Disclaimer: Die Charaktere und Settings gehören J.K. Rowling, ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.
Das ist meine erste FanFiction und ich habe sie zusammen mit NegativeLight im Rahmen eines Wettbewerbes geschrieben. Wir würden uns beide sehr über Reviews freuen.
Der verhängnisvolle Shoppingtrip
Kapitel 1:
Draco Malfoy saß im Gemeinschaftsraum der Slytherins und ‚unterhielt' sich mit seinen
Anhängseln Crabbe und Goyle. Er scheute sich etwas davor,
die beiden wirklich als
Freunde zu bezeichnen, denn eigentlich schlurften sie nur hinter ihm her und taten was
er wollte. Eigentlich standen sie jetzt auch nur
vor ihm und hörten zu, was er zu erzählen
hatte. Draco konnte immer noch nicht verstehen, warum die beiden sich in seiner
Gegenwart nicht hinsetzten. Aber
ihm konnte es ja egal sein.
„Draaaaaaaaaacooooooooooooo!" schallte es plötzlich durch die angenehm ruhige
Atmosphäre des Gemeinschaftsraumes. Draco ließ
sich in die Polster des Sofas sinken
und hoffte einfach darauf, unsichtbar zu werden. „Draaaaaaaaciiiii da bist du ja!"
Der
Blonde rollte verzweifelt mit den Augen und bemühte sich, nicht all zu genervt
auszusehen. Pansy hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
In diesem Augenblickkam das Mädchen aber schon auf ihn zugestürmt, versuchte mehr
oder weniger Crabbe und Goyle zur Seite zu schubsen und ließ sich neben Draco aufs
Sofa fallen. „Schau mal was ich tolles gefunden habe!" Sie hielt ihm irgendeinen
Kettenanhänger unter die Nase.
Draco warf einen halbherzigen Blick auf
das Stück und versuchte weiter krampfhaft, nicht
schreiend wegzurennen.Pansy war ein wirklich liebenswertes Mädchen und bei weitem
nicht so zickig wie alle dachten.
Aber wenn es ums Shoppen ging war niemand
anstrengender als sie.„Wirklich ganz wundervoll Pansy! Was bitte ist das?" fragte Draco mit genervter Stimme.
Pansy
rollte demonstrativ mit den Augen. „Ihr Jungs habt doch wirklich keine Ahnung.
Das hab ich aus einem ganz kleinen Laden in der Nokturngasse. Ist mir noch nie
aufgefallen der Laden. Wie auch immer,auf jeden Fall ist das hier die wohl modischste
Kette die ich seit langem gesehen habe. DIE hat bestimmt kein anderer in Hogwarts!"
Pansy war immerdarauf versessen, die exklusivsten und besten Sachen zu haben. Sollte
es vorkommen, dass ein anderes Mädchen der Schule die
gleichen Schuhe oder den
gleichen Umhang besaß, war sie für mindestens 4 Tage nicht mehr ansprechbar.
Draco wollte grade ansetzten Pansy zu erklären,
dass dieses Teil sicher auch niemand
haben wollte als Crabbe sich räusperte und etwas vor sich hin nuschelte. „Was ist los
Crabbe?" Draco sah ihn
erwartungsvoll an.
„Das…das ist keine Kette, sagte ich."
„Was soll das denn bitte sonst sein? Ein Ohrring vielleicht?" gab Pansy schnippisch
zurück.
„Nein das meine ich nicht. Das ist ein Zeitumkehrer." Die letzten Worte waren nur noch
ein Flüstern.
„Ein was ist das?" Draco sah den plumpen Jungen
fragend an, erstaunt dass der so was
kannte.
„Ein Zeitumkehrer…" Crabbe sah verlegen zu Boden. Ihm war es sichtlich unangenehm,
dass auch Pansy ihn
anstarrte als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen.
„Soso ein Zeitumkehrer?! Dann drehe ich also an diesem Rädchen und dann…?"
Crabbe sah seinen
Hauskameraden etwas panisch an, blieb aber stumm.
Draco schenkte ihm aber schon keine Beachtung mehr, sonder blickte nur fasziniert auf
das kleine Gerät in
seinen Händen.
„Ein Zeitumkehrer…Das würde ja bedeuten, dass wir in die Vergangenheit reisen können.
