Dreamsnaping Hermione
„Dreamsnaping Hermione" ist meine zweite Fanfiction mit Severus Snape und Hermine Granger in den Hauptrollen und bereits fertiggestellt. Die insgesamt 7 Kapitel werden ab heute täglich gepostet, sofern nichts Unerwartetes dazwischen kommt.
Vorab erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass Dumbledores Mann Naginis Angriff in der Heulenden Hütte nicht nur überlebt hat, sondern Dank der Fürsprache Harry Potters auch freigesprochen und gesellschaftlich rehabilitiert wurde, ehe er sich nach seiner vollständigen Genesung aus der Öffentlichkeit zurückzog.
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Da saß sie nun: Hermine Jean Granger, 24 Jahre alt, Trägerin des Merlin-Ordens 1. Klasse, beste Freundin des Jungen, der Voldemort zweimal überlebt hat, Hogwarts-Absolventin mit sieben UTZ-Graden und amtierende stellvertretende Leiterin der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe des Zaubereiministeriums, und trank sich Mut an.
Eigentlich hatte sie nur ein einziges kleines Gläschen Sekt trinken wollen, um die Wartezeit zu überbrücken. Dass in ihrem Leben jedoch nur noch selten etwas so verlief, wie sie es geplant hatte und der heutige Abend da beileibe keine Ausnahme bildete, stellte Hermine nüchtern fest, als sie sich gerade zum dritten Mal nachschenkte.
Ihre Beziehung zu Ron war vor gut zwei Jahren endgültig in die Brüche gegangen. Ein auch nur halbwegs normales Gespräch mit ihrem Ex-Verlobten zu führen, würde Hermine aber wohl auch in Zukunft nicht gelingen. Zu Rons schon immer recht labilen Charakter hatten sich vor geraumer Zeit noch weitere unangenehme Eigenschaften - sie dachte dabei vor allem an seine Rechthaberei und seinen Jähzorn - gesellt, sodass es Hermine auf Familienfesten der Weasleys oder wenn sie sich zufällig im Ministerium über den Weg liefen vorzog, Ron nicht mehr von sich aus anzusprechen.
Seit der kleine James auf der Welt war, hatten Harry und Ginny kaum noch Zeit für sich selbst geschweige denn für die Pflege sozialer Kontakte. Hermines Patensohn beanspruchte die beiden voll und ganz für sich und raubte seinen Eltern auch mit einem Dreivierteljahr noch mit konsequenter Regelmäßigkeit den größten Teil ihres Nachtschlafs.
Hermines Eltern waren nicht nach England zurückgekehrt, nachdem Professor McGonagall ihre Gedächtnisse wieder hergestellt hatte. Stattdessen steckten die Grangers den Erlös des Verkaufs ihres londoner Vorstadthäuschens in den Ausbau ihrer Praxis in Perth. Die Beziehung zu Hermine gestaltete sich seither schwierig, was jedoch weniger an der räumlichen Distanz als an der Tatsache lag, dass die Grangers ihrer Tochter den Eingriff in ihre Persönlichkeit nicht wirklich verzeihen konnten.
Hermine selbst bewohnte jetzt eine kleine Etagenwohnung in Muggel-London. Zwar sehnte sie sich nach einem Haus im Grünen in ruhiger Lage mitsamt einem Kamin im Wohnzimmer und Kirschbäumen im Garten, doch würde die Suche nach einer solchen Unterkunft wohl noch einige Zeit dauern. Im Ministerium verstand man sich nämlich vortrefflich darauf, Hermines angeborene Hilfsbereitschaft, ihre allseits bekannte Sorge um unterprivilegierte magische Geschöpfe und den Umstand, dass sie kaum einmal ein „Nein" über ihre Lippen brachte, gnadenlos auszunutzen und die Arbeitsbiene quasi rund um die Uhr beschäftigt zu halten.
Und so war Hermine heute den lieben langen Arbeitstag über ihren dienstlichen Pflichten nachgekommen und gleich im Anschluss daran nach Newcastle appariert, wo sie den morgigen Tag als Abgesandte des Ministeriums auf der diesjährigen internationalen Konferenz zur Klassifizierung neu entdeckter magischer Kreaturen verbringen und die Interessen des Vereinigten Königreichs vertreten würde.
Schon vor Wochen hatte Hermine sich ein Zimmer im idyllisch gelegenen Gosforth Park Hotel reserviert. So konnte sie wenigstens halbwegs sichergehen, dass niemand auf die Idee käme, sie vor Beginn der Konferenz noch einmal ins Ministerium zu zitieren. Die Aussicht, einen netten Abend mit ihrer alten Freundin Caroline Mansfield aus Grundschulzeiten, die besagtes Muggelhotel vor einiger Zeit von ihrem Onkel geerbt hatte und nun trotz ihrer noch recht jungen Jahre das 4-Sterne-Etabilissement managte, zu verbringen, hatte Hermine die verfrühte Anreise zudem zusätzlich schmackhaft gemacht. Caroline hatte sofort begeistert zugesagt und Hermine überdies eine Suite überlassen, selbstredend ohne den Aufpreis in Rechnung zu stellen.
