Arrowverse A/B/O-Oneshots:
Diese Sammlung von A/B/O-Arrowverse-Oneshots spielt im gleichen Universum wie meine bisherigen A/B/O-Arrowverse-Fics: „Nennt uns Legenden I-VI", „Mein Name ist Oliver Queen", „Dinge, denen man nicht trauen kann" und „Kara Danvers ist meine Lieblingsperson".
Nähere Infos zu diesen Fics und dem Verse, das ich geschaffen habe, prinzipiell, findet ihr hier (Abstände bitte entfernen):
afaimscorner . tumblr post / 167941831379 / orientierungsfile-f%C3%BCr-mein-abo-arrowverse
Sonstiges:
Muss ich die anderen Fics in diesem Verse gelesen haben? Nein, aber natürlich wäre es von Vorteil. Ihr solltet zumindest die ersten drei Kapitel von „Nennt uns Legenden: Die Legende von Alpha, Beta, und Omega" lesen um einen Überblick darüber zu bekommen, wie dieses Verse funktioniert.
Gibt es hier heiße Sexszenen? Nein, leider eher nicht, da ich auf jugendfreien Portalen posten, die das nicht so gerne sehen.
Was ist Mpreg? Nein, in meinem Verse gibt es keine männliche Schwangerschaft.
Kann ich Wünsche äußern oder Prompts einsenden? Ja, im Rahmen dieser One-Shot-Sammlung könnt ihr das natürlich gerne tun, ich kann aber nicht versprechen, dass ich auf alle Wünsche eingehen werde, da ich einen Canon habe, an den ich mich halten muss, der aus bereits sieben Fics besteht, also werden Wünsche, wie etwa eine Kara/Lena-Smut, nicht nur wegen der Altersfreigabe eher unerhört bleiben. Breiter gefächerte Pairingwünsche können aber durchaus ein Fic bekommen, auch wenn dann eben nicht unbedingt etwas läuft.
Was ist mit dem nächsten Teil von „Nennt uns Legenden"? Der wird kommen, kann von mir aber erst geschrieben werden, wenn ich die 3. Staffel weiter gesehen habe bzw. nachdem ich „Crisis on Earth X" gesehen habe, was ich noch nicht anschauen kann, da ich bei „Flash" aber vor allem bei „Arrow" dort noch nicht angekommen bin, was das Anschauen angeht (Siehe dafür auch geplante Fics am Orientierungsfile).#
Allgemeine Warning: SPOILER! Zur 3. Staffel von „Legends" und Supergirl",, sowie für „Arrow" bis zu Staffel 6 und „Flash" bis zu Staffel 4; A/B/O-Dynamik- tierisches Verhalten,; Sexismus, Sklaverei, Misshandlungen und Missbrauch, andere düstere Themen, existenzielle Ängste, Character Death, PTSD, Slash, femmeslash, Het, Polygamie
Disclaimer: Warner und DC und The CW besitzen die Rechte an den „Legends of Tomorrow", „Arrow", „The Flash" und „Supergirl". Ich verdiene kein Geld mit dieser Fic und sehe die Charaktere nicht als mein geistiges Eigentum an.
1. Flirten kostet nichts?
Pairings: Coldatom, Coldwave, Atomwave, Coldflash (einseitig), sowie CaptainCanary, Leonard/Kendra und Leonard/Rip am Rande.
Zeitrahmen: Diese Fic spielt am Anfang der ersten Staffel von „Legends".
Zusätzliche Warnings: Leonard flirtet gerne und viel, sogar noch mehr als im Canon
Raymond Palmer war ein Omega. Das teilte Leonard seine Nase von dem ersten Moment an, als sie alle gemeinsam am Dach dieses Gebäudes, an das sie von diesem Zeitreisenden gebracht worden waren, aufeinandertrafen, mit. Und in jedem Moment, den sie zusammen auf der Waverider verbrachten, bestätigte seine Nase ihm dies auch aufs Neue.
