Das Mobilé

by frostilyy und Iam Incognito

Disclaimer: Nix is uns! Nein, nein, nix is uns!

A/N: AU, Aragorn ist ein Halbelb und unsterblich und empfindet nichts für Arwen als geschwisterliche Liebe. Die Geschichte basiert teilweise auf den Büchern und teilweise auf den Film, da nur eine von uns das Meisterwerk Tolkien's gelesen hat.

*Incognito guckt überhaupt nicht frostilyy an*

*böser Seitenblick auf Incognito von frostilyy*

Macht euch auf etwas gefasst, noch müsst ihr unter unseren kranken Ideen leiden. Man hat uns noch nicht in Zwangsjacken abgeführt. *mwahahahahahaha*

„Legolas," sagte Aragorn leise.

Der Elb, der in Gedanken versunken auf einer Bank saß und sein Kurzschwert betrachtete, sah erschrocken auf. Aragorn blickte in Legolas Gesicht, der ihn wortlos ansah. Als der Halbelb nichts sagte, verengten sich die Augen des Elbs und sah wieder auf sein Schwert. Eine eindeutige Geste; das Schwert war Legolas wichtiger als Aragorn.

Der Halbelb seufzte und setzte sich neben Legolas. Er sah zum Abendhimmel auf; die Sterne zeichneten sich deutlich in der glasklaren Nacht ab. Als er gerade dem Elb seine Hand auf die Schulter legen wollte, stand Legolas mit einem frustrierten Seufzer auf und lief weg. Aragorn machte keine Anstalten ihm zu folgen, denn er wusste genau, was in Legolas vorging.

Aragorn blickte zur ausdruckslosen Statue des elbischen Kriegers Thalemirs auf und sagte: „Was habe ich nur getan? Ich wollte es doch gar nicht ..."

Die Taverne in der weißen Stadt war stickig und überfüllt. Doch Leute wie Aragorn, die einen Umhang trugen und eindeutig nicht erkannt werden wollten, ließ man in Ruhe. Dort trank er alleine, ohne Legolas, sein Getränk und starrte den Tisch böse an. Legolas war nun schon seit Monaten weg,  auf die Bitte seines Vaters, wieder zum Düsterwald zurückgekehrt. Aragorn war einsam, denn er hatte in all der Zeit nichts von Legolas gehört. Wollte dieser nichts mehr von ihm? Schließlich war er ein Elb, unsterblich und schön. Er hätte jeden haben können, aber er hatte sich für einen Halbelben entschieden. Vielleicht hatte er deshalb seiner Familie noch nichts von ihnen erzählt. Zwar waren Beziehungen zwischen zwei männlichen Elben nichts Ungewöhnliches, aber ein Elb aus Düsterwald und ein Halbelb aus Bruchtal? Hoffentlich war das der Grund und Legolas hatte nicht jemand neues gefunden. Mit einem verbitterten Ausdruck auf seinem Gesicht nahm Aragorn noch einen Schluck. Der Raum begann sich zu drehen. Aragorn sackte in sich zusammen und knallte unsanft auf den Tisch. Wenigstens drehte sich so nichts mehr. Plötzlich griffen zwei Hände nach seinen Schultern und rissen ihn hoch. Aragorn blickte verwundert in das Gesicht der verschwommenen Gestalt.

„Aragorn?" sagte eine ihm vertraute Stimme.

Aragorn runzelte die Stirn. „Legolas? Was machst du denn hier?"

„Nein. Ich bin's, Faramir."

Aragorn legte den Kopf in die Hände und stöhnte. „Mein Kopf tut so weh ..."

„Komm, wir gehen zurück in den Palast," seufzte Faramir. Er hob ihn an den Schultern erstaunlich sanft hoch. Aber Aragorn war in dem Moment zu betrunken um irgendetwas wirklich mitzukriegen.

Als Aragorn wieder halbwegs bei Sinnen war, befanden sie sich bereits vor seinem Zimmer. Er sah die Person an, die ihn aufrecht hielt. "Faramir?"

Der Angesprochene schaute ihn ein wenig amüsiert an, was Aragorn verwunderte. "Hast du den Schlüssel?"

"Warum?"

"Weil du betrunken bist und jetzt schlafen solltest."

"Ich bin nicht müde." Aragorn gähnte.

"Ganz deiner Meinung. Hast du jetzt den Schlüssel?"

Aragorn kramte in seinen diversen Westentaschen und zog schließlich triumphierend das Objekt der Begierde  heraus.

"Wunderbar," sagte Faramir trocken. Er schloss die Tür zu Aragorn's Zimmer auf und schleppte ihn mit Not und Mühe zu seinem Bett. Dort angekommen legte er Aragorn behutsam darauf und sah ihn unentschlossen an. Aragorn murmelte etwas Unverständliches und drehte sich auf seinen Bauch.

