Ͼraffiti Ͼueen
Fandom: Naruto
Genre: Romanze
Kurzbeschreibung
[No Ninja] Die Konoha High School. Hier will Tenten ein neues Leben anfangen – doch was, wenn ihr die Schatten aus der Vergangenheit folgen und die perfekte Fassade der neuen Welt um sie herum zu bröckeln anfängt? Genre: Romanze/Drama/Humor
Disclaimer: Alle vorkommenden Figuren gehören Masashi Kishimoto und wir profitieren in keinster Weise von der Veröffentlichung dieser Geschichte.
Hallo und herzlich willkommen zu unserer Geschichte.
Wie ihr vielleicht schon der Kurzbeschreibung entnommen habt, geht es hier größtenteils um Tenten – aber natürlich kommen auch die anderen Narutocharas zu Wort.
Wir hoffen, dass euch die Geschichte gefällt und sind offen gegenüber jeglicher Art von Kritik, also seit nicht schüchtern – diese kleinen Kästchen mit den Buchstaben drauf sind nicht nur Deko.
Pairings werden nicht verraten, wer liest schon eine Liebesgeschichte, bei der man weiß wie es ausgeht? (Romeo & Julia ausgelassen)
Viel Spaß
Erstes Kapitel: Summertime
„Lichterstraße 10... Lichterstraße 10... Welcher Trottel hat diesen Stadtplan gemalt?"
Es war später Nachmittag und eine junge Frau, schätzungsweise 16 Jahr alt, ruckelte die Straße entlang, halb begraben unter einer gigantischen Stadtkarte. Ihr langes Haar war zu einem einst strengen Dutt hochgesteckt, aus dem sich mehrere kastanienbraune Strähnen gelöst hatten, die ihr nun in die überhitzte Stirn fielen. Sie wischte sich mit dem Handrücken darüber, die hinter einer gigantischen Sonnenbrille verborgenen Augen auf das Papier vor sich gerichtet. Nach einigen Minuten in denen nur das Rascheln des Papiers und leises Fluchen zu hören waren, knüllte die Frau die Karte schließlich mit einem entnervten Aufstöhnen zusammen und beförderte sie in den nächsten Mülleimer.
„Suche ich den Weg halt alleine..."
Sie schleifte ihren karogemusterten Trolley hinter sich her und unter das Rattern der Rollen und das Schleifen des abgewetzten Stoffes über die Zementplatten mischte sich eine leichte Melodie, die sie vor sich hin summte.
„Summertime... and livin' is easy..."
Der schwere Duft von Blume schwängerte die warme Sommerluft und einige Meter weiter rauschten Autos die belebteren Straßen entlang. Die Häuser sahen aus wie aus dem Bilderbuch. In den Vorgärten standen blühende Büsche und wilder Wein rankte sich an den Zäunen entlang, die Wände waren in frohen bunten Farben gestrichen. Eine bunt gescheckte Katze sprang von einem Zaunpfosten hinunter und schlich schwerfällig auf die andere Straßenseite, wo sie sich auf einem kleinen sonnenbeschienen Mäuerchen niederließ und umher rollte. Sie reckte die weißen Pfoten in die Luft, legte sich auf den Rücken und streckte die rosafarbene Nase in die Luft.
„Fish are jumpin'... and the cotton is high..."
Die junge Frau blieb an einer unbefahrenen Kreuzung stehen und streckte sich um einen Blick auf die kleinen Straßenschilder erhaschen zu können. Sie ruckelte ein bisschen mit dem Kopf, ging dann ein paar Schritte zurück und schob die Sonnenbrille ein paar Zentimeter nach unten. Mit leicht zusammengekniffenen braunen Mandelaugen fixierte sie nochmals das Schild und formte dann lautlos das Wort 'Lichterstraße'. Ein Grinsen breitete sich auf ihren himbeerfarbenen Lippen aus. Sie schleifte ihren Koffer um die Ecke und ließ ihren Blick die Hausnummern entlang wandern.
„30... 32... Dann muss ich wohl-" Sie drehte sich auf dem Absatz um „Da lang."
Sie machte eine gewagte Kehrtwende mit ihrem Koffer und zog die Straße entlang. Irgendwo grillte jemand, und der Geruch von rauchigem Fleisch erinnerte sie daran, dass sie seit heute morgen nichts mehr gegessen hatte. Ihr Magen machte sich schmerzhaft bemerkbar und sie beschleunigte ihre Schritte. Hoffentlich hatten ihre neuen Mitbewohner etwas zu essen da – sonst würde sie sich wohl gezwungen sehen einer von ihnen einen Arm ab zu kauen.
