Spoiler
Season 1-2

Rating
T for Language and Violence [May change later]

Disclaimer
Sämtliche Rechte an Orange is the new Black inklusive der Charaktere liegen bei Netflix, Lionsgate, Jenji Kohan und Piper Kerman. Dieses Werk ist ein zu Einhundert Prozent non-profitables Projekt.

Main Characters
Piper Chapman
Alex Vause
Nicky Nichols
Galina "Red" Reznikov

A/N
Ich verwende in dieser Story einige Szenen aus der Serie. Da ich diese jedoch im O-Ton gucke, sind eventuelle Zitate von mir sinngemäß übersetzt und nicht aus der deutschen Synchronisation übernommen.

EDIT:/ [10.05.2015] Diese Story wird von mir aktuell NICHT fortgesetzt. Eventuell greife ich sie irgendwann noch einmal auf, derzeit ist dies jedoch nicht geplant.

have fun,
sincerely your roman soldier
~ Spliz


Prolog

Rot.

Das war alles, was ich sah.

Ein rotes Gesicht unter mir, meine roten Fäuste, die darauf einschlugen, ein rotes Kleid aus Bettlaken angefertigt, meine rote Uniform und der rote Schnee.

Ich war in einem Rausch, ich realisierte nicht, was ich tat, als ich schlug und schlug und schlug. Mehr Rot spritzte durch die Luft, färbte Haut, Stoff und Schnee.

Erst als ich hörte, wie eine schwere Stahltür geöffnet wurde, hielt ich mit meinem nächsten Schlag inne und ich begriff ruckartig, was all das Rot war.

Blut.

Und es war überall.

„Gefangene!", rief Officer Bell in ihrem wie immer barschen Tonfall, doch ich reagierte nicht. Mein Blick war auf das Gesicht von Pennsatucky konzentriert. Hätte ich nicht gewusst, wer die andere Frau war, über die ich mich beugte, hätte ich sie nicht erkannt. Ihr Gesicht war von Blut überströmt und von Wunden übersäht. Ihr Mund war leicht geöffnet, wodurch ich klar erkennen konnte, dass einige ihrer verfaulten Zähne fehlten.

„Du bist außerhalb des zulässigen Bereichs!", setzte Bell fort und begann auf mich zuzugehen. Ich ignorierte sie noch immer voller Schock und mein Blick fiel auf meine Hände, ebenfalls von Blut überströmt, mit aufgeplatzten Knöcheln zu Fäusten geballt. Verstört hob ich meinen Kopf und erkannte zum ersten Mal in diesen kurzen Minuten die Anwesenheit des Officers an. Ich wollte etwas sagen, irgendetwas, doch ich konnte nicht. Ich starrte sie lediglich an.

Plötzlich wandelte sich der strenge Blick von Bell in Entsetzen. Sie schien erst jetzt gemerkt zu haben, dass ich nicht alleine im Schnee kniete. Ihre Augen richteten sich auf meine Fäuste, dann auf Pennsatuckys Gesicht und überflogen schließlich all das Blut, das über dem Gelände und der Kleidung von uns beiden verstreut war.

Sie griff rasch zu ihrem Funkgerät. „Hier Officer Bell, ich brauche sofort Unterstützung auf dem Außengelände!"

Ich brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass ich mich in riesen Schwierigkeiten befinden würde und hob meine Hände über den Kopf. Bell rannte die letzten paar Meter auf mich zu und zerrte mich von dem regungslosen Körper der kleineren Frau herunter, schob mich mit dem Gesicht voran in den kalten Schnee.

Ich wehrte mich nicht, denn abgesehen davon, dass mein Körper auf keine meiner Befehle reagieren wollte, war meinem Gehirn klar, dass jetzt auch nur irgendeine Bewegung zu machen, fatale Folgen haben würde.

Erneut hörte ich, wie die Stahltür aufging und sich einige Schritte näherten, doch ich konnte nichts sehen, mein Gesicht war in den Schnee gepresst. Bell übte mit einem Knie Druck auf meinen Rücken auf, damit ich mich nicht aufrichten würde und griff anschließend nach meinen Armen, um mir hinter dem Rücken Handschnellen anzulegen.

„Oh mein Gott", hörte ich schließlich die Stimme von Bennett flüstern.

„Was ist hier passiert?", fragte O'Neill, schwer außer Atem.

Niemand beantwortete dem dicken Officer die Frage, doch ich spürte, wie der Druck auf meinem Rücken sich verringerte und jemand an meinen Armen zerrte.

„Hoch mit dir, Chapman!", befahl Bell schließlich. Ich hörte, wie die anderen beiden Officer schockiert Luft holten, offenbar überrascht, wer für den Zustand von Pennsatucky verantwortlich sein sollte. Doch ich bewegte mich nicht, ich wollte es, ich wollte aufstehen, doch ich konnte nicht.

Bell zog abermals an meinem Arm und befahl mir, mich zu erheben und schließlich packte ein weiteres paar Hände meinen anderen Arm und zu zweit zogen Bell und O'Neill mich auf meine Füße, doch meine Beine gaben unter meinem Gewicht nach und ich sackte in dem Griff der zwei Officer zusammen.

Die beiden scherten sich nicht weiter um mein Befinden, als sie mich einfach, noch immer an den Armen packend, zurück ins Gebäude zerrten, meine Füße schleiften hinter mir her und ich ließ meinen Kopf hängen, wodurch meine blonden Haare wie ein Vorhang vor meinem Gesicht fielen und mich von der Welt um mich herum abschotteten.

Ich hörte einige flüsternde und tuschelnde Stimmen, bis schließlich der Alarm ertönte, der allen Gefangenen befahl, sich auf den Boden zu legen, doch es dauerte nicht lange, bis durch die Lautsprecher die Stimme eines Officers dröhnte.

„Alle Gefangenen haben sich unverzüglich zu den ihn zugeteilten Buchten zu begeben! Ich wiederhole; Alle Gefangenen haben sich unverzüglich zu den ihn zugeteilten Buchten zu begeben!"

„Chapman?", fragte schließlich jemand schockiert, was mich dazu veranlasste, zum ersten Mal seit Bell und O'Neill mich aus dem Schnee hoben, meinen Kopf anzuheben und ich starrte direkt in die vor Schock weit aufgerissenen Augen von Nicky.

Als ich jedoch realisierte, wer neben ihr stand und mich ebenfalls mit einer Mixtur aus Verwirrung, Entsetzen und einigen anderen Gefühl betrachtete, senkte ich meinen Blick wieder wortlos. Ich war nicht in der Lage dazu, Alex anzusehen und war regelrecht froh darüber, dass ich ohne zu verharren an den beiden vorbei gezogen wurde.

„Geht in eure Buchten, Gefangene", rief O'Neill den beiden schließlich zu, als wir bereits einige Meter an ihnen vorbei waren, da sie sich noch nicht von dem Bild, dass ich blutüberströmt mit gefesselten Händen durch die Hallen des Gefängnisses gezerrt wurde, losreißen konnten.


Fortsetzung folgt…