1. Ankunft
Hermine betrat die große Eingangshalle. Sie musste leicht schmunzeln bei dem Anblick, der sich ihr bot. Von der Decke hingen Girlanden und bunte Luftballons schwebten über die Köpfe der Schüler hinweg. Irgendwo hörte man Lavender lachen und Crabbe blöd fragen: ,,Na wo ist denn jetzt der Muffin, den du mir verspochen hast?"
Hermine grinste und ging mit schnellen Schritten auf den Griffindor-Tisch zu. Harry und Ron waren auch schon da und sichtlich damit beschäftigt zu essen.
,,Könnt ihr nicht wenigstens einmal hallo sagen, wenn ich komme?" , fragte Hermine leicht vorwurfsvoll, was sie aber gleich bereute, als Ron aufsprang und ihr zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange hauchte.
,,Tschuldiung!", murmelte er und ließ sich wieder auf seinem Platz nieder, um mit hohrotem Kopf seinen Kartoffelbrei zu futtern.
,,Hallo Mine!", meinte nun auch Harry und dückte sie fest. Hermine drückte zurück.
,,Na, freut ihr euch schon auf das letzte Schuljahr Jungs?", wollte sie wissen.
,,Kommt drauf an!", grinste Seamus und stieß Neville an.
,,Neville, sag mal, wie gehts denn deiner Oma so?"
,,Ganz gut!" antwortete dieser und wandte sich wieder seinem Steak zu.
Seit wann isst Neville Steaks, fragte sich Hermine, doch ihre Aufmerksamkeit wurde sogleich wieder in Anspruch genommen.
Snape, der nun ja Schulleiter in Hogwarts war, erhob sich um eine kurze, und warscheinlich nicht besonders freundliche Rede zu halten.
,,Liebe Schüler!", tönte es durch die Halle. ,,Herzlich willkommen zurück auf Hogwarts! Auch ein herzliches Willkommen an die neuen Schüler hier! Ich wünsche ein lehrreiches Schuljahr für alle von euch!"
Damit setze er sich wieder. Seine Miene war über die ganze ,,Rede" genau die gleiche geblieben, wie sie immer gewesen war, und wie Hermine dachte, auch immer die gleiche bleiben würde: Starr, aalglatt, kalt und voller Boshaftigkeit. Sie meinte aber etwas von Trauer in seiner Stimme mitschwingen gehört zu haben, als er die gleichen Worte sprach, die auch Dumbeldore einst gespochen hatte.
Ach was Hermine, schallt sie sich, dass kann nicht sein, dieser Mann ist doch das Böse in Person! Er hat Dumbledore umgebracht! Er ist ein Todeesser! Böse Hermine!
Dabei beließ sie es und wandte sich ihrem Festmal zu.
,,Hufflepuff!", hörte sie den Hut rufen.
Oh mann, dachte Hermine, dass wird wieder ein aufregendes Schuljahr, nachdem wir jetzt so viel kämpfen mussten und Voldemord von Lucius Malfoy getötet worden war. (A/N: Ja, richtig gehört, ich habe das ein klein wenig verändert. Malfoy hat aus Liebe zu seinem Sohn Voldemord eiskalt im Schlaf umgebracht, weil er nicht ertragen konnte, dass auch Draco dem Lord verfallen würde)
Und jetzt war Snape auch noch Schulleiter.
,,Hermine", wurde sie unsanft aus ihren Gedanken gerissen, ,,Hermine!"
,,Slytherin!"
,,Was ist?"
,,Willst du mich auf den Ball begleiten?"
Hermine sah Ron schockiert an. ,,Welchen Ball meinst du, Ron?"
,,Na den Ball zu Halloween! Es gibt ab sofort immer einmal im Monat einen Ball und der nächste und erste für dieses Jahr ist an Halloween! Ja, es ist vielleicht kein richtiger Ball, mehr eine Party, aber ich fänd es trotzdem toll, wenn wir zusammen hingehen könnten."
Ron wartete ab, aber Hermine antwortete nicht sondern sah ihn nur mit großen Augen an.
,,Mine?"
,,Ähh, ja klar, gern!", meinte diese ,,tut mir leid ich muss jetzt gehen, ich bin schon sehr müde. Bis morgen!"
,,Griffindor!"
