Dies ist meine aller erste Fanfiction Geschichte. Ich habe sie bereits auf einer anderen Seite hochgeladen und wollte sie nun auch hier veröffentlichen.

Ich hoffe, sie gefällt euch. Wenn ja lasst es mich wissen, wenn nein erst recht :)

lg Deja

- Frühes Erwachen -

Er rannte. Sein Atmen ging stoßweise und sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Brust. Er hatte den Fuß eines Hügels erreicht und begann nun, sich mit den Händen abstützend, hastig den steilen Hang hinauf zu klettern. Lockeres Erdreich löste sich unter seinen Füßen und er rutschte immer wieder ab, doch er durfte nicht stehen bleiben. Er wusste nicht wieso, wusste nicht warum er rannte, wusste nicht ob er vor etwas weg oder auf etwas zu lief. Doch er spürte instinktiv, dass er sich jetzt keine Gedanken darüber machen durfte und alles nur daran hing, dass er schnellst möglich diesen Hügel hinauf kam.
Er verdoppelte noch einmal seine Anstrengungen. Spitze Steine rissen seine Knöchel und Handflächen auf, doch es kümmerte ihn nicht.
Er hörte Stimmen, die wahllos durcheinander schrien, dann ein gedämpftes, surrendes Rauschen. Für einen Moment lang war alles still, selbst sein Herz schien kurz aus zusetzten. Doch dann hörte er ein tiefes, dunkles Grollen, dass von überall gleichzeitig her zukommen schien. Das Grollen wuchs an, wurde immer lauter, sodass es ihm in den Ohren dröhnte, schwoll an zu einem alles übertönenden Donner, der sogar die Erde unter seinen Füßen zum erzittern brachte. Eine Lawine loser Steine überschüttete ihn. Er presste sich flach auf den Boden, kniff die Augen zusammen und wartete auf den seligen Moment, an dem alles wieder vorbei sein würde.
Doch die Welt um ihn herum schien aufzuschreien, wie ein verwundetes Tier, spuckte eine gewaltige Staubwolke aus, die alles um ihn herum mit einer grauen Decke aus Schutt überzog.
Es wurde leise.
Er kam zu spät.
Einige Momente verharrte er noch in seiner geduckten Haltung. Bis er sich schließlich langsam aufrichtet und weiter hinauf kletterte.
Als er die Kuppe des Hügels erreichte und den Blick in das vor ihm liegende Tal warf, erstarrte er.
Vor ihm bot sich ein Bild des Chaos. Die alles vernichtende Tatsache, traf ihn noch ein mal wie ein Schlag und zwang ihn in die Knie:
Er kam zu spät.

Chris erwachte mit einem gedämpften Schrei auf den Lippen, doch noch ehe dieser vollends in dem kleinen Raum verhallt war, saß der junge Wächter des Lichts schon aufrecht in seinem Bett. Hellwach, angespannt und der Panik nahe.
Er zitterte und seine Hände waren feucht. Was war geschehen? Gehetzt sprang er auf und hechtete zum Lichtschalter.
Nichts. Da war nichts.
Er war in seinem Zimmer im P3. Dort, achtlos über einen Stuhl geworfen, lag seine Jacke und auf dem Tisch standen noch immer die Reste seines gestrigen Abendessens. Nichts war anders.
Mühsam versuchte er die, noch immer in ihm lodernde Panik nieder zu kämpfen. Er zwang sich mehrmals tief durch zu atmen.
Er schloss die Augen.
Verwüstung, Chaos, Tod.
Entsetzt riss er sie wieder auf.
Das Bild war verschwunden. Die Angst nicht.
Was war geschehen? Chris ließ sich auf sein Bett sinken. War das alles nur ein Traum gewesen?
Chris versuchte sich zur Ruhe zu bringen, konzentrierte sich. In seinem Traum war er jünger gewesen. Vielleicht 16 Jahre alt oder etwas älter.
Er stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und rieb sich mit seinen Handflächen die Augen. Etwas furchtbares war in seinem Traum geschehen. Doch je mehr er versuchte sich genauer zu erinnern, desto schneller versiegten die Bilder.
Er war gerannt, gerannt so schnell er konnte. Aber warum hatte er sich nicht einfach gebeamt? Und wo war er gewesen?
Chris presste den Kopf gegen seine Hände. Vor seinen Augen tanzten nur noch kleine Sterne.
Es half alles nichts, er konnte sich nicht mehr richtig erinnern.
Müde stand er auf und schleppte sich erneut zum Lichtschalter. Doch als er die Hand ausstreckte um ihn zu betätigen hielt er inne.
Er kehrte wieder zurück zu seinem Bett, legte sich hinein und zog sich die Decke bis zum Kinn. Plötzlich war ihm kalt und er fühlte sich leer und ausgebrannt, so als ob er eben wirklich um sein Leben gerannt war. Um sein Leben? Oder um das von anderen?
Erschöpft schloss er die Augen und versuchte endlich den Traum abzuschütteln. Doch es gelang ihm nicht richtig.
Erst Stunden später, so schien es ihm, verfiel er endlich in einen leichten Dämmerzustand in dem er nun endgültig nicht mehr sagen konnte ob er wach war oder nur träumte.