Flackernde Lichter flogen überall um sie herum und aus der Ferne riefen unverständliche Stimmen. Die Stimmen wurden zu Rufen doch blieben so undeutlich als wären sie in einer völlig frenden Sprache. Träumte sie? Vielleicht fiel es ihr deshalb so schwer die Augen offen zu halten. Die Lichter waren inzwischen näher gekommen und blendeten sie. Die Helligkeit brannte wie Feuer in ihren Augen, sie wollte ihre Hände zum Schutz heben doch ihre Glieder waren schwer wie Blei und rührten sich keinen Millimeter. Wo war sie hier? Wenn dies ein Traum war dann war es kein sehr angenehmer. Obwohl es sie weiterhin blendete zwang Miriam sich ihre Augen offen zu halten. Durch das Licht konnte undeutliche Schehmen erkennen die sich flink um sie herumbewegten. Menschen, erkannte sie aber es schien eine Ewigkeit zu dauern bis diese Erkenntnis es in ihr Bewusstsein schaffte. Sie fühlte sich schwach, verwirrt und schläfrig als wäre sie gerade erst aus einem viel zu langem Schlaf aufgewacht. Bilder zogen wie Blitze in ihren Gedanken umher, sie ergaben keinen Sinn.

Ein Riesenrad ... Wasser ... eine Stadt ... grünes Licht ... und ...? Ein stechender Schmerz. Kälte und danach nur noch Dunkelheit. Ein Ruck ging durch ihren Körper und sie fühlte wie sie sich bewegte - bewegt wurde. Die Gestalten begleiteten sie, brachten sie irgendwo hin. Angst kroch in ihre müden Knochen und langsam klärte sich ihr Blick. Das stark verzerrte Abbild einer Frau schwebte über ihr. Mit einer Haut so bleich das sie fast schon weiß war glich die Frau fast schon einem Geist. Ihr langes silber-graues Haaren bedeckte einen abgemagerten Körper, mit Armen so dünn wie Zweige. Miriam starrte sie an und die Frau mit Augen zurück die die Farbe von Blut hatten und von tiefen Ringen gezeichnet waren. Der Anblick fremdartig und doch aus irgendeinem Grund vertraut. Mim kannte dieses Gesicht doch woher? Ihre Augenlieder fühlten sich schwer an, zu schwer um sie offen halten zu können. Miram war in einem Dämmerzustand irgendwo zwischen Träumen und Wachen, ihre Gedanken waren wirr. So war es kein Wunder das sie das Gesicht nicht gleich erkannt hatte. Die Erkenntnis aber riss sie mit einem Schlag in die Wirklichkeit. Sie riss die Augen auf, das Licht blendete noch immer aber sie ignorierte es. Finger die eher Spinnenbeinen glichen hoben sich von ihrer Seite und ertastesten zittrig das kühles Glas über. 'Das ... bin ... ich?' Mim wollte schreien doch alles was ihre Kehle verließ war nur ein trockenes, schwaches Krächzen. "Sie ist bei Bewusstsein." Klang eine gedämpfte Stimme von ausserhalb ihres gläsernen Sarges. Ein weiteres Ruckeln, dann beugte sich eine der Gestalten über sie. Eine dicke Staubschicht wurd mit einer Hand weggewischt und sofort wurde der Blick auf die andere Seite klarer. Ein junger, gutaussehender Mann sah sie direkt an. Seine Augen waren ein so dunkles blaun das es fast schon schwarz war und dichte braune Haare hingen in Strähnen vor seinen diesen. "Keine Sorge. Wir wollen ihnen helfen." Er hatte eine angenehme Stimme. "W ... wo bi ..." brachte sie mit Mühe heraus, es war kaum mehr als ein Flüstern. "Sie sind jetzt in Sicherheit, Miss. Wir kümmern uns um sie." Er sah zu den anderen Gestalten. "Aufmachen." Der Tonfall seiner Stimme war nun hart, ließ keine Widerworte zu, nichts von der Wärme mit der er sie angeredet hatte war noch darin. Die Glasscheibe löste sich mit einem Zischen als eine Seite hochglitt und nun kalte, feuchte Luft über ihre Haut zog. Ein dünner Nebel stieg um sie herum auf. Der junge Mann betrachtete sie mit einem Blick den sie in ihrem Zustand nicht richtig einordnen konnte. "Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend." Er schien dies eher zu sich selbst zu sagen. "Miss, können sie uns ihren Namen verraten?" Ob es an der plötzlichen Luftveränderung oder an etwas anderem aber sie spürte wie ihr das Bewusstsein wieder entglitt. "Mi ... Miriam ... Pos ... sible ..." konnte sie sich gerade noch mitteilen bevor die Welt um sie herum in Schwärze versank. "Willkommen im 21ten Jahrhundert, Miss Possible." flüsterte Thomas Direktor mit dem grinsen eines Wolfes auf den Lippen.