„12... 10!"
Sie blieb vor einem gelben Haus stehen. Das Gartentor quietschte als sie es mit dem Knie öffnete und den schmalen Plattenweg betrat, der vom staubigen Bürgersteig über den ausgetrockneten Rasen zu Veranda führte. Die weiße Farbe an dem Holzgeländer begann bereits ab zu blättern und an den Gartenrändern standen ein paar unbepflanzte Blumenbeete. Ätzend schleppte sie den Koffer die paar Treppen zur Haustür hoch und hielt Ausschau nach einer Klingel... Ein kleiner Messingknopf sprang ihr ins Auge. Sie drückte ihn und musste nur kurz warten. Kaum war das Schellen der Glocke verklungen hörte sie auch schon Fußgetrappel und aufgeregte Stimmen auf der anderen Seite der Tür.
„Glaubst du das ist sie?"
„Nein, das ist der Sensemann, der deine Schulden begleichen will. Jetzt mach schon auf, Ino."
Eine hochgewachsene Blondine öffnete schwungvoll die Tür und ihr beleidigt verzogenes Gesicht wandelte sich augenblicklich zu einem strahlenden Lächeln, als sie die junge Frau erblickte.
„Hi! Ich bin Ino. Du musst unsere neue Mitbewohnerin sein. Oh mein Gott, ich freu mich so dich kennen zu lernen. Ich hoffe du fühlst dich wohl hier. Wo ist denn dein Koffer? Ach da. Sollen wir dir tragen helfen? Aber klar doch ich meine du hast ihn schließlich schon die ganzen Stufen raufgeschleppt und dazu sind wir schließlich da. Hab ich schon gesagt wie sehr ich mich freue dich kennen zu lernen?"
„Gott, Ino. Lass sie wenigstens reinkommen bevor du sie zutextest.", ertönte eine Stimme hinter der Blonden und ein zweites Mädchen drängte sich zu ihr nach vorne und zog sie in die Wohnung.
Hinter Ino erschienen noch zwei weitere Mädchen, die ihr ihren Koffer abnahmen und sie in eine kleine, aber gemütliche Küche geleiteten.
„Also,", begann das Mädchen, was vorhin Ino unterbrochen hatte, „nachdem Ino uns bei der Vorstellung so rüde übergangen hat, sollte ich das wohl besser mal nachholen. Das..." Sie deutete auf ein schüchtern zu Boden blickende Blauhaarige. „...ist Hinata und bevor du fragst: Ja Hinata Hyuga, einzige Tochter von Hiashi Hyuga, dem Besitzer des weltberühmten Anwaltunternehmens Hyuga Companies. Die andere Blondine mit den vier Zöpfen ist Temari, Ino kennst du ja schon und ich bin Sakura."
„Freut mich euch kennen zu lernen.", mit ihrem freundlichsten Lächeln, schüttelte die Brünette allen vier Mädchen die Hände, „Ich bin Tenten-" Sie wurde von einer ohrenbetäubenden Explosion unterbrochen, die vom Nachbarhaus auszugehen schien und die Fensterscheiben klirrend vibrieren ließ. Trotz dem schien Tenten die Einzige zu sein die in so etwas wie Panik verfiel. „Oh mein Gott! Was war das!? Kommt! Wir müssen sehen ob jemand verletzt ist! Polizei! Feuerwehr!"
„Ganz ruhig. Das sind nur unsere bescheuerten Nachbarn.", beruhigte sie Hinata. Temari hatte unterdessen unsanft eines der malträtierten Fenster aufgerissen und schrie wütend: „Deidara! Verflucht ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du deine Experimente auf den Chemieunterricht beschränken sollst!"
„Tut mir Leid, un. Kommt nicht wieder vor. Bitte, tu mir nichts,un.", tönte eine verängstigte Stimme herüber.
Mit einen zufriedenem Lächeln schloss Temari das Fenster wieder und zog sich elegant auf das Fenstersims.
„Die machen so was häufiger. Zum Glück hat Temari sie soweit unter Kontrolle, dass sie uns immer einen Präsentkorb dalassen, wenn das passiert.", meinte Ino grinsend, „Möchtest du vielleicht was trinken?"
„Ich denke Tenten würde lieber erst Mal ihr Zimmer sehen und sich etwas ausruhen." Sakura wandte sich an die erleichtert nickende Tenten. „Du hast bestimmt eine lange Reise hinter dir. Komm, deine ist die letzte Tür." Sakura strich sie das rosane Haar hinter die Ohren, dann schnappte sie sich Tentens Koffer und führte sie in ein kleines spartanisch eingerichtetes Zimmer. Abgesehen von einem schmalen Bett und einem kahlen Schrank, war es leer und so fiel der Blick ungehindert auf die wohl ehemalig weißen Wände.
