A/N:

Dies ist eine alte Geschichte. Fast zwei Jahre alt. Anderswo ist sie schon gepostet, aber hier hab' ich sie aus gewissen Gründen nie eingestellt, obwohl ich sie selber sehr mag. Jetzt habe ich es mir anders überlegt, und daran ist Die Schwarze Lady nicht ganz unschuldig :)… Also: Herzlichen Dank für die Ermutigung!!!

Spoiler: nein

Warnung: ja - und zwar vor PWP und BDSM (ja, es fließt sogar ein bisschen Blut)

Inhalt: Pffff… „Superman in der Gewalt von Lex Luthor" - sagt das genug? Oder „Clark hängt in Lex' Folterkeller herum…" - „Future Fic, aber nicht weit in the future." - Sorry, Zusammenfassungen liegen mir nicht.

Erwartet bitte keinen Plot! Vorgänge, die vage an etwas wie Handlung erinnern, sind rein zufällig hinein gerutscht. Nicht zufällig hingegen ist das M-Rating. Bitte beachten! Wer trotzdem noch zum Lesen bleibt, dem wünsche ich viel Vergnügen!


Lex talionis

lex (lat.): Gesetz

talion (lat.): Vergeltung, Bestrafung durch gleichartige Handlung

DasLex talionis bezeichnet eine alttestamentarische Form der Gerichtsbarkeit, nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn" (Codex Hammurabi).


Superman erwachte. Sein Körper schmerzte dumpf. Metall schnitt hart in seine Handgelenke. Als er versuchsweise die nach oben gezogenen Arme bewegte, hörte er das knirschende Scheppern von dicken Ketten. Es musste Kryptonit in der Nähe sein. Nicht ausreichend, um nennenswerte Schmerzen zu verursachen, aber genug, um seine Kräfte lahm zu legen und die Situation verdammt ungemütlich zu gestalten. Er schlug die Augen auf, nur um festzustellen, dass er nicht sehen konnte. Er konnte nicht sagen, ob es hell oder dunkel war in dem Verlies, denn eine schwere, bleigetränkte Augenbinde nahm ihm jede Sicht. Wahrscheinlich hätte in seinem Zustand eine normale Binde gereicht. Er versuchte, einen Schritt vorwärts zu machen. Erfolglos. Seine Füße waren ebenfalls gefesselt. Nach dieser Erkenntnis registrierte er den kalten Steinboden unter seinen nackten Füßen.

Er hatte keine Ahnung, wie lange er ohnmächtig gewesen war, seine ausgedörrte Kehle deutete aber darauf hin, dass es wohl mehr als nur ein paar Stunden gewesen sein mussten. Und wo war er überhaupt?

Ein Klicken unterbrach Clarks Gedanken. Eine Tür hatte sich geöffnet, und schon näherten sich Schritte. Zweifellos teure Ledersohlen verursachten ein leises Tap-Tap-Tap auf dem Boden. Schritte, die er nur zu gut kannte. Allerdings gingen sie an ihm vorbei. Erst ein paar Meter weiter hinten hielten sie an, und Clark hörte das Klappen von Schranktüren oder Schubladen.

„Und Superman? Wie geht's? Das Kostüm sieht mitgenommen aus." Die Worte waren beiläufig gesprochen, plaudernd wie über einer Tasse Kaffee. Clark bemühte sich, ebenfalls einen ruhigen Ton anzuschlagen, obwohl er seine Zähne aufeinander beißen musste. „Das ist eine Uniform und kein Kostüm", berichtigte er beinahe beleidigt. Es war fast schon ein alter Witz zwischen ihnen, doch wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er diesen Aufzug aus tiefstem Herzen hasste. Nach dem Unfall auf dem Wohltätigkeitsfest hatten ihn Hunderte von Menschen so gesehen, und nachdem eine gewisse Journalistin namens Lois Lane es mit gestochen scharfen Photos und der Schlagzeile „fliegender Superman rettet Waisenkinder aus Flammenhölle" auf die Titelseite geschafft hatte, war es nicht mehr rückgängig zu machen gewesen. Jeglicher Gedanke an Lois verschwand allerdings, als Clark plötzlich die Nähe des anderen spürte, und die Stimme direkt in sein Ohr zischte: „Was auch immer es war, jetzt ist es ein Ex-Kostüm!"

