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Die Story müsste (wie meine anderen auch) dringend überarbeitet werden, nur leider fehlt mir die Zeit dazu. Teil eins von TMA habe ich damals innerhalb von 3 oder 4 Wochen runter getippt und quasi als Entwurf hochgeladen. Ein paar Kleinigkeiten kamen dann noch dazu. Prinzipiell müsste es statt 'Mine' natürlich 'Miene' heißen, statt 'wendete' 'wandte' etc. Man weiß es ja eigentlich, aber manchmal tippt man einfach drauf los … ich ganz besonders, wie ihr inzwischen erfahren habt. Bitte seid nicht zu streng, ich schreibe überwiegend nachts, wenn ich längst schlafen sollte, um den Alltag zu meistern, der mitunter sehr fordernd sein kann ;)

Liebe Grüße

houseghost

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Tear me apart

Kapitel 1

Unerwartet oder auch Kanalratte

Hermine öffnete die Augen und blinzelte verschlafen. Die Ferien waren zu Ende und ihr Gepäck stand bereit für die Reise nach Hogwarts. Sie freute sich darauf, das Schloss, die Bibliothek und ihre besten Freunde wieder zu sehen. Die Welt schien in Ordnung zu sein - wenn da nur nicht dieses Geschrei gewesen wäre.

„Hermine", rief ihre Mutter.

„Ja!"

„HERMINE!", nun schon zum dritten Mal.

„Ja, ich bin gleich da", brüllte sie zurück. Widerwillig schlug sie die Bettdecke zur Seite und schlüpfte in ihre Pantoffel.

Auf der Treppe war lautes Getrampel zu hören.

Oh, Mutter im Anmarsch.

Schnell zog Hermine sich ihren Morgenmantel über und eilte zur Tür. Gerade im rechten Moment, denn schon streckte ihre Mutter wütend den Kopf durch den Spalt.

„Da unten steht ein Bett", teilte sie ihr aufgebracht mit.

Hermine gähnte. „Ein Bett?"

Ihre Mutter nickte mit strengem Blick.

„Ein gewisser Professor Dumbledore hat es geschickt, das steht auf dem Brief, den vorhin eine Eule gebracht hat."

„Oh."

Ihre Mutter trommelte ungeduldig mit den Fingernägeln gegen den Türstock. „Allerdings", stieß sie spitz aus. „Es steht im Vorgarten."

Auch das noch.

Hermine biss sich auf die Lippe. „Gib mir eine Minute, Mum."

Nachdem die Frau jedoch keine Anstalten machte, sich von der Tür wegzubewegen, blieb Hermine nichts anderes übrig, als ihr nach unten zu folgen.

Die Haustür stand offen und auf dem Rasen prangte tatsächlich ein Bett.

Oh Gott!

Mit einer großen lilafarbenen Schleife darum, die ihr nur zu deutlich bestätigte, wer es geschickt hatte.

Abgesehen von den Nachbarn, die sich die Hälse verrenkten und ihrem Vater, der mit verschränkten Armen an die Haustür gelehnt war, gab es zum Glück sonst nichts an diesem schönen Morgen auszusetzen.

„Weißt du, was das ist?", fragte Mr. Granger irritiert. Hermine stutzte, wagte es aber nicht, etwas zu sagen. „Ein Ehebett."

Sie schluckte. „Das muss ein übler Scherz sein, Dad. Ganz sicher sogar …"

Verschreckt hielt sie inne. Ein vertrautes Geräusch näherte sich zielstrebig ihrem Haus. Es gab keinen Zweifel, eine Eule. Hermine wurde langsam unruhig. Warum um Himmelswillen bekam sie ausgerechnet jetzt auch noch einen Brief?

Kaum hatte sie einen Fuß vor die Tür gesetzt, da ließ die Eule ihre Fracht zu Boden segeln und flog eilig in eine andere Richtung davon.

„Danke!", brüllte Hermine hinterher. Dann bückte sie sich und hob die Post auf. Schon der Umschlag verhieß nichts Gutes - der Brief war vom Zaubereiministerium.

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Nachdem sich der erste Schreck gelegt hatte, begann Hermine damit, Dumbledores Nachricht zu lesen, die zu dem Bett gehörte. Doch seine Zeilen waren keineswegs das, was sie erwartet hatte - es musste alles ein schrecklich großer Irrtum sein!

