Ice Queen
Autor: YamiTai
Thema: Herr der Ringe
Disclaimer: Leider habe ich immer noch keinen Elben geschenkt bekommen… also gehört anscheinend nichts von all dem mir… bis auf die Idee. Ich verdiene auch kein Geld hiermit und tue das alles nur zum Spaß.
Herr der Ringe gehört Tolkien und das Lied „Ice Queen" Within Temptation…
Rating: G? Ich hab davon keine Ahnung…
Summary: Diese FF ist Pre- LOTR. Sie handelt größtenteils von Legolas, der auf einer Rückreise aus Imladris ist… und natürlich mal wieder in Schwierigkeiten gerät…
Personen: Wie gesagt, Legolas… dann sicher noch Estel und Thranduil, vielleicht auch noch die Zwillinge und Elrond…
Ice Queen
Kapitel 1: Freezing hell, blue shadows
Blaue Schatten um ihn herum.
Ohne viel Mühe Schritt er vorwärts, den Blick immer in Richtung Osten gerichtet. Ohne Pause schritt er seinem Ziel entgegen, die Ruhe um sich herum genießend, von der er wusste, sie würde nicht lange anhalten. Spätestens wenn er die unsichtbaren Grenzen des Waldlandreiches überschreiten würde, wäre es vorbei mit dem kurzzeitigen Frieden.
Doch noch war er nicht zu Hause, noch störte nichts seine innere und äußere Ruhe, auch nicht die Kälte, die er dank seines elbischen Blutes nicht spürte, trotz der sehr dünnen Kleidung, die er trug.
Er war froh, diese wenigen Momente für sich zu haben, bevor wieder die Pflichten eines Prinzen, der er nun einmal war, auf seinen Schultern lagen. Er war froh, diesen Weg alleine angetreten zu haben, auch wenn ihn Lord Elrond und dessen Kinder in Imladris wohl am liebsten ans Bett gefesselt hätten, um ihn am gehen zu hindern. Oder vielleicht hätte Lord Elrond auch am liebsten einen seiner Schlaftränke ausgepackt und ihn bis zum Frühjahr schlafen geschickt, wer wusste das schon…
Noch jetzt musste er grinsen, wenn er an diese Szene vor seiner Abreise dachte…
„Das kommt überhaupt nicht in Frage, Legolas!"
Amüsiert drehte sich der Elb zu seinem menschlichen Freund um, zog eine elegant geschwungene Augenbraue hoch. „Und warum, darf ich fragen?" Nicht, dass er sich die Antwort nicht schon denken konnte…
Prompt kam die erwartete Erwiderung. „Es ist später Herbst, darum! Ich werde dich nicht im tiefsten Winter da draußen herumspazieren lassen! Sonst noch Fragen!"
Legolas schüttelte leicht grinsend den Kopf. „Wovor hast du Angst, Estel? Dass ich erfriere? Ich bin ein Elb…"
Ein sorgenvoller Ausdruck machte sich auf Estels Gesicht breit. „Nicht die Kälte macht mir Sorgen, sondern die Tatsache, dass du ohne Begleitung- allein! – durch das Nebelgebirge willst, zu Fuß! DU! Wo du doch das Pech und die Schwierigkeiten nur so anziehst!"
Estel stöhnte auf, als Legolas' Augen an seinem Arm hängen blieben, wo sich noch ein kleines Souvenir ihres letzten Ausflugs befand. „ICH!" widersprach er entrüstet. „Wenn ich mich richtig erinnere, war nicht ich derjenige, der nach Bruchtal zurückgebracht werden musste!"
Der junge Mann stöhnte auf. „Gut, dann sind wir halt beide nicht besonders vom Glück gesegnet. Das tut aber nichts zur Sache, Las… du bleibst bis zum Frühling hier, und damit basta!"