Raymond Palmer war nicht nur ein Omega, sondern auch noch einer, der nichts von Geruchsblockern hielt. Leonard konnte sich nicht ganz entscheiden, ob er diese Einstellung bewundern sollte oder für riskant und idiotisch hielt. Wenn es Lisa gewesen wäre, die vollkommen ungeniert unter lauter Fremden, einigen davon auch noch Alphas, ohne Geruchsblocker herumlaufen würde, dann wüsste Leonard, welche der beiden Einstellung seine wäre. Er würde ihr einen stundenlangen Vortrag halten, darüber welch unnötiger Gefahr sie sich aussetzte.
Aber Raymond Palmer war ziemlich eindeutig nicht Lisa.
Omegas, die keine Geruchsblocker benutzten, argumentierten oft, dass die Abwesenheit jedes identifizierbaren Geruchs sie sowieso als Omega ausweisen würde, was natürlich stimmte, da Geruchsblocker in der Regel vor allem von Omegas benutzt wurden, wenn es nicht zu den Hausregeln und Arbeitsbedingungen gehörte sie zu verwenden, aber darum ging es gar nicht. Omega-Geruch war im besten Fall ablenkend, im schlimmsten verführerisch.
Alphas konnten mit Omega-Geruch im Regelfall sehr schlecht umgehen. Und vielen Betas ging es nicht besser. Natürlich war dann aber auch noch die Sache … die Sache, dass nicht jeder Omega gleich stark nach Omega roch – zumindest nicht für jeden Alpha oder Beta oder auch nur jeden anderen Omega.
Geruchsattraktivität wurde erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts erforscht (zuvor war es mehr eine Pseudo-Forschung gewesen), doch man hatte immer schon gewusst, dass es sie gab. Gewisse Individuen rochen attraktiver als andere für gewisse Individuen. Angeblich hatte das mit Kompatibilität zu tun – genauso wie nur gewisse Omegas die Brunft bei gewissen Alphas auslösten, verströmten gewisse Omegas einen Geruch, der auf manche Alphas und Betas anziehender wirkte als auf andere.
Aber Leonards Meinung nach war das nicht alles. Seiner Meinung nach gab es Omegas, die einfach besser und intensiver rochen als andere, genauso wie es solche Alphas und Betas gab, und diese Personen rochen für alle anderen intensiver nach ihrem Geschlecht.
Raymond Palmer war so eine geruchsattraktive Person. Leonard musste nur die Reaktionen von Sara, Kendra, Mick, Carter, und sogar Professor Stein mit seiner eigenen vergleichen – ja, sie konnte alle sehr schlecht verbergen, dass ihnen Raymonds Geruch aufgefallen war. Der Einzige, der keinerlei Reaktion auf Palmer zeigte, war der junge Jax (und natürlich Rip Hunter, der geheimnisvolle Zeitreisende, der sie rekrutieren wollte).
Also ja, es war offensichtlich, Palmers süßlich-angenehmer Geruch war sehr ansprechend. Vor allem auch für Mick, der für seine Verhältnisse erstaunlich stark auf Palmer reagierte. Jedes Mal, wenn er ihn witterte, begann sich seine Nase zu kräuseln, und seine Augen weiteten sich ein wenig. Das war ungewöhnlich. Mick reagierte im Normalfall durchaus auf Omegas, und Omegas reagierten auf ihn. Er war einer dieser Alphas, der die Omegas geradezu magisch anzuziehen zu schien, und im Gegenzug dazu war er nett zu Omegas, nun ja, zumindest netter als zu Alphas und Betas, aber so wohl er sich in ihrer Gegenwart auch fühlte, es geschah selten, dass Mick Interesse an einem Omega zeigte. Er bevorzugte Betas für eine schnelle Nummer, zumindest war das immer Leonards Eindruck gewesen. Nicht nur deswegen, weil er in der Vergangenheit selbst öfter für diese schnelle Nummer hergehalten hatte.
Lisa gegenüber hatte sich Mick immer respektvoll verhalten und ein wenig beschützend, wie ein weiterer großer Bruder. Aber Palmer … Palmer schien in ihm Sehnsüchte und Gelüste auszulösen, was neu war, und ein wenig beunruhigend.
