Hier Mal der Versuch, anders zu schreiben, als ich es sonst mache. Normalerweise, schreibe ich sehr dialoglastig (wer „Harry Potter und der Silberne Drache" gelesen hat, weiß das) während diese Geschichte mit wenig direktem Gespräch auskommen soll. Harry und Draco sind nicht seit Jahren befreundet, sind jedoch beide offensichtlich nicht heterosexuell, sie haben ihre Schwierigkeiten nicht ausgeräumt, aber sie beziehen sich auch nicht mehr oft aufeinander. Wird zwar keine „Vollsexszenen" geben, aber heavy touching und so weiter. Deshalb 16 slash. Und der Epilog des 7. Bandes wird ignoriert. Es wird wenig Handlung neben der auf einander bezogenen geben, also erwartet keine Abenteuergeschichte. Die beiden Hauptfiguren sprühen auch nicht gerade mit Lebensenergie und Freude, sie sind noch etwas vom Krieg mitgenommen. Die ersten 2 Kapitel sind Übersetzungen einer englischen Geschichte von mir, danach geht's frei weiter. Kann also ein wenig dauern, aber ich werde die Geschichte definitiv beenden.

Da die Geschichte noch entsteht, sind Reviews vielleicht sehr beeinflussend, also her damit :)

Soweit, habt Spaß.

Disclaimer: Die Charaktere Harry Potter und Draco Malfoy gehören einzig und allein Kopf und Feder von JK Rowling. Hier wird kein Geld verdient oder so. Ist ja schließlich fanfiction ;)

p. ACCIOnate

Zusammenfassung: Harry arbeitet tatsächlich als recht distanzierter Auror im Ministerium. Malfoy begegnet ihm hin und wieder, aber ihre Begegnungen sind ohne Bedeutung. Bis Draco anfängt, sich um Harry zu bemühen.

Abweisung

Harry Potter hatte sich auf Bällen des Ministeriums schon immer gelangweilt. Leute wollte seine Hand schütteln, ihn kennen lernen und selbst einige seiner Kolleginnen schienen zu vergessen, dass sie ihn jeden Tag sahen. Meistens hielt er sich von solchen Funktionen fern, aber da es sich einmal mehr um eine Wohltätigkeitsveranstaltung handelte, sah er sich in die Pflicht genommen. Missmutig schaute er auf seinen alkoholfreien Drink, um kurz darauf von seiner Begleitung aus den Gedanken gerissen zu werden.

Die Dame neben ihm, war Leiterin der Wohltätigkeitsorganisation, für die der Ball gegeben wurde. Harry hatte sowohl Funktion als auch Namen beider vergessen. Es interessierte ihn nicht wirklich, aber besonders seine Liebsten würden sich Sorgen machen, wenn er sein Desinteresse zeigen würde. Sie begriffen es als charakterfern für ihn, also musste er regelmäßig die Fassade des involvierten Gryffindors aufrecht erhalten.

In Wirklichkeit hatte er mit seinem Leben auch viel seines Interesses an sozialer Interaktion verloren. Für ihn spielte es keine Rolle, ob es ein neues Waisenhaus oder einen neuen Flügel im Krankenhaus gab. Es schien Make-Up für eine unvollkommene Welt zu sein, in der sich niemand wirklich um Probleme kümmern wollte, aber alle danach strebten, den Anschein zu erwecken.

Allen voran die Person, die neben seiner namenlosen Begleiterin auftauchte. Wahrscheinlich hatte sie ihm gerade erklärt, warum ausgerechnet Draco Malfoy wichtig für diese Party war und er hatte wieder einmal nicht zugehört. Er lächelte höflich, wie es von ihm erwartet wurde und nickte seinem ehemaligen Rivalen zu. Dieser hatte sich nach dem Krieg ins Leben gestürzt. Die Zeitungen berichteten regelmäßig von Malfoys Eroberungen, seinen Spenden für gute Zwecke, den besuchten Parties, seinem scheinbar endlosen Tatendrang. Es war kaum überraschend, dass der Blonde auf einer solchen Veranstaltung zugegen war. Harry grinste in sich hinein, als er sich vorstellte, auf wen sein Gegenüber es heute Abend abgesehen haben könnte. Die Leiterin des Abends schien in das Profil zu passen, was Malfoys Eroberungen zu haben schienen. Sie alle hatten Einfluss, einen bekannten Namen, ein beliebiges Alter oder Geschlecht, eine einmalige Chance mit Draco Malfoy ins Bett zu gehen.

