Kelly, es ist auch toll, dich zu sehen. Ich dachte schon, ich verpasse dich", erwiderte er und schwang sie einmal im Kreis herum, bevor er sie wieder auf die Beine stellte.
"Zwei Vorlesungen sind ausgefallen, deshalb konnte ich früher nach Hause. Wie geht es dir und Jody?"
Peter grinste. "Es geht uns gut und wie schaut es bei dir aus? Kein neuer Freund in Sicht?"
Kelly verzog das Gesicht. "Nein, danke. Ich genieße erst Mal meine Freiheit. Die Jungs können im Moment bleiben, wo der Pfeffer wächst."
Annie erhob sich nun ebenfalls. "Kelly, möchtest du auch einen Kaffee?"
"Das wäre toll, danke Mom", erwiderte die junge Dame und wandte sich pflichtschuldigst ihrer Mutter zu, um ihr ebenfalls einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. "Aber bemüh dich nicht, ich hole ihn mir selbst. Willst du auch noch einen?"
Annie ließ sich überreden und nahm ihren Platz auf der Couch wieder ein. "Nein Danke, Schatz. Wenn ich zuviel trinke, dann kann ich heute Abend nicht mehr schlafen."
"Okay, Mom."
Die junge Frau wirbelte in die Küche. Man hörte lautes Klappern, dann kehrte sie mit einer vollen Tasse zurück, setzte sich in den Sessel neben dem Sofa, schlug die Beine untereinander und schaute Peter auffordernd an.
"So, und nun erzähle. Was gibt es neues aufregendes in der Welt des Peter Caine?"
"Nicht viel. Es sei denn du möchtest mehr über meine nicht vorhandenen Fähigkeiten als Apotheker wissen."
Kelly erhob lachend die Hände. "Oh nein, das lass mal lieber sein. Ich habe heute drei Stunden Biologie hinter mir, das reicht mir für den Rest der Woche. Andererseits, wenn du schon mal hier bist und der große Kräuterkenner, könntest du doch schnell meine Hausaufgaben in Biologie erledigen. Ich wäre dir ewig dankbar", meinte sie verschmitzt.
"Vergiss es, das musst du schon selbst machen. So viel kannst du mir gar nicht zahlen, als dass ich noch einmal freiwillig irgend welche Hausaufgaben machen würde", gab Peter seine Standardantwort. Wie oft Kelly diesen Trick schon bei ihm versucht hatte, konnte er gar nicht mehr zählen.
Sie verstrickten sich in gutgemeinte geschwisterliche Neckereien, bis Annie die beiden lachend unterbrach und Kelly anwies, erst einmal ihre Schulsachen aufzuräumen. Dies war eine feste Regel im Hause Blaisdell. Jeder musste immer seine Sachen aufgeräumt haben, damit Annie nicht darüber fallen konnte. Kelly erhob sich murrend und machte sich daran, die Order auszuführen.
Der Rest des Nachmittags verlief in einer gelösten, fröhlichen Atmosphäre. Kellys Anwesenheit und ihre jugendliche Unbekümmertheit trug viel dazu bei, dass sich sowohl Annie als auch Peter merklich entspannten und das vorherige, ernste Gespräch verdrängten.
Ein paar Stunden später, es dämmerte schon, verabschiedete sich Peter von den beiden mit dem Versprechen, am Wochenende wieder zu kommen und diesmal auf Jody mitzubringen. Dann fuhr er nachdenklich nach Hause und ließ alles noch einmal Revue passieren.
Kapitel 3
Cara und Kermit schlenderten Hand in Hand am weichen Sandstrand entlang. Cara trug ein hellgelbes, luftiges Sommerkleid über ihrem Badeanzug, Kermit steckte in knielangen Short und einem kurzärmeligen, weißen Hemd, über das er ein Jackett trug. Zu mehr konnte Cara ihn nicht überreden, denn auch im Urlaub konnte und wollte er sich nicht von seinem Desert Eagle trennen. Daher musste er wohl oder übel ein Jackett über dem Hemd tragen, das das Holster verbarg, auch wenn ihn die ungewohnte Hitze ziemlich zu schaffen machte.