Was Leonard selbst anging, nun er stand dem Omega auch nicht gerade unberührt gegenüber. Aber zum Glück tat Palmer vom ersten Moment an alles um Leonard und Mick gegen sich aufzubringen. Er nannte sie Verbrecher und nicht-vertrauenswürdig, bestand darauf sie zu einem für ihre Zeitreisemission nötigen Diebeszug zu begleiten, wobei er es schaffte, diesen schon am Beginn fast vollkommen in den Sand zu setzen, als er die Fake-Alarmanlage für dich echte hielt, und dann beschwerte er sich auch noch darüber, dass Leonard plante mehr als nur das Zielobjekt (diesen komischen Dolch, der irgendwie mit Vandal Savage und den Hawks zusammenhing) mitgehen zu lassen.
„Unsere Mission ist der Dolch", jammerte Palmer.
„Nein. Das ist deine Mission", erwiderte Leonard ungerührt, „Keiner besucht einen Süßigkeiten-Laden und kauft nur eine Praline, Raymond."
„Ich wusste ja gleich, dass man dir nicht trauen kann, Snart", klagte Palmer und wirkte dabei zugleich wütend und enttäuscht, was ihn wie eine seltsame Anti-These von Barry wirken ließ. Barry, nein, an diesen Omega wollte Leonard im Moment definitiv nicht denken. Der anwesende Omega bereitete ihm bereits genug Probleme, danke vielmals.
„Tja, dann hast du mich wohl durchschaut: Ich bin ein Dieb. … Was der Grund dafür ist, warum ich für diesen Job rekrutiert wurde, sofern ich mich richtig erinnere", meinte Leonard und wollte damit beginnen seine Beute einzusacken.
Doch in diesem Moment griff der Omega nach seiner Hand. „Warte!"
Leonard erstarrte. Normalerweise mochte er es gar nicht, unaufgefordert angefasst zu werden. Er wusste selbst nicht genau, warum seine Reaktion darauf nun darin bestand die fremde Hand in seine zu nehmen und zu schnurren: „Oh, aber Raymond, so gut kennen wir uns doch noch gar nicht." Und dann lehnte er sich vor, drang in Palmers persönliche Zone ein, und schnupperte an diesem. Eines muss man ihm lassen, er riecht wirklich gut.
Palmers Reaktion war so abrupt wie aufschlussreich. Er stolperte erschrocken zurück, gegen den Schaukasten hinter ihm, und löste damit den Alarm aus und die zusätzliche Diebstahlsicherung – einen Käfig, der um sie Schaukästen herum zu Boden knallte und sie beide mit einschloss.
Na toll. Mick kam eingerannt und musterte sie beide – einen nach dem anderen – misstrauisch. „Was? Was habt ihr gemacht?!", wollte er wissen, während Leonard versuchte möglichst unschuldig auszusehen, und Palmer für seinen Geschmack viel zu bleich wirkte.
Mick verschwand um den Alarm abzustellen, was Leonard erneut mit dem Omega alleine ließ. Alleine eingesperrt in einem Käfig.
Palmer trat demonstrativ von Leonard weg und sah ihn vorwurfsvoll an. Leonard seufzte. „Ich entschuldige mich", meinte er, „Allerdings hast du angefangen."
„Ich habe nicht …" Palmer verstummte und schien über seine eigenen Taten nachzudenken. Er macht es mir fast schon zu einfach, dachte Leonard, Damit macht es mir schon beinahe keinen Spaß mehr. Lisa warf ihm immer vor, dass er mit anderen flirtete um sie zu verunsichern, und sie hatte damit nicht ganz unrecht, aber Leonard lebte nun mal nach der Devise, dass Flirten nichts kostete. Und damit gehörte es zu den wenigen Dingen des Lebens, bei denen das der Fall war.
Palmer konnte sich nicht lange fernhalten, wie es schien. Als Leonard begann sich der Verkabelung ihres Gefängnisses zuzuwenden, hockte er schon wieder neben ihm und wollte wissen, was Leonard da eigentlich tat. Und dabei wirkte er aufrichtig interessiert.
„Habe ich dich falsch eingeschätzt, Raymond? Bist du nicht mitgekommen um mich zu überwachen, sondern weil du von mir lernen willst? Planst du demnächst einen kleinen Überfall auf die Konkurrenz? Kord-Industries vielleicht? Die haben keine sehr brauchbaren Sicherheitssysteme, so viel kann ich dir verraten", neckte ihn Leonard.