Faramir starrte auf den Halbelben herunter und wollte sich gerade abwenden, als Aragorn eine Hand nach ihm ausstreckte.

"Geh nicht weg."

Faramir blieb eine Weile stehen und lächelte dann. "In Ordnung." Er legte sich neben Aragorn nieder.

So blieben sie eine Weile liegen. Aragorn fühlte die Wärme, die von Faramir ausging und fühlte sich sogleich sicher und geborgen. Was Legolas wohl gerade tat ..? Aragorn erstarrte; Faramir legte ihm zärtlich seine Hand auf die Schulter, drehte schließlich den Waldläufer auf den Rücken und setzte sich auf ihn. Er streifte ihm langsam das Hemd von seinem muskulösen Oberkörper und befreite Aragorn auch von seinen übrigen Klamotten und entkleidete sich selber.

Der Halbelb ließ das alles über sich ergehen und erinnerte sich immer wieder an Legolas Berührungen, vom Tag vor seiner Abreise. Sie waren so sanft und doch so fordernd.  Er genoss aber auch Faramirs Zärtlichkeiten, die Legolas' ähnelten. Und wieder schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, was sein geliebter Legolas in dem Moment wohl tat..

Legolas ritt so schnell er es seinem Pferd zumutete nach Gondor, der weißen Stadt. Er war begierig  darauf nach all den Monaten endlich Aragorn wieder zu sehen. Vor einiger Zeit war er von seinem Vater zurück nach Düsterwald gerufen worden, da die Orcs und Spinnen immer aggressiver wurden. Als er mal wieder mit seiner Gruppe die Grenzen verteidigte, wurde er von einem mit Gift präpariertem Pfeil getroffen. Fast hätte er es nicht überlebt.

Legolas war nun in der weißen Stadt - seiner Meinung nach war es eine schöne Stadt, wenn es dort auch wenige Bäume gab. Aragorn und er hatten hier seit einiger Zeit im Palast gelebt, auf die Einladung Faramirs hin. Der jüngste Sohn von Denethor war einer guter Freund von ihnen und sein Vater, der Steward von Gondor, hatte sie auf Lebzeiten im Hause Gondor willkommen geheißen. Natürlich wusste Denethor (und auch kein anderer dort) nicht, dass Aragorn das Erbe Isildurs war, sonst hätte es anders ausgesehen.

Aragorn war sicher schon besorgt, dass er ihm nicht mal eine Nachricht geschickt hatte, aber was hätte er denn machen sollen? Wenn seine Familie wüsste, dass er und Aragorn zusammen waren, hätten sie ihn wahrscheinlich informiert. Aber Legolas wollte es so lange wie möglich hinauszögern, es ihnen zu sagen. Seine Brüder und Schwester würden es wahrscheinlich ganz gut aufnehmen, aber sein Vater ... Zwischen dem König des Düsterwalds und des Lords von Bruchtal gab es schon seit Jahren böses Blut. Und hier war er, der jüngste Prinz des Düsterwalds, mit Aragorn zusammen. Aragorn, der von Lord Elrond aufgenommen worden war, als seine Eltern starben. Legolas merkte, dass er unwillkürlich eine Grimasse geschnitten hatte und riss sich zusammen.

Er hatte nun den Palast erreicht und ein Junge nahm sein Pferd an, um es in die Ställe zu führen. Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht ging er zu Aragorns Zimmer. Er nahm den Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Tür auf. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn erstarren. Schmerz und Zorn ließen ihn laut nach Luft schnappen. Aragorn und Faramir bemerkten ihn plötzlich und sahen ihn erschrocken an. Legolas öffnete den Mund und versuchte etwas zu sagen, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Er fühlte sich verraten, enttäuscht  und hintergangen. Wie konnte Aragorn ihm so etwas nur antun? Wie konnte er nur? Und das auch noch mit Faramir? Er gab es auf und schloss seinen Mund wieder. Bevor er sich umdrehte, warf noch einen letzten Blick auf die Beiden, und ging davon. Tränen drohten ihm in die Augen zu schießen, als er immer schneller wurde und schließlich durch die Korridore des Palasts rannte.

Aragorn rannte hinter ihm her, doch als er merkte, dass er keine Kleidung anhatte, stolperte er zurück in sein Zimmer und kam kurz darauf mit einem Handtuch um die Hüften auf den Korridor gestürzt. Doch Legolas war nicht mehr aufzufinden.

Aragorn sah Legolas in den darauffolgenden vier Jahren nicht mehr wieder, da der Elb sich bei einer Freundin in der Nähe vom Düsterwald versteckt hielt. Erst vier Jahre später bei der Versammlung in Elrond's Bleibe trafen sie wieder aufeinander ...

Bitte R/R!