Autor: Monja

Disclaimer: Alle bekannten Orte und Personen gehören JKR.

Pairings: Hermine/Draco

Summary: Die FF spielt in er Zukunft. Etwa 5 Jahre nach ihrem Hogwarts-Abschluß. Alles ist ganz anders als wahrscheinlich vermutet wird. Es wird um Liebe, nicht nur um die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern auch um die Liebe zur Musik gehen. Und darum, was man nicht alles tut, wenn man etwas verloren glaubt, dass man nie missen möchte…

Bemerkung: Wer „Verhängnisvolles Gebräu" gelesen hat, der wird hier immer mehr und mehr kleine Verbindungen erkennen und irgendwann bemerken, dass es eine Art Fortsetzung ist. ‚g' Aber natürlich lässt sich „Second Chance" auch ohne den „Vorgänger" lesen.

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Second Chance

Kapitel 1: Kurz vor dem Ziel?

Dunkelheit hatte sich über das Gelände gelegt und das hell erleuchtete Gebäude ragte wie die Sonne aus dem Schwarz heraus. Bunte Lichter erhellten die Umgebung und bildeten kleine Lichterspiele auf den Wänden und den Böden. Ungeduldig wartende Leute hatten sich in Scharen versammelt um sich die Show anzusehen. Es waren mehr Menschen als erwartet gekommen und man hätte sie problemlos auf zwei Fußballfeldern unterbringen können.

Die meisten hier waren Teenager, im Alter von 16 oder 17 Jahren. Überall konnte man lautem Gekicher oder den verschiedensten Gesprächen lauschen. Und man konnte mit Gewissheit sagen, dass sich alles um die gleichen Themen drehte. Denn nicht umsonst waren alle gekommen, um das gleiche hier zu erleben. Sehnsüchtig hatten sie wochelang diesem einen Abend entgegen gefiebert und nun war es soweit; Träume hatten sich erfüllt. Denn schon allein um hier her zu kommen, hatte es viel Mühe gekostet. Dieses Konzert war seit Monaten ausverkauft und doch versuchten einige noch ihr Glück an den Abendkassen – doch ohne Erfolg.

Es war „die" Veranstaltung der gesamt magischen Welt. Zumindest für die Jüngeren. Denn die „Tears" gaben nur diese eine Vorstellung, was alle zu tiefst bedauerten. Aber es gab einen Zeitplan, welchen man einhalten musste.

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Er war nervös. Eigentlich sollte er sich schon längst daran gewöhnt haben. Immerhin war es nicht das erste Mal. Doch es war immer die gleiche Prozedur. Aber diesmal würde es vielleicht ein wenig anders ablaufen. Vielleicht... Er betete zu Gott, dass er ihm wenigstens einen Wunsch erfüllen würde.

Er schaffte es nicht zwei Minuten still zu sitzen, obwohl es ihm Jedermann geraten hatte. Es würde wieder ein langer Abend werden und das hieß wieder, er würde verschwitzt und völlig fertig morgen früh in sein Bett kriechen und den Tag durchschlafen.

So ein Abend war erschöpfend und doch machte es ihm Spaß. Er liebte es sich im Takt der Musik zu bewegen, zu singen und die Menge vor sich zu sehen; wie sie tobten, schrieen und mehr wollten, mehr von ihm. Wie sie völlig in der Musik untergingen, genau das war es, was ihn vorwärts trieb. Es war seine Welt!

Seit er vor Jahren diesen Weg gewählt hatte, hatte er es zwar schon unzählige Male bereut, doch er würde es immer wieder tun. Es war schon eine seltsame Sache wie er es bis hier her geschafft hatte und nicht zu letzt verdankte er dies alles nur einer Person: Seiner verstorbenen Mutter. Wäre sie nicht gewesen, wo würde er dann nun sein? Etwa an einem öden Schreibtisch im Ministerium? Leise lachte er in sich hinein, oh nein! Soweit würde es nie kommen.

Er blickte auf, beobachtete die Menschen, die hektisch an ihm vorbei rannten und noch die letzten Vorbereitungen trafen. Es durfte immerhin nichts schief laufen und alles war bis ins kleinste Detail geplant. Langsam ließ er sich an der Wand hinunter gleiten, legte seine schweißnassen Hände auf die Knie. Laut ausatmend schloss er für einen Moment die Augen, genoss noch einmal diesen Augenblick, bevor es soweit war.

„Alles ok, Kumpel?", fragte ihn jemand und er sah seinen Gegenüber an. Nathan sah auf den jungen Mann hinunter. „Sicher!" Ein Lächeln huschte über seine Züge und sich aufrichtend fuhr er sich noch einmal durch die silberblonden Haare.

Nathan war einer seiner wenigen Freunde. Er war immer dabei. Damals hatte er ihn auf der Beerdigung seiner Mutter kennen gelernt; hatte sich trösten lassen. Es war ein ganz anderes Gefühl gewesen sich jemanden anvertrauen zu können. Sie waren sich so ähnlich, teilten Gedanken und Träume. Lange Zeit hatte er zwar gebraucht um sich ihm wirklich öffnen zu können, doch dies war nun auch schon lange her. Seine Mutter war vor 5 Jahren gestorben. Ein Jahr nach seinem Hogwarts-Abschluß war es ganz plötzlich geschehen. Die Diagnose war schon vor Ewigkeiten verlautet worden: Krebs.