Damit erhob sie sich und ging hinaus aus der großen Halle. Sie brauchte erstmal frische Luft.
-oOo-
Kaum hatte Hermine das Schloss verlassen, ging es ihr schon besser. Gierig sog sie die kalte, herbstliche Abendluft ein. Es war noch realtiv warm in diesem Jahr, obwohl es schon wieder September war. Wenn Hermine die letzten Jahre Revue passieren lies, erkannte sie, dass sie niemals Ruhe gehabt hatten. Das goldene Trio, wie sie nun von Rita Kimmkorn genannt wurden, hatte ganze Arbeit geleistet, trotz dem unerwarteten Tod von Voldemort durch Lucius Malfoy.
Hermine lief über den Innenhof und hinab zum See. Hier zog es ein wenig, der Wind pfiff um die Ecken des Schlosses, ihr in den Kragen und leis eine Gänsehaut entstehen. Fröstelnd zog sie ihre Jacke enger um sich und bewegte sich auf die abgemähten Felder zwischen dem Schloss und dem See zu. Hier stand eine einsame Silberweide, an die sie sich gerne zurückgezogen hatte, als sie noch jünger gewesen war und Voldermort nicht ständig ihre Zeit beansprucht hatte.
Oft hatte sie hier gesessen und die Stille auf sich wirken lassen. Sie liebte die Stille; nach dem Krieg mehr denn je. Sie hatte etwas beruhigendes und naja stilles. Leise wiegte sich die Weide im Wind und als Hermine sich an ihren Stamm lehnte hörte sie sie leise ein Willkommen flüstern. Es war, als wären sie und die Weide über all die Jahre in Hogwarts Freunde geworden. Seufzend rutschte Hermine am Stamm hinunter, bis sie auf dem kühlen Boden saß.
Eine Weile schaute sie auf den See hinaus und lies ihre Gedanken schweifen. Was würde sie dafür geben, dass es diesen Krieg nie gegeben hätte. So viele waren gestorben- Sie wollte gar nicht daran denken wer alles.
Schäumend schlugen kleine Wellen ans Ufer des Sees und machten die Zauberin schläfrig. Kurz darauf war ihr Kopf auf ihre Schulter gesunken, ihre Lider hatten sich über ihren Augen geschlossen- Hermine war eingeschlafen.
-oOo-
Timeshift back- drei Stunden
Severus Snape stieß die Tore Hogwarts auf und rauschte in den Innenhof. Nichts war zu hören, außer dem Zwitschern einiger kleiner Vögel auf den schrägen Dächern und in den verschlagenen Winkeln des Schlosses. Nur seine Schritte knirschten auf dem steinigen Boden. Snape gelangte an die Pforte zur Großen Halle und zauberte sie mit einem ,,Alohomora" auf.
Zwei Minuten lang stand er wie angewurzelt unter dem riesigen Torbogen und betrachte die Halle. Sie war komplett leer, die Haustische fehlten, sowie die Tische der Lehrer, das Pult des Schulleiters und jegliche Beleuchtung geschweige denn Dekoration.
Er hatte sie noch nie so leer gesehen- sie war einfach nur ein Raum, ein Raum, der ein wenig zu groß geraten war und was in alle Richtungen. Unschlüssig, weil er nicht genau wusste was er tun sollte, drehte Snape sich um und verließ die Halle in Richtung Kerker. Dumbledore hatte seine Gemächer und sein Büro weiter oben im Schloss gehabt, Snape seine Gemächer in Kerker. Doch obwohl Snape jetzt rechtmäßiger Schulleiter der Schule für Hexerei und Zauberei war, so wollte er doch in seinem Kerker wohnen bleiben.
Andere mochten das vielleicht nicht verstehen, aber er hatte seine Gründe.
Auch als er vor seiner Wohnung stand wirkte er unschlüssig. Es schien, als wäre er noch überwältigt von den Ereignissen der letzten Zeit und so war es auch…
Was in aller Welt ist eigentlich mit mir los, fragte er sich nun zum bestimmt fünften Male an diesen überhaupt nicht herrlichen Tag. Er konnte es sich einfach nicht erklären und doch war es, als stände etwas in ihm still. Man konnte ihn rein theoretisch mit einem Uhrwerk einer riesigen Kirchenglocke vergleichen, die stillstand, und die Stadt unter ihr in Chaos versetzte.