„Ehm..." Tenten sah sich in dem beinahe leeren Raum um. „Ich möchte ja jetzt nicht irgendwie... verwöhnt, oder hochnäsig, oder so rüber kommen, aber... also, das Zimmer ist doch etwas..."
Sakura lachte kurz auf. „Mach dir keine Sorgen. Morgen räumen wir unsere Zimmer ein. Wir sind alle erst heute angekommen und haben uns erst mal um Wohnzimmer, Bad und Küche gekümmert, aber morgen machen wir den Rest."
Tenten fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte schon Angst gehabt, dass sie das folgende Jahr in einer Bruchbude verbringen müsste. Sie setzte sich auf die Fensterbank und warf durch das milchige Fenster einen Blick nach draußen. Von ihrem Fenster aus konnte sie auf den Garten hinab sehen, der an der Rückseite des Hauses lag und so von der Straße aus nicht zu sehen war. Auch hier war das Gras leicht gelb-bräunlich, der Garten an sich war jedoch größer als sie es erwartet hatte. Als sie einen Blick nach unten warf, sah sie eine breite Holzterrasse. Offenbar führte die Veranda einmal um das gesamte Haus herum.
„Ja, um den Garten müssen wir uns auch noch kümmern. Aber das machen wir wahrscheinlich erst nächstes Wochenende, die Zimmer werden vorerst einmal Arbeit genug." Sakura stand an der Tür. „Möchtest du dich erst mal ein bisschen ausruhen?"
„Also eigentlich würde ich-" Tentens Magen machte sich erneut durch ein lautes Knurren bemerkbar. „Ehm, ja. Genau das."
„Ach, tut mir leid, wir haben dir ja noch gar nichts zu Essen angeboten. Aber Hinata wollte so wie so grade Abendessen kochen."
„Hinata..."
„Kurze dunkle Haare. Etwas schüchtern."
„Ah, okay."
„Komm mit, wir gehen nach unten und helfen den anderen die Stühle nach draußen zu stellen. Der Abend ist viel zu schön um ihn drinnen zu verbringen."
Gemeinsam polterten sie die Treppe hinunter in die Küche. Hinata stand am Herd und hantierte mit einigen Töpfen, während Temari dabei war Geschirr auf ein Tablett zu stapeln und Ino kopfüber im Kühlschrank hing. Tenten schnupperte in der Luft.
„Wow, das riecht... gut."
Hinata errötete leicht und rührte noch mehr in einem der Töpfe herum. „D- Danke", murmelte sie hinter ihrem Haarvorhang hervor, „ist auch gleich fertig..."
„Super." Sakura rieb sich enthusiastisch die Hände. „Los Tenten, wir stellen die Stühle raus."
„Wartet, ich helfe euch." Temari hastete um den Tisch herum und schnappte sich einen Stuhl.
Nachdem sie auf der Terrasse den Tisch gedeckt und Hinata das Essen fertig gekocht hatte, konnten sie endlich zu Abend essen. „Sag mal Tenten", mümmelte Temari mit vollem Mund, „Wo kommst du eigentlich her?"
Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Tentens Gesicht. „Woher hast du erkannt, dass ich nicht von hier bin?"
„Keine Ahnung, irgendwas an deinem Gesicht. Und deine Nase. Ja, ich glaube deine Nase."
Tenten lachte leise. „Meine Eltern kommen beide aus China, aber ich bin hier aufgewachsen. Du bist aber auch teilweise nicht von hier, oder?"
„Aber nur ganz wenig. Die Mutter meines Vaters kommt aus Arabien, aber ich war so gut wie nie da... Mein Vater hat mal versucht mir Arabisch bei zu bringen, aber... ich glaube da habe ich einfach nicht die Geduld für." Sie lachte ebenfalls.
„Was macht dein Vater eigentlich? So beruflich meine ich?"
„Er ist leitender Ingenieur bei einer Automobilfirma. Er baut meistens Geländewagen und Quads für Wüstenrallyes, manchmal fährt er sogar selber mit. Wenn ich 18 bin darf ich auch mal mit, hat er mir versprochen." Temari schaufelte sich eine weitere Portion Reis in den Mund. „Dapf wähe pfo cool!"
„Schön einspeicheln, Temari, schön einspeicheln", ermahnte Ino sie.