Mit dem Staunen eines Kindes nahm Cara die beschwingt bunte Umgebung in sich auf. Angefangen bei dem glasklaren, blaugrün schimmernden Wasser auf dem sich die Sonne spiegelte und das so sauber war, dass man Meterweit den Untergrund erkennen konnte. Die vielen Touristen, die sich entweder im Wasser tummelten, oder auf den vielen Liegen herum lagen. Die kleinen Stände dazwischen die, angefangen von leckerem Obst, bis hin zu dem üblichen touristischen Krimskrams alles anboten. Besonders die Fingerfertigkeit der einheimischen Frauen, die ihre Geschicke im Rastazöpfe flechten lautstark anboten und dann rasend schnell ihr Können zeigten faszinierte sie.
Die junge Frau deutete auf eine der Einheimischen, die ihr Werk gerade an einer Touristin vollendet hatte und fuhr sich durch die langen Haare.
"Ich denke, ich lasse mir auch so eine Frisur machen", überlegte sie laut.
Kermit schaute sie entsetzt an. "Lass das ja bleiben. Hörst du?"
Cara grinste verschmitzt. "Aber ja. Ich weiß doch, wie sehr du es liebst, mit deinen Fingern durch meine Haare zu fahren. Das kann ich dir nicht antun."
"Wie kannst du einen armen, alten Mann nur so erschrecken?", gab Kermit theatralisch zurück.
Seine Frau prustete los. "Du? Arm und alt? Wem willst du denn den Bären auf die Nase binden? Da habe ich heute Nacht etwas anderes erlebt." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihrem Frischangetrauten einen nicht ganz unschuldigen Kuss auf die Lippen.
"Kleine, unersättliche Hexe", erwiderte Kermit fröhlich und gab ihr einen Klaps auf den Po.
Cara schmiegte sich nur enger an ihn und schaute ihn mit strahlenden Augen an. "Ich möchte das Meer endlich ausprobieren, aber hier hat es mir zuviel Menschen. Du kennst doch bestimmt ein Plätzchen, an dem wir etwas…hm…ungestörter sind, oder?", wisperte sie vielversprechend.
Durch Kermits Körper ging ein spürbarer Ruck. Er dachte einen Moment nach und zog sie dann zu einem Vermietungsservice.
Zu Caras großer Freude mietete Kermit einen offenen Strandbuggy. Allerdings bestand er darauf, selbst zu fahren. Nach kurzem Disput willigte die junge Frau schließlich ein und ab ging die Fahrt. Sie jauchzte nur so, als Kermit mit dem kleinen Fahrzeug durch die Gegend preschte.
Einige Minuten später erreichten sie die von Kermits ausgesuchte Stelle. Eine Privatbucht des Besitzers des Hyatt wie Kermit ihr erklärt hatte. Tatsächlich kamen sie auf diesen abgesperrten Teil des Areals nur, weil der Ex-Söldner die Privatkarte des Besitzers vorzeigen konnte und so von der Wache durch gewunken wurde. Kurz darauf parkte der Detective den Buggy am Strand. Hier würden sie vollkommen ungestört sein, denn hohe Felsen verhinderten die Sicht nach außen. Es war ein kleines, in sich abgeschlossenes, Paradies innerhalb eines Paradieses.
Cara sprang aus dem offenen Buggy, drehte sich einmal im Kreis und rief aus: "Es ist wunderschön hier. Kermit, ich danke dir so sehr."
Mit einem kleinen Hüpfer warf sie sich ihrem Mann in die Arme und küsste ihn leidenschaftlich. Als sie sich wieder voneinander lösten, meinte Kermit: "Wow, wenn du dich immer so bei mir bedankst, dann werde ich dir jeden Tag Geschenke bereiten."
Cara lehnte sich ein wenig zurück, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. "Das größte Geschenk der Erde habe ich eh schon erhalten…nämlich dich. Es gibt nichts, was das noch toppen könnte."
Kermit merkte tatsächlich, wie sich seine Wangen einfärbten. "Wer hier den besseren Deal gemacht hat, darüber lässt sich streiten. Ich sehe die Sache nämlich genau anders herum."
Die junge Frau boxte ihn spielerisch gegen den Arm. "Ach du…", sagte sie. "Immer musst du das letzte Wort haben. Lass mir doch einfach meine Meinung."