Na danke, dachte Snape sich. Wenn ich als es als Schulleiter nicht auf die Reihe bekomme, dann ist Hogwarts mitsamt seinen Schülern das reinste Tohuwabohu.
Na danke, murmelte der Zauberer noch einmal. Endlich konnte er sich aus seiner merkwürdigen Starre lösen und seine Gemächer betreten. Es sah aus, wie es immer ausgesehen hatte. Durch die großen Fenster viel reichlich Licht und tauchte die Zimmer in angenehme Farben- je nach Jahres- und Tageszeit.
Sein Wohnzimmer bestand aus einem Sofa, das eine kariert-graue Farbe aufwies, einem kleinen Röhrenfernseher, einem monströsen Sessel, den Snape über alles liebte und auf dem er öfters als überall sonst saß. Des Weiteren gab es einen kleinen Tisch, auf dem Snape immer seine Füße ablegte. Dieser war aus einem sehr, sehr sehr dunklen Holz geschnitzt.
Snape hatte nie in Erfahrung bringen können, wie das Holz hieß und wo es herkam. Die Wände seiner Wohnung waren grün, natürlich.
Snape war ein wahrer Slytherin. Und wie es so kam, viel ihm die Hymne ein, die auch er einst gesungen hatte, als er Hogwartsschüler gewesen war.
Salazar war einst der Gründer
Vater, Freund von Anbeginn.
Stolz sind alle deine Kinder
Zauberer aus Slytherin!
Große Zauberer und Hexen
hast du schon hervorgebracht.
Von deinem Glanz kann niemand wegsehn
stetig wächst in dir die Macht!
Deinen Ruhm will ich vermehren
alles andre sei egal.
Und ich folge deinen Lehren
hin bis zum Hauspokal!
Glücklich sei der Hut gepriesen
der mir vor so langer Zeit
meinen Schicksalsweg gewiesen
zu listiger Gerissenheit!
Hier find ich noch echte Freunde
hier ist nichts was mir noch fehlt.
Nicht der Mut, der Fleiß die Klugheit-
Die Freundschaft ist es, die hier zählt!
Möge unser Haus noch lange
allen Stürmen widerstehen
Und das Grün mit Silberschlange,
über Hogwarts Zinnen wehn!
Ach, seufzte Snape und schüttelte sich kurz, um aus seinem Tagtraum zu erwachen. Ja, das waren Zeiten gewesen, gute wie schlechte, aber es waren Zeiten gewesen.
Snape holte tief Luft, schwenkte seinen Zauberstab und stand in voller ,,Ich-bin-Snape-und-du-hast-schlechte-Karten-Montur" da und drehte sich einmal um sich selbst, um die ,,Fledermaus-Echtheit" überprüfen zu können. Ja, seine Kleidung war durchaus effektiv und unterstrich seine Strenge noch mehr.
Snape sah sie als Teil seines Images an. Auch deshalb trug er immer schwarz, wenn er in Gesellschaft war. Nur wenn er allein war, dann schwenkte er sich seine Freizeitkleidung her. Wenn er ehrlich sein musste, fand Snape die Freizeitkleidung angenehmer zu tragen. Aber das alles zählte jetzt wenig, denn die Eröffnungsfeier des nächsten und für Snape ersten Schuljahres stand an. Er hatte noch einiges vorzubereiten, dumm nur, dass er selbst nicht genau wusste was.
Mit einem unendlich tiefen Seufzen verließ Snape seine Gemächer, verschloss die Türen hinter sich und apparierte in die Große Halle. Zumindest dachte er, er würde apparieren.
Denn, wie ihm einfiel als er immer noch vor seinen Gemächern stand, war das Apparieren auf Hogwarts nicht möglich, ebenso konnte man nicht nach und nicht von Hogwarts weg apparieren.
Shit, grummelte Snape und fragte sich insgeheim, ob der gute alte Albus jemals all diese Strecken gelaufen war, oder ob es nicht doch irgendeine Möglichkeit gab, sich das Leben als Schulleiter leichter zu gestalten.
Da selbst Snape kein besserer Weg einfiel als zu Laufen entschied er sich für genau jenes.