Sie saß auf ihrem Bett und verdaute den Schock, den ihr dieser Morgen bereitet hatte, als sie aus der Ferne ein lautes Knattern vernahm, das stetig näher kam. Verwirrt schloss sie die Augen und zählte bis drei, um sich zu beruhigen. Doch das Knattern wurde immer lauter. Sie rannte zum Fenster und rieb sich die Augen, als sie ein fliegendes Motorrad am Himmel erblickte. So schnell sie konnte, raste sie die Treppe nach unten und öffnete die Haustür. Das Motorrad war soeben auf dem Rasen gelandet, genau neben dem gespenstischen Bett, das immer noch darauf wartete, einen neuen Bestimmungsort zu finden.

„Hagrid!", rief Hermine und eilte auf den riesigen, zotteligen Mann zu.

„Hermine!" Er breitete die Arme aus und fing sie freudig auf.

„Was tust du hier?"

Er grinste. „Ich soll dich abholen. Dumbledore höchst persönlich hat mir den Auftrag gegeben."

Hermine kniff die Augen zusammen, ihre Stimmung sank in den Keller. „Dumbledore", wiederholte sie knapp und mit knirschenden Zähnen.

Er nickte. „Toller Mann, Dumbledore."

Hermine war sprachlos. Sie wusste nicht, was sie zuerst loswerden wollte, ihre Wut, oder ihre Enttäuschung. „Das mag ja sein", entgegnete sie schließlich. „Aber das geht nicht …"

„Er wird schon wissen, was er tut", sagte Hagrid zuversichtlich. „Du solltest das Bett in dein Zimmer stellen, solltest du wirklich."

„Hagrid!", stieß sie aus. „Wieso?"

Er kratzte sich nachdenklich. Seine gute Laune war schlagartig dahin, als er den Blick auf ihrem Gesicht sah. „Vertrau einfach auf Dumbledore, du wirst schon sehen."

„Weißt du, was das alles soll?", drang Hermine weiter. „Ich wache auf und finde dieses Monster auf dem Rasen vor, dann kommt eine Eule und liefert einen Brief bei mir ab, in dem steht, ich soll …", sie schluckte, „… verheiratet werden."

Hagrid holte tief Luft. „Lass uns zu Dumbledore fliegen, er wird schon wissen, was los ist."

Hermine war den Tränen nahe. „Das kann nur ein schrecklicher Irrtum sein", wimmerte sie.

Hagrid nahm sie in die Arme. Eine dicke Träne kullerte über seine Wange.

Die Grangers standen am Fenster und blickten ratlos hinaus in den Garten, zu ihrer Tochter, dem Riesen und dem seltsamen Motorrad. Und natürlich dem Bett.

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Im Büro des Schulleiters herrschte dicke Luft. Snape stand mit verschränkten Armen vor Dumbledores Tisch und sah ihn mit funkelnden Augen an. „Diesmal haben Sie sich selbst übertroffen", bemerkte er sarkastisch. „Ihre Forderung wird mich auf direktem Weg in die Hölle befördern."

„Severus …", setzte Dumbledore an.

„Nein!", dröhnte Snape. „Sie ist ein Kind, Albus." Er sah aus, als wäre ihm übel. Eine tiefe Sorgenfalte lag zwischen seinen Brauen.

„Sie ist kein Kind mehr. Und sie ist viel intelligenter als alle anderen Schüler zusammen. Bestimmt werdet ihr einige Gemeinsamkeiten finden."

„Sie ist unausstehlich", kommentierte Snape mit harter Mine.

„Ist sie nicht. Du musst nur wissen, wie du es mit ihr anpackst." Er seufzte angestrengt. „Severus, bitte ..."

Doch Snape beachtete ihn gar nicht. „Wie oft muss ich meinen Kopf noch für Ihre genialen Ideen hinhalten, Schulleiter?", fragte er und betonte dabei jedes einzelne Wort.

Sehr zum Missfallen Dumbledores. „Ich bin sicher, ihr werdet einen Weg finden ..."

Er hatte noch nicht ausgesprochen, da flammte der Kamin auf und heraus trat McGonagall mit Hermine Granger im Schlepptau.

„Albus!", rief die Lehrerin, kaum dass sie aus der Asche getreten war.

Hermine folgte ihr auf Schritt und Tritt. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.

Snape rollte mit den Augen. „Das war eine private Unterhaltung, Minerva", murmelte er zwischen zusammengepressten Kiefern hervor.

„Das spielt keine Rolle", schnappte sie zurück. „Würde mir bitte jemand erklären, was hier los ist?" Ihre Augen waren vor Aufregung weit aufgerissen.

„Albus", sagte Snape scharf und drehte sich mit blitzenden Augen seinem Schulleiter zu. „Wären Sie so freundlich?"

Dumbledore nickte knapp, dann räusperte er sich und legte los, ohne lange um den heißen Brei zu reden. „Das Ministerium hat Vorkehrungen zum Schutz weiblicher muggelgeborener Schüler getroffen."