"Und das heißt du hast immer recht, oder wie?"
Cara grinste breit. "Natürlich habe ich das. Daran musst du dich gewöhnen."
Kermit lachte und versuchte seine Frau wieder näher an sich zu ziehen, aber sie entzog sich ihm und rief: "Wer zuletzt im Wasser ist muss eine Woche den Abwasch erledigen, wenn wir wieder Zuhause sind."
Mit diesen Worten drehte sie sich herum, zog sich im Laufen das Kleid über den Kopf und rannte in das verführerische Nass. Kermit hingegen blieb stehen und rührte sich nicht von der Stelle.
Cara tauchte in die Wellen und kam nach wenigen Sekunden wieder an die Wasseroberfläche. Erstaunt wandte sie sich dem Ufer zu, wo Kermit noch immer stand.
"Hey, was ist? Du kannst doch sonst nie einer Herausforderung widerstehen", rief sie ihm zu und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. "Falls du es nicht kapiert haben solltest, du hast verloren."
Kermit schenkte ihr sein berühmtes Haifischgrinsen. "Für diesen Anblick mache ich gerne eine Woche lang den Abwasch", entgegnete er Anzüglich. "Den Anblick deines süßen Pos in diesem Nichts von Badeanzug konnte ich mir nicht entgehen lassen." Er tat so, als würde er sich Luft zufächeln. "Und deine Vorderansicht ist auch nicht zu verachten."
Cara sah an sich herab, ihr Mund formte sich zu einem wortlosen O. Jetzt erst bemerkte sie, wie der im trockenen Zustand relativ unschuldig aussehende Badeanzug sich verändert hatte mit der Nässe. Das nachtschwarze, schwach glänzende Material mit der Aussparung an der Seite schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihren Körper. Das Mittelteil war so zusammen geschrumpft, dass der Einteiler wie ein Bikini wirkte, sah man von der schmalen Stofflinie ab, die das Unterteil mit dem Oberteil verband. Der obere Teil selbst war durch ihren Sprung in die Wellen ein gutes Stück herunter gerutscht und gab einen großen Teil ihrer vollen Brust frei. Genau genommen wurden gerade noch die Brustwarzen bedeckt. Einem ersten Impuls folgend, wollte Cara den Stoff verschämt nach oben ziehen, doch als sie ihren Mann anerkennend pfeifen hörte, unterließ sie es, auch wenn es ihr nicht leicht fiel.
Im Gegensatz zu Kermit beschränkte sich ihre bisherige Erfahrung mit Männern nur auf ein paar mehr oder minder harmlose Küsse und ein paar zaghaften Streicheleinheiten mit ihrem verstorbenen Verlobten. Damals waren sie übereingekommen, erst in der Hochzeitsnacht miteinander zu schlafen, so dass sie auf diesem Gebiet keinerlei Kenntnisse vorweisen konnte. Kermit musste ihre Unerfahrenheit gespürt haben, denn richtig zueinander gefunden hatten auch sie dann erst in der unvergesslichen Hochzeitsnacht, wo er sie sanft und einfühlsam auch im körperlichen Sinne zu seiner Frau gemacht hatte. So kam es, dass sie sich erst an diese andere Art der Intimität gewöhnen musste und sich eher scheu verhielt, wenn es darum ging, ihren Mann zu verführen, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen. Genau genommen entdeckte sie erst jetzt so richtig ihre Weiblichkeit und die damit verbundene Wirkung auf die Männer…besonders auf einen ganz bestimmten.
Kermit schien ihre Unsicherheit zu spüren, denn er schüttelte leicht den Kopf. Cara blieb wie hypnotisiert stehen und beobachtete ihn. Der Ex-Söldner zog sich in einer ruckartigen Bewegung die Sonnenbrille von der Nase und verstaute sie in seiner Jacketttasche. Dann kam er langsam näher und zog sie aus. Den Blick keinen Moment von ihr abwendend, griff er nach seinem Hemd, knöpfte es auf und lies es von seinen Schultern in den weichen Sand gleiten. Dann löste er das Holster und verpackte die Waffe in der mitgebrachten, verschließbaren Badetasche.