Als er, wie er fand, endlich an der Großen Halle ankam, standen schon Professor McGonagall für Verwandlung, Professor Hooch für Besenflug, Firenze für Wahrsagen, Professor Hagrid für Pflege magischer Geschöpfe, Professor Babbling für alte Runen, Professor Binns für Geschichte der Zauberei, Professor Carrow für die dunklen Künste, Professor Flitwick für Zauberkunst, Professor Sinistra für Astronomie, Professor Sprout für Kräuterkunde und Professor Vektor für Arithmantik im Torbogen und schauten fasziniert in die große, immer noch leere Halle.
Scheinbar waren sie von dem Anblick genauso irritiert, wie auch Snape es kurz zuvor gewesen war. Die Professoren bemerkten den Schulleiter erst gar nicht, erst als Snape sich leise räusperte, das es einem Schüler eiskalt den Rücken hinunterlaufen würde, schreckten sie auf und grüßten ihn flüchtig. Keiner der Lehrer wusste so recht, was sie nun von Snape halten sollten, denn er hatte schließlich Dumbledore umgebracht, und war ein Todesser gewesen.
Mit Bedauern dachte Snape an den alten, so weisen Zauberer zurück und blickte dann wehmütig die Lehrer an, weil keiner von ihnen wusste, dass er Doppelspion gewesen war. Irgendwann, meinte eine Stimme in Snapes Kopf, irgendwann wirst du es ihnen sagen, glaub mir. Professor McGonagall wagte es als erste: ,,Severus? Meinst du nicht dass es Zeit wird, die Halle auf Vordermann zu bringen? Die Schüler kommen in 15 Minuten."
,,In 15 Minuten?", brüllte Snape sie an, vorauf diese zusammenzuckte und leise ein ,,Ja" murmelte.
,,Oh wei!, sagte Snape direkt und überlegte sich, wo diese knappen drei Stunden nach seiner Ankunft hingegangen waren. Er hatte nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen war.
Er riss sich aus seinen Gedanken los: ,,Hat einer von Ihnen eine Ahnung, wie es hier heute aussehen könnte?", wollte er wissen und blickte in die Runde. Keiner sagte etwas, dann meinte aber Minerva ein weiteres Mal: ,,Wie wäre es mit einfachen Luftballons und vielen bunten Farben?"
So wie Snape sie ansah, wurde die sonst so taffe Verwandlungslehrerin ganz klein, doch dann sagte er aalig: ,,Gute Idee- Sie übernehmen das Minerva! Alle anderen- tut, was ihr sonst immer tut!"
Dann drehte er sich um, verschwand und lies eine Horde verdattert schauender Lehrer zurück die sich nur wortlos anblickten und dann grinsend den Kopf schüttelten- fast so, als hätten sie verstanden wie aufgeregt und unsicher ihr sonst so strenger, unhöflicher Zaubertrankkollege war.
14 Minuten später saßen die zwölf Lehrer der berühmtesten Schule für Hexerei und Zauberei an dem langen Tisch und warteten auf die Massen der Schüler, die jeden Moment- da waren sie schon- hereinströmten. Snape stöhnte, doch niemand konnte es hören. Als die Schüler alle saßen, ließ er seinen Blick wie gewohnt durch die Halle schweifen.
Er bemerkte nicht, dass er der Schulleiter war, der jetzt um Ruhe bitten musste, der die Rede halten musste. Erst als Minerva ihm in die Rippen boxte (A/N: Sehr mutig!) und ihm einen auffordernden Blick zuwarf, holte er tief Luft und erhob sich.
Mit wenigen Schritten erreichte er das Pult und erhob mit einem ,,Sonorus" seine Stimme. Schuldbewusst bemerkte er, dass er sich keine Rede ausgedacht hatte, also nahm er einfach die, an die er sich am besten erinnerte: die Rede, die Dumbledore gesprochen hatte, als er sein 1. Schuljahr begonnen hatte.
,,Liebe Schüler! Herzlich willkommen zurück auf Hogwarts! Auch ein herzliches Willkommen an die neuen Schüler hier! Ich wünsche ein lehrreiches Schuljahr für alle von euch!" Damit setzte er sich wieder und zog verwunderte Blicke von allen Seiten auf sich.