In der Tat bestand der einzigartige kryptonische Stoff nur noch aus jämmerlichen Fetzen. Nun ergriffen Finger die Reste, die Clarks Körper notdürftig bedeckten, und rissen sie Stück für Stück herunter, bis Clark vollkommen nackt dastand.

„Womit schon mal eine meiner Fragen beantwortet wäre", tönte eine süffisante Stimme. „Komm schon, Superman, sprich mit mir", fuhr diese fort, als Clark nicht darauf einging. „Frag mich, was ich meine."

Clark hörte das Atmen des anderen Mannes. Offensichtlich ging er um ihn herum, um seinen Gefangenen komplett zu betrachten. Er lachte leise.

„Wie du willst, ich sage es dir trotzdem. Ich war immer schon neugierig, ob du noch etwas unter dieser lächerlichen Verkleidung trägst. Offensichtlich ist das nicht der Fall. Wie ich es mir gedacht habe."

Clark biss weiterhin die Zähne fest zusammen und schwieg, entschlossen, sich nicht durch seine Blöße beeinträchtigen zu lassen.

„Ein Jahr hinter dem Schreibtisch hat dir offenbar nicht geschadet." Weich und dunkel wie Samt erklang die Stimme nach einer Weile, fast wie eine Liebkosung. Clark konnte fühlen, wie der Blick über seinen entblößten Körper wanderte, und er errötete unwillkürlich. Er war sicher, am ganzen Körper Male von dem Unfall zu haben, zumindest fühlte es sich vage danach an. Nach Kratzern, unzähligen kleinen und größeren Wunden und Brandspuren. Kurz dachte er daran, dass Lex ihn schon zu Beginn ihrer Freundschaft oft genug mit den Augen ausgezogen hatte. Schon damals hatte ihm dieser Blick gefallen...

„Herrlich. Wie immer. Es ist mir eine Ehre, dich wieder einmal in meinem Schloss begrüßen zu dürfen."

Das brach Clarks Schweigsamkeit. Überrascht rief er aus: „Wir sind in Smallville? Wie...?" Seine letzte Erinnerung hatte mit einem abstürzenden Fahrstuhl bei LuthorCorp in Metropolis zu tun, in dem er und Lex Luthor gefangen gewesen waren.

„Helikopter."

„Was ist passiert?", fragte Clark verwirrt, seine Nacktheit einen Moment vergessend.

„Wir sind in mein Kryptonitlager gestürzt, weißt du nicht mehr? Du warst so freundlich, meinen Sturz mit deinem Astralkörper abzufangen, was auch dein Glück war, da ich dich dann herausschleppen konnte. Du warst bewusstlos. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Schließlich haben wir zwei schon viel zu lange nicht mehr in meinem Verlies gespielt."

Clarks Gedanken fuhren Achterbahn. Lex hatte den Unfall genutzt, um dieses kleine Spiel der Macht zu initiieren? Das war... verwirrend.

„Lex, muss das wirklich sein?"

„Das Metall der Ketten und Handschellen ist übrigens mit Kryptonit versetzt, falls du dich fragst, woher deine Schwäche kommt. Ich bin natürlich nicht ganz sicher, Superman, aber ich denke, die Legierung ist stark genug, um dich bluten zu lassen. Wollen wir es ausprobieren?"

„Was willst du, Luthor?" Supermans Tonfall war dunkler und härter als der von Clark Kent.

„Hahaha. Als ob du das nicht wüsstest. Ich will nur meinen Spaß. Und ein wenig Rache." Das Schulterzucken war praktisch zu hören.

Es passierte ohne Vorwarnung. Nur der Bruchteil einer Sekunde, in dem Clark ein surrendes Geräusch vernahm, dann knallte die Peitsche scharf auf seinen Rücken. Zwei Herzschläge lang spürte er nichts als Wärme, dann breitete sich ein brennender Schmerz quer über seinen Rücken aus, und Clark war sich sicher, dass ihn ein langer roter Striemen zierte. Okay, eindeutig keinkleines Spiel. Lex schien es ernst zu meinen.