Caras Mund wurde trocken. Sie konnte sich an dem Spiel seiner wohlgeformten Muskeln nicht satt sehen. Ein paar Sonnenstrahlen verfingen sich in den Härchen auf seiner breiten Brust, was ihnen einen schimmernden Glanz verlieh. Fasziniert beobachtete sie, wie seine Hände tiefer glitten und den Knoten am Bund seiner Shorts öffneten. Als er sie sich herunter streifte, musste sie dann doch kichern. Sie hatte ihm zu Beginn ihrer Flitterwochen aus Jux eine Badeshorts gekauft, auf der der Kopf des grasgrünen Muppet Kermit mit gespitzten Lippen prangte und dazu der Spruch: 'Küss mich, ich bin ein Prinz'. Sie hätte nie gedacht, dass er sie jemals tragen würde, aber genau die hatte er an.
Nur noch wenige Schritte trennten ihn von ihr. Das Grinsen fiel aus Caras Gesicht, als ihr Blick auf seine untere Region fiel, wo ein bestimmter Teil seines Körpers mittlerweile sehr imposant die normalerweise locker sitzenden Shorts ausfüllte. Unwillkürlich kam sie ihm einen Schritt entgegen, dann landete sie schon in seinen Armen.
Ohne Protest ließ sie sich von ihm tiefer in das warme Wasser tragen. Sie schmiegte sich eng an ihn und hob den Kopf, um ihn zu küssen. Dann spürte sie plötzlich, wie sie durch die Luft schwebte. Ihr überraschter Schrei ging im gurgelnden Wasser unter, als sie auf der Oberfläche ankam und sofort durch den Schwung unterging. Prustend und spuckend tauchte sie wieder auf und blickte direkt in das lachende Gesicht Kermits, der sich diebisch amüsierte.
"Das war unfair!", rief Cara aus und wischte sich das Wasser aus den Augen. Gleich darauf tauchte sie beide Hände in das Nass und spritzte Kermit voll. Ein Schwall traf ihn mitten im Gesicht.
"Na warte, das büßt du mir!", schwor Kermit und stürzte sich mit Elan auf die laut quiekende Cara.
Eine ausgelassene Wasserschlacht entbrannte. Jeder der beiden versuchte den anderen entweder nass zu spritzen, oder unter Wasser zu ziehen. Dabei lachten sie wie Kinder und amüsierten sich köstlich über jeden gelungenen Angriff. Natürlich blieben auch Berührungen nicht aus und langsam änderte sich die Stimmung.
Minuten später gab Cara keuchend auf. Sie streckte beide Hände in die Luft und rief laut: "Hab Erbarmen, ich ergebe mich."
Kermit schwamm auf sie zu und schaute sie an wie ein Tiger, der gerade seine Beute erspähte. Als er bemerkte, dass sie an dieser Stelle nicht mehr stehen konnte und ihre Kräfte merklich nachließen, zog er sie kurzerhand an seinen Körper.
Die junge Frau erschauerte bei dem Hautkontakt, ihre Augen verdunkelten sich. Auch Kermit hielt für einen kurzen Augenblick den Atem an. Dann schob er beide Hände unter ihre Schenkel und brachte sie dazu, diese um seine Hüften zu schlingen. So hatte er beide Hände frei und sie konnte sich leicht an ihm fest halten. Bevor sie etwas sagen konnte, drückte er seine Lippen auf die ihren und küsste sie heiß und verlangend.
Cara gab sich dem Angriff auf ihre Sinne vollkommen hin. Sie bemerkte gar nicht, wie er ihr das Oberteil des Badeanzuges tiefer herunter zog, so dass er ihre Brust entblößte. Als er sich von ihren Lippen löste und einen brennenden Pfand entlang ihrem Nacken küsste, warf sie den Kopf zurück und stöhnte entzückt. Doch als sie seine kühlen Lippen plötzlich auf ihrer Brust spürte, löste sich ein erschreckter Laut aus ihrer Kehle.
Unwillkürlich löste sie ihre Hände von seinem Hals und bedeckte ihre Oberweite mit beiden Händen, wobei sie Kermit beinahe eine Ohrfeige verabreichte. Geistesgegenwärtig schlang dieser eine Hand um ihre schmale Taille, damit sie nicht nach hinten fiel.