Gleich nachdem Hermine im Hotel eingecheckt hatte, musste sie jedoch erfahren, dass aus dem Frauenabend nichts werden würde.
Caroline befand sich zu dieser Stunde auf dem Weg nach Folkestone, wo ihre Eltern kurz nach der Ausfahrt aus dem Eurotunnel in einen Auffahrunfall verwickelt worden waren und nun im dortigen Krankenhaus stationär behandelt wurden. Um ihren Eltern beizustehen und die Formalitäten mit der Krankenversicherung zu erledigen, hatte Caroline die Verabredung mit Hermine daher leider kurzfristig absagen müssen und sie nur kurz gesehen.
„Tut mir schrecklich leid, Liebes", hatte Caroline zu Hermine gesagt, „wir holen unsere Verabredung nach, versprochen. Aber sei nicht traurig, hörst Du? Ich schicke Dir heute Abend Toby vorbei, damit Du Dich nicht langweilen musst oder Dich einsam fühlst. Er wird Dir ein wenig Gesellschaft leisten. Mein absoluter Favorit übrigens! Und weißt Du was, Hermine? Du hast riesen Glück! Er will sich nämlich aus dem Eskortservice zurückziehen und Du wirst sein letzter Auftrag! Er ist so Anfang bis Mitte Vierzig, genau weiß ich es nicht. Schwarzhaarig, groß und schlank mit einer einmalig samtig-tiefen Stimme. Nicht nur ein optischer Leckerbissen, Du wirst schon sehen. Und obendrein versteht er sich auch noch auf interessante Tischgespräche!" - Während Hermines Augen im Laufe des Monologs ihrer Freundin immer größer geworden waren, hatte Carolines Blick etwas Träumerisches angenommen. – „Na wie auch immer, seine Dienste und das Dinner sind bereits bezahlt. Ich werde für Euch auf dem Balkon Deiner Suite gegen 20.00 Uhr servieren lassen. Entspann' Dich also einfach und genieß den Abend. Ich verspreche Dir, morgen früh wirst Du Dich rundum wohl fühlen in Deiner Haut!" - Mit diesen Worten hatte Caroline Hermine einen freundschaftlichen Kuss zum Abschied auf die Wange gedrückt, sich abgewandt und war in Richtung Tür geeilt. – „Ach noch etwas", ließ die Hotelmanagerin ihre einstige Schulkameradin schließlich noch wissen, „Toby arbeitet grundsätzlich mit Kondom."
Und so kam es, dass Hermine, anstatt sich an dem milden Sommerabend und dem phantastischen Anblick des hinter dem Hotel liegenden Parks zu erfreuen, grübelnd auf dem Balkon ihrer Suite saß, in ihr Sektglas starrte und abwechselnd an ihrer Unterlippe und an ihren Nägeln kaute, obwohl sie zumindest Letzteres seit Voldemorts Tod nicht mehr zu tun pflegte.
Hatte sie Caroline richtig verstanden? Ihre Freundin hatte ihr einen Professionellen aufs Zimmer bestellt? Einen Mann, der vermutlich doppelt so alt war wie Hermine selbst und der sich nicht nur auf eine gepflegte Konversation bei Tisch sondern auch auf die Verwendung von Kondomen während eines vorab bezahlten Geschlechtsaktes im Bett verstand?
Hermine fiel in diesem Moment das wissende Zwinkern des Pagen wieder ein, als dieser den Tisch eingedeckt und ihr mitgeteilt hatte, zu welcher Uhrzeit er jeweils Vorspeise, Hauptgang und Dessert servieren würde, damit sie und ihr Gesellschafter sich entsprechend darauf einstellen könnten.
Aber könnte sie sich vorstellen, heute Nacht mit einem Wildfremden, der sich zudem schon durch etliche Hotelbetten geschlafen haben musste, bis zum Äußersten gehen?
Bisher hatte sie nur mit Ron Sex und dabei sogar hin und wieder einen Orgasmus gehabt. Warum die meisten Menschen so ein riesen Buhei um die ganze Sache machten, wollte Hermine jedoch nicht so recht einleuchten. Andererseits war es tatsächlich schon eine ganze Weile her…..
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AN: Ich denke, Ihr dürftet im Gegensatz zu Hermine bereits ahnen, wer im nächsten Kapitel an ihre Türe klopft. Ich hoffe aber dennoch, Ihr seid daran interessiert zu erfahren, wie es weitergeht.