Keine schlechte Idee, dieses Gerät." Ein unheilvolles
Grinsen breitete sich auf Dracos
Gesicht aus.
Pansy starrte entsetzt von Draco zu Crabbe und wieder zu Draco. Dann begann ihr Mund
sich zitternd zu verziehen.
Plötzlich prustete sie los: "Draco! Das kann doch nicht dein
ernst sein?!" Mittlerweile schüttelte es sie regelrecht. "Das ist Crabb!" Abfällig deutete
Pansys
perfekt manikürter Zeigefinger auf den beschämten Crabbe. "Du kannst doch
nicht allen ernstes annehmen, dass dieser hirnlose Mitläufer Ahnung von
Zeitumkehrern
hat!" Vorwurfsvoll sah sie Draco direkt in die Augen. Er erkannte, dass sich in ihre
Belustigung auch Ärger mischte.
Draco grübelte einenMoment lang nach. Eigentlich
hatte sie ja Recht. Crabbe, der vermutlich nicht mal wusste, wie man das Wort
Zeitumkehrer
(oder auch nur Kette) schreibt, konnte so etwas doch gar nicht wissen.
Andererseits war die Idee doch sehr verlockend. Draco versuchte, Pansy erst mal
auszublenden und setzte sich aufrecht an den Rand des Sofas. Er wandte seine
Aufmerksamkeit Crabbe zu. "Wie kommst du denn darauf? Warum sollte
das so ein
Zeitding sein?" Crabbe sah zu Boden und malte mit seiner Fußspitze sinnlose Muster auf
den Kerkerboden. "Mein Vater hat mir davon erzählt..."
Seine Stimme war zittrig und
kaum zu hören. Offenbar waren das in so kurzer Zeit einfach zu viele Sätze auf einmal.
Goyle sah die ganze Zeit stumpf zwischen
allen hin und her und wirkte stark überfordert.
Wenn man darüber nachdachte, sah er vielleicht auch aus wie immer.
In der Zwischenzeit hatte Pansy sich erhoben.
Sie stemmte die Hände in die Hüften und
sah provokant zu Draco runter. "Wenn du diesem Riesenbaby glaubst, können wir es ja
ausprobieren! Dann werden
wir ja sehen, wer hier weiß, wovon er redet!" Crabbe riss
entsetzt die Augen auf. Draco fing an zu grinsen. "Hey, Crab, wie benutzt man es denn?"
Crabbe nahm Draco die Kette aus der Hand und legte sie ihm um den Hals. Just im
selben Augenblick flog die Tür des Gemeinschaftsraumes auf und ein
gutaussehender,
schwarzer Junge kam herein. Er sah Draco auf dem Sofa sitzen und Crabbe, der über ihn
gebeugt mit einer Kette an Dracos Hals hantierte.
Pansy, der als erste die Verwirrung im
Gesicht des Neuankömmlings auffiel, fing an zu grinsen, drehte sich zu Malfoy um und
gratulierte ihm und Crabbe ganz
herzlich.Blaise schaute interessiert zwischen den Anwesenden hin und her. Da niemand Anstallten
machte, die Situation zu erklären, näherte er sich der Gruppe.
„Was ist denn hier los?"
Ein kaum unterdrücktes Grinsen zierte sein hübsches Milchkaffeegesicht. „Nicht was du
denkst!" brachte Draco sauer hervor. Er riss
sich den Zeitumkehrer vom Hals und stieß
Pansy und Crabbe von sich. Pansy kringelte sich vor Lachen, Blaise schmunzelte, Draco
funkelte beide böse an und
Crabbe starrte verlegen zu Boden. Goyles Gesichtsausdruck
hatte sich überhaupt nicht verändert. Draco schleuderte genervt den Zeitumkehrer in
Richtung Pansy.
Gleichzeitig griff Blaise nach der fliegende Kette, die sich dadurch enorm
verlängerte. Draco wollte sie Zabini aus der Hand reißen und stolperte.
Sein Mitschüler
fiel dadurch ebenfalls, so dass die beiden Jungen Pansy buchstäblich zu Füßen lagen. Das
Mädchen hatte seinen Lachanfall gerade erfolgreich
bekämpft und die Tränen aus dem
Gesicht gewischt, als es auch schon wieder losging. Draco zweimal innerhalb weniger
Minuten in einer äußerst
mehrdeutigen Situation mit einem Jungen zu finden, war einfach
zu komisch. Durch die frischen Tränen hindurch bemerkte sie nicht, wie der Zeitumkehrer
plötzlich ein blaues Licht ausspuckte, welches eine starke Ähnlichkeit mit einem
anatomischen Herzen aufwies. Der Radius des Lichtes wuchs rapide.