"Das können wir doch hier nicht machen, wo uns jeder sehen kann", wisperte sie verschämt und versuchte, ihr Oberteil wieder an den Platz zu bekommen.
Kermit verhinderte das, indem er den Stoff einfach fest hielt. "Wir können und wir werden, meine Prinzessin", wisperte er ihr heißer ins Ohr. "Wir sind hier an einem Privatstrand, kein Mensch wird uns stören oder gar beobachten.", rief er ihr ins Gedächtnis.
Cara errötete. "Und wenn doch? Ich habe…ich meine…" Hilflos hielt sie inne.
Kermit drückte ihr einen keinen Kuss auf den Mund. "Du bist so süß, wenn du so hin und her gerissen bist, weißt du das?", hauchte er gegen ihre verführerischen Lippen.
Sie zerrte noch einmal an dem Stoff. Erfolglos. "Mensch, du sollst dich nicht über mich lustig machen, nur weil ich noch nicht so viel Erfahrung habe wie du", meinte sie halb im Ernst und halb im Spaß.
"Ich mache mich nicht lustig, Prinzessin." Erneut küsste er sie, verlangender diesmal. "Lass mich deiner Erfahrung eine weitere hinzufügen. Ich verspreche dir, es wird dir gefallen."
Seine Hand strich zärtlich über ihren Rücken und Cara spürte, wie ihr Verlangen anschwoll. Kleine elektrische Entladungen schienen von Kermits Körper auf sie über zu springen und versetzten sie in einen Zustand der Erregung. Als würde er ahnen, was in ihr vorging, ließ er den Stoff los, umfasste mit der freien Hand ihren Nacken, eine besonders erogene Zone, und streichelte ihn sanft.
Cara konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Er wusste wirklich, wie er sie anfassen musste, damit sie dahin schmolz wie Butter in der Sonne. Wie er das machte war ihr schleierhaft. Plötzlich war ihr vollkommen egal, dass sie sich hier an einem öffentlichen Ort befanden. Sie signalisierte ihm stumm ihre Bereitschaft und ließ sich von ihm mitreißen in eine andere Welt.
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Geraume Zeit später lag das Liebespaar eng umschlungen auf dem breiten Badetuch. Kermit streichelte träge ihren Rücken, Caras Hand lag auf seiner Brust.
Er hob den Kopf und tupfte ihr einen Kuss auf die Nase. "Na, bereust du es?"
Stumm schüttelte die junge Frau ihren Kopf, schon wieder zeigte sich leichte Röte auf ihren Wangen. Kermit lachte leise und nahm die nonverbale Antwort einfach so hin. Er konnte gar nicht sagen, wie anziehend er diese Mischung aus Unschuld und Fraulichkeit fand. Es zog ihn an, wie das Licht die Motte. Sie war sein heller Fleck…nein, sein Leuchtturm in der Dunkelheit. Ob sie wusste wie viel Lebensfreude sie ihm zurück brachte? Noch vor wenigen Monaten hatte er gedacht, er müsse ewig ein Leben in der selbst verordneten Einsamkeit verbringen und dann war sie aufgetaucht. Sie hatte den Panzer um sein Herz mit Leichtigkeit durchbrochen und ihm gezeigt, wie schön das Leben doch sein konnte. Womit er so viel Glück verdiente nach all den, teilweise abstoßenden, Taten in seiner Vergangenheit, fragte er sich immer wieder.
Versonnen blickte er auf die glitzernde Wasseroberfläche und beobachtete ein paar Möwen, die auf springende Fische lauerten. Es war so friedlich und so still hier, dass ihm das Leben in der Großstadt Lichtjahre entfernt vorkam. Hier gab es niemanden, der ständig etwas von ihm wollte, oder ihm die Ohren voll schwallte. Der Gedanke brachte ihn auf Peter Caine. Er war ein toller Mensch und sein bester Freund, aber er redete oft eindeutig zu viel.
Als habe Cara diesmal seine Gedanken vernommen, meinte sie: "Was wohl Peter jetzt gerade macht?"
"Kannst du Gedanken lesen? Ich habe eben auch an ihn gedacht.", erkundigte er sich Überrascht.
Cara zuckte mit den Schultern. "Nicht, dass ich wüsste. Ich bin kein Shaolin. Vielleicht liegt es daran, weil wir uns so nahe stehen." Ein neckischer Ausdruck legte sich in ihre Augen. "Und was wäre, wenn ich es könnte?"