Legolas setzte gerade zu einer entsprechenden Erwiderung an, als drei Elben den Raum betraten. Der Älteste- und mit Abstand Würdevollste- räusperte sich. „Estel hat Recht, Legolas. Jetzt schon sind die hohen Pässe zugeschneit, und ehe du bei den Bergen ankommst, wird es tiefster Winter sein. Was hindert dich daran, hier noch den Frühling abzuwarten? Düsterwald läuft dir nicht weg…"
„Genau! Im Frühjahr sind immer noch genug Spinnen da, die du jagen kannst. Keine Sorge!" warf einer der jüngeren Elben hinter Elrond ein. Legolas warf ihm einen scharfen Blick zu. „Vielen Dank, El. Aber das weiß ich selber. Doch erstens war ich für die nächste Zeit oft genug euer Opfer…"
Elrond warf seinen Söhnen einen scharfen Blick zu, den diese allerdings nicht sahen, da sie gerade den Prinzen mit genau demselben Blick bedachten. „Elladan? Elrohir?" Beide zuckten synchron unter dem schneidenden Ton, den die Stimme ihres Vaters nun angenommen hatte, zusammen. Elladan begann langsam, zur Tür zurückzuweichen. „Ähm… ich… muss dann mal zu Glorfindel, schauen, ob er Hilfe braucht!"
Auch der jüngere Zwilling ging zur Tür. „Und ich… ich helfe Elladan beim Helfen. Bis dann!"
Elrond seufzte. „Ich entschuldige mich für das Verhalten meiner Söhne, Legolas."
Der lächelte und winkte ab. „Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht revanchiert hätte, Lord Elrond…
Aber ich habe einen Brief von meinem Vater erhalten… die Dunkelheit in meiner Heimat scheint zuzunehmen. Ich wage es nicht, noch so lange zu warten, bis der Frühling heran bricht… was, wenn vorher irgendetwas geschieht? Ich würde es mir nie verzeihen, wäre ich nicht da."
Elrond schüttelte resignierend den Kopf. Was sich dieser Elb einmal in den Kopf gesetzt hatte… eigensinniger Dickkopf! Er konnte da wohl nichts mehr ändern…
Elrond verließ den Raum, doch Estel war nicht bereit, so einfach aufzugeben. „Nein! Und dabei bleibt es! Dein Vater ist die letzten Jahrtausende gut ohne dich zurechtgekommen, er wird es auch noch diesen Winter schaffen. Ich bin nicht bereit, dich gehen zu lassen, und ich werde es auch nicht tun!" Er holte noch einmal tief Luft. „Und wenn ich dich ans Bett ketten muss, mellonin!" (mein Freund)
Legolas lachte. Dann trat er auf seinen besten Freund zu. „Estel. Ich danke dir, dass du dir solche Sorgen machst. Aber mir wird nichts passieren."
Noch eine Weile hatten sie sich weiter gestritten, bis dann letzten Endes doch er als Sieger hervorgegangen war.
Legolas umarmte noch einmal zum Abschied seine Freunde, verbeugte sich höflich vor Lord Elrond. „Namáriê, mellyn nin… hir nin." (Lebt wohl, meine Freunde… mein Lord.)
Elrond legte ihm noch eine Hand auf die Schulter, neigte seinen Kopf. „Namáriê, caun Legolas. Anar caluva tiêlyanna."(Lebt wohl, Prinz Legolas. Möge die Sonne über Eurem Weg scheinen.)
Mit weiten Schritten verließ er die Geborgenheit Bruchtals, der aufgehenden Sonne entgegen.
Nun, er hatte nicht gelogen, oder? Immerhin war er schon über eine Woche unterwegs, und es war ihm noch nicht einmal ein einsamer Bär über den Weg gelaufen. Geschweige denn irgendwelche Orks oder sonstige dunkle Kreaturen… Estel war mal wieder überängstlich gewesen.
Ein leises Grummeln in der Ferne ließ ihn aufmerken. Sein Blick schweifte über den Himmel im Norden, von woher eine dunkle Wolkenwand heraufzog. Dass sah nicht gut aus… aber bevor dieser Sturm hier wäre, hätte er schon längst Unterschlupf gefunden, da war er sich sicher. Das Nebelgebirge war hier, am Hohen Pass, von Höhlen durchzogen, die größtenteils miteinander verbunden waren und so ein riesiges Labyrinth bildeten. Irgendeine dieser Felsspalten befand sich sicher auch in der Nähe, kein Grund zur Sorge...