Crabbe und Goyle entfernten sich rückwärts gehend von dem Trio. Die beiden am Boden waren zu sehr mit Entwirren beschäftigt. Erst als das pulsierende Licht sie umhüllte wurden sie darauf aufmerksam. Ähnlich erging es Pansy, deren Lachen in einen erstickten Schrei überging. Die Lichtkugel wurde unerträglich grell und verschwand.
Mit pochendem Schädel erwachte Draco auf dem steinernen Kerkerboden und wunderte
sich, wie viele Knochen und Muskeln in seinem Körper schmerzen
konnten. Einige von
denen waren bis vor kurzem ganz sicher noch nicht da gewesen! Und was um alles in der
Welt war passiert? Nach einem kurzen
Systemcheck schlug er vorsichtig die Augen auf
und wagte einen Blick in seine Umgebung. Auf Grund seiner misslichen Position konnte er
nicht viel erkennen,
also rappelte er sich widerwillig auf. Im Sitzen sah die ganze Sache
doch schon ganz anders aus.
Neben ihm lagen Pansy und Blaise, die sich beide nicht rührten.
Draco konnte nur hoffen,
dass die Explosion, oder was auch immer das grade war, ihnen keinen großen Schaden
zugefügt hatte. Zum einen wollte er kaum über
das Donnerwetter ihres Hauslehrers
nachdenken und zum andern hatte zumindest Pansy schon genug Schäden, als dass er
noch zusätzliche Macken an ihr
ertragen wollte.
Leicht besorgt krabbelte der sonst so hochnäsige Junge die zwei Schritte zu seinen
Freunden und nahm sie genauer unter die Lupe. Beide atmeten und hatten
keine
sichtbaren Verletzungen. Draco lehnte sich mit dem Rücken gegen das Sofa und atmete
selber erst einmal tief durch. Nach kurzer Überlegung kam er zu
dem Schluss, dass er
alleine nichts tun konnte, also rief er nach seinen beiden Schoßhündchen. Doch weder
Crabbe noch Goyle ließen sich blicken! Überhaupt
war es ganz schön still. Vermutlich
waren alle draußen und die beiden Muskelpakte auf dem Weg zur Krankenstation, um
Hilfe zu holen. Malfoy hoffte inständig,
dass sie nicht auf dem Weg zu Snape waren!
Erschöpft schloss er die Augen.
Nachdem ein paar Minuten vergangen waren und immer noch niemand erschienen war,
öffnete Draco seine eisblauen Augen wieder und sah sich erneut um. Irgendetwas sehr
merkwürdiges ging hier vor. Nicht nur, dass offenkundig wirklich
niemand auch nur in der
Nähe war, irgendwie sahen die Möbel anders aus. Oder hatte er sie einfach nur noch nie
aus dieser Perspektive betrachtet?
Vorsichtig erhob er sich und wanderte ein paar Schritte durch den Raum. Er war noch
etwas wackelig auf den Beinen, aber für den Anfang musste es gehen.
Nein, die Möbel sahen auch aus der gewohnten Perspektive merkwürdig aus. Vor allem
so…neu! Wie lange hatte er auf dem Boden gelegen, dass in der
Zeit neue Möbel
gebracht wurden? Und warum hatte man ihn einfach auf dem Boden liegen lassen? Einen
Malfoy ließ man doch nicht einfach dahinvegetieren!
Er würde herausfinden wer dafür
verantwortlich war und die Person würde definitiv bezahlen.
Er wollte sich gar nicht ausmalen wer ihn alles SO gesehen haben
könnte!
Plötzlich konnte er schwach seinen Namen vernehmen. Draco drehte sich um und senkte
den Blick zu seinen beiden verbliebenen Hauskameraden.