"Dann würde ich dir raten, deine Synapsen aus meinen Gehirnwindungen heraus zu lassen. Das ist kein schöner Ort für dich." Ernst sah er sie an.
Die junge Frau knuffte ihn leicht. "Mann, Kermit, nimm doch nicht alles so tierisch ernst. Selbst wenn ich es könnte, würde ich niemals ohne deine Zustimmung in deinen Geist eindringen." Sie fuhr sich übers Gesicht. "Gott, wie sind wir denn nun auf dieses Thema gekommen? Ich will mich nicht streiten."
Kermit fing ihre Hand ein und drückte einen sanften Kuss auf ihre Handfläche. "Das will ich auch nicht. Lass uns das Thema wechseln."
"Einverstanden." Cara strich ihm eine widerspenstige Locke aus der Stirn und beugte sich über ihn. "Habe ich dir eigentlich schon gedankt für diese wunderschöne Hochzeitsreise?"
Kermit grinste vielsagend. "Drei Mal heute Nacht wenn ich mich richtig erinnere und gerade vorhin auch noch einmal."
"Ach du…du bist unmöglich, kannst immer nur an das Eine denken. Das meinte ich doch gar nicht."
"Ich aber schon", grinste Kermit breit.
Völlig überraschend drehte er sich herum, so dass sie unter ihm zu liegen kam. Leidenschaft glitzerte in seinen Augen. Verlangend fuhr er mit einer Hand ihren Körper entlang.
"Es wird Zeit, dass du es ein fünftes Mal tust."
"Unersättliches Muppet", flüsterte Cara, bevor sie sich ihm erneut mit Leib und Seele hingab.
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Die Abendsonne verwandelte das Meer in eine Landschaft aus glitzernden Wellen und rötlichen Spitzen. Die Wolken leuchteten in einer Mischung aus Gelb und Rot, während der Feuerball langsam immer tiefer sank. Cara saß mit offenem Mund da und betrachtete den wunderschönen Sonnenuntergang, eng an Kermit geschmiegt, der beide Arme um ihre Taille geschlungen hatte.
Auch dem Ex-Söldner verschlug es die Sprache ob der Schönheit der Natur. Eine tiefe Zufriedenheit überkam ihn. Er konnte sich keinen schöneren Ort vorstellen, wo er sein wollte, als diesen hier. Er nahm sich fest vor, diese Woche noch einmal mit Cara hierher zu kommen und dann eine Kamera mitzunehmen, um das Ereignis im Bild festzuhalten.
Als die Sonne endgültig am Horizont verschwand, hauchte er seiner Prinzessin einen sanften Kuss in den Nacken.
"Es wird gleich richtig dunkel werden, wir sollten uns auf den Heimweg machen", meinte er bedauernd.
Cara seufzte tief, drückte Kermits Arm um ihre Taille, bevor sie ihn zu Seite schob und erhob sich. "Leider, ich könnte ewig hier sitzen. Das war unbeschreiblich."
"Das würde dir wohl irgendwann langweilig werden. Aber du hast recht, was die Natur hier hervor bringt, das kann man nicht in Worte fassen."
Er bückte sich und reichte seiner Frau ihr Sommerkleid, denn so langsam frischte der Wind auf und es wurde einige Grade kühler. Nur widerwillig nahm sie das Kleidungsstück entgegen und zog es sich über den Kopf.
In stillem Einvernehmen sammelten sie die Strandsachen ein, verstauten alles in der Tasche und machten sich dann zum Buggy auf. Galant half Kermit Cara einzusteigen, dann nahm er selbst hinter dem Steuer platz. Er startete den Motor und schaltete das Licht ein. Im Gegensatz zu einem normalen Fahrzeug, wirkten die Scheinwerfer des Buggys eher wie eine starke Taschenlampe. Er musste sich sehr konzentrieren, damit er auf dem schmalen, zwischen den Felsen hindurchführenden Pfad nicht aus der Spur geriet. An der Art und Weise wie Cara sich an den Überrollbügel klammerte konnte er erkennen, dass ihr auch nicht ganz wohl war, doch sie sagte nichts.
