Es wurde erzählt wie Elendil und seine Gefährten den Süden der Welt verließen um sich auf den weiten und beschwerlichen Weg nach Arnor zu machen. Was im Wachturm an der Emyn Muil geschah wollte der Hauptmann eigentlich geheim halten doch irgendwie verbreitete sich die Geschichte sehr bald im ganzen Süden. Während in den Unterjochten Provinzen, besonders aber in Rhun über die Soldaten dieser Einheit gelacht wurde, tobte Elessar II vor Wut. Sein Bruder Meneldir jedoch soll ebenfalls herzhaft gelacht haben. Er erließ jedoch ein Gesetzt, das es Soldaten verbot Gefangene für irgendwelche Festlichkeiten zu verwenden.

In Ithil hingegen wurden Nägel mit Köpfen gemacht und alle Soldaten des Wachturms wurden in die Südlichen und Östlichen Provinzen Strafversetzt. Sei es nach Umbar, Harad oder Rhun. Am schlimmsten sollte es aber den, von Sirinde lächerlich gemachten, Hauptmann treffen. Sein Herrscher degradierte ihn zum gewöhnlichen Soldaten, strich ihm für die nächsten Monate den Sold und versetzte ihn ausgerechnet ans Meer von Rhun, jener Gegend in der Sirinde geboren und aufgewachsen war. Dort musste er viel Häme und Spott der Einheimischen über sich ergehen lassen.

Dass die Beorninger an der Verbreitung der Geschichten dieses Ereignisses nicht ganz Unschuldig waren, bewies das die Leute aus Sirindes Heimatdorf wussten das eine aus ihren Reihen die verhassten Besatzer bloßgestellt hatte. Mochte Sirinde, da sie ein Bastart und noch dazu nur zur hälfte eine Rhunin war, nicht wirklich geliebt haben so waren sie doch stolz darauf was aus der Frau geworden war. So oft wurde Sirindes Tat im Osten erzählt das sie Nährboden für Hohngesänge und allerlei Geschichten bot, die man sich unter einander erzählte wenn die Besatzung einem zu sehr aufs Gemüt drückte. Und nachdem er diese Geschichten gehört hatte faste sich Bór, Sirindes Halbbruder, ein Herz und begann in Rhun einen ernsthaften Widerstand zu organisieren.

Das dieser Gesichtsverlust so folgen schwer ausfallen würde hatte Elessar II nicht erwartete, doch kümmerte er sich kaum darum sondern überließ es seinen Hauptleuten die neu Aufgeflammte niederzuschlagen, während er selber sich die Zeit mit Festen, Gelagen und Frauen vertrieb. Es hieß später, er habe so viele uneheliche Söhne gehabt das er mit ihnen eine Armee aufstellen könne. Jedoch war das was man von seinem Bruder im Westen hörte, ebenfalls kaum besser.

Als Elendil und seine Begleiter sich über das Nebelgebirge kämpften und schließlich sich nach Bruchtal zurück zogen um dort zu überwintern, da ahnten sie nicht wie knapp sie noch einmal davon gekommen waren. Denn während die Ruinen von Eldonds Haus in einem Tal mit hohen Bergen, vor schweren Schneestürmen einigermaßen geschützt war, so brachen Frost und Schnee über die Welt um sie herum herein. Viel zu früh, um zwei Monate, war der Winter gekommen und mit eiserner Hand packte er zu und erst im Frühling gab er sich erschöpft. Weit bis in den Süden, bis nach Anorien hin, zog sich die Schneedecke. Die Menschen aus Tal baten, wegen der Kälte und dem starken Schneefall um die Erlaubnis, der Zwerge sich in den Erebor zurück zu ziehen und ihre alten Freunde nahmen sie für den langen Winter freundlich auf.

Im Grünwald hatte man so lange es ging nach Silmarien gesucht, ohne Erfolg und angesichts des kalten Wetters glaubte kaum einer das die Prinzessin überleben würde. Da sie annahmen das Silmarien der Gruppe um Elendil gefolgt war, nahmen alle an das sie mit den Menschen des Südens ins verderben gezogen war. Von Atanamir wurde gesagt das der Haushofmeister des Königs der einzige war der noch einen funken Hoffnung hatte, das die fünf noch lebten. So wurde es ein Winter der Trauer im Reich von Halmir, denn kaum einer glaubte noch daran die Prinzessin wieder zu sehen. In dieser Zeit entwickelte sich zwischen Hador und Atanamir eine leichte Freundschaft die bis an Atanamirs Ende anhielt.

Dieser Winter wurde der Längste und Härteste des vierten Zeitalters, den im Norden froren viele kleine Zuläufe des Anduin zu und in Arnor fror der Brandywein zu und die Wölfe kamen ins Auenland. Doch sammelte Isegrimm II, Tuk und Thain des Auenlandes eine Scharr Halblinge mit Bögen, die größtenteils Tuks bestand und machten, so gut es das Wetter erlaubte, jagt auf die Eindringlinge. Mochten die Halblinge ein friedliches Volk sein, unerwünschte Eindringlinge duldeten sie in ihrem Land nicht.

Im Breeland verschanzten sich die Menschen in ihren Häusern und die wenigen Soldaten die dort eingesetzt wurden waren für Winter kämpfe nicht ausgerüstet. So streiften die Wölfe im Breeland umher ohne dass man sie hinderte.

Als mitten Frühjahr darauf endlich das Eis schmolz kam es im Süden zu Überschwemmungen und die Kornkammern des Südens, Ithilien und Anorien, wurden verwüstet. Die folge war eine Hungersnot in den Unterjochten Provinzen beider Reiche die nicht wenige Opfer forderte. Lange noch erinnerte man sich an den langen Winter von 1521/ 1522. Nur zwei Männer blieben von all dem Unberührt. Elessar II und Meneldir, die auch kein Mitleid mit ihrem geschundenen Volk hatten und Unruhe mit Waffengewalt niederschlagen ließen.

Während also im Süden zwei der Erben Elessars I weiter lebten wie bisher und Widerspruch nicht beachteten oder niederschlagen ließen, machte sich der dritte Erbe Aragorns in den Ruinen von Bruchtal auf, der Ursprünglichenheimat seines Ahnherren nach besten Kräften zu helfen.