Gerade als er Malfoy zugenickt hatte und sich im Raum nach potentiellen Opfern seines Gegenübers umsehen wollte, wobei sich die Betroffenen immer erst als Opfer sahen, wenn klar war, dass sie keine zweite Chance mit ihrem Verführer erhielten, zwinkerte ihm der Blonde zu. Harry hob ungläubig eine Augenbraue. Scheinbar hatte sich der ehemalige Slytherin in den Kopf gesetzt, Harry auf seine Liste zu setzen. Obwohl Harry zugeben musste, dass der Blonde attraktiv war und obwohl auch er selbst keine Probleme mit Gelegenheitssex hatte, ließ sein Stolz nicht zu, von Draco Malfoy verführt zu werden, um in eine lange Reihe unwichtiger Eroberungen eingereiht zu werden. Also senkte er den Kopf zu Malfoys Beinen, ließ die Augen betont langsam nach oben zu den Augen wandern und zuckte mit den Schultern, bevor er sich zu seiner Begleiterin wandte. Aus dem Augenwinkel verfolgte er, wie Malfoy kurz die Augenbrauen zusammenzog, Harry einen längeren Blick zuwandte, bevor er in der Menge verschwand.

Den Rest des Empfanges verbrachte Harry mit seinem üblichen aufgesetzten Lächeln, vielen Verbeugungen und wenigen Tänzen. Sobald es die Höflichkeit und die Sorge seiner Freunde zuließ, entschuldigte er sich und holte seinen Umhang. Noch während er überlegte, ob er nach Hause gehen und lesen sollte oder auf eine Muggelparty gehen, nahm ihn jemand bei der Hand und führte ihn nach draußen. Er konnte fühlen, dass es sich um eine kräftige Hand handelte, sehen dass die Person kaum größer als er selbst war und schloss durch einen kurzen Blick auf wehendes weißblondes Haar, dass es sich um einen hartnäckigen Malfoy drehte.

Harry grinste in sich hinein. Er war sich sicher gewesen, dass Draco Malfoy nicht der Versuchung widerstehen konnte, die abfällige Abweisung als Herausforderung zu betrachten. Er war in der Stimmung für ein wenig Spaß und ließ sich in eine Seitenstraße führen.

Draco hielt sich nicht mit langen Überzeugungsreden auf, er fragte lediglich, ob ihn Harry nicht an einen weniger staubigen Ort begleiten wollen würde, an dem sie sich unterhalten könnten. Harry zuckte mit den Schultern, griff nach Malfoys Arm und apparierte mit ihm.

Das Ziel ihres kurzen Trips war ein gemütliches Restaurant, zu Harrys Erstaunen schien es nicht Malfoys üblichem Standard zu genügen. Es wirkte gemütlich.

Der Schwarzhaarige überlegte, auf welche Art sich Draco ihm nähern würde. Würde er direkt seinen Wunsch äußern, mit Harry ins Bett zu gehen oder es erst über irgendeine sensible Geschichte versuchen. Er war geradezu aufgeregt, denn seit langem hatte er sich nicht mehr so gefordert gefühlt. Würde er auf Malfoy eingehen und mitspielen, bis dieser seine Intention klar machte oder würde er sofort blocken? Harry Potter beschloss, sich treiben zu lassen.

Draco Malfoy war aufgeregt. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er eine Herausforderung, die sich zu lohnen schien. Harry Potter. Er wusste nicht, warum er nicht schon eher seinem Wunsch nachgegangen war, den ernst gewordenen Helden zu verführen. Harry Potter war alles, was er sich von einer Herausforderung wünschte. Er war gut aussehend, auf seine eigene Art, hatte Einfluss und seit dem Ende des Krieges etwas Düsteres. Draco wusste, dass Potter auch mit Männern im Bett gewesen war. Wider der Erwartungen der breiten Bevölkerung, schien der Gryffindor nicht sofort in einer Familie landen zu wollen. Es hatte einen großen Aufschrei gegeben, als sich das Starpaar Harry Potter und Ginny Weasley trennten. Was Draco jedoch am meisten reizte, war die Verschlossenheit seines momentanen Gegenübers. Anstelle wie früher seine Emotionen offen vor sich her zu tragen, war Potter in sich gekehrt und schien freudlos. Er trug eine Maske indifferenter Fröhlichkeit auf Bällen und war selten unhöflich. Seine Karriere schien erfolgreich, aber nicht besorgniserregend steil zu sein. Potter kannte seine Grenzen und wusste um seinen Einfluss. Und er war nicht mehr naiv. Dennoch wollte Draco zuerst versuchen seine sensible Seite anzusprechen. Vielleicht hatte Potter lange keine Aufmerksamkeit als Person erfahren und dürstete nach Aufmerksamkeit. Seine Freunde waren zwar noch oft in seiner Gesellschaft zu sehen, hatten aber scheinbar zu viel mit sich selbst zu tun, um die bleibende Depression ihres Freundes zu bemerken. Wahrscheinlich hatte Harry auch für seine Freunde eine Maske, um nicht in Therapie oder endlosen Verkupplungsversuchen zu landen. Harry hatte ihn auf dem Ball beeindruckt. Der Versuch von Draco, den anderen Mann zu verführen war zwar halbherzig gewesen, aber er hätte nicht mit einer derart lässigen Abweisung gerechnet. Aber Draco war kein Malfoy, um sich so einfach abweisen zu lassen. Er würde Harrys Namen auf die Liste seiner Eroberungen setzen und war sich sicher, Spaß an dem anderen Mann zu haben.