Beide atmeten erleichtert auf, als sie die gefährliche Passage hinter sich gebracht hatten und die Hauptstraße erreichten. Hier am Touristenort gab es jede Menge Straßenlaternen und hell erleuchtete Gebäude, so dass die schwachen Scheinwerfer hier nicht mehr ins Gewicht fielen. Es dauerte nicht mehr lange und sie erreichten die Buggy–Vermietung. Sie stiegen aus und Kermit übergab das Gefährt samt Schlüssel an den Ausleiher. Dann buchte er für morgen gleich noch einmal eines der Fahrzeuge, aber diesmal eines, das über einen starken Scheinwerfer am Überrollbügel verfügte.
Sie verabschiedeten sich von dem netten Mann und schlenderten Hand in Hand von dannen. So am Abend mit dem nun wesentlich ruhigeren Strand und ohne die Einheimischen, die ihre Fertigkeiten im Haare flechten anpriesen, besaß der Xanadu Beach ein ganz anderes Flair. Die sanften Wellen luden zwar noch immer zum verweilen ein, aber es gab nur noch wenige Touristen, die das ausnutzten. Ein Stand nach dem anderen wurde abgeschlossen und sich für den Ansturm am nächsten Tag gerüstet.
Caras Magen grummelte merklich. Gleich darauf fragte sie: "Was machen wir jetzt? Gehen wir zum Essen ins Hotelrestaurant, lassen wir uns etwas auf das Zimmer bringen, oder probieren wir eine andere Gaststätte aus?"
Kermit schaute auf die Uhr. "Wir müssen nur ins Hotel, um uns kurz umzuziehen, dann habe ich noch eine weitere Überraschung für dich auf Lager."
"Und die wäre?"
"Nun, ich habe uns einen Platz im "Le Roi" reserviert um 8 Uhr."
Cara blieb überrascht stehen. "Du hast was? Wie hast du das denn geschafft? Meines Wissens nach ist das "Le Roi" das angesagteste Restaurant in dieser Gegend. Ich wollte vor Antritt unserer Hochzeitsreise dort einen Platz reservieren, um dich zu überraschen, aber man sagte mir, sie wären auf mindestens drei Monate im Voraus ausgebucht."
Kermit zog leicht an Caras Hand. "Dann hatte ich wohl einfach Glück", meinte er leichthin. "Aber wenn du weiterhin wie eine Salzsäule hier herum stehst, werden wir es nicht schaffen, pünktlich dort zu sein."
Die junge Frau kniff argwöhnisch die Augen zusammen. "Da ist doch irgendetwas, das du mir nicht sagen willst? Auch ein Kermit Griffin bekommt nicht ohne weiteres eine Reservierung, du bist nicht der liebe Gott. Sag schon, hast du auch diesem Besitzer das Leben gerettet, oder kennst du einen der Maitre, oder hast du etwa mal dort gearbeitet?", sprudelte es aus ihr hervor, während sie endlich wieder in Bewegung setzte.
"Weder das eine noch das andere. Ich hatte einfach Glück", wiederholte er seine vorige Aussage.
"Du schwindelst", sagte Cara ihm auf den Kopf zu.
Kermit wand sich innerlich ein wenig. Es war unwahrscheinlich, wie gut sie ihn nach der kurzen Zeit ihres Zusammenseins schon einschätzen konnte.
"Also gut, ich hatte jemand, der das für mich arrangiert hat. Zufrieden?", gab er zu.
"Und wer?", fragte sie prompt.
"Da will ich nun wie ein Held vor dir dastehen, weil es mir gelungen ist, dort einen Platz zu ergattern und du nimmst mir dieses Vergnügen. Das ist nicht gut für mein Selbstbewusstsein", wich er der Frage aus.
"Wer?"
Kermit fummelte an seiner Brille herum. Absichtlich ließ er sich ein paar Sekunden Zeit mit der Antwort. Erst als sie ihn ungeduldig in die Seite knuffte, murmelte er ein leises: "Rykker."
Cara furchte die Stirn, während sie angestrengt nachdachte. "Wer ist das? Ich glaube, ich habe ihn noch nicht kennen gelernt, oder?"
*Und wenn es nach mir geht, dann bleibt es auch dabei*, dachte Kermit. Laut meinte er: "Nein, den kennst du nicht. Es ist jemand aus meiner Vergangenheit."