Er pausierte und ließ seine Worte sacken. Snapes Kiefer arbeiteten unterdes laut hörbar.

„Ein neues Gesetz sieht vor, dass die besagte Person in die Obhut eines Zauberers übergeben werden soll, der dazu imstande ist, sie vor Gefahren zu schützen."

McGonagall riss den Mund auf. „Das … das ist ungeheuerlich!", rief sie mit zitternder Stimme aus.

Hermine stand sprachlos neben ihr und kaute auf ihrer Lippe herum. So hatte sie sich den Beginn des neuen Schuljahres nicht vorgestellt.

Dumbledore blickte über seine Brille hinweg in die Runde. „So leid es mir tut, wir haben keine andere Wahl, als uns dieser Anordnung zu beugen."

Plötzlich wurde Hermine hellwach. „Was?", kreischte sie aufgebracht.

Sie war nahe daran, zu hyperventilieren. McGonagall legte beschützend einen Arm um ihre Schulter.

„Was für Gefahren?"

„Todesser, Anhänger Voldemorts."

Snape blickte starr gerade aus und murmelte vor sich hin. „Dann komme ich aufgrund meiner Vergangenheit wohl nicht in Frage."

Dumbledore richtete seinen Blick auf ihn. „Severus, ich denke nicht, dass das jetzt zur Debatte steht. Du hast mir viele Jahre treue Dienste erwiesen, das wird auch dem Ministerium nicht entgangen sein …"

„Moment!", schaltete Hermine sich ein, ehe er ausgesprochen hatte. „Was sollte das eben heißen, Sie kommen nicht in Frage?"

Snape hüstelte. „Sagen Sie es ihr, oder soll ich es tun, Schulleiter?" Sein Blick war messerscharf.

Dumbledore sah ihn streng an. „Es gibt keinen Grund, ausfallend zu werden, Severus." Dann wandte er sich mit gemildertem Blick an Hermine. „Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken, Miss Granger. Es gibt nicht viele geeignete Kandidaten im Umkreis."

Sie schluckte. Eine böse Vorahnung machte sich in ihrem Kopf breit, als sie ihre Augen durch den Raum und zwischen den anwesenden Personen hin und her gleiten ließ.

Ganz böse.

Minerva sah aus, als würde sie jeden Moment umkippen. „Albus …", rief sie verzweifelt aus. „Das ist nicht möglich!"

„Ich fürchte doch", gab er ruhig zurück. „Severus ist so keusch und unschuldig wie ein Lamm ..."

Ein tiefes Grollen war aus Snapes Kehle zu hören, das jedoch von allen Seiten ignoriert wurde.

„Er wäre mit Sicherheit der würdigste Kandidat."

Hermine hatte aufgehört zu atmen.

Das. Ist. Nicht. Möglich.

„Was?", rief McGonagall empört. „Und deshalb sollen wir Miss Granger in seine Obhut geben?"

„Danke Minerva", bemerkte Snape hochnäsig. Er fühlte sich offensichtlich seiner Ehre beraubt.

Dumbledore fummelte betreten an seiner Brille herum, während alle ihn anstarrten und auf eine Antwort warteten. Hermine bekam langsam aber sicher eine eigenartige Gesichtsfarbe.

„Haben wir eine andere Wahl?", fragte der Schulleiter schließlich.

„In der Tat! Was ist mit einem der Schüler?", schlug McGonagall vor.

Snape grinste selbstgefällig.

Bastard!

Dumbledore schüttelte langsam den Kopf. „Ich fürchte, das wird nicht ausreichen, um die Anforderungen zu erfüllen, Minerva."

„Welche Anforderungen denn noch, Albus?"

„Die Kandidaten müssen mindestens volljährig sein, so will es das Ministerium. Außerdem wird eine Dienststelle beim Ministerium oder einer anderen Einrichtung empfohlen, zumindest jedoch eine abgeschlossene Ausbildung, um die materielle Versorgung der schutzbefohlenen Person zu gewährleisten."

„Auch das noch", stöhnte McGonagall. „Damit kommen die Schüler wohl nicht infrage."

Hermine schüttelte ungläubig den Kopf und blickte von Dumbledore zu Snape und wieder zurück.

Endlich schien der Schulleiter ihre Anwesenheit zu bemerken. „Miss Granger", sagte er förmlich. „Bitte vergessen Sie nicht zu atmen. Diese Zusammenkunft dient alleine Ihrem Wohl."

Hermine war erleichtert, dass er sie endlich beachtet hatte und rang nach Luft.

Snape räusperte sich, seine Brauen rutschten bis zum Anschlag nach oben. „Nach meinem Wohl fragt dabei niemand?", stellte er gekränkt fest.