Doch diesmal stieg Palmer nicht darauf ein, sondern meinte nur: „Sag mir einfach bitte, was du da tust."
Leonard erklärte es ihm und ertappte sich im nächsten Moment dabei, wie er Raymond Palmer von seinem Vater erzählte. Wie ist denn das passiert? Warum erzähle ich ihm das? Offenbar war Mick nicht der Einzige, bei dem Palmer beunruhigende Dinge auslöste.
„Bei all deinen Wissen und Fähigkeiten…. Du hättest Elektroingenieur werden können", stellte Palmer fest.
„Ich bin nicht du", erwiderte Leonard kalt, da er sowieso bereits zu viel gesagt hatte.
Viel weiter kamen sie mit ihrer Diskussion nicht, da wenig später Mick zurückkehrte – und sich in Gefangenschaft des Hausherren befand, der niemand anderer war als Vandal Savage.
Entgegen jeder Wahrscheinlichkeit schafften sie es diese Sache zu überstehen und blieben im Team Zeitreise, und versuchten weiterhin Savage aufzuhalten, indem sie die Zeitlinie veränderten.
Es gab Verlust, sowohl für das Team als auch auf persönlicher Ebene – Leonard versuchte seine eigene Vergangenheit zu ändern, indem er eine jüngere Version seines Vaters zum Umdenken brachte, doch die ganze Sache misslang ihm.
Vielleicht gab es ja wirklich manche Dinge, die sich einfach nicht ändern ließen. Entweder das, oder das Schicksal hatte es wirklich auf ihn abgesehen.
Die ganze Zeit über vergaß Leonard nicht, dass er Macht über Ray Palmer, und umgekehrt. Während er sich hütete so gut er konnte verletzlich gegenüber Palmer zu wirken, flirtete er weiterhin mit dem Omega, wann immer sich Gelegenheit dazu ergab. Hauptsächlich deswegen, weil ihm Raymonds Reaktion darauf gefiel, zuerst wirkte der Omega immer schockiert, aber dann schien es ihm irgendwie zu gefallen.
Natürlich könnte niemals etwas aus der ganzen Sache werden. Raymond war nicht nur wirklich eine ehemaliger Pfadfinder (Eagle Scout) und ein reicher Geschäftsmann, er war auch ein wahrer Held. Und Helden waren nicht Leonards Typ, nun ja, zumindest war er nicht ihr Typ.
Und zu seiner Verteidigung: Raymond war nicht der Einzige aus seinem neuen Team, mit dem er flirtete. Er flirtete auch viel mit Sara Lance, der umwerfenden Alpha-Assassine, die er wirklich gerne hatte, weil sie sich gut verstanden. Und ab und zu auch mit Rip Hunter, dem ehemaligen Time Master, der sie alle zusammengeholt hatte, vor allem deswegen, weil er wusste, dass dieser davon aus dem Konzept gebracht wurde. Er flirtete auch ein wenig mit Hawkgirl, der oftmals-wiedergeborener Kendra, aber bei ihr kam er trotz seines Charmes nicht weit. Ähnlich wie bei den beiden Hälften von Firestorm: Professor Stein war ihm gegenüber gewohnt kühl, und der junge Jax, nun, der nahm sich wohl ein Beispiel am Professor, was dem Umgang mit Captain Cold anging.
„Ich wünschte, Sie würden das lassen, Mister Snart", meinte Rip Hunter relativ früh auf ihrer Mission zum ihm, nachdem Leonard ihn mit einem möglicherweise etwas zweideutig klingenden Vorschlag geärgert hatte.
„Was denn?", fragte Leonard daraufhin nur unschuldig.
Hunter seufzte. „Wenn Sie es wenigstens in Bezug auf Dr. Palmer unterlassen könnten…", meinte er dann, „Dann wäre ich Ihnen sehr verbunden."
Leonard schnaubte. „Wieso denn? Etwas Flirten kostet nichts, und normalerweise wird dabei auch niemand verletzt", meinte er nur abwertend.
„Sofern keiner auf die Idee kommt Ihr Verhalten ernst zu nehmen", fügte Hunter zu dieser Aussage hinzu.