Blaise hatte ein wenig die
Augen geöffnet und setzte erneut an um Dracos Aufmerksamkeit zu erringen. Dieser ging
neben seinem Freund in die Hocke und half
ihm, sich aufzusetzen. Blaise ließ deutlich
erkennen, wie er sich fühlte! Um wenigstens irgendetwas zu sagen und so ein wenigstens
kleines Gefühl von Realität
zu bekommen, fragte Draco den frisch Erwachten, ob denn
alles in Ordnung sei. „Ich…ich denk schon." kam die wackelige Antwort. Blaise sammelte
sich ein
paar Minuten lang schweigend und stand dann vorsichtig auf. Auch er war nicht
ganz fit, konnte sich aber einigermaßen auf den Beinen halten.
„Draco?" Zabinis Stimme klang zum ersten Mal, seit Draco ihn kannte verunsichert.
„Hm?" Dracos Stimme klang irgendwie unangenehm niedergeschlagen.
Etwas was Blaise
noch nie erlebt hatte. „Was ist passiert?"
„Ich hab nicht die geringste Ahnung Zabini. Anscheinend ist die blöde Kette explodiert.
Ich will gar nicht wissen, wer Pansy diesen Schrott verkauft hat. Aber wenn ich es
herausfinden sollte…" Halbherzig versuchte der sonst so reservierte
Blonde wüst zu
gestikulieren. Dann setzte er mit unterdrückter Wut fort: „Auf jeden Fall waren wir wohl
einige Zeit bewusstlos, denn irgendein Scherzkeks
hat in der Zeit den
Gemeinschaftsraum neu eingerichtet, es aber anscheinend nicht für nötig gehalten uns
aufzuwecken oder auf die Krankenstation zu bringen."
„Den Gemeinschaftsraum neu eingerichtet? Willst du mich verarschen Draco?"
„Träum weiter Zabini! Schau dich doch mal um. DAS sind definitiv nicht
unsere Sessel!"
„Möglich Draco, ich hab nie so genau auf die Sessel geachtet und eigentlich sind sie mir
auch egal! Was ist mit Pansy?" Für Blaise war das
Thema beendet. Draco dachte kurz
darüber nach, wie ungewohnt das war. Sein dunkler Mitschüler war einer der wenigen,
die es überhaupt wagten,
so mit dem jungen Malfoy umzuspringen. Und es kam Zabini
scheinbar nicht mal gewagt vor! Dennoch störte es Draco, denn das Thema war
überhaupt
noch nicht beendet. Außerdem pflegte er nun mal, selbst zu entscheiden,
wann etwas beendet war und wann nicht. Betont genervt deutete Draco auf
den Boden
und beantworte die Frage mit: „Das siehst du doch! Sie hält Schönheitsschlaf! Hat sie ja
auch dringend nötig!"
Blaise konnte sich ein Schmunzeln
nicht verkneifen. Niemand konnte abstreiten, dass
Pansy ein hübsches Mädchen war, aber Draco würde eher nach Gryffindor wechseln
bevor er DAS in
ihrer Gegenwart zugab.
„Nun gut," Blaise ignorierte Dracos Tonfall komplett und setzte eine geschäftige Miene
auf. „Lass uns die Arme auf das Sofa hier legen. Dann ist der Schlaf
bestimmt noch
hilfreicher!" Draco bildete sich ein, ein kurzes Zwinkern in Zabinis Augen gesehen zu
haben. Das konnte ja noch heiter werden. Draco betrachtete
Zabini durchaus als
Konkurrenz was das Wirken auf andere Menschen und das Vortäuschen von Launen
anging. Genau das erschwerte es ihm aber ungemein,
den anderen Jungen
einzuschätzen.
Draco schnaubte abfällig, half Blaise dann aber ohne einen weiteren Kommentar, das
junge Mädchen umzulagern. Sie beobachteten
Pansy eine Weile und wandten sich dann
gleichzeitig betreten ab.
„Vielleicht sollten wir jetzt mal irgendwen suchen und zur Rede stellen", gab Blaise zu
bedenken.
„Dann sollten wir am besten draußen suchen. Hier ist keiner, dafür ist es zu leise,
außerdem hat niemand auf meine Rufe reagiert."
„Dann lass uns doch mal in der
Großen Halle nachschauen, vielleicht sind grad alle beim
Essen oder so. Ich hab keine Ahnung wie spät es ist."
Draco schnaubte erneut nur abfällig, ging dann
aber folgsam hinter Blaise hinaus auf die
Suche nach ihren Leuten.