"Auch ein Söldner?", hakte sie neugierig nach.
"So etwas in der Art", wehrte er ab. "Ich würde es vorziehen, wenn du mir keine Fragen mehr stellen würdest."
Traurigkeit überschattete Caras Gesichtszüge. "Du und deine Geheimnisse. Du weißt beinahe alles über mich. Aber ich…ich kenne kaum etwas von deiner Vergangenheit. Es muss doch Dinge geben, die du mir über dich erzählen kannst, ohne Staatsgeheimnisse auszuplaudern."
Kermit zog seine junge Frau an sich und strich ihr entschuldigend über die Haare. "Ja, die gibt es. Und du hast noch jede Menge Zeit, mehr über mich zu erfahren. Aber muss das jetzt sein?"
Dass sie diese Antwort nicht sehr mochte, zeigte sie ihm deutlich. Sie entwand sich seiner leichten Umarmung und ging merklich auf Abstand.
"Nein, natürlich nicht.", meinte sie nur und ging dann im Eiltempo vorne draus.
Kermit folgte ihr langsamer hinterher und überlegte, wie er sie aufheitern konnte. Es gab nun mal Dinge, die konnte er ihr niemals erzählen. Dazu gehörte unter anderem Information über Rykker. Nicht, dass er ihr nicht erzählen könnte, woher er ihn kannte, aber je weniger sie wusste, desto sicherer war sie. Irgendwie musste es ihm gelingen ihr beizubringen, ihn nicht über alles in seiner Vergangenheit auszufragen. Das würde nur sehr schwer werden, denn seine kleine Frau war von Natur aus Neugierig und neigte dazu, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Er musste an Annie denken und die Art und Weise, wie sie ihr Leben mit Paul im Griff hatte. Er nahm sich vor, mit Annie über das Problem zu reden und sie zu bitten, Cara begreiflich zu machen, was es hieß mit einem ehemaligen Söldner zusammen zu sein. Vielleicht konnte Annie mit ihrer mütterlichen Art da einiges bewirken. Er hoffte es sehr.
Seine Befürchtung, Cara würde noch eine ganze Weile mit ihm sauer sein, erwies sich als unbegründet. Schon nachdem sie im Hotel angekommen waren und Cara sich in ihr Abendkleid schälte, kehrte sie zu ihrem fröhlichen Selbst zurück.
Nachdem sie sich schick gemacht hatten, brachte eine bereitstehende Limousine sie zu ihrem Ziel. Sie verlebten einen wunderschönen Abend in heimeliger Atmosphäre und einem Gourmetdinner der Extraklasse. Kermit kam es vor, als würde seine Prinzessin den gesamten Saal zum Leuchten bringen, so sehr strahlte sie. Manchmal vergaß er zwischendrin sogar das Essen, weil er sie einfach nur beobachtete. Sie sah aber auch zum Anbeißen aus in ihrem tief ausgeschnittenen nachtblauen Abendkleid mit dem weit schwingenden Rock, das ihre zierliche Figur wunderbar betonte und die Farbe ihrer Augen unterstrich. Es amüsierte ihn köstlich, dass sie nicht einmal bemerkte, wie sehr der dienstbeflissene Maitre sie anhimmelte. Auch andere Männer warfen ihr bewundernde Blicke zu und Kermit fühlte so etwas wie Besitzerstolz in sich aufwallen. Mit kleinen Gesten und sanften Berührungen machte er den vermeintlichen Nebenbuhlern klar, zu wem sie gehörte. Kurzum genoss er den Abend in vollen Zügen.
Nach dem reichhaltigen Abendessen schlenderten sie noch eine Weile durch die kleinen Strassen. Dabei blieben sie oft an dunklen Ecken stehen und küssten sich leidenschaftlich, bevor sie weiter gingen. Kermit kam sich vor wie ein Schuljunge auf dem ersten Date, denn so hatte er es damals mit seinen ersten Freundinnen auch gemacht.
Eine gute Stunde später kehrten sie zu der wartenden Limousine zurück und ließen sich zum Hotel fahren, um dort eine weitere, unauslöschliche Nacht voller Liebe und Zuneigung zu verbringen.