„Ipft ja pfon gut..." Sie kaute kurz, schluckte dann und fuhr fort: „Mein großer Bruder, Kankuro, war schon einmal dabei, und er hat gesagt es wäre super! Ich hab in den Sommerferien meinen Führerschein gemacht und jetzt versuche ich so viel Fahrpraxis wie möglich zu bekommen. Und natürlich spare ich auf mein eigenes Auto. Aber die sind so teuer... naja, egal." Sie grinste, beseelt von der Vorfreude in der glühendheißen Sonne durch die staubige Wüste zu brettern und spachtelte weiter.
„Das klingt ja... spannend." Tenten nahm vorsichtig einen weiteren Löffel Reis und sah in die Runde. „Und bei euch?"
„Meine Eltern haben einen Blumenladen." Ino warf sich das lange Haar über die Schulter und warf einen Blick in den Garten. „Aber mich interessiert es nicht so sehr. Ich möchte später Design studieren. Und dann werde ich berühmt und reich und ziehe nach Paris. Naja, wenn's klappt. Zur Not kann ich ja immer noch den Laden meiner Eltern übernehmen – oder ich heirate einfach reich."
„Ich möchte Medizin studieren. Mein Vater hat einen langweiligen Bürojob und meine Mutter ist Hausfrau, aber ich möchte auf jeden Fall auf eigenen Beinen stehen. Ich glaube wenn ich den ganzen Tag nur Zuhause wäre, würde ich mich zu Tode langweilen. Und mit einem Medizinstudium kann man echt viel machen: Ich könnte in einem Krankenhaus arbeiten, oder ich eröffne meine eigene Praxis, oder ich gehe in die Forschung. So genau weiß ich noch gar nicht was ich will, aber die grobe Richtung hab ich schon." Sakura hatte zu Ende gesprochen und nun sah Tenten zu Hinata hinüber, die vorsichtig an ihrem Reis nippte.
„Und du wirst bestimmt die Kanzlei deines Vaters übernehmen, oder?"
Hinata zuckte mit den Schultern. „Ja, wahrscheinlich, aber... „ Sie verstummte und schob das Essen auf ihrem Teller herum.
„Hinata will eigentlich zur Bühne." Ino hatte für sie übernommen.
„Zur Bühne? Also willst du Schauspielerin werden?" Tenten sah sie beinahe ungläubig an.
„J-Ja..."
„Aber ihr Vater lässt sie nicht. Er will, dass sie das Unternehmen übernimmt, weil sie sein ältestes Kind ist. Deswegen setzt er sie ziemlich unter Druck."
Tenten sah sie mitleidig an.
„Ist schon in Ordnung. Vielleicht gefällt mir der Beruf ja doch ganz gut... außerdem habe ich ja noch Zeit. Wer weiß schon, was in zwei, drei Jahren ist?" Ein melancholisches Lächeln umspielte Hinatas zusammengekniffene Lippen. „Aber du hast noch gar nichts über dich erzählt."
„Oh, da gibt es eigentlich nicht so viel zu sagen... ich hab noch keine Ahnung, was ich mit meiner Zukunft anfangen will. Auf jeden Fall möchte ich studieren, aber was... ich mag Kunst und bin gerne mit Leuten zusammen und. Ach, keine Ahnung. Ich lass es einfach auf mich zukommen." Tenten lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah in die Runde.
„Ich bin mir sicher, du wirst etwas finden. Und zur Not suchst du dir wie Ino einen reichen Mann – oder gehst mit Temari in die Wüste." Sakura lächelte ihr freundlich zu und schob dann ihren Teller weg. „So, es wird schon spät. Morgen haben wir noch viel vor: Wir müssen die Zimmer einrichten und bestimmt willst du auch noch unsere Nachbarn kennen lernen."
„Die, die so viel Lärm machen?"
„Genau die. Los, stellt eure Teller zusammen, Temari, du bist mit abwaschen dran."
„Och nö..."
Die fünf Mädchen begannen die Stühle wieder ins Haus zu tragen und den Tisch ab zu decken.
'Ich kenne sie zwar noch nicht wirklich gut', dachte Tenten während sie Ino dabei beobachtete wie sie einen kleinen Kampf mit einem Gartenstuhl austrug, 'Aber ich glaube, dass ich mich hier schnell zuhause fühlen und neue Freunde finden werde. Falls ich das nicht grade schon getan habe.'
Und, hat es euch gefallen? (Schatz, wie war ich?) Gebt uns doch eine kleine Rückmeldung (wenn ihr wollt), ansonsten sehen wir uns im nächsten Kapitel.
Kekse und Milch gibt es nicht (wer weiß, wann ihr diese Geschichte lest? Bis dahin sind die bestimmt schon schlecht geworden), stattdessen steh es auch frei so viel Wasser und Trockenfleich zu nehmen wie ihr wollt.