„Los Draco, auf die Bühne!", erinnerte Nathan ihn dann und blickte seinen Kumpel noch einmal an. „Auf geht's. Gib dein Bestes!" Draco grinste und ein hämischer Ausdruck umspielte seine Züge. „Du aber auch." Nathan strich sich eine Strähne seines langen schwarzen Haares aus der Stirn und vergrub seine Hände in den Hosentaschen der verwaschenen Jeans, während er mit dem gleichen Grinsen nur nickte.

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Hermine versuchte sich zu bewegen, doch vergeblich. Panisch streckte sie ihren Kopf soweit es ging nach oben und holte ein paar Mal tief Luft. Die vielen Menschen um sie herum machten sie nervös und hier so eingeklemmt zwischen so vielen Körpern erleichterte das Ganze nicht. Sie bekam kaum Sauerstoff und da sie nicht die Größte war, musste sie die heiße Luft, gepaart mit gewissen Parfums, einatmen. Einfach furchtbar. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen?

„Bist du in Ordnung, Herm?", fragte Ron, der neben sie gequetscht stand und auf sie herab sah. Sie bekam nur ein leichtes Nicken zu Stande. Nur wegen ihm war sie hier! Harry hatte drei Konzertkarten gekauft. Es war eine Art Geburtstagsgeschenk gewesen, dass die Beiden ihrem besten Freund gemacht hatten. Harry hatte diese Idee, da Ron scheinbar irgendwann einmal erwähnt hätte, dass er dort so gerne hin gehen würde. Irgendein Rockkonzert, hatten sie ihr erzählt. Es hatte sie nicht sonderlich interessiert. Sie fühlte sich in letzter Zeit so schlecht, was wohl an den jüngsten Ereignissen lag. Die vergangenen 4 Wochen waren besonders schlimm für sie gewesen.

Aber vielleicht bekam sie hier ein wenig Ablenkung, hoffte sie jedenfalls. Die Trennung von ihrem Freund hatte sie schwer mitgenommen. Es war als hätte man ihr einen Teil ihrer Seele herausgerissen. Eine unbändige Leere hatte sich in ihrem Inneren breit gemacht und schien sich immer weiter in ihr auszudehnen. Doch sie wusste dass es irgendwann einmal vorbei sein würde. Irgendwann... Zumindest hoffte sie es. Nur nicht daran denken, sagte sie sich immer wieder. Nur nicht denken! Aber leider ließen ihre Gedanken sich nicht besonders gut steuern. Es war zum verzweifeln.

Während sie noch einmal nach Luft schnappte blickte sie sich um. Es würde wohl noch eine Ewigkeit dauernd bis sie es endlich geschafft hatten und drinnen waren. Leute traten ihr auf die Füße, stießen ihr Ellbogen in den Bauch und sie wünschte sich einmal mehr nach Hause in ihr Bett mit einem guten Buch. Das hätte sie bestimmt auch ablenken können.

Nein, hätte es nicht. Sie hatte es versucht und immer wieder kreisten ihre Gedanken um ein einziges Thema und sie hatte es nach vielen vergeblichen Versuchen aufgegeben sich auf die Zeilen zu konzentrieren. Einfach ein verflixter Teufelskreis.

Ron unterhielt sich mit Harry, doch sie bekam keinen Ton mit. Es war einfach zu laut. Doch plötzlich erhöhte sich der Lautstärkenpegel um ein Vielfaches und die Masse stürmte nach rechts. Ron packte sie am Ärmel und schleifte sie mit sich. „Schnell, mach, Harry!", rief er seinem besten Freund zu und sie rannten mit den anderen Leuten. Hermine verstand rein gar nichts. Was geschah denn jetzt?

Doch dann begriff sie, zwei Männer hatten einen weiteren Eingang geöffnet und so konnten sich die Leute besser verteilen. Strahlend konnte Hermine erkennen, dass Harry einen Platz unter den Ersten gefunden hatte und sie konnten sich mit dem Vorwand: „Wir müssen zu unserem Freund.", durch die Masse drängeln.

Die erwartete Ewigkeit, die sie dachten, warten zu müssen, verging und schrumpfte auf volle 10 Minuten. Nachdem sie dann im Gelände waren ging alles ganz schnell. Sie rannten auf die Bühne zu und suchten sich einen geeigneten Stehplatz, nicht weit von der Bühne entfernt. Man würde hier gut sehen können.

Sie war in den letzten Jahren auf vielen Konzerten gewesen. Hatte viel gesehen und gehört und nun fühlte sie sich wieder zurück versetzt in die alten Zeiten. Es war so seltsam, obwohl sie genau wusste, dass es anders werden würde. Immerhin war das nun alles Vergangenheit und sie würde sich diese Band anschauen - eine die Ron scheinbar mochte.

TBC

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So, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr seid neugierig geworden. Wie immer freue ich mich selbstverständlich über Reviews…

Und wer Lust hat für mich den Betaleser zu spielen, der darf sich gerne melden :)

Grüße, Monja