„Wie ist es, Schmerzen zu spüren, Superman? Du wolltest doch immer menschlich sein, nicht?"

Clark schwieg. Gegen seinen Willen stieg Wut in ihm auf, denn Lex hatte Recht. Seine Andersartigkeit hatte ihm seit jeher das Leben schwer gemacht, weshalb er übergroße Anstrengungen darauf verwendet hatte, der normalste Typ der Welt zu sein. Zum Menschsein gehörten Schmerzen, das hatte er inzwischen akzeptiert, und hin und wieder suchte er körperliche Qualen, um sich lebendig zu fühlen. Aber war es normal, sich von Lex Luthor auspeitschen zu lassen?

„Hmm, du hast Recht, es blutet noch nicht. Warte."

Er schlug erneut zu, härter diesmal, was Clark die Zähne aufeinander beißen ließ. Leben! Zwei, drei, vier weitere Hiebe. Als er spürte, dass etwas Feuchtes langsam von seiner Schulter herunterrann, meinte er, das zufriedene Grinsen auf dem Gesicht seines Peinigers sehen zu können.

„Ah. Ich hatte also Recht. Hm. Natürlich."

Plötzlich war Lex wieder ganz dicht hinter ihm. Clark hörte ihn atmen, bevor eine heiße Zunge langsam über seine Wunde leckte. Scharf sog er die Luft ein und unterdrückte diesmal ein Stöhnen. Luthor sollte nicht hören, dass ihm diese Behandlung gefiel.

„Im Märchen würde mich dein Blut genauso stark machen wie dich. Vielleicht sollte ich mehr davon probieren. Vielleicht... hier."

Ein Schlag sauste auf Clarks Oberarm nieder, und der Schmerz wurde prompt von der feuchten Zunge besänftigt. Das Spiel gewann äußerst interessante Dimensionen, wie Lex es wohl ausdrücken würde. Clark grinste innerlich und stellte sich auf das ein, was da kommen mochte. Es war Furcht und Verlangen gleichzeitig.

„Oder hier." Lex war um ihn herum gegangen, und Clark wappnete sich, indem er seine Muskeln anspannte. Diesmal traf es ihn direkt über dem Herzen. Das Ablecken des Blutes daraufhin fühlte sich fast wie ein Kuss an. Clarks Atem beschleunigte sich, als Lex' Lippen sekundenlang an seiner Haut saugten. Er spürte seinen Körper, wo Lex ihn berührte, fühlte sich stark, obwohl er sich nicht wehren konnte. Der nächste Schlag kam so unerwartet, dass er laut aufkeuchte. Wenn dies eine Lektion über unterschiedliches Schmerzempfinden an verschiedenen Körperteilen werden sollte, machte Lex seine Sache ausgezeichnet. Doch Clark blieb nicht viel Zeit, die Qualität dieser neuen Qual auf einer Skala einzuordnen, denn schon schlossen sich warme Lippen um die Brustwarze und küssten und leckten ihn dort länger als zuvor. Was vorher qualvoll gewesen war, wandelte sich urplötzlich in brennende Begierde nach mehr. Auch dieses Spiel mit Extremen beherrschte Lex bis zur Perfektion. Die feuchte Zungenspitze umkreiste Clarks Brustwarze, die sich trotz der Verletzung aufrichtete, und er konnte nicht verhindern, dass sein Penis das gleiche tat. Es war ihm ein wenig peinlich, ausgerechnet in dieser Situation erregt zu sein, doch die exquisite Mischung aus Qual und Lust ließ seinem Körper keine Wahl.

„Ahh..."

Das schwache Seufzen bewirkte, dass Lex sich zurückzog und feuchte Stellen auf Clarks Haut hinterließ, die sofort kühl wurden.

„Mh-mh, das gefällt dir wohl?" Clark spürte förmlich, dass Lex ihn eingehend musterte, und er war sich sicher, dass die Röte jetzt von seinen Wangen auf Schultern und Brust kroch. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, Superman." Lex betonte das letzte Wort dermaßen ironisch, dass Clark genau wusste, wohin er im Moment blickte.