Suchend schaute der Elbenprinz sich um, zuckte zusammen. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht gemerkt hatte, dass er nun schon beinahe das Gebirge verlassen hatte… nur mehr ein Hügel hier und da erinnerten noch an die mächtigen, schneebedeckten Gipfel, die keine dreißig Meilen entfernt hoch in den Himmel ragten.
Noch einmal wanderte ein beunruhigter Blick in Richtung Norden. Anscheinend verschätzte er sich heute mit allem, denn der Sturm schien mit einer beunruhigenden Geschwindigkeit näher zu kommen. Noch vor einer Viertelstunde schien die Wolkenfront noch gut das Doppelte entfernt gewesen zu sein…
Ratlos driftete sein Blick hin und her. Eine halbe Stunde- das Höchstmaß an Zeit, das ihm noch blieb- würde nicht ausreichen, um zurück in den Schutz der Berge zu kommen, und zwischen den Ostausläufern des Gebirges und der Westgrenze von Eryn Vorn lag eine gut neunzig Meilen breite Graslandschaft…
Als die ersten Schneeflocken auf seinem Haar landeten, begann er zu bereuen, nicht auf Estel gehört zu haben und in Bruchtal geblieben zu sein. Aber das würde er Estel mit Sicherheit nicht auf die Nase binden.
Es waren die letzten klaren Gedanken, die er fassen konnte, denn im nächsten Moment brach im wahrsten Sinne des Wortes das Chaos los.
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Er wusste nicht, wie lange er durch den Sturm gelaufen war. Irgendetwas in ihm sagte ihm, dass es wohl keine Rolle spielte. Alles, was jetzt zählte, war, aus diesem Sturm herauszukommen. Und die eisige Kälte.
Valar, nie hätte er gedacht, wie viel Schmerz Kälte einem zufügen konnte. Wie viel Pein der schneidende Wind verursachen konnte, wie sehr es einen erschöpfen konnte, sich seinen Weg durch die weißen Massen arbeiten zu müssen.
Irgendjemand hatte ihm mal von dieser Mühsal erzählt, lange Zeit war es her…
Der stetige Gegenwind und die immer höher steigende Masse des Schnees, durch die er sich kämpfen musste, zehrten an seinen Kräften, erweckten in ihm den Wunsch, seinen Gliedmaßen kurz Ruhe zu verschaffen.
Warum eigentlich nicht?
„Niemals rasten- nicht in einem Schneesturm! Das ist wichtig, merke es dir, ion nin!" (mein Sohn)
Wer war das noch mal gewesen? Ein bitteres Lachen verließ seine Lippen. Die klirrende Kälte schien sein Gehirn eingefroren zu haben… und doch, nichts wollte er mehr, als sich eine kurze Ruhepause zu gönnen. Nur für einige Augenblicke…
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Reiner, weißer Schnee, so sagt man, wirft nicht graue, sondern blaue Schatten. Dieses Bild, blaue Schatten auf weißem Schnee, gilt als eines der schönsten Dinge, die man sehen kann. Und doch geht die Schönheit, wie so oft, einher mit dem Tod…
Ein einsamer Vogel, der nach einem furchtbaren Schneesturm auf der Suche nach Futter gewesen war, möge sich über eine Unregelmäßigkeit in dem sonst so einheitlichen Bild unter sich gewundert haben.
Dunkles Eibenholz stach kontrastartig gegen den blendend hellen Untergrund hervor, ein dunkler Fleck.
Und in der Tat, nichts weiter… ein dunkler Fleck in der gefährlichen Schönheit der eisigen Hölle…
/ When leaves have fallen
And skies turn to grey
The night keeps on closing in on the day
A nightingale sings his song of farewell
You better hide for her freezing hell…/
TBC?
Ja, ich weiß, so etwas gab es mit Sicherheit schon mal. Aber ich… ich wollte sie unbedingt schreiben, weil es mir doch so viel Spaß macht, irgendwelchen Mist zusammenzuschreiben…
Wäre schön, wenn sich wenigstens ein paar Leute finden würden, die das hier lesen und vielleicht sogar ein paar Kommis hinterlassen…
(knuffz) an alle!
YamiTai