Hermine fuhr schlagartig zu ihm herum. „Sie!", brüllte sie mit erhobenem Zeigefinger. „Sie … wagen es … diese Unverschämtheit auch noch in Betracht zu ziehen?"

Er ließ seine Mundwinkel zurück schnellen und entblößte seine Zähne. „Zehn Punkte Abzug für Griffindor, Miss Granger."

Ihre Kinnlade fiel nach unten. „WAS?"

„Dafür, dass Sie sich Ihrem Lehrer gegenüber respektlos verhalten haben."

„Wie können Sie es wagen?" Jetzt war sie so richtig in Fahrt. „Sie denken doch nicht ernsthaft, dass ich auf dieses Spielchen reinfalle?"

Er sah sie eindringlich an und Hermine konnte die gewaltige Flamme spüren, die hinter seinen schwarzen Augen loderte. Ein Blick voller Macht und Stärke traf sie.

„Das ist nicht das, was ich beabsichtigt habe, Miss Granger", entgegnete er klar und deutlich.

„Nein? Warum lassen Sie es dann zu?"

„Ich bitte um Ruhe", schritt Dumbledore ein. „Wir müssen die Nerven bewahren."

Minerva sah aus, als hätte sie sich dem Schicksal gefügt. „Wenn das Ministerium es so will, haben wir keine andere Wahl", murmelte sie gedankenverloren vor sich hin.

Hermine schluckte schwer und verschränkte aus Protest die Arme.

Snape drehte abfällig den Kopf zur Seite und starrte zum Fenster hinaus.

„Ich habe es mir gründlich überlegt, meine Freunde", setzte Dumbledore an.

Doch Hermine wollte nicht aufgeben. Nicht bevor sie wusste, was genau dahinter steckte. „Professor, was bedeutet das alles?", wollte sie kleinlaut wissen. "Welche Folgen und Fakten habe ich zu erwarten?"

"Ein bindendes Gesetz, eine beiderseitige Verpflichtung ..."

„Was?", schrie Hermine verzweifelt und warf sich Professor McGonagall entgegen.

„Wir müssen ein Arrangement treffen, das sicherstellt, dass Sie - über kurz oder lang - unter dem Schutz eines fähigen und starken Zauberers stehen."

„Danke Albus", murmelte Snape mit spitzer Stimme. Er wirkte mehr und mehr gelangweilt von diesem Gespräch.

„Nun gut. Lasst uns keine Zeit verlieren, ich bin der Kapitän dieses Schiffs", sagte Dumbledore stolz und ließ seinen Blick zu Hermine schweifen. „Miss Granger, es wäre mir eine Ehre, Sie zum Altar zu führen."

"Nein!", rief sie überrumpelt. "Niemals!"

"Ich fürchte, leider doch. Wir brauchen einen Schwur, der die Ernsthaftigkeit dieser Lage belegt."

Sie stutzte. "Wie genau sieht das Arrangement denn aus?", fragte sie vorsichtig. "Gibt es zeitliche und örtliche Beschränkungen?"

"In der Tat, Miss Granger."

Hermine ballte ihre Hände zu Fäusten. Ihre Ungeduld wuchs mit jeder Sekunde an.

„Sie werden Professor Snape ehelichen und er wird für Ihren Schutz garantieren."

Snape knurrte wie ein wildes Tier und Hermine spürte, wie sich die winzigen Härchen auf ihrem Nacken sträubten.

Oh nein! Dieses animalische Wesen sollte ihr Ehemann werden?

„Ich empfehle Ihnen, andere Räumlichkeiten zu beziehen, die Kerkerräume sind auf Dauer vielleicht etwas ungemütlich für zwei Personen …"

„Was meinen Sie damit, Professor?", flüsterte Hermine. Sie fühlte sich plötzlich ganz schwach.

„Nun ja, der Vertrag sieht vor, dass Sie gemeinsame Räumlichkeiten beziehen, nicht mehr und auch nicht weniger."

Sie schluckte. „Ich soll mit Professor Snape in einer Wohnung leben?"

Snape räusperte sich. „Wenn ich auch etwas sagen darf … Ich bevorzuge es, in den Kerkern zu bleiben, um den Prinzipien eines Slytherins nachzukommen."

Alte Kanalratte!

„Schön, Severus", bemerkte Dumbledore freudig. „Ich denke, es lässt sich so arrangieren … Dann hätten wir das geklärt." Ein erleichtertes Lächeln lag auf seinen Lippen.

Hermine blickte sprachlos in die Runde. Wenig später war sie verheiratet - mit der Kanalratte.