„Diesen Fehler hat noch niemand je gemacht", gab Leonard nur zurück und versuchte dabei nicht bitter zu klingen und an einen gewissen Speedster in Rot zu denken.
Je mehr sich Captain Hunter aber auch über sein Geflirte beschwerte, desto mehr Schadenfreude verspürte Leonard als er genau das tun musste um eine Mission zu retten. Valentina Vostok, die russische Nuklearphysikerin, reagierte auf seine Avancen mit mehr Interesse als auf die der meisten anderen
Eigentlich hätte Raymond sie verführen sollen, aber er scheiterte schon beim ersten Versuch mit ihr ins Gespräch zu kommen kläglich. Vostok war ein unterkühlter Beta, mit offensichtlich null Interesse an einem warmen Omega wie Raymond einer war, also sprang Leonard bei. Auf ihn und seine glatte Art sprang sie an, zumindest gut genug um einen romantischen Spaziergang bei Minusgraden dazu zu nützen um ihr ihre Zugangskarte zu klauen.
Eigentlich hätte er bei dieser Mission Raymond Rückendeckung geben sollen, aber so musste der Omega sie ihm geben. Und bespannte Leonards Gespräch mit Valentina nicht gerade unauffällig von einiger Entfernung aus.
„Und? Hattest du deinen Spaß, während ich in der Kälte frieren musste?!", fragte Raymond Leonard in leicht gereiztem Tonfall, nachdem Leonard sich von Valentina verabschiedet hatte und zu seinem Missionspartner hinüber ging.
„Oh, Raymond, wittere ich da ein wenig Eifersucht um dich herum? Grün ist nicht deine Farbe. Valentina ist nun mal eine Frau mit Geschmack und Erfahrung. Man braucht ein bisschen Fingerspitzengefühl, um an sie heranzukommen", erklärte Leonard tadelnd, „Es ist nicht meine Schuld, dass ich unwiderstehlicher bin als du."
„Du bist nicht unwiderstehlich!", belehrte ihn Raymond wütend.
„Ach? Deine eifersüchtige Miene sagt da etwas anderes. Aber keine Sorge, Valentina ist nicht mein Typ. Sie ist mir eine Spur zu kühl, wenn du verstehst, was ich meine", beruhigte ihn Leonard.
„Sie mochte nur keine Omegas. Das war alles", behauptete Raymond und errötete leicht, „Sag mir wenigstens, dass ich nicht umsonst frieren musste, und du irgendetwas über ihre Arbeit für Savage in Erfahrung gebracht hast!"
„Besser", meinte Leonard nur und hielt die Zugangskarte hoch, „Ich habe sie beklaut."
„Nun, darauf ist bei dir immer Verlass, nicht wahr? Deine Hand war noch nie aus einem anderen Grund in meiner Hose", murmelte Raymond und klang dabei ein wenig bedauernd.
Vorsicht, mahnte Leonard eine innere Stimme, Pass jetzt lieber auf, was du darauf sagst.
Trotzdem ertappte er sich selbst dabei, wie er meinte: „Nun, das kann sich immer noch ändern, nicht wahr?" Vielleicht war es die Kälte, aber Raymond schien daraufhin noch eine Spur mehr zu erröten.
Letztlich wurde Leonard sogar von Mick getadelt. Es war direkt nach dem Valentina-Zwischenfall. Raymond schien immer noch aufgelöst zu sein und zu frieren, und Leonard machte eine dumme mehrdeutige Bemerkung von wegen „Methoden zum Aufwärmen", woraufhin Mick ihn auf eine Weise ansah, auf die er Leonard noch nie angesehen hatte. Und Leonard fühlte sich plötzlich schuldig.
„Lass es bitte sein", sagte Mick zu ihm, als er ihn kurz darauf alleine erwischte.
„Was soll ich sein lassen?", wollte Leonard wissen.
„Palmer. Er denkt, du meinst es ernst, verstehst du? Leonard, er ist nicht irgendein Beta, er ist ein Omega. Was würdest du sagen, wenn irgendein dahergelaufener Beta Lisa auf diese Art in die Irre führen würde?", erwiderte Mick ernst und ohne jede Spur von seiner sonstigen „Mich kümmern andere nicht"-Einstellung.