Sie ließen sich an einem kleinen Tisch in der Ecke nieder. Draco hatte das Lokal gewählt, weil es klein und diskret war. Es war gemütlicher als die Oberklasseläden, in denen Draco verkehrte. Genau der richtige Ort, um Harry Potter zu einem offenen Gespräch zu bekommen. Zumindest einseitig offen. Draco verkniff sich ein Grinsen, als sich Harry offensichtlich entspannt zurück lehnte, sein Bier genoss und Draco erwartungsvoll ansah. Draco wollte nicht zu dick auftragen, also fing er vorsichtig an zu erzählen, wie sehr er sich nach dem Krieg gewünscht hätte, die Dinge wären anders gelaufen. Da Harry zu seinen langjährigen Feinden gehörte, bedeutete es ihm viel, auch mit ihm Frieden zu schließen. Da Draco noch immer von den traumatischen Ereignissen verfolgt würde, sähe er keine andere Gelegenheit, mit sich ins Reine zu kommen.

Harry hörte sich alles ruhig an, stellte Fragen und wirkte interessiert. Draco kam nach einer Weile zu dem Schluss, er müsse noch ein wenig Gefühle einbringen, um den bereits offeneren Gryffindor in die richtige Stimmung zu bekommen, sich selbst zu öffnen. Von nicht endenden Alpträumen zu erzählen, war zu viel für ein erstes Treffen, also sprach er darüber, wie sehr ihn die Empfänge und Bälle langweilten, aber er sich in Bewegung halten müsse, um nicht zu viel nachzudenken, sich nicht zu erinnern. Potter ging auch tatsächlich darauf ein. Wie von dem Blonden erwartet, teilte Potter seine Abneigung und machte keinen Hehl daraus. Was Draco nicht erwartet hatte, war direkt auf seine Eskapaden angesprochen zu werden. Offensichtlich war es Harry zu Ohren gekommen, dass Draco auch Leute sammelte und fragte mit unerwartetem Humor, ob auch diese Beschäftigung Dracos Ablenkung diene. Verärgert über sich selbst, war Draco nur nach längerer Pause in der Lage eine gelungene Antwort zu geben. Potter konnte lesen und war Auror. Selbstverständlich hatte er von Dracos Bettgeschichten erfahren.

Um seine Fassung wieder zu gewinnen, drehte er sein Weinglas in den Händen und sah Harry nur indirekt durch das Glas in die Augen. Er ließ einen gewollt lauten Seufzer entweichen und sprach über lieblose Begegnungen, über den drängenden Wunsch ein Loch in seinem Herzen zu füllen, das die Ereignisse im Krieg gerissen hätten. Mit halb gesenkten Lidern verfolgte er Harry, wie dieser sich ihm entgegen lehnte und atmete erleichtert auf. Die Taktik hatte gezogen, der Andere war am Haken.

Abrupt ließ er sein Glas sinken, zog sein Geld aus der Tasche, zahlte die Rechnung und sah dem erstaunten Harry fest in die Augen, während er ihn fragte, ob er ihn am Wochenende zum Tanzen begleiten würde. Als Potter die Stirn runzelte fügte er sanft hinzu, dass es ihm zu wichtig sei, mit Harry Frieden zu schließen, als dass er alles an einem Abend versuchen würde. Harry schien nur mäßig überrascht, aber stimmte der Verabredung zu.
Relativ siegessicher brachte Draco seinen ahnungslosen Begleiter nach Hause, verbeugte sich mit einem tiefen Blick und apparierte nach Hause. Zum Glück musste er nicht lange auf die nächste Begegnung warten, er war voller Vorfreude den attraktiven Helden ins Bett zu bekommen und ihn noch während ihr Sperma trocknete wissen zu lassen, dass alles nur eine Farce war.