Als würde er sie nicht bemerken, wandte er sich seinem Essen zu und ließ sich ,,zur Feier des Tages" einen Feuerwhisky bringen.
Der Rest des Abends verlief ruhig, der Hut teilte die ässler ein, alle aßen fleißig und niemand schenkte dem unsicheren Professor, der jetzt Schulleiter war, weiter Aufmerksamkeit. Doch irgendwann konnte selbst er nicht mehr seine Fassade aufrecht erhalten- er musste hier raus!
So stand Snape auf, verabschiedete sich und verließ ohne weitere Worte die Halle. Als er auf dem Innenhof stand, atmete er tief ein und nahm sogleich noch einen kräftigen Schluck von dem Feuerwhisky, den er sich mitgenommen hatte.
Er brauchte erst einmal seine Ruhe, das alles war heute schon unglaublich anstrengend gewesen. Gemächlich trottete er zum See. Wie spät war es eigentlich? Er drehte sich um und las die Zeit an der riesigen Uhr Hogwarts´ ab: 21.30 Uhr. Die Schüler in der Großen Halle hatten noch eine viertel Stunde, bevor sie von Minerva ins Bett geschickt werden würden, denn um 22 Uhr war Nachtruhe in Hogwarts und keiner durfte sich mehr auf den Gängen blickten lassen.
Snape ging weiter zum See hinab. Unten sah er die Weide, mit der er so viele Erinnerungen verband- schlechte Erinnerungen. Erinnerungen daran, wie er von James und seinen Freunden schikaniert wurde, davon, wie er begonnen hatte sich endgültig abzugrenzen von allen anderen.
Und doch zog es ihn zu dieser Weide. Kurz bevor er sie erreicht hatte, nahm er eine Gestalt war, nein, mehr einen Schatten, der am Baum lehnte. Die Person schien zu schlafen.
Was macht er oder sie oder was auch immer hier draußen um diese Zeit, fragte sich Snape und ging langsam näher. Ein Schüler kann es unmöglich sein, oder? Aber was macht er allein hier unten und vorallendingen, wieso hört er mich nicht? Snape umrundete den Baum und blieb direkt vor dem ,,Wer-auch-immer-es-war" stehen. Es war ein Mädchen- oder eine Frau?
Er konnte es nicht genau erkennen, doch er saß, dass sie schlief. Vorsichtig beugte er sich über sie- es war Miss Granger! Hermine Granger! Er konnte es nicht fassen, was machte sie hier draußen?
Und wieso schlief sie? Und warum war sie hier? Und warum schlief sie? Snape konnte es immer noch nicht so recht glauben. Was soll ich jetzt mit ihr anstellen? Es ist schon ziemlich kalt hier draußen und wer weiß wie lange sie schon hier sitzt? Außerdem ist in ein paar Minuten Nachtruhe- sie kann nicht einfach hier bleiben! Aber wie wecke ich sie jetzt am besten? -Severus! Jetzt reiß dich mal zusammen!
Du bist doch sonst nicht so!, meldete sich eine Stimme in seinem Kopf. Bist du mein Gewissen?, fragte er zurück. Möglich.
Also dann, dann höre ich jetzt mal auf mein Gewissen. Snape riss sich zusammen und berührte Granger an der Schulter.
,,Miss Granger!", flüsterte er. ,,Miss Granger!", schon etwas lauter, als sie nicht reagierte. Weil sie immer noch keine Regung zeigte, schüttelte er sie leicht. ,,Miss Granger!"
Endlich, endlich zuckte sie zusammen und wachte auf. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck betrachtete sie seine Hand, dann sah sie ihn an. Trotz der Dunkelheit, die sie umgab, konnte Snape ihre rehbrauen Augen sehen. Und er lächelte.
Erschrocken fuhr Hermine aus ihrem Schlaf auf- hatte sie geschlafen? Oh mein Gott, sie hatte geschlafen! Wem gehörte diese Hand auf ihrer Schulter? Langsam hob sie den Kopf und blickte in pechschwarze Augen. Sie wusste sofort, wem sie gehörten: Severus Snape, dem Todesser und Dumbledore- Mörder höchstpersönlich, dem Schulleiter. Und er lächelte.
Fortsetung folgt. Versprochen :D
Über Reviews würde ich mich unglaublich dolle freuen!
LG FEGW