Leonard fühlte sich noch schuldiger, aber er fragte sich, was Mick das alles eigentlich anging. „Wieso sagst du mir das?", wunderte er sich und dachte an die Art und Weise, wie Mick Raymond ansah, wenn er dachte, keiner würde es bemerken. Und ich dachte, das ist nur Lust. Kann es sein …
„Mick … Mick magst du Palmer etwa?", wunderte er sich.
„Unsinn!", schnaufte Mick sofort, „Ich finde nur, dass du dich unfair verhältst, das ist alles."
„Mhm." Leonard war sich nicht so sicher, ob das wirklich alles war.
Nach dem Gulag bestand kein Zweifel mehr, dass Mick Raymond Palmer sogar sehr mochte. Er weigerte sich den Verletzten Omega zurückzulassen, war halb-brünftig und schaffte es trotzdem irgendwie den unter Hitze leidenden Palmer nicht zu besteigen, sondern nur zu umsorgen, und wirkte alles in allem sehr besitzergreifend, wenn es um besagten Omega ging.
Und er musste auch noch ausplaudern, dass Leonard vorgehabt hatte Palmer im Gulag zurück zu lassen. Warum musste er ihm das sagen? Jetzt werde ich mir Vorwürfe anhören müssen, ärgerte sich Leonard, und tatsächlich dauerte es nicht lange bis Raymond ihn aufsuchte um ihn mit der ganzen Sache zu konfrontieren.
Nur, dass er kein bisschen wütend wirkte, wie Leonard eigentlich erwartet hatte, sondern vor allem enttäuscht, was die ganze Situation noch unangenehmer machte, als sie es sowieso schon war.
„Hattest du wirklich vor mich einfach dort zu lassen?", wollte der Omega wissen.
„Sorry, Raymond, aber du warst eine Last. Wenn du in einem anderen Zustand gewesen wärst, dann hätte das alles kein Problem dargestellt, aber so musste ich mich entscheiden, und ich habe mich für meinen Freund und Partner entschieden und nicht für unseren neuen Zufallsbekannten", erklärte Leonard ihm die harte Wahrheit.
Raymonds Miene wurde traurig. „Zufallsbekannten, ja? Und ich dachte … ich dachte, du magst mich", meinte er leise.
Leonard zuckte die Schultern. „Du bist ganz okay", räumte er ein, „Aber es gibt nur wenige Leute, für die ich meinen Hals riskieren würde, und sorry, zu diesem Kreis gehörst du nun mal nicht." Noch nicht, dachte er und schob diesen Gedanken gleich wieder zur Seite. Helden gegenüber weich zu werden, war niemals eine gute Idee, und er plante nicht es noch einmal so weit kommen zu lassen. Ihm fielen die Warnungen von Mick und Rip Hunter wieder ein. Er denkt, du meinst es ernst.
Leonard hatte es aber nicht ernst gemeint. Zumindest hatte er es nicht ernst meinen wollen. „Hör mal, Raymond, es kann sein, dass ich dir den falschen Eindruck vermittelt habe. Ich flirte nun mal gerne, aber meistens steckt nichts dahinter. Um ganz ehrlich zu sein: Ich bin nicht auf diesem Schiff um eine Romanze zu suchen", erklärte er entschuldigend. Und schon gar nicht mit jemandem, der so sehr in mein Omega-Typ-Schema passt, wie du es tust.
„Oh. Nein, schon klar. Das ist meine Schuld, nicht wahr? Ich dachte du … nun, ich neige wohl dazu mir Dinge einzubilden, die gar nicht da sind", meinte Raymond daraufhin schnell und nickte ihm dann noch einmal zu und verließ Leonards Kabine.
Leonard sah ihm nachdenklich hinterher. Es ist besser so, sagte er sich, Daraus könnte sowieso nichts werden. Und Mick mag ihn, und der teilt nicht gerne, wie du weißt. Und ganz abgesehen davon hast du ihn bisher schon genug verletzt. Es hätte ein netter Flirt sein sollen, aber du hast es außer Kontrolle geraten lassen. Lern daraus.
Nur leider lernte Leonard im Normalfall immer nur äußert langsam.
